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Ich vermute, dass es fast alle Hersteller bis auf Tesla so machen und Ihre Systeme bis auf das Mobilfunkmodul schlafen lassen. Hat den Vorteil, dass es fast keinen Ruhestromverbrauch gibt. GSM-Module verbrauchen nicht viel.

Da dauert es halt einige Zeit, bis alle Systeme aufgewacht sind. Habe ich in der Praxis aber auch kein Problem damit, wenn es beispielsweise 8 Sekunden dauert bis das Auto reagiert. Bei BMW aus 2017 kenne ich es auch so. Wie das bei BMW aktuell ist, weiss ich nicht. Da hat man viel an der Anbindung geändert bis zum SW-Update aus der Ferne und Nutzung von WLAN.

Ich hoffe stark, dass das bei den meisten Herstellern weiterhin per GSM funktioniert und nicht per UMTS (das war noch vor ein paar Jahren der Standard). Hätte den großen Vorteil, dass es dann noch genauso funktioniert, wenn die Provider wie angekündigt die UMTS-Netze (3G) abschalten (Telekom schaltet wohl 2020 ab, Vodafone spätestens 2021). Dann bleibt nur noch GSM, 4G (LTE) und 5G übrig. GSM scheint von zukünftigen Abschaltungen bisher nicht betroffen.

Für den ein oder anderen evtl. besser als wie bei Tesla bei einem 6 Jahre alten Auto 500 EUR und mehr zu bezahlen, um sich ein LTE-Modul einzubauen. Wobei es toll ist, dass das bei Tesla überhaupt möglich ist. Ich hoffe Egons Tesla hat bereits ein LTE-Modul.

Ich bin jetzt ein bisschen unglücklich, weil ich mir wirklich alle Mühe gebe, diesen Thread Tesla-frei zu halten. Jeden Vergleich Up/Tesla habe ich mir deshalb konsequent verkniffen, bis auf diese eine beiläufige Andeutung Natürlich gehe ich auf die einzelnen Punkte ein, möchte aber darum bitten, danach wieder thematisch zum Elektro-Up zurückzukehren.


CA-Klaus schrieb:
Bis vor einiger Zeit glaubte ich noch, dass Tesla die Batterie tatsächlich bis zum Stehkragen volllädt
Fast. Es bleibt nur ein verschwindend kleiner Teil frei. Teslas laden auf Wunsch praktisch bis zur Ladeschluss-Spannung, von nachträglichen degradationsbedingten Änderungen abgesehen. Der Hersteller warnt, ständig davon Gebrauch zu machen.


harzbube schrieb:
Sicherheit und Langlebigkeit haben Vorrang.
So ist es. Man ist gut beraten, die Kapazität nicht permanent vollständig zu nutzen. Das gilt sowohl hinsichtlich der oberen Ladegrenze als auch hinsichtlich der unteren. Wenn man den Ladehub eher niedrig und den SOC tendenziell um den mittleren Bereich herum hält, macht man nichts verkehrt.

Dass man keinen großen Schaden anrichten kann, auch wenn man darauf nicht achtet, dafür sorgen die Batterie Management Systeme (BMS) in den Autos. Hinsichtlich Min/Max-SOC lässt VW das hauseigene BMS im e-Golf - und wahrscheinlich ganz ähnlich auch im e-Up - folgende Strategie fahren:



Jetzt zum Thema Mobilfunkanbindung / Daten. Das scheint mir hier ein wenig durcheinander zu gehen. Ich glaube nämlich (aber weiß es nicht), dass VW gar keine echte Datenverbindung verwendet, sondern den Fernzugriff komplett über SMS-Dienste abwickelt. Deshalb ist das mega-lahmarschig, dazu gleich mehr.


focki schrieb:
[...] weiterhin eine aktive LTE Verbindung samt nötigem Rechner der da in Bereitschaft ist und auf Daten wartet, am laufen sind.
Das wäre in der Tat der Fall, weshalb das bei Autos mit schneller Anbindung auch nicht so realisiert ist. Vielmehr wird die eigentliche Datenverbindung im Ruhezustand ab- und erst nach einem Request wieder aufgebaut. So muss nur das GSM-Modul wachbleiben, alles andere kann pennen. Ist der Request extrinsisch, wird zum Aufwecken eine unsichtbare SMS eingesetzt.

Das steht also nicht unbedingt im Widerspruch. Man kann sehr wohl eine vernünftige schnelle Datenanbindung im Auto etablieren, ohne dass dies zwangsläufig mit einem hohen Ruhestrombedarf einher geht.

Der hat in Teslas meist andere Gründe, wobei zu übertragende Daten an das Mutterschiff zeitweise sicher dazu beitragen. Bei einigen Modellreihen und Baujahren gilt außerdem, dass man per Menü eine permanente Verbindung auch im Ruhezustand wählen kann. Dann reagiert das Auto immer sofort, aber das kostet im Lauf der Zeit nicht wenig Energie.


happyyaris schrieb:
Ich hoffe stark, dass das bei den meisten Herstellern weiterhin per GSM funktioniert und nicht per UMTS
Das ist nicht in erster Linie eine Frage der Reaktionsgeschwindigkeit, sondern der zu übertragenden Datenmenge. 2G (CSD, HSCSD, GPRS, EDGE) ist zum Transfer größerer Datenmengen nur eingeschränkt geeignet, SMS-Dienste sind es aber noch sehr viel weniger.

Ich vermute, dass VW überhaupt keine echte Mobilfunk-Datenverbindung verwendet, sondern die gesamte Kommunikation per SMS abgewickelt wird. Auf diese Weise lassen sich nur winzige Datenmengen übertragen, aber für das was zu übermitteln ist reicht das. Es ist halt nur sehr langsam.

Was die angedrohte 3G-Abschaltung (UMTS, HSDPA, HSUPA) angeht erinnere ich gerne an unser UKW-Sendernetz, das in Deutschland seit nunmehr 34 Jahren (!) "demnächst" abgeschaltet werden soll. Natürlich lässt sich das nicht einfach gleichsetzen, weil im Mobilfunkbereich Wechsel von Standards sehr viel schneller realisiert werden. Aber erfahrungsgemäß sind die Übergangszeiträume dann doch immer länger als angekündigt und befürchtet. Das war sogar beim DVB-T der ersten Generation trotz eines klar kommunizierten Stichtags der Fall.

Ist 3G dann aber doch irgendwann vollständig tot und man kann nicht upgraden, wird man sich mit einem dauerhaften Fallback auf 2G zufrieden geben müssen - wenn denn tatsächlich eine echte Datenverbindung verwendet wird. Das ist beispielsweise im BMW i3 der Fall, aber auch in sehr vielen Smartphones, von denen einige noch gar nicht alt sind.


Ich hoffe Egons Tesla hat bereits ein LTE-Modul.
Natürlich, das habe ich schon beim Kauf in die Verhandlungsmasse aufgenommen und ausgehandelt. Aber notwendig war und ist es bislang überhaupt nicht. Umso mehr, als Tesla mittlerweile wirklich große Datenmengen nur noch in dringenden Fällen per Mobilfunk abwickelt und sonst abwartet, bis das Auto wieder WLAN-Zugriff hat. Aber zugegeben, Spotify über 2G dürfte problematisch werden.


Jetzt geht es hier bitte weiter mit dem e-Up.

Grüße, Egon

SMS hat womöglich für große Hersteller einen Vorteil: es erlebt hinsichtlich IoT gerade ein Comeback und ist günstig. Mittelfristig werden sich aber andere Lösungen etablieren per 5G. Schon alleine hinsichtlich Datensicherheit ist SMS nicht mehr zeitgemäß. Auch deshalb ist man beim Onlinebanking von der mTAN abgerückt.

LG
Klaus

Egon schrieb:

Was die angedrohte 3G-Abschaltung (UMTS, HSDPA, HSUPA) angeht erinnere ich gerne an unser UKW-Sendernetz, das in Deutschland seit nunmehr 34 Jahren (!) "demnächst" abgeschaltet werden soll.

Das ist leider nicht mit der Radioabschaltung FM zu vergleichen. Eher mit der bereits Abschaltung von DAB zugunsten von DAB+. GSM bleibt ja.

Bei UMTS brauchen die Provider die Frequenzen und zudem kostet der Weiterbetrieb von UMTS einiges. Aber bevor ich das weiter ausführe, kürze ich mich selbst....

Um zum e-Up zurückzukommen: Sofern man wirklich nur SMS nutzt, wäre das ziemlich zukunftssicher.

happyyaris schrieb:
Bei UMTS brauchen die Provider die Frequenzen und zudem kostet der Weiterbetrieb von UMTS einiges.
Ich hatte eine Congstar-Mobilfunkkarte, die nur mit UMTS, nicht aber mit LTE nutzbar war. Die Telekom hat jedoch massiv 3G zugunsten von 4G abgeschaltet. Mobils Internet war damals quasi nicht zu gebauchen.

Ich bin gespannt darauf, zu lesen wie die Reise nach München gelaufen ist.

Jan

Wir haben heute Morgen spontan entschieden, sie zu verschieben. Ein Verwandter hier benötigt Montag/Dienstag Hilfe und in Oberbayern ist laut Wetterbericht bis nächsten Donnerstag mehr oder minder Dauerregen. Wir holen das demnächst nach.

Es gibt aber anderes zu berichten, später am Abend. Ich muss erst noch die Screenshots aufbereiten.

Grüße, Egon

Bei Regen wäre bestimmt auch interessant geworden.

Eher nicht. Mehrverbrauch durch zu verdrängende Feuchtigkeit wie bei allen anderen Autos, da gibt es im Trocken/Nass-Verhältnis keine nennenswerten Unterschiede. Oder wolltest Du etwas anderes ansprechen?

Grüße, Egon

Mich hätte der prozentuale Unterschied interessiert zwischen nass und Trockenfahrt.

Ah ok, dann habe ich die Frage richtig verstanden. So detailliert erfasse ich das nicht. Aber bei der nächsten Regenfahrt auf einer Stammstrecke, auf der ich den Trocken-Verbrauch gut kenne, will ich gerne versuchen beide Werte miteinander zu vergleichen.

Grüße, Egon

Das wäre super

happyyaris schrieb:
Bei UMTS brauchen die Provider die Frequenzen und zudem kostet der Weiterbetrieb von UMTS einiges. Aber bevor ich das weiter ausführe, kürze ich mich selbst....
Ich spreche es aber mal kurz an.
Die Mobilfunkanbieter müssen für den LTE und 5G Ausbau Fläche an Masten anmieten was nicht unerhebliche Kosten bedeutet. Aus diesem Grund und wegen Platzmangel an den bestehenden Masten wird vielerorts UMTS Technik zurück gebaut und durch LTE/5G Technik ersetzt. So wird das UMTS Netz Stück für Stück löchriger und mit der zeit verschwinden.

Das wird wieder viele Endgeräte in nutzlosen Edelschrott verwandeln, wie wir es bereits bei analogem TV, DSR, DRM, DVB-T, DAB und anderen Standards erlebt haben. Die Halbwertszeit anfänglich hochgelobter und unverzichtbarer Innovationen schrumpft ständig.

Aber das gehört an anderer Stelle diskutiert.

Grüße, Egon

Hier nachgereicht zunächst die Fortsetzung des Vorprogrammierungs-Versuchs.

Wie weiter vorne beschrieben hatte ich dem Auto gestern per Smartphone mitgeteilt, dass es heute um 12:30 Uhr den Akku voll geladen haben und beim Laden den Strom auf 10 A begrenzen soll. Tatsächlich startete der Up heute Morgen selbsttätig den Ladevorgang. Und zwar genau zu dem Zeitpunkt, dass er bei der gewählten Leistung so gegen halbeins damit fertig gewesen wäre.





Ok, das ist keine Raketenwissenschaft, aber es freut mich trotzdem, dass das auf Anhieb so gut funktioniert. Noch eine unerwartete Gratis-Zugabe, prima.

Als später feststand, dass wir heute doch nicht weiter weg fahren, habe ich ihn gegen 11 Uhr per Tablet bei ungefähr 90% SOC gestoppt. Es ist schon recht komfortabel, dafür nicht in die Garage dackeln zu müssen.

Allerdings habe ich gestern und heute derart viel herumgedaddelt und ausprobiert, dass plötzlich ein Fenster aufpoppte:





Okok, ist ja gut, ich lass Dich in Frieden...


Nachdem wir die München-Fahrt also verschoben hatten, war später ein 4-Personen-Transfer zu einem 20 km entfernten Ziel und zurück im großstädtischen Umfeld angesagt. Ich hätte dafür kein eigenes Auto benutzen müssen. Da wir aber neulich schon festgestellt haben, dass in dem kleinen Einkaufskörbchen tatsächlich auch mal Erwachsene auf der Rückbank ohne große Verrenkungen sitzen können, lehnte ich dankend ab und verfrachtete die Passagiere lieber in den Up.

Der ist als Innenstadt-Taxi einfach sehr viel besser, weil wendig und leise und elektrisch. Hin- und Rückfahrt verliefen denn auch recht angenehm. Auf der Hinfahrt achtete ich überhaupt nicht auf den Verbrauch, auf der Rückfahrt aber schon. Die Routen unterschieden sich leicht, aber rote Ampeln und radarüberwachte 30er-Zonen gab es auf beiden zuhauf. Jetzt werft einen kurzen Blick auf die Verbräuche:


Hinfahrt




Rückfahrt




Ohne Licht und Klima, nur Gebläse und Audio/Navi lief. Aber mit knapp 350 kg Lebendfracht an Bord (Fahrer eingeschlossen) und ständigem Halten und Wiederanfahren in der Stadt kann man nicht meckern. Ich bin doch angenehm überrascht, wie genügsam sich der kleine Elektro-Hüpfer im Alltag zeigt.

Grüße, Egon