Priusfreunde.de

Hans Drexler, war das nicht der Präsident der DGAUM, unter dem die Lobbyvereinigung EUGT 2015 auf der Jahrestagung der DGAUM ein Satellitensymposium abhalten durfte?

Aber zur Sache:
1. NO2 sei kein Vorläufer von Feinstaub.
Da schreibt Herr Drexler gerade Wissenschaftsgeschichte. Ich warte auf die Publikation.

Annette Peters meint hierzu: „NO2, zusammen mit flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) und UV-Licht, ist eine Hauptquelle von Ozon und ist außerdem eine bekannte Vorläufersubstanz von Feinstaub, zum Beispiel für Ammoniumnitrat-Aerosole, sogenannte sekundäre Aerosole. Damit trägt NO2 unabhängig von seiner Quelle zur Entstehung von Feinstaub und Ozon bei, also auch das NO2 aus den Dieselabgasen. www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/...n-zu-gesundheitlich/

Wen es wirklich interessiert S.16 ff
Evaluating the Contribution of PM2.5 Precursor Gases and Re-entrained Road ... - EPA
www3.epa.gov/ttnchie1/conference/ei13/mo...xVzt5jWd38_lzxXPMnOc


2. Drexler schreibt, bei 100 Mikrogramm/m3 NO2 sehe man keinen Effekt.
Das ist richtig wenn man die toxikologischen NO2 Kurzzeitwirkungen betrachtet. Die Metaanalyse von Brown (2015), welche die US EPA mit konsistenter Evidenz in hoher Qualität bewertet, zeigt bei Asthmatikern bei 1h Belastung einen signifikanten Anstieg der Atemwegsempfindlichkeit bei 200 Mikrogramm sowie eine klinisch relevante Halbierung der Dosis eines Provokationsmittels.

Für Langzeitbelastungen mit NO2 blendet Herr Drexler das epidemiologische Wissen völlig aus, vergleichsweise einem wissenschaftlicher Blindflug mit Scheuklappen.

3. Drexler schreibt, durch Berechnungen von Stickoxid auf Tote zu schließen, sei wissenschaftlich unseriös.
Das ist teilweise richtig. Verlorene Lebenszeit ist der bessere Begriff. Und es heisst natürlich "vorzeitige Todesfälle". Die EEA schreibt, durch NO2 betrug 2014 in D die Zahl der vorzeitigen Todesfälle 12860 entsprechend 133800 verlorenen Lebensjahren. Diese Zahl sollte man zusammen mit dem EEA Hinweis nennen, dass eine Verzerrung durch die Korrelation mit Partikeln bestehen kann. Sprich es ist aufgrund der engen Korrelation von NO2 mit Russ und der Partikelanzahl epidemiologisch schwierig, die Effekte voneinander abzugrenzen. Es ist durchaus seriös, von Stickoxidebelastung mit Einschränkungen auf vorzeitige Todesfälle zu schliessen, wie die Publikation von Susan Anenberg in Nature zeigt.

Jetzt warte ich nur noch darauf, bis eine Intelligenzbestie von Wissenschaftler Ozon positiv sieht, weil ja neulich erst berichtet wurde, dass die Ozon-Schutzschicht über uns immer dünner wird.

Wundern würde mich so etwas überhaupt nicht mehr.

eppf

... Außerdem ist das 1,3 butadien im Diesel Abgas hierzulande noch gar nicht auf dem Radar, bei der iarc aber und bei carex kann man die beruhigenden Messdaten einsehen.

@priusplus1 Das sieht nach sauberer Arbeit von dir aus! Leider haben wir hier keinen *thumbs up*!

@autogasprius_berlin: Danke!

Zur Vorgeschichte: 10/2017 Hans Drexler Zitat (mit Grenzwert sind die 40 Mikrogramm gemeint)
zur Vermeidung von chronischen Gesundheitsschäden für die Allgemeinbevölkerung durchaus plausibel und sinnvoll www.asu-arbeitsmedizin.com/article-78523...-und-umsetzung-.html

2/2018 Hans Drexler Zitat:
„Auch bei 100 Mikrogramm NO2 sehen wir noch keinen Effekt, der krank machen kann“ m.focus.de/regional/muenchen/auto-umwelt...rten_id_8458480.html

Gibt es nachvollziehbare wissenschaftliche Gründe, wieso Hans Drexler eben noch 40 Mikrogramm für sinnvoll hält, vier Monate später 100 Mikrogramm für unproblematisch?

Bei dem verlinkten ASU-Artikel sind 2 Personen mit Foto erwähnt:

Oben drüber: "Prof. Dr. rer. nat. Andrea Hartwig

Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Angewandte Biowissenschaften (IAB), Abteilung Lebensmittelchemie und Toxikologie"

Unten drunter: "Prof. Dr. med. Hans Drexler

Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der FAU Erlangen-Nürnberg"

Wessen Auffassung im Sinn von 40 Mikrogramm pro m³ allg. Atemluft dargestellt wird, kann zumindest ich nicht eindeutig herausfinden.

Im PDF unter dem Artikel sind beide als Autoren gelistet, von daher haben das beide quasi "unterschrieben".

autogasprius_berlin schrieb:
@priusplus1 Das sieht nach sauberer Arbeit von dir aus! Leider haben wir hier keinen *thumbs up*!
dem kann jederzeit abgeholfen werden
gerne sind alle ab sofort zur freien verfügung / also zur freien entnahme im / fürs forum!

OT:
Zitat:Vorsicht beim Daumen hoch: Die Geste, die in Deutschland und den USA "super" bedeutet oder allenfalls noch als Anhalter-Zeichen gilt, hat in anderen Ländern eine extrem negative Aussage. In Australien bedeutet sie zum Beispiel "Verpiss dich!", in Israel wird sie von Prostituierten verwendet, die am Strich nach Freiern suchen. -www.focus.de/fotos/vorsicht-beim-daumen-...chen_id_3866283.html
- www.focus.de/reisen/experten/francoise_h...t-an_id_3866439.html Hybridfan5

P.S.: World Wide Web

wir leben zum glück in europa
wenn wir uns immer nur nach anderen kontinenten richten ( was ja andere [ dort lebende ] nicht machen ) darfst bald nichts mehr sagen / schreiben usw...
natürlich wenn man in solche länder fährt sollte man sich den landeseigenheiten entsprechend - auch verhalten - das versteht sich von selbst...

Facebook?
Weltweit?
Wie ist die Reaktion dort?

Gruß
Helmut

525 Kommentare zu:
Diesel-Debatte: Umweltmediziner hält NO2-Grenzwert für überzogen-www.heise.de/newsticker/meldung/Diesel-D...erzogen-3966520.html
www.heise.de/forum/heise-online/News-Kom...orum-397189/comment/ Hybridfan5

Auch hier wird wieder methodisch fehlerhaft mit der Wirkung von kurzzeitigen Momentanwerten auf bestimmte Personengruppen "argumentiert"/suggeriert, daß die 24/7/365-Wirkung auf die Gesamtbevölkerung einschl. empfindlicher oder vorerkrankter Personen die gleiche sei!

Auch durch stete Wiederholung wird aus einer Lüge keine Wahrheit!

Für Drexler würde noch sprechen, dass die US EPA bei 100 Mikrogramm NO2 als Jahresmittel Grenzwert einen ausreichenden Schutz der Gesundheit sieht.

Das muss man aber folgendermassen einschränken: Will man den 1h US Grenzwert von 188 Mikrogramm einhalten, so muss der Jahresmittelwert deutlich unter 100 Mikrogramm liegen, in der Grössenordnung von 66 Mikrogramm. Das folgt aus der Korrelation der 1h und 1 Jahresmesswerte der amtlichen Messstellen.

Andersherum ausgedrückt: Die 100 Mikrogramm Jahresmittelwert bekommt man im realen Strassenverkehr nicht hin, ohne den 1h Grenzwert massiv zu verletzen.

Wie schon öfters gesagt, wäre es endlich an der Zeit, verstärkt die Innenraumkonzentration im Auto nachzumessen. Da würde so manchem ein Licht aufgehen, dass es nicht wie bisher weitergehen kann.

Es ist wirklich ein Trauerspiel, dass man immer und immer wieder über die Grenzwerte diskutieren muss. Dies zu Zeiten, wo die Technik schon längst vorhanden ist, so schadstoffarme Motoren zu bauen, dass die Einhaltung der bestehenden Luftschadstoffgrenzwerte überhaupt kein Problem wäre.

eppf