Priusfreunde.de

JoAHa schrieb:
Da wir hier ja im Thread "Probefahrt" schreiben, liegt durchaus die Frage nahe, warum dieses gefühlte Defizit nicht bei einer solchen bereits auffiel und zum Ausschluss des Modells führte?
Wer soviel Kohle in die Hand nimmt, dürfte doch kaum zu derartigen Zugeständnissen bereit sein, oder?

Ihre Frage ist durchaus berechtigt.

Als ich mich für den Prius 5 entschieden habe (Dezember 2022), gab es das Auto noch nicht zur Probefahrt. Ich gehöre zu der seltenen Spezies von Leuten, die

1. schon länger ein PHEV fahren (aber keinen Prius),


2. keine hohen Ansprüche bzgl. Transportmöglichkeiten haben (Kompaktwagen reicht aus),


3. hauptsächlich Kurzstrecken in der Stadt fahren bei < 12.000 km pro Jahr,


4. nicht so vordergründig aufs Geld schauen müssen,


5. drei, vier Langstrecken (700+ km) im Jahr im eigenen PKW fahren wollen und


6. gerne Autos fahren, die man eher selten zu Gesicht bekommt.

Ich habe lange gesucht. Für mein damaliges PHEV gab (und gibt) es noch keinen Nachfolger, und noch einmal das gleiche Auto schied aus. Ich fahre Autos grundsätzlich nur 3 Jahre. Außerdem empfand ich das damalige PHEV als eher suboptimal, da zu schwer für die Stadt. Der innerstädtische EV-Verbrauch lag im Idealfall bei 20 kWh/100 km, im Winter eher bei 30. Das macht mit einer 11 kWh-Batterie keinen Spaß.

Und dann war es eben einfach ein Kindheitstraum, mal ein Auto mit einer Solarzelle auf dem Dach zu fahren. (Nicht das rationalste Argument, ich weiß.)

Alles in allem finde ich den P5 auch sehr gelungen, er genügt meinen Ansprüchen zu mindestens 90 %. Nur die Geräuschkulisse im Innenraum bei Nutzung des Verbrennungsmotors hat mich eben wirklich etwas erschreckt, da ich das Auto vorher drei Wochen flüsterleise elektrisch durch die Stadt gefahren habe, und bei der ersten Autobahnfahrt kräht der Verbrenner, als säße er in einem überforderten VW Lupo. Ich hätt's halt nicht erwartet angesichts des Preisschildes.

hauptsächlich Kurzstrecken in der Stadt fahren bei < 12.000 km pro Jahr,

nicht so vordergründig aufs Geld schauen müssen

drei, vier Langstrecken (700+ km) im Jahr im eigenen PKW fahren wollen und

macht mit einer 11 kWh-Batterie keinen Spaß

Nur die Geräuschkulisse im Innenraum bei Nutzung des Verbrennungsmotors hat mich eben wirklich etwas erschreckt


Na dann weißt du ja, dass du zukünftig auf den Verbrennungsmotor verzichten kannst.

... zumal, wenn er sich dann noch als völlig überforderter Hilfsmotor erweist

Danke für's Erläutern des Entscheidungsprozesses für dieses Kompromiss-Fahrzeug. Man kann eben nicht alles haben und es gibt nichts Perfektes

Gruß!
JoAHa

Dem kann ich nur zustimmen, was mich etwas wundert ist der Hinweis auf die Geräuschkulisse bei Motorlauf. Ist das wirklich so gravierend? Wenn ich mit meinem P4PHV bei 70-80 km/h vom E-Betrieb auf die AB fahre höre ich fast keinen Unterschied, wenn der Motor dazu kommt. Beim kräftigen Beschleunigen hört man es dann natürlich schon deutlich. Aber der P5 hat natürlich ein paar PS (kW) mehr.
Siegfried

JoAHa schrieb:
... zumal, wenn er sich dann noch als völlig überforderter Hilfsmotor erweist

So sah es der Fahrer eines PHEV Golfs auch, der den Verbrenner des P4 überheblich als Luftpumpe bezeichnete, als er mein Auto sah. Er 'wusste' Bescheid.

Ich habe, wie bereits berichtet, keine (für mich) unangenehme Lautstärke der ICE bei der Probefahrt festgestellt. Auch bei voller Leistungsanforderung nicht. Selbstverständlich ist der Verbrenner zu hören aber selbst dann ist eine Unterhaltung in Zimmerlautstärke möglich. Ich fahre seit über 6 Jahren den 530e, der macht ab einer höheren Leistung die Klappe des 2. Auspuffrohres auf.
Den Prius 5 empfand ich selbstverständlich anders als den BMW (Powertrain), aber nicht unangenehmer.
Vllt. vermindert sich das Geräuschniveau nach einer Einfahrphase...sowohl technisch als auch psychologisch

siegfried41 schrieb:
Dem kann ich nur zustimmen, was mich etwas wundert ist der Hinweis auf die Geräuschkulisse bei Motorlauf. Ist das wirklich so gravierend?
...


Der Prius 5 ist mein erster Prius und auch mein erster Toyota. Ich habe also keinen direkten Vergleich.

Vorher bin ich ein Mittelklasse PHEV gefahren, von dem ich wohl etwas verwöhnt bin. Dort hat man den Verbrenner so gut wie gar nicht gehört, es sei denn vielleicht mal beim Kickdown für einen Überholvorgang.

Deshalb war ich nur etwas erschrocken, dass es noch Autos oberhalb der 50k-Marke gibt, die so prägnante Motorgeräusche im Innenraum zulassen.

Es ist halt alles eine Frage der Perspektive.