Priusfreunde.de

Guten Morgen Priusfreunde!

Ja, habe immer noch keinen Toyota Prius, dafür schalte ich einfach zu gerne, liebe die Herausforderung der Perfektionierung und Optimierung von alter, scheinbar ineffizienter Technik.

Mein Fahrzeug ist immer noch ein ´97 er BMW 523i E39 (M52B25 ohne TÜ, 2,5 Liter Reihensechszylinder mit verstellbarer Einlassnockenwelle und Saugrohreinspritzung, Ottomotor, 5 manuell betätigte Gänge).

Damit habe ich vor 5 Jahren, auf der Fahrt an das Mittelmeer in Italien, meine ersten längeren "hypermiling" - Versuche gestartet:

www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...atid=5&id=413463

Natürlich mit dem Resultat einer deutlichen Unterlegenheit im Vergleich zum Prius, wie erwartet - obgleich ich in Relation zur Technik gesehen damit trotzdem sehr zufrieden bin.

Nun habe ich gehört, dass der Verbrauchsvorteil von Hybriden je kleiner wird, je schneller man fährt. Außerdem habe ich neulich die erste längere Strecke mit "normaler" Fahrweise (also Richtgeschwindigkeit, wann immer möglich - die 94 km/h Durchschnitt beim Erreichen des Zielorts meinten: Nicht durchweg möglich) absolviert. Strecke: Ostsee bei Dahme in Richtung Regensburg, 908 km Länge. Temperatur: Durchweg 28 bis 30 Grad. Reifendruck nach Vorgabe. Fahrzeugmasse: Etwa 1830 bis 1850 kg (Beladung mit drei Personen samt Gepäck, Tank voll mit E10). Einzige Modifikation: Endgetriebe von 3,15 auf 2,64. Fast durchweg Autobahn, auf der Rückfahrt wurden wir nur selten durch Städte umgeleitet, außerdem gab es nur wenige, dann auf 60 oder 80 km/h begrenze Baustellen. Wenn´s frei war, wurde Strich Tacho 130 (entspricht echten 123-124 km/h laut GPS von google maps) gefahren.

Der BC pendelte sich irgendwann schon fast stur auf 6,4 ein. Ich dachte mir: "Wirste wohl nachjustieren müssen, kann doch nicht sein bei fast 2 Tonnen und vergleichsweise forschem Tempo".

In Regensburg wieder vollgetankt: 58,17 Liter, somit 6,41 Liter pro 100 km (58,17 : 9,08).

Kommt mein Auto vielleicht wenigstens bei dieser Fahrweise Euren Priussen nahe?

Meinem nicht. Nicht mal ansatzweise mit 2 zugedrückten Augen.

Genau, weil @Wisedrum ja so viel Erfahrung mit Richtgeschwindigkeit hat.

LG
Klaus

Schön, dass Du dich so gut auskennst mit Wisedrum und seinen Erfahrungen mit der Richtgeschwindigkeit auf ABs bezüglich von Prii, geschweige denn anderen Autos.

CrankshaftRotator schrieb:
Guten Morgen Priusfreunde!
....
Nun habe ich gehört, dass der Verbrauchsvorteil von Hybriden je kleiner wird, je schneller man fährt. .... Strecke: Ostsee bei Dahme in Richtung Regensburg, 908 km Länge. Temperatur: Durchweg 28 bis 30 Grad. Reifendruck nach Vorgabe. Fahrzeugmasse: Etwa 1830 bis 1850 kg (Beladung mit drei Personen samt Gepäck, Tank voll mit E10). Einzige Modifikation: Endgetriebe von 3,15 auf 2,64. Fast durchweg Autobahn, auf der Rückfahrt wurden wir nur selten durch Städte umgeleitet, außerdem gab es nur wenige, dann auf 60 oder 80 km/h begrenze Baustellen. Wenn´s frei war, wurde Strich Tacho 130 (entspricht echten 123-124 km/h laut GPS von google maps) gefahren.

Der BC pendelte sich irgendwann schon fast stur auf 6,4 ein. Ich dachte mir: "Wirste wohl nachjustieren müssen, kann doch nicht sein bei fast 2 Tonnen und vergleichsweise forschem Tempo".

... somit 6,41 Liter pro 100 km
..

Guten Morgen Prius-Interessent!

Eine ausführlichere Erläuterung zur meiner ersten Antwort auf deine abschließend gestellte Frage, die dazu dient, sie nachvollziehbarer zu machen. Vielleicht nicht für alle, aber das 'hat man mal mit':

Am Beispiel einer Fahrt von Kiel nach Jever und zurück im Herbst eines vergangenen Jahres bei Temperaturen von etwas über 10°, also in dieser Hinsicht wesentlich ungünstigeren Bedingungen als die deinigen und auf der Rückfahrt nachts mit zeitweiligem Regen, der sich ebenfalls verbrauchserhöhend auswirkt, wurde deiner gewählten Reisegeschwindigkeit mittels eingestelltem Abstandstempomat vergleichbar gefahren. Der Wagen war ähnlich schwer mit 2 Personen und reichlich Musikequipment beladen in der Gewichtsklasse deines Autos. Die Fahrt wurde ebenfalls hier und da durch Baustellen auf der AB geschwindigkeitsreduziert und führte wegen Sperrung der AB auf Höhe Hamburgs auf der Rückreise durch dörfliche und städtische Teilstrecken.

Soweit die Rahmenbedingungen auf leicht über 700km Gesamtstrecke. Der BC zeigte einen Verbrauch von 4,3l an, wobei zu bedenken ist, dass dieser bestenfalls ein grober Anhaltspunkt sein kann, der oft nicht dem nachgemessenen Verbrauch 1 zu 1 entspricht, sondern meist nach unten, selten nach oben hin abweicht. Ich hatte aufgrund von noch nicht anliegendem Tanken damals nicht nachgemessen.

Dennoch, uns trennen rund 2l, über die mancher denken mag, was soll's. Das denke ich nicht. Es ist ein deutlicher, erfreulicher und geldsparender Unterschied und auch ein Grund neben zahlreichen anderen, einen Prius, diesen Prius, zu fahren.

Bei so hohem Durchschnittstempo ist der Verbrauch bekanntermaßen hauptsächlich vom Luftwiderstad abhängig. Dieser wiederum von Form (Cw-Wert) und Stirnfläche.
Hat dein Auto da irgendwelche Vorteile?

Vielleicht meinst du ja, dass der Motor deines Autos effizienter sein könnte, als der eines Prius. Ein Reihen-6-Zylinder ist eine feine Sache in Bezug auf Kultiviertheit und Laufruhe, geht aber aufgrund der (wie ich gehört habe) höheren Reibung der überproportional vergrößerten Zylinderoberflächen sowie der im Gegenzug in Relation zu Volummens-gleichen Motoren geringeren Brennraumgröße zulasten der Effizienz, sodass ich auch diesbezüglich keinen Vorteil vermuten würde.

Ein Overdrive bzw. verlängerte Übersetzung ist natürlich eine Möglichkeit, den Motor bei höheren Geschwindigkeiten auf niedriger Drehzahl und damit in einem Bereich besserer Effizienz zu halten. Das ist natürlich abhängig vom der Motorcharakteristik und bringt Einschränkungen in der Dynamik.

Wie viel verbrauchsärmer sich damit dein Fahrzeug über die Autobahn hetzen lässt, kannst du am allerbesten selbst beurteilen. Ob das mit weniger Benzin gelingt als mit einem serienmäßig auf Effizienz getrimmten P4 weiß ich nicht, da ich keine AB in meinem Fahrprofil habe, aber es gibt sicher PF, die mit Vergleichswerten dienen können.

Ich würde aber stark vermuten, dass in diesem Vergleich das Auto mit der größeren Schnauze den Kürzeren zieht.

So ist's.

Wenn nicht einer die gleiche Strecke gefahren ist, ist ein Vergleich eh nicht möglich.
Die Topographie hat auch einen großen Einfluss. Dieses Jahr erst wieder im Norden Deutschlands erlebt. Da ging selbst der Durchschnittsverbrauch meines P3 bei Autobahn Geschwindigkeiten in den 4,xx Bereich. Bei selber Geschwindigkeit im Mittelgebirge gehen die Verbräche dann leicht über 5 bis hin zu 6 Litern.
Ein P4 wird da sicher sparsamer sein.

Gruß Mario

Apropos Mittelgebirge, es geht bestimmt auch immer wieder reichlich bergab, hat man Berge erklommen. Wie sich dieser Auf- und Abmix im Vergleich zum nordeutschen, steigungsverhaltenen Flachland auf den Verbrauch auswirkt, vermag ich aufgrund mangelnder Erfahrung bis aufs Weserbergland mit dem P4 nicht zu beurteilen. Dort wurde der Verbrauch nicht wesentlich dadurch verbrauchserhöhend getrübt. Es hielt sich die Waage mit dem zeitweiligen Auf und Ab. Hängt sicherlich auch vom gewählten Speed im Landstraßengedümpel ab, der vermutlich unter dem auf ABs liegt. Allein schon dadurch, dass man seinen Führerschein nicht durch zu starkes Überschreiten von zulässig erlaubten Geschwindigkeiten während ihm in Gefahr bringen möchte oder, wenn nicht dies, die Reisekasse unnötig belasten möchte durch Bußgelder. Oder einen zu hohen Spritverbrauch.

Wisedrum schrieb:
Guten Morgen Prius-Interessent!

Okay danke, ich geb´s auf. Interessant, dass das Hybridsystem anscheinend auch bei "höheren" Geschwindigkeiten zu funktionieren scheint, entgegen der allgemein getätigten Aussagen. Wo liegt dann der Verbrauch bei, sagen wir, 100 km/h, oder gar bei 80 im Windschatten eines Lkw?

Smoothie schrieb:
Bei so hohem Durchschnittstempo ist der Verbrauch bekanntermaßen hauptsächlich vom Luftwiderstad abhängig. Dieser wiederum von Form (Cw-Wert) und Stirnfläche.
Hat dein Auto da irgendwelche Vorteile?
Die Fläche beträgt 0,59 m² (cw 0,28, Stirnfläche 2,12 m²), also wahrscheinlich dem Prius ähnlich. Da die Einbuße an Höchstgeschwindigkeit, zumindest rechnerisch, im "neuen 5. Gang" nur 5 km/h beträgt, und die Elastizität (also 80-120 im größten Gang) statt bei ca. 12-13 immer noch bei rund 18-20 Sekunden liegt, ist das kein echter Schongang. Dies zeigt auch die bei der Höchstgeschwindigkeit anliegende Motordrehzahl, welche die Nenndrehzahl nur um rund 500 U/min. unterschreitet, während die Leistung hierbei laut Prüfstand nur um einen einstelligen PS - Wert unterhalb des Maximalwerts liegt. Wie ein konsequenter Schongang aussähe, zeigt beispielsweise ein aktueller Mazda 2 als G75 oder G90 (der echte, nicht der Toyota). Bei dem ist der größte Gang auf sagenhafte rund 380 km/h ausgelegt, und man kann damit bei Höchstgeschwindigkeiten von 170-180 km/h kaum schneller als Richtgeschwindigkeit, bei dann annähernd Volllast, fahren. Elastizitätsversuche spart man sich lieber ganz, jedenfalls hat die Auto Zeitung beim G90 (Mildhybrid) mal rund eine 3/4 Minute gemessen, der nicht hybridisierte G75 wird hier wahrscheinlich bei einer Minute liegen. All das mit einem 1,5 - Liter - Saugmotor, allerdings extrem hoch verdichtet (aktuell 15:1). DAS verstehe ich unter einem echten Schongang!

Nein, dass ein unhybridisierter R6 ohne Atkinson/Miller effizienter sein könnte oder sollte als ein R4 mit all dieser Technik, habe ich nicht gemeint. Ich hatte nur mindestens 7 Liter, eher 7,5 Liter erwartet (DIN - Angabe bei echten 120 km/h: 7,5 Liter, allerdings mit 3,15 - HA) erwartet, und war daher überrascht.

Ich freue mich, wieder einmal, über die angenehme Diskussion. In den meisten anderen Formen wäre mindestens ein dummer Kommentar a la "wenn Du sparen willst, kauf Dir einen Kleinwagen mit Diesel" gekommen. Top!

LG
Klaus

In der Tat funktioniert das Hybridsystem auch bei höheren Geschwindigkeiten. Der Grund ist einfach. Ich habe zwar leider kein Muscheldiagramm für deinen Motor gefunden, aber es wird nicht grundlegend anders aussehen als dieses: www.motor-talk.de/bilder/1-4-tsi-122-ps-...ramm-i203279518.html . Dort siehst du sehr deutlich, dass selbst ein vergleichsweise bescheiden motorisierter Golf bei Konstantfahrt auf der Autobahn niemals in Leistungsanforderungsbereiche vorstößt, die den Verbrenner in die Nähe des höchsten Wirkungsgrads treiben. Genau hier hilft nicht nur das Atkinson-Prinzip der HSDs, welches neben der Wirkungsgradoptimierung auch den Punkt höchsten Wirkungsgrads in Richtung kleinerer Leistungen verschiebt, sondern auch die Hybridisierung durch wirkungsgradsteigende zusätzliche Auflastung. Diese erzeugt dann Überschussenergie, die in der Batterie zwischengespeichert wird. Der Auflastung folgt deshalb in der Regel flugs eine moderate Ablastung bei Rückspeisung der zwischenzeitlich gewonnenen elektrischen Überschussenergie. HSDs wechseln bei Konstantfahrt gern mehrmals pro Minute zwischen diesen Modi. Hybridisierung funktioniert eigentlich immer unterhalb von Vollgasfahrt.

Mit einem Verbrauch von 6,4 muss man den Prius (Generation 4) auf der Bahn schon ordentlich treten. Um die 160km/h sind da dauerhaft drin, wenn man nicht immer wieder bremsen muss.
Mein Rekordverbrauch war tatsächlich mal 6,1l/100km, da bin ich von Amberg nach Leipzig gefahren. Nach der kurzen Landstraßenpassage war ich auf der Bahn sehr zügig unterwegs, wo frei war, bis an die 180 ran. So viele BMWs und Mercedesse und Audis habe ich nie wieder überholt...