Priusfreunde.de

Worauf führt man die höheren Schwefeldioxidemissionen zurück?
Auf den vermehrt durch Kohle erzeugten Strom für die E-Autos? Diese Ursache kann doch nicht gemeint sein.

Also ich kann mir schon eine Ursache für weltweit erhöhte Schwefelemissionen vorstellen. Wenn nämlich in 20 Jahren E-Autos millionenfach aus China zu uns verschippert werden, weil es die europäischen Hersteller verschlafen haben und der hohe Schwefelanteil im Schiefsdiesel dieses Problem erzeugt.

eppf

Diese Aussage ist aber äußerst seltsam:

Bei einer Raffinerie wird der Schwefel nicht aus dem Rohstoff "Erdöl" entfernt sondern nur gezielt in den Endprodukten bei denen man ansonsten kein spezifikationsgerechtes Produkt bekommen würde. Das Stichwort lautet dazu "dreckiger Schiffsdiesel" für Schiffe auf dem Meer.

Woher soll das SO2 im Strom kommen? Aus Wind-, Wasser- und PV-Anlagen sicherlich nicht. Nicht einmal der Strom aus Atomkraftwerken kann ein SO2-Problem haben. Selbst bei Strom aus Erdgas besteht das Problem ebenfalls nicht denn das Erdgas wird im Gegensatz zum Rohöl schon vom Produzenten entschwefelt. Bei der Entschwefelung werden übrigens gewaltige Mengen an Wasserstoff benötigt. Daher steht neben einer großen Entschwefelungsanlage immer auch ein Steamreformer mit Erdgas als Rohstoff.

Der Schwefel im Strom könnte daher m.M.n. nur aus dreckigem Kohlestrom kommen. Und diese Kraftwerke sollte man allein schon wegen dem CO2-Problem mittelfristig verschrotten. Wenn aber vorwiegend in der Nacht geladen wird besteht die Notwendigkeit für Kohlestrom sicherlich nicht.

Daher halte ich die in dem Bericht gemachte Aussage zumindest für Deutschland oder auch für Europa (in Osteuropa mag das anders sein) für nicht zutreffend. Von der reinen Logik mag das stimmen denn da reicht unr 0,000001% aus um so etwas zu behaupten, genauso wie die Aussage stimmt dass wer Lotto spielt gewinnen kann .

Das sind m.M.n. alles Ablenkungsmanöver. Und denen kann man nur die andere Seite gegenüberstellen: eAutos haben 0,0 gr CO2/km, 0,0 gr NOx/km, 0,0 gr Feinstaub/km aus der Verbrennung und auch noch deutlich weniger durch das Bremsen etc.

Gruß alupo

Bitte zum Thema zurückkehren.

Wenn Grundsätzliches vertieft werden soll, dann bitte einen passenden Thread in unserer Umwelt- oder E-Auto- oder Brennstoffzellen-Rubrik dafür aussuchen.

- www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...showcat&catid=12
- www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...showcat&catid=36
- www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...showcat&catid=52

Gerne verschiebe ich dann einzelne Beiträge dorthin, wenn gewünscht. Hier aber geht es jetzt bitte mit dem Opel Ampera-e weiter.

Grüße, Egon

Genau, Egon, es geht um Opel-Ampera.
Und wenn die Lademöglichkeit so ist wie vermutet, sieht es mau aus.
Ich tendiere bei meinen Kandidaten (Zoe und Leaf) eher zur Zoe, da der Lader einfach vielseitiger ist als ein 1-poliger Schnarchlader und ein DC-Lader (Chademo), der noch zu selten anzutreffen ist.
Was nützen mir 300km Reichweite, wenn ich dann zum Nachladen übernachten muss (übertrieben, gebe ich zu)?

Ich habe die einmalige Chance, beim Stellplatz meiner neuen Wohnung einen Anschluss zu bekommen.
Typ2 mit 11 bzw 22kW. Dann kriege ich den Akku über Nacht 100% voll.

Was mache ich zum Beispiel mit dem Ampera, wenn ich 250kM zu meinen Töchtern fahren will? Dort gibt es keinen Strom (destination charging). Auf 1/3 der Hinreise zwischentanken?
Welche Ladezeiten sind zu erwarten? Vier Stunden für 24kW?
Auf dem Rückweg nochmal das selbe.

Halbe Stunde für Ladevorgänge wären akzeptabel, Soviel braucht es für Pinkeln und Beineausstrecken.
Auch wenn man diese Strecke von 250km mit Verbrenner ohne Pause absolvieren würde.

Aber wenn Opel so eine Totgeburt plant, kann man später sagen: "Wir gaben uns Mühe, aber Kunde wollte das nicht."

Gruß
Helmut

Sehe ich auch so. Lieber ein E-Auto mit kleinerem Akku, aber der Möglichkeit an 99% der Ladepunkte relativ schnell laden zu können. DC-Ladepunkte gibt es in meinem Umfeld nur sehr wenige.

Dazu kommt, dass man einen schnellen 3-Phasen-AC-Lader braucht, wenn man eigene Solarenergie verwenden will, um das Auto zu laden. Man muss bei Sonnenschein die Energie schnell dem Auto zuführen können.

Zwischenladen auf der Strecke muss schnell gehen, dafür sind auch 11 kW eigentlich zu langsam. Der CCS hilft da beim Ampera E.

Meine Kalkulation Reichtweite 238 mi nach EPA > 380 km. Wenn er dafür ca. 55 kWH seiner 60 kWH Batterie benutzen kann wäre der Verbrauch günstige 145 Wh/km.


Schuko
Eine Sunde laden an Schuko > 13A x 230 V = 3kW Ladeleistung
Bei einer Stunde Ladung an Schuko = Ladeleistung x Ladezeit / Verbrauch = Reichweite
3 kW x 1 h / 0,145 kWh / km = 21 km mit einer Stunde Ladezeit an Schuko


Wallbox 1ph 16A
Mit einer 16A Wallbox 1 ph > 25 km mit einer Stunde Ladezeit
Bei einer Standzeit von 10 h hat man immerhin 250 km nachgeladen.

CCS 50 kW (wie aktuell auf den Autobahnen)
Am Schnellader mt evt durchschnittlich 40kW statt der möglichen 50 kW gemittelt über die gesamte Ladezeit> In 10 Minuten 40 kW * 0,167h = 6,67kWh
6,67kWh/ 0,145 kWh/km = 46 km in 10 Minuten
138 km in 30 Minuten. Wenn die Batterie sehr leer ist und die vollen 50 kW laden wirds noch flotter.

CCS zukünftig (HPC150)
Sollte der Ampera E eine höhere Ladeleistung z.B. 100 kW effektiv zulassen, was ich hoffe, würden sich 115 km pro 10 Minuten nachladen lassen > Tendenz fallend bei voller werdenden Batterie.

... Da war noch das Thema Ladeverluste. Die Verlust kann man so zwischen 6% (Tesla) und 10 % annehmen... ,d.h. die gewonnene Reichweite kann sich noch um 10% verschlechtern.

Solaris schrieb:
Zwischenladen auf der Strecke muss schnell gehen, dafür sind auch 11 kW eigentlich zu langsam. Der CCS hilft da beim Ampera E.

Ich sprach nicht vom Zwischenladen, sondern vom Laden zu Hause.

Richtig sinnvoll sind E-Autos erst, wenn man mit Solarenegergie lädt. Da diese aber nur zu bestimmten Zeiten zur Verfügung steht und z.B. nicht nachts, muss es schnell gehen. Da ein CCS-Lader für zu Hause bei weitem zu teuer ist (und auch für die meisten anderen auch, deshalb gibt es ja nur so wenige), hilft nur 3-Phasigen Laden an der Solaranlage. Das ist mit dem Ampera-e nicht möglich. Daher lieber ein E-Auto mit der halben Akkukapazität, aber dafür mit 3-Phasen-Lader.

Der Punkt geht ganz klar an schnelles AC-Laden, denn diese Lader sind günstig zu haben (teils <1000 EUR). CCS-Lader sind sauteuer (>10.000 EUR) und werden deshalb bei weitem nicht so häufig aufgestellt werden.

bgl-tom schrieb:
Der Punkt geht ganz klar an schnelles AC-Laden, ...Habe ich irgendetwas übersehen, aber gibt es irgendwo AC-Ladestationen mit 100+kW Ladeleistung, ggf. auch nur in der Planung?

Wenn man zukunftsfähig sein will, dann bedeutet eine 2-stellige Ladeleistung keine Schnellladung!

eppf

Was Langstrecke und nur eine geringe Anzahl von Ladestationen an stark frequentierten Stellen (z.B. Autobahn) betrifft, könntest du Recht haben. Wer aber wünscht, dass Ladesäulen flächendeckend zu finden sind, wird um AC nicht umhinkommen - es sei denn, es wird eine günstige CCS-Variante aus dem Hut gezaubert.

Ich stimme happyyaris absolut zu, dass Elektromobilität vor allem dann Sinn ergibt, wenn direkt kostenfrei erzeugte Energie (Sonne, Wind) ins Auto geladen wird. Die EVUs sind ja über die Solareinspeiser auch nicht glücklich. Ihnen wäre es lieber, wenn der dezentral erzeugte Strom auch gleich dezentral verbraucht würde, um das Netz nicht zu belasten. Wenn dann mal ein paar Superschnelllader aufgestellt und genutzt werden, könnte es das Netz (aus meiner laienhaften Sicht) auch mal schnell belasten. Wenn schon das Elektroauto aus dem Netz geladen werden muss, wäre es wohl hilfreich für die EVU, nicht sofort ab Einschalten voll powern zu müssen, sondern nach einer bestimmten Zeitvorgabe es verteilt werden könnte - je nach Netzauslastung.

Dass man nicht überall 100kW-Lader braucht, dem stimme ich durchaus zu. Aber an strategischen Punkten, wo die Langstrecken gefahren werden, müssen diese vorhanden sein und zwar gleichzeitig mit den ersten langstreckentauglichen E-Autos und nicht irgendwann.

Eigentlich wollte ich vor allem auf den Widerspruch hinweisen, wenn man die Vokabeln "AC" und "schnell" in einem Satz nennt.

E-Autos auf den Markt zu bringen, welche 500km Reichweite haben und für die es keine 100kW-Lader gibt, ist absolut witzlos. So wie es aussieht, wird aber die sinnvollste von allen Lösungen leider nicht kommen, nämlich eine Kooperation mit Tesla.

eppf

Vielleicht gibts ja versierte Bastler bzw. Nachrüster, die einen 100kw Tesla kompatiblen Lader verbauen können in Absprache mit Tesla versteht sich.

Tesla-Fahrer haben nicht nur das Auto gekauft, sondern auch die Lademöglichkeit, und zwar die der schnellen Art.

Ich glaube nicht, dass sie bereit wären, vor der Schnellladesäule wartend zu stehen, weil ein Firmenfremder zapft.

Gruß
Helmut

Von den breit erörterten Problemen der Reichweitenbeschränkung und der Lademöglichkeiten und -zeiten einmal abgesehen, finde ich den Prius Prime als das wesentlich schönere Auto im Verhältnis zum Ampera e. Er ist ein veritabler Mittelklassewagen, ohne Reichweitenbeschränkung, mit dem man auch sparsam und umweltverträglich unterwegs ist, und das auf der Autobahn auch einmal 160 oder 170 kmh schnell.
Was beim Ampera auf der Aktivseite steht, ist wahrscheinlich der höhere "Fahrspaß" durch die phantastischen Beschleunigungswerte, vorausgesetzt, man muß dabei nicht immer gleich wieder an die Reichweite !!? denken.

Nicht für jeden eignet sich ein BEV, keine Frage. Das spricht aber nicht gegen den Ampera-e.

Grüße, Egon