Priusfreunde.de

@piTo

Ich habe daraufhin gesucht und Hinweise darauf gefunden, dass das PTC des Ioniq nur etwa 500 Watt Leistung hat. Stimmt das? Erscheint mir viel zu schwach, um einen ausgekühlten Akku auf Temperatur zu bringen, aber natürlich besser als nichts.

Kann jemand bestätigen, dass über eine aktive Temperierung auf Basis eines von Flüssigkeit umspülten Akkus nur der BMW i3 und die Tesla-Modelle verfügen?


@autogasprius_berlin

Erstaunlich. Zwar bei uns nicht oft von Bedeutung, aber für die nordischen Länder oder etwa Kanada, Alaska und Teile der US-Ostküste ist der Leaf dann nicht erste Wahl. Woran es wohl liegt? Selbes Thema, also keine oder schlechte Batterie-Heizung?


Grüße, Egon

Egon schrieb:
Kann jemand bestätigen, dass über eine aktive Temperierung auf Basis eines von Flüssigkeit umspülten Akkus nur der BMW i3 und die Tesla-Modelle verfügen?

Der Ford Focus electric hat ebenso eine Flüssigkeits gekühlte/beheizte Batterie

www.ford.de/fahrzeuge/ford-focus-electric



DC Ladung/CCS mit 100kW möglich lt. technischem Datenblatt ( Seite 5 der Preisliste , unten Fußnote mit *** )
www.ford.de/fahrzeuge/ford-focus-electri...chure/focus-electric

Egon schrieb:
Erstaunlich. Zwar bei uns nicht oft von Bedeutung, aber für die nordischen Länder oder etwa Kanada, Alaska und Teile der US-Ostküste ist der Leaf dann nicht erste Wahl. Woran es wohl liegt? Selbes Thema, also keine oder schlechte Batterie-Heizung?

Du weißt, daß ich von Elektroautos keine 10% an Ahnung gegenüber dir habe!

Aber so, wie ich das Video verstanden habe, würde ich es nicht ausschließlich an einer flüssigkeitsbasierten Heizung/Kühlung (was natürlich das beste ist, insbesondere i.V.m. Fernsteuerbarkeit und/oder Zeitvorwahl) festmachen. Der 2018er Leaf mit 40 kWh hat schlicht gar keine aktive Beheizung oder Kühlung... wie ein Verbrennungsmotor mit großzügig ausgelegtem Kühler für tropische Gefilde und Stadtverkehr, ohne Gebläse ausreichend und ohne Thermostat (beim Leaf ist dieser "Kühler" die Fläche des Fahrzeugbodens). Und wenn du unter diesen Umständen bei minus 16°C mit 120km/h fährst, ist die Kühlung hier scheinbar zu viel... mit der Folge, daß pro km 1% Akkuleistung irgendwo hin flöten geht. Das hieße theoretisch: alle 50 Minuten Autobahn bei strengem Frost eine Volladung oder öfter eine Teilladung.

Bjørn Nyland vermutet auch noch eine (?für Kälte?) nicht optimale Batteriechemie.

Wenn die Batterie KEINE aktive und gesteuerte Temperierungsmöglichkeit hat, bleiben ja nur noch 2 Einflußmöglichkeiten: Gasfuß und Ladeleistung/Rekuperation.

Wenn die Batterie zu kalt ist, kann über den Gasfuß eine Aufheizung nur im Rahmen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit erfolgen. Wäre die Batterie zu heiß, was beim Leaf scheinbar noch nicht mal auf Teneriffa mit 2.000 m Höhenunterschied ein Thema war, müßte in der Theorie die Leistung reduziert werden... passiert beim Leaf aber wohl nicht, er scheint sehr hitzeresistent zu sein.

Einfluß der Ladeleistung auf die Akkutemperatur: auch hier scheint Nissan übervorsichtig gegen Überhitzung zu sein. Wenn im norwegischen Winter die Akkutemperatur beim Laden schnell von zu kalt auf ideal ansteigt, reduziert der Leaf offenbar schon sicherheitshalber die Ladeleistung (im Video zu sehen: Akku beim Fahren zu kalt, Temperaturanzeige beim Laden ging einigermaßen schnell auf den Idealwert in der Mitte, und die Ladeleistung fiel von 43 kW auf 39 kW... dabei ging die Temperatur nicht über den idealen Mittelwert hinaus... eine "vorsorgliche Überhitzung" für die folgende Fahrt bei strengem Frost fand nicht statt.

Der 2018er Leaf mit 40 kWh scheint somit recht kälteempfindlich, aber sehr hitzeresistent zu sein - ein ideales Sommerauto für die Autobahn und im Winter für die Stadt.

Da der 2019er Leaf mit 60 kWh über ein aktives Temperaturmanagement und eine andere Zellchemie verfügen soll, könnten die Karten am Ende dieses Jahres wieder neu gemischt werden.

Die Geräuschdämmung der Karosserie soll ja schon jetzt hervorragend sein, verbunden mit sehr guten Vordersitzen... vielleicht bekommt Nissan die Winterschwäche auch noch in den Griff.

Noch was: beim Leaf ist das Lenkrad nicht längsverstellbar, nur in der Höhe.

Egon schrieb:
Kann jemand bestätigen, dass über eine aktive Temperierung auf Basis eines von Flüssigkeit umspülten Akkus nur der BMW i3 und die Tesla-Modelle verfügen?


Mir ist noch eingefallen: Der Ampera-e hat dies auch!

Nissan hatte ja mit dem Leaf 1 Probleme mit dem Akku, wo große Hitze herrschte (Bundesstaat in den USA, Arizona?). Mit einer flüssigkeitsbasierender Kühlung und Erwärmung wäre man auf der sicheren Seite. Schade, dass dies noch wenige Hersteller machen. Bei Zoe liest man ja auch von relativ hohen Kapazitätsverlusten. Denke, das hängt schon damit zusammen (neben der Zellchemie und Nettokapazität).

Viele Grüße
Gerald

Egon schrieb:
AC-Schnarchlader sind umso schlimmer, je mehr Ladepunkte nach Zeit abrechnen - und das werden im Moment immer mehr.

Doch auch die kann man natürlich so tarifieren, dass man lieber zum Verbrenner greift, und auch das passiert in letzter Zeit häufiger.

Ich verfolge diese Entwicklung mit großem Missfallen...

Ich habe versucht, mit den verschiedenen angewandten Preispositionen (Grundgebühren, Minutenpreise...) zu spielen, um zu sehen, wie die Auswirkungen auf die kWh-Kosten sind.

Das Excel ist nur rechnerisch und nicht praxisrelevant. Aber man sieht, welcher Anbieter, welche Nutzer haben möchte wenn man mit Lademenge und Ladeleistung spielt.



Viele Grüße, yarison

Vielleicht sollte die Polizei in Düsseldorf sich mal unter den Elektroautofahrern umhören, bei den Preisen, die Innogy abruft...

Edit: Daten in Liste wurden nochmal geändert, somit zieht die Bemerkung nicht mehr.

Schönes Sheet, damit herumspielen führt zu einigen interessanten Erkenntnissen.

Wobei die schlimmsten Abzocker nicht enthalten sind. Leider habe ich die notwendigen Daten nicht; die gelesenen Berichte beschränken sich in der Regel auf das Endergebnis und gehen nicht ausreichend ins Detail.

Grüße, Egon

Hallo Daihatsu-Fahrer,
Wenn du z.B. nur mit 3,7kW schnarchladen kannst, stehen da wieder die exorbitanten kWh Preise, die dich so erschrocken haben.

Viele Grüße, yarison

Edit: Das ist so als, als würde man Benzin in Minuten, statt in Litern, verkaufen.

Bei meiner Suche/Orientierung (siehe Anfang des Threads) kristallisieren sich aus mehreren Gründen der Hyundai Ioniq Electric, der neue Leaf und der VW e-Golf als die drei derzeit interessantesten Alternativen heraus, mit Einschränkungen auch der Ampera-e.

Die Lieferzeiten dieser Modelle sind allesamt jenseits von Gut und Böse.

Preis-/Leistungs-Sieger ist mit einigem Vorsprung aus meiner Sicht der Ioniq, der zudem mit Glasdach lieferbar ist.

Weitere interessante Fahrzeuge sind angekündigt, beispielsweise der Hyundai Kona Electric oder der Nissan Leaf 60 kWh, und andere. Hinsichtlich Verfügbarkeit und Lieferzeit sollte man sich aber keinen Illusionen hingeben. Wenn man nicht auf Verdacht blind bestellen will, wird sich vor Mitte 2019 - eher später - wenig bewegen.

Grüße, Egon

Gerald schrieb:
Mit einer flüssigkeitsbasierender Kühlung und Erwärmung wäre man auf der sicheren Seite.Wenn man permanent an einer Steckdose hängt ? Oder zieht sich Münchhausen mit den eigenen Haaren aus dem Sumpf und in welcher Zeit ? Hilft ein REX nach ? Ein Solarzellendach ? Braucht man deswegen den doppelten Akku ? Ich bin mir nicht sicher, aber ganz sicher hat alles seinen Preis.

Die e-Golf Produktion wurde wie bereits letztes Jahr geplant nun verdoppelt. Statt 36 Fahrzeuge verlassen nun 72 täglich die Produktionsstätte. Das macht um die 25 Tsd im Jahr. Wo sie verkauft werden, bleibt offen. Hybridfan5

Egon schrieb:
Weitere interessante Fahrzeuge sind angekündigt, beispielsweise der Hyundai Kona Electric oder der Nissan Leaf 60 kWh, und andere.
Ich werde mir bei Gelenheit sicher nochmals das Niro EV anschauen. Habe schon im Plug-in gesessen und war positiv überrascht.

Der findet noch nicht einmal auf der Kia-Homepage statt. Gibt es den überhaupt?

Grüße, Egon

Sorry, ich habe im Plug-in gesessen. Das EV kommt noch dieses Jahr auf den Markt.

@Egon

Wegen dem Ioniq könntest du ja mal beim Autohaus Sangl in Landsberg a. L. anfragen (bist ja öfter in München?).
Beste Preise in DE und wohl ganz gute Kontakte zu Hyundai und konnte die Lieferzeiten um einiges reduzieren.

Hybridfan5 schrieb:
Wenn man permanent an einer Steckdose hängt? Oder zieht sich Münchhausen mit den eigenen Haaren aus dem Sumpf und in welcher Zeit?
Oh, da gibt es die verschiedensten Konzepte, je nach Hersteller und Modell.

Manche temperieren ihren Akku nur, während sie angesaftet sind. Anderen ist es egal. Wieder andere setzen unterschiedliche Temperaturschwellen, das heißt sie temperieren stärker, wenn Strom aus der Steckdose zur Verfügung steht und weniger stark, wenn dieser aus dem Akku kommt und durch die Heizung die Reichweite vermindert wird.

Und es gibt Kombinationen daraus, etwa beim BMW i3: Der temperiert, nimmt dazu aber bevorzugt externen Strom. Hängt er allerdings am Notlader (= Schuko-Dose), bezieht er den Strom trotzdem aus dem Akku, weil die Heizleistung höher ist als das, was eine Haushaltssteckdose liefern kann.

Bei Teslas Model S sind die Kühlmittelkreisläufe von Akku und Innenraum irgendwie miteinander verworben, deshalb gibt es auch keine Wärmepumpe. Ich habe mich aber nicht näher damit befasst, nur mal vor längerem ein Schema gesehen. Jedenfalls werden die AC-Bordlader auch vom Kühlmittel des Heizkreislaufs gekühlt und die Klimatisierung im Sommer wird auch zum Kühlen des Akkus bei hohen Ladeströmen verwendet. Für den Innenraum stehen 6 kW Heizleistung zur Verfügung, für den Akku weitere 5,5 kW - es sind also zwei Heizelemente verbaut.

Man kann einen gewissen Einfluss darauf nehmen. Im Stand wird normalerweise gar nicht temperiert, außer man startet per Fernsteuerung die Innenraumheizung, dann springt bei Bedarf auch die separate Batterieheizung mit an, so lange der Ladezustand oberhalb 20 Prozent ist.

Während der Fahrt mit aktivem Reichweiten-Modus erst im Minusbereich, ohne diesen Modus schon unter 10 Grad Plus. Unter Minus 30 Grad springt die Akkuheizung immer an, selbst bei abgestelltem Fahrzeug - so lange noch Strom im Akku ist. Aber das betrifft uns hier nicht, weil es bei uns nicht so kalt wird.

Ist der Akku stark ausgekühlt, wird nicht rekuperiert (das wäre ja Laden) und vor dem externen Laden wird zunächst beheizt. Das heißt, trotz externem Strom findet keine Ladung statt, so lange der Akku zu kalt ist. Das Auto saugt aber extern 5,5 kW, um damit die Akkuheizung zu betreiben. Wird der Akku dann allmählich warm, beginnt der Ladevorgang mit zunächst geringer und allmählich steigender Leistung.

Grüße, Egon