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Zitat:Kreuzritter gegen den Diesel

Hinter den Klagen gegen Städte wie Stuttgart oder Düsseldorf wegen zu hoher Abgasbelastungen steckt die Deutsche Umwelthilfe. Ihr Chef, Jürgen Resch, ist in seinen Methoden unzimperlich. Jüngst hat er aber gegen BMW eine Schlappe erlitten.
«Mickey-Mouse-Update» nennt der Chef der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Jürgen Resch, die Aktion deutscher Hersteller, bei schon verkauften Autos auf eigene Kosten die Software nachzurüsten. Damit soll sich der Ausstoss von Stickstoffoxiden für 5,3 Mio. Autos der Abgasnormen Euro 5 und 6 um bis zu einen Viertel verringern. Mit solchen abwertenden Bemerkungen bringt der Geschäftsführer der Umweltorganisation regelmässig die deutsche Autoindustrie auf die Palme. -www.nzz.ch/wirtschaft/kreuzritter-gegen-den-diesel-ld.1359150 Hybridfan5

Zitat aus der NZZ:
Resch hält nichts von Kompromissen, und es interessiert ihn wenig, dass der Stickstoffoxid-Ausstoss im Verkehr seit 1990 bereits um 70% abgenommen hat.

Ansichtssache. Je nach zu unterstützender Meinung suche man sich folgende Grafik heraus:

Deutlicher Reduktion:
Gesamt-Emissionen NOx Verkehr.
www.umweltbundesamt.de/themen/stickoxide...belastung-immer-noch
(Edit: die UBA Grafik gibt nur eine Reduktion von 60% her)

Geringe Reduktion:
Immissionen (Jahresmittelwerte NOx)

Deutlich gestiegen:
Die innerörtlichen Emissionen der Dieselmotoren sind Stand 1999 mit 15.000 Tonnen auf über 30.000 Tonnen Stand 2015 angestiegen. (Quelle: Handbuch der Emissionsfaktoren 3.3, TREMOD-Grafik zu NO2)

priusplus1 schrieb:
Deutlicher Reduktion:
www.umweltbundesamt.de/themen/stickoxide...belastung-immer-nochGrafik Nr.2 von 4
Geringe Reduktion:Grafik Nr.1 von 4
Deutlich gestiegen:
Stand 1999 mit 15.000 Tonnen auf über 30.000 Tonnen Stand 2015 Grafik Nr.4 von 4 besagt 72,5% seitens Diesel PKW, 11% seitens leichter Nutzfahrzeuge (Handwerker), 8% schwere Nutzfahrzeuge (LKW) und 4% Busse.
Hybridfan5

Wobei die Grafik der Verdoppelung der innerörtlichen NO2 Emissionen durch Dieselfahrzeuge online leider nicht verfügbar ist.

Das ist ja gerade das tolle an H. Resch dass er faule von fairen Kompromissen noch unterscheiden kann. Ich wäre von der DUH enttäuscht wenn sie sich so offensichtlich über den Tisch ziehen lassen würde.

Dabei braucht man nur auf die Stimmen von Lungen- und Kinderärzten hören und sollte sich fragen warum das naheliegendste Umweltproblem diesbezüglich keine offizielle Bedeutung haben sollte. Oder glaubt naiverweise denn wirklich jemand dass die Asthmaprobleme in unserer Gesellschaft etwa vorwiegend von Antibiotikahühnchen kommen? Zu einem kleinen Teil vielleicht, aber ganz sicher haben die giftigen Gasen in diesen hohen, die Grenzwerte überschreitenden Dimensionen den bestimmenden Einfluß.

Ich finde es immer noch ungerecht dass die chemische Industrie und ihre Mitarbeiter die Grenzwerte einhalten müssen weil dort den Tätern ansonsten strafrechtliche Folgen bevorstehen würden. Die Zweiklassengesellschaft ist hier politisch und in einem grossen Teil der Bevölkerung immer noch akzeptiert. Dabei kostet das der chemischen Industrie Milliarden (als Invest, in Form von Betriebskosten wie Personal, Wartung, Reparatur, Energie etc.) und es führt zu Deckungsbeitragsausfällen weil Anlagen aufgrund der Schadstoffe nicht bei maximaler Kapazität gefahren werden können. Das ist ein Wettbewerbsnachteil den die deutsche Automobilindustrie so nie hatte. Da gab es immer nur lasche Vorgaben (nichtreale Laborbedingungen, Motorbelastung laut NEFZ, 30°C bei der Messung zulässig, abgeklemmte Lichtmaschine, Spaltmaße, abgeschraubte Spiegel, etc.)die sowieso nie erfüllt wurden. Und wenns gar nicht mehr geht mittels Betrug.

Dass es auch anders geht zeigte Toyota mit dem Priusmotor. Der Gen 3 Motor hat laut DUH nur 12-15 mgr pro Kilometer, anstatt weit über 1000 mgr pro Kilometer bei den Dieselmotoren. Aber auch nur bei NEFZ-Fahrweise.

Die Leute die das Gift in ihrer Wohnung nicht mehr aushalten können ja wegziehen, so das Statement eines aktiven Priusfreundes. Das deutsche Auto hat ja ein gesetzlich verbrieftes Vergiftungsprivileg. Die Opfer sollen gefällist dafür mit ihrer Gesundheit und ihrem Geld (Umzug etc.) zahlen. Ich glaube das hatten wir in der deutschen Geschichte vor nicht allzu vielen Jahren schon einmal .

Ich finde das Vorgehen in der chemischen Industrie "die Einhaltung der Grenzwerte" aber völlig in Ordnung. Nur warum gesteht man dem Diesel und den Benzindirekteinspritzern so ein Verschmutzungs-, ja sogar ein Vergiftungsprivileg zu?

Wenn ich lese dass mit einer Massnahme der NOx Ausstoß um z.B. bis zu 50% reduziert werden soll kann ich schon lange nicht mehr lachen wenn ich daran denke dass schon im NEFZ Prüfzyklus die Werte oft um 1000% überschritten werden. Was sollen diese Peanuts denn, das ist nur was für den dummen Teil der Bevölkerung. Und wer fährt denn überhaupt gemäß NEFZ? O.k., alupo , aber ich denke das ist eher die Ausnahme, genauso wie die Benzin- oder Ölherstellung auf Basis von Erdgas (meine Antwort an L.), iel zu energie- und damit kostenaufwändig.

Ich bin gespannt wie es morgen ausgeht, aber ich habe wenig Hoffnung dass ein Richter das Grundgesetz hinsichtlich der körperlichen Unversehrtheit beachtet. Ich würde mich aber dennoch freuen wenn ich mich irren würde.

Ein grosses Dankeschön für priusplus1, der uns immer wieder mit Informationen versorgt die ich ohne seine Posts nie gefunden hätte. Auch wenn die Verbreitung dieser Informationen der Automobilindustrie und in Folge auch der Politik sicherlich überhaupt nicht passt.

alupo schrieb:
Ein grosses Dankeschön für priusplus1, der uns immer wieder mit Informationen versorgt die ich ohne seine Posts nie gefunden hätte.
Dem schließe ich mich an!

@alupo, ich hab Dir mal eine private E-Mail geschickt.

LG
Klaus

@priusplus1

Ebenfalls meinen herzlichen Dank für die informativen Referenzen!

Zitat:
Deutsche Umwelthilfe
Ein umstrittener Anwalt für die Umwelt

Fahrverbote für Dieselfahrzeuge könnten bald Realität werden. Doch wer hat das Thema überhaupt bis zum Bundesverwaltungsgericht gebracht? Die Deutsche Umwelthilfe. Ein Porträt.
- www.tagesschau.de/inland/fahrverbote-dieselfahrzeuge-101.html (Video)

Grüße, Egon

@Hybrid2008, KSR1, alupo:
Das Dankeschön gilt vor allem Egon sowie allen anderen, der hier unermüdlich und mit großem Zeiteinsatz Informationen zusammentragen und kommentieren.

Dieses Forum ist ein Schatz an Quellen - durchaus auch für spätere wissenschaftshistorische Arbeiten - , und wer www.eugt.de oder www.abgaszentrum.de aufzurufen versucht, der weiß, wie wichtig es ist, solche Quellen rechtzeitig zu dokumentieren. (Nicht alles wird im Internet Archiv gespeichert.)

Kommentar von Michael Bauchmüller in der Süddeutschen:
Die Klägerin, die Deutsche Umwelthilfe, ist von Industrie und Politik behandelt worden wie ein Clan vaterlandsloser Gesellen. Hat sie sich doch tatsächlich erdreistet, vor Gericht auf die Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte zu pochen. Die Leipziger Richter haben diese Hartnäckigkeit nun geadelt. Mehr noch: Das Verfahren hat das Versagen von Politik und Industrie für alle sichtbar gemacht. Wenn Deutschland nun über saubere Mobilität diskutiert, dann ist das auch Verdienst der Umwelthilfe. Was mehr darf man von einem Umweltverband erwarten? www.sueddeutsche.de/wirtschaft/diesel-fa...ssere-luft-1.3884769

Der Kommentar in der Süddeutschen ist in seiner Ideologie entlarvend.

Der individuelle Straßenverkehr gehört zur Stadt, aber er gehört nicht zum Miteinander. Er hinterlässt nur miese Luft.

Natürlich gehört er heute zum täglichen Miteinander, wer was anders behauptet lügt!

Arbeitnehmer wurden beispielsweise jahrelang regelrecht genötigt, auch weite Wege zu einem möglichen Arbeitsplatz (gefälligst) anzunehmen.

Aber:

...Lassen wir jedoch die Gedanken noch ein wenig kreisen, zu den Wählern im Lande. Wer fährt – mehrheitlich – ein Auto mit Dieselantrieb? Die Mutter, die ihre Kinder in die Schule bringt. Der Heizungsbauer, der Schornsteinfeger, der Tischler. Das sind alles Menschen, die täglich in der Pflicht stehen, die sozusagen zu den Stützen einer bürgerlichen Gesellschaft zählen. Könnte es sein, dass sich auch gesellschaftliche Kräfte, die ein Interesse an einer Dekonstruktion der mitteleuropäisch-traditionellen Gesellschaft haben, ungeniert der Deutschen Umwelthilfe bedienen? Nun, dazu ein Anmerkung, die über den Kontext der DUH hinausgeht. Wenn die Kinder nicht mehr nachmittags zum Kirchenchor gefahren werden, lernen sie keine christlichen Lieder mehr. Wenn die Jungens nicht zum Fußballturnier kommen, knüpfen sie keine Kontakte, sondern bleiben vereinzelt – und sind für eine umgestaltete, metrosexuelle, amorphe, beliebige, farbenlose Gesellschaft empfänglich. Und damit besser steuerbar. Von wem auch immer. Klandestine Umverteilungsmodelle auf dem Umweltticket und Gender-Fragen – hier haben sie einen Berührungspunkt. Falls Kräfte wie die DUH in diese zum Beispiel auch von den „Grünen“ angepeilte Richtung steuern, und sei es auch auf unspezifische Weise – es wäre fatal....
www.theeuropean.de/sebastian-sigler/1257...bliche-dieselskandal

Vor ein paar Jahren hätte ich das schlicht für abwegig gehalten.

Heute halte ich es durchaus für denkbar, dass sich eine DUH in den Dienst von Antifanten, Antideutschen und manchen Grünen stellt, die das Ziel haben, aus Deutschland einen Rübenacker zu machen.

Ein angemessenes Durchgreifen gegen die Betrugsdiesel mit dem Heraufbeschwören des Untergangs des Abendlandes verhindern zu wollen, ist einfach nur lächerlich. Passt aber in das Schema der konservativen Kreise, die uns diese Suppe eingebrockt haben und damit nehme ich die Verbraucher nicht aus.

Jeder konnte wissen, dass die Diesel laschere Grenzwerte als Benziner haben. Ein Blick in die Medien genötigt. Jeder der informiert war, wusste auch, dass nur mit ausreichend AdBlue Zuführung der NOX-Ausstoß im Zaum gehalten werden kann und Dinge wie "innermotorische Maßnahmen" usw. Quatsch sind. Die Erfahrung war inklusive dem zu erwartenden Verbrauch aus dem LKW-Bereich da und es war von Anfang an klar, dass an dieser Stelle mit den zu kleinen Tanks und zu geringer AdBlue-Zuführung betrogen wird.
Die Verbraucher haben die Probleme aufgrund des billigeren Brennstoffs in Kauf genommen, weil keiner damit gerechnet hat, dass die Bombe platzt. Dank des vermeintlich günstigeren Unterhalts wurde mit dem Diesel der Trend zum SUV und großen Autos befeuert. Das wiederum kam der Industrie entgegen, weil große und teure Autos damit für den Verbraucher finanzierbar wurden und bei kleinen Autos die Marge zu niedrig ist.

Diese Diffamierung im Beitrag von E180 ist so plump, das es hoffentlich jeder selbst merkt.
Kleiner Tipp: wenn die Kinder nicht genug Luft bekommen, brauchen sie keinen Fußballverein mehr. Und es reicht höchstens noch um ein "Ave Maria" zu hauchen, aber sicher nicht mehr für "Großer Gott wir loben Dich"!
Gegen Menschen, denen die Umwelt wichtig ist, Begriffe wie "antideutsch" zu verwenden und Szenarien wie "Rübenacker" zu zeichnen hat Tradition. Schon in den 80ern wurde man angeblökt "du willst wohl, das wir wieder in Höhlen leben!?", wenn man sich kritisch über Atomkraft geäußert hat.

Es geht doch nicht darum, der Autoindustrie zu schaden, so ein Quatsch! Sie sollen sauberere Autos bauen und die existierenden nachrüsten! An anderer Stelle wurde vorgerechnet, daß die Nachrüstung der Pkw mit einem SCR-Kat weniger kosten würde, als der Gewinn der deutschen Autobauer im letzten Jahr war. Es geht also nicht um existenzbedrohende Dinge, sondern lediglich um 1 Geschäftsjahr, in dem die Gewinne niedriger wären als üblich. Und das Problem wäre aus der Welt.

LG
Klaus

Servus.

KSR1 schrieb:
Diese Diffamierung im Beitrag von E180 ist so plump, das es hoffentlich jeder selbst merkt.
Langsam bleibt halt nur noch das "lethargisch herum lamentieren" der "getroffenen Hunde", die bisher nicht einsehen wollten, daß es so nicht weitergehen kann und sich immer noch wehement weigern, etwas zu ändern (was ja grundlegend nicht unmöglich ist, wie man bei anderen Herstellern sieht).


Grüße ~Shar~

E180 schrieb:
Heute halte ich es durchaus für denkbar, dass sich eine DUH in den Dienst von Antifanten, Antideutschen und manchen Grünen stellt, die das Ziel haben, aus Deutschland einen Rübenacker zu machen.
Der Untergang des Abendlandes steht bevor! Wieder einmal - nach Katalysator, Dieselpartikelfilter und Nichtraucherkneipen.

Die Hersteller hatten die Chance, rechtzeitig für Nachrüstlösungen zu sorgen. Sie haben gezeigt, was sie davon halten - Gewinne privatisieren, Schäden sozialisieren. Ich hege die Hoffnung, dass wenigstens ein Teil der Betroffenen die richtigen Konsequenzen ziehen und die Betrüger meiden. VW hatte auch schon gehofft, mit einer Software billig durchzukommen. Jetzt kostet sie es ein Mehrfaches.

Ich bin entsetzt, dass es in Deutschland so viele Leute gibt, die diese offensichtlichen, banalen Zusammenhänge nicht verstehen. Man schaue nur auf Facebook die Kommentare bei der DUH an. Da wird einem Angst und Bange wegen soviel Ignoranz.