Da es mit dem Yaris und dem A1 so schnell aufgrund der Verfügbarkeit nicht geklappt hätte, ca. 17500 € dann doch ziemlich viel Geld für ein günstiges und sparsames Pendlerauto wären, mich der Yaris leider in einigen Punkten nicht überzeugen konnte und der völlig neue Hightech-Motor eventuell doch nicht für den A1 spricht, wurde es jetzt ein ganz anderes Auto.
Ein Auto, dass ich so überhaupt nicht als vollwertigen Gegner für die beiden Favoriten gesehen, sondern als "Billigauto" nichtmal in die engere Auswahl genommen hatte. Bis ich mich näher damit beschäftigt habe:
Der Mitsubishi Space Star.
Aktuell gibt es den als Sondermodell Klassik Kollektion+ mit folgender Ausstattung:
- Fensterheber elektrisch vorne und hinten, alle vom Fahrerplatz bedienbar
- Spiegel elektrisch verstell- und beheizbar
- 5 Türen und 5 Sitzplätze
- Klimaanlage
- Sitzheizung vorne
- vollständige Sicherheitsausstattung (6 Airbags, ABS, ESP, Gurtwarnung, Reifendruckkontollsystem, 5 Kopfstützen, Isofix)
- zusätzlich höhenverstellbarer Beifahrersitz
- Zentralverriegelung mit Fernbedienung
- CD-Radio mit 4 Lautsprechern und USB-Schnittstelle
- Alufelgen mit Spritsparreifen
- getönte Scheiben (Seite hinten und Heckscheibe)
- Licht und Regensensor
- 80 PS Motor mit Start-Stopp und Eco-Assistent
- Griffe und Spiegel in Wagenfarbe
- Kofferraumleuchte und Abdeckung
Dieses Sondermodell gibt es ab ca. 10000 € in pink oder gelb, andere Farben waren aber schnell vergriffen und kosten ca. 10500 €. Ohne überhaupt zu verhandeln sind das über 20 % Rabatt im Vergleich zum schlechter ausgestatteten Serienmodell.
Besonders gut am Space Star fand ich schon bei der kurzen Probefahrt die Übersichtlichkeit nach vorne, dass es im Vergleich zum Yaris keine störenden Windgeräusche gibt und das Fehlen vieler bevormundender Funktionen. Die Klimaanlage kann sich dank des richtigen Druckschalters nicht selbstständig ein- und ausschalten wie bei Hyundai, es gibt keine (meiner Meinung nach) überflüssigen Anzeigen für Stand- und Abblendlicht, es gibt keinen Warnton, wenn die Handbremse angezogen wird, wenn das Auto noch nicht ganz steht und der Blinker hat ein angenehmes Geräusch (ganz anders im Yaris). Der Verbrauch lag bei der kurzen Probefahrt bei exakt 4 l/100 km, niedriger als beim Yaris Hybrid.
Da er mir auf Anhieb so gut gefallen hat und als kleinster Kleinwagen (Platzangebot trotzdem mit dem Yaris vergleichbar, deutlich mehr als im A1) noch schön kompakt ist, habe ich nach etwas Recherche im Internet gleich zugegriffen. Das NCAP-Ergebnis ist sehr gut für einen Kleinwagen (absolut gleichwertig zu A1 oder Yaris - kein Wunder, der Space Star ist ein Weltauto und muss auch in Japan und den USA gut abschneiden), der Benzinverbrauch bei Spritmonitor mit 5,15 l/100 km ebenfalls sehr niedrig (1.2 Schaltgetriebe - der 1.0 ist ebenso sparsam wie der Yaris Hybrid), das Gewicht mit deutlich unter 900 kg (ohne Fahrer) unschlagbar und die Fahrleistungen sind mit 11,7 Sekunden von 0-100 km/h und 180 km/h Höchstgeschwindigkeit für 80 PS mehr als respektabel.
Seit gestern habe ich ihn jetzt, meinen Mai-Käfer
. Kupplung, Lenkung und Fahrwerk können - bis auf den wirklich hohen Komfort (trotz 2,9 bar in den Reifen, 2,7 bar sind vorgeschrieben) - noch keine große Begeisterung auslösen, sind aber in Ordnung und beim Yaris wäre es auch eine große Umgewöhnung zum Cuore gewesen. Da werde ich vermutlich außerdem noch mit dem Pro-Kit von Eibach nachhelfen. Um mich mit dem Auto gleich richtig anzufreunden ging die erste Fahrt zum Baumarkt. Hartwachspolitur kaufen. Dann gab es gleich eine Handwäsche (die war eigentlich nicht nötig, dauerte auch nur zwei Minuten) und zwei Stunden Arbeit, bis die ganze Karosserie mitsamt aller Anbauteile, Einstiege und Öffnungen gewachst und poliert war.
Besonders toll am Space Star finde ich, wie sehr er auf Effizienz getrimmt ist. Nicht unbedingt beim Motor, der ist absolut nicht hightech. Aber das Gesamtpaket - vor allem mit dem extrem geringen Gewicht und der extrem guten Aerodynamik.
Schließlich ist der große Heckspoiler nicht übertrieben, sondern Teil des Aerodynamikpakets, wie die weit nach hinten bzw. vorne gezogenen Front und Heckschürzen, die Unterbodenverkleidung und die Radspoiler. Die Tieferlegung wird den Luftwiderstand dann auch noch etwas reduzieren. Der cw-Wert ist mit 0,27 aber in dieser Fahrzeugklasse sowieso schon sehr gut, wenn es nicht sogar der beste Wert der aktuell angebotenen Autos in dieser Klasse ist.
Mit etwas mehr als 100 km auf dem Kilometerzähler liegt der Durchschnittsverbrauch schon bei ca. 4 l/100 km, das geht aber noch etwas besser, der Motor ist auch längst noch nicht eingefahren. Die Restreichweite liegt bei fast 800 km. Außerdem bin ich noch keine Langstrecke gefahren und immer mit Beifahrer.
Ich hoffe die Langzeitqualität kann mit der meines Daihatsu Cuore mithalten, der nach 264000 km jetzt in Altersteilzeit geht. Daran funktioniert noch alles wie am ersten Tag, egal wie billig es aussehen mag, es sieht auch noch genau so aus wie vor 11 Jahren, nichts ist abgegriffen, verschlissen oder beschädigt (Schalter, Sitze, Griffe, Hebel).
Gebaut wird der Space Star übrigens in einem eigenen Werk in Thailand. Man sieht an einigen Teilen, dass er ein Billigauto ist, aber als Weltauto (USA, Japan, Europa) mit sehr hohen Stückzahlen kann sich Mitsubishi eigentlich nirgends gravierende Schwächen leisten.
Dass Mitsubishi 12 Jahre Garantie gegen Durchrostung gibt, lässt mich hoffen, dass ich da weniger Arbeit investieren muss als beim Cuore, der nur 6 Jahre hatte und nach der Zeit auch viel Pflege zur Rostvorsorge benötigte. Von Hohlraumversiegelung oder Unterbodenschutz sieht man am Space Star jedenfalls nichts, entweder ist Mitsubishi sehr optimistisch oder der Wagen wirklich haltbar. Von übermäßigem Rost habe ich bei Mitsubishi aber noch nichts gehört.
Vielleicht komme ich irgendwann ja doch noch zu Toyota, wenn ich ein größeres und sparsames Familienauto brauche. Aber bis es so weit ist, kann es auch noch etwas dauern.
Mfg Flo