Priusfreunde.de

Warum man bei nahezu allen Herstellern ein absolut "klassisches" Sicherheitsmerkmal beim Gebrauch eines Automobils überhaupt einspart, ist mir sowieso ein ganz besonderes Rätsel (Dafür finden sich viele sinnlose Lifestyle-"Features", die eher ablenken als Sicherheit gewähren!). Für die "Nachrüstung" dann den Kunden aber noch einmal kräftig zur Kassa zu bitten, ist eigentlich nichts anderes als Frechheit PUR!

Der Gewichtsunterschied zwischen einem "Mopednotrad" (reduzierte Geschwindigkeit und ein Fahrgefühl, das "horribile" ist) und einem vollwertigen Reserverad ist für mich vernachlässigbar.

Ich hatte nach dem zweiten Reifenschaden in Salzburg 200 km zu mir nach Hause (Villach) zu absolvieren. Das schadhafte Komplettrad wurde in der Mulde verstaut, und das Reserverad ermöglichte die Heimfahrt OHNE Komfort- und Reisegeschwindigkeitsabstriche. Und zuhause wurde der schadhafte Reifen noch am selben Tag nachmittags wieder betriebsfähig gemacht!

Gespart wird, wo es geht. Und wenn der Hersteller ein Reserverad liefert, muss er auch Wagenheber und Radschlüssel beilegen.

Und dann darf man nicht vergessen, daß heute ganz andere Kaliber montiert sind. Früher hatte ein Kompaktwagen meist 155/80R13 oder 175/70R13 als Reifengröße, aus heutiger Sicht also eher Schubkarrenformat. Kein Thema (Kosten wie Platz), davon ein fünftes Rad in den Kofferraum zu legen. Mit dem Wachstum der Fahrbereifung kam man dann irgendwann auf die Idee, stattdessen ein platzsparendes Notrad in den Kofferraum zu legen.

Und Tatsache ist, daß viele Autofahrer eine Reifenpanne nur noch aus Erzählungen kennen. Selbst mein Vater meinte mal "früher hat man auf der Autobahn ständig Reifenteile liegen sehen, oder jemand hatte einen Platten. Sieht man heute gar nicht mehr!". Stimmt.
Von daher könnte man ein Reserverad tatsächlich als entbehrlich ansehen, wobei es natürlich im Fall der Fälle wirklich schön ist, sich selber helfen zu können, anstatt auf den ADAC warten zu müssen.

Timo

familienrebell schrieb:
Der Gewichtsunterschied zwischen einem "Mopednotrad" (reduzierte Geschwindigkeit und ein Fahrgefühl, das "horribile" ist) und einem vollwertigen Reserverad ist für mich vernachlässigbar.Nehme einmal ein Notrad in die Hand und vergleichsweise das mit einem vollwertigem Reserverad, dann wirst du anders denken.

Ich komme jedenfalls zu dem Schluss, dass eine Notoption auch ohne ein vollwertiges Ersatzrad vollkommen ausreicht, um das grundsätzliche Problem eines Reifenschadens adäquat zu beherrschen, Hauptsache es läuft nicht auf das dämliche Reparaturkit hinaus, welches einerseits die Felge versifft und andererseits bei den meisten Reifenschäden ohnehin keine Lösung darstellt.

Man sollte sich besser in der Mitte treffen, zwischen
- einem Reparturkit
- und einem vollwertigen Ersatzrad
und was ist das wohl?

eppf

Meine volle Zustimmung! Ich habe für jedes meiner Fahrzeuge ein Notrad, letztes Jahr war ich echt froh drum. Nach nicht mal 15 Minuten könnte ich weiter fahren, es waren allerdings nur 16 Kilometer bis nach Hause...
Davor gab es 15 Jahre lang keine richtige Reifenpanne, aber 2x langsamen Druckverlust!

Gruß
Martin

im schnitt habe ich alle 4-5jahre eine entsprechende reifenpanne - mit dem prius mittlerweile bereits drei - wobei die letzten beiden bereits mit goodyear garantie - also kein problem waren - trotzdem - für den notfall - liegt ein reifen mit 4,5mm profil immer in der notreifen-mulde

Timico schrieb:
Selbst mein Vater meinte mal "früher hat man auf der Autobahn ständig Reifenteile liegen sehen, oder jemand hatte einen Platten. das war natürlich auch den damals üblichen schlauchreifen geschuldet - seit der einführung von schlauchlosen reifen ist das natürlich um vieles besser - dafür können heute - fast keine reifenmonteure - einen schlauchreifen richtig und sauber montieren ein winziges sandkörnchen und nach 1000km ist der platte fix  oldtimer-fahrer können ein lied davon singen...

Vielleicht gab es deswegen auch damals so viele Reifenpannen.

Timo

Ich hab das Notrad bestellt, aber ich weiss noch nicht welche Radmuttern dazu passen. Hast eine Idee?

monaucu schrieb:
Ich hab das Notrad bestellt, aber ich weiss noch nicht welche Radmuttern dazu passen. Hast eine Idee?Ein Standardnotrad hat eine Stahlfelge und da sollten dann die normalen Konusradmuttern, wie sie bei Stahlfelgen üblich sind, benötigt werden.

eppf

monaucu schrieb:
Ich hab das Notrad bestellt, aber ich weiss noch nicht welche Radmuttern dazu passen. Hast eine Idee?Ist es ein original Notrad von Toyota, passen die Original Muttern. Sie haben an der Spitze einen Konus (Kegel), als keinen Kugelbund. Größe 12x1,5.
Sie sehen zwar nicht gut aus am Stahlrad, aber das ist ja nur für den "Nachhauseweg".

MfG Harzbube.

@monaucu
hat dein yaris cross einen 4 wd antrieb?
schau dir das hier-brief von toyota- genau an, deshalb kommt bei meinem rav4 4 wd ein notrad nicht mehr in frage. auch bei einem nur front angetriebenen fahrzeug ist das laut toyota keine gute lösung.
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...limitstart=30#594960
esox

Meiner Meinung nach will Toyota, wie andere Hersteller auch, das Reparaturkit auf dem Markt durchdrücken, weil da alle paar Jahre das abgelaufene Dichtmittel zu ersetzen ist.

Das Argument mit den Differenzialschäden ist für mich ein Armutszeugnis. Wenn man will, kann man auch ein Notrad anbieten, welches (nahezu) denselben Durchmesser hat wie die Normalbereifung, aber man will eben nicht.

Wenn man sich die Dimensionen des Notrads bei Autonotrad.de ansieht, da wird 135/80R17 angegeben. Würde man ein 135/90R17 nehmen und diesen Reifen gibt es auch, läge der Durchmesser bis auf wenige mm genau bei dem der Normalbereifung.

Man hätte den Yaris Cross ohnehin mit einer anderen Normalreifengröße ausstatten sollen, die am meisten verbreitete Größe bei diesem Automodell 215/55R17 ist nicht gerade ein Schnäppchen, aber es ist nichts Neues, wenn Toyota bei exotischen Reifengrößen landet.

Aber selbst, wenn man beim 2WD einen Reifenschaden vorne hat und man bei einem kleineren Notrad im Interesse des Differenzials zweimal den Reifen wechselt, immer noch besser, als mit einem in den meisten Fällen nicht wirksamen Reparaturkit dazustehen.

eppf

Ich verstehe das Problem mit den Differenzialschäden nicht. Das Differenzial sollte doch die Differenzen der Räder bei deren entstehen ausgleichen? Erkläre mir das doch mal Einer.

MfG Harzbube.

Ich interpretiere es so, dass eine dauerhafte unterschiedlich Drehzahl der Räder links und rechts anscheinend nicht gesund ist.

Früher hatte es auch einmal etwas mit dem ABS zu tun. Beim Audi 100 der 80er Jahre gab es zwei verschiedene Noträder, je nachdem, ob das Fahrzeug mit ABS ausgestattet war. Bei vorhandenem ABS war das Notrad größer, also auf Normalreifenniveau.

Wo es geht, spart man halt jeden Cent, sonst wäre es eine Selbstverständlichkeit, dass ein Notrad ziemlich exakt denselben Durchmesser hat, wie die Normalbereifung.

eppf