Aw: Wasserstoffgewinnung und -verteilung 27.10.2021 15:41 - vor 2 Jahren, 6 Monaten
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Worauf willst Du raus, Harzbube? Ich gehe davon aus, Wasserstoff wird im industriellen Bereich in Zukunft eine Rolle spielen.
LG
Klaus
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KSR1
Moderator
Beiträge: 32686
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Aw: Wasserstoffgewinnung und -verteilung 27.10.2021 16:21 - vor 2 Jahren, 6 Monaten
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Wenn das Wort Wasserstoff fällt, kommt doch gleich die "kontra" Keule. Zu teuer, zu ineffizient usw. Es kommt der Tag, wo alle üblichen Ressourcen zu Ende gehen, aber die Sonne immer noch scheinen wird. Interessant in meinem verlinktem Beitrag, dass in der DDR bis zu 50% H2 dem Stadtgas beigemischt wurden. Das war damals ein knappes Gut. Man musste privilegiert sein, oder anderweitig Beziehungen haben, damit heizen zu dürfen. Noch dazu waren die Leitungen und Gasdrücke dafür nicht ausgelegt.
Ich fand den TV-Beitrag interessant, dass trotz des höheren Preises man diesen Weg, auch in der Stahlindustrie, gehen wird.
MfG Harzbube.
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Prius II Facl. 09.2006
Prius III Vorfl. 12.2009
Prius IV Vorfl. 05.2016
Meine Hybridvergangenheit anno 1956, damaliger Antrieb: Muskel-Benzin, Systemleistung 1,5 PS.
Damals, kein TÜV, keine ASU, keine ABE, kein Führerschein.
PRIUS fahn is wi wennze fliechst!
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Aw: Wasserstoffgewinnung und -verteilung 27.10.2021 16:54 - vor 2 Jahren, 6 Monaten
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harzbube schrieb:
Interessant in meinem verlinktem Beitrag, dass in der DDR bis zu 50% H2 dem Stadtgas beigemischt wurden.
Man hat keinen Wasserstoff "beigemischt" (schon gar nicht, weil man davon zu viel hatte), sondern in Stadt- oder Leuchtgas, welches durch Kohlevergasung, also die Verbrennung von Kohle mit Wasserdampf, in Gaswerken hergestellt wurde, war Wasserstoff als ein brennbarer Bestandteil als Reaktionsprodukt vorhanden.
Nichts anderes macht man heute. Früher verbrannte man Kohle mit Wasserdampf, heute nimmt man Erdgas.
Weder das eine noch das andere ist klimaneutral.
Wenn es um die Verteilung von 11 Milliarden Euro geht, kann man aber schon mal mit Stimmungsmache rechnen.
Und da die Sonne, wie durch harzbube richtig festgestellt, gratis scheint, ist es so lange wir keinen Energieüberfluß mit dem Faktor 3 haben, mit dem wir uns 75 % Energieverschwendung locker leisten können, sinnlos, aus vorhandenem Strom Wasserstoff zu machen, aus dem wieder Strom wird.
Jede Energieumwandlung bedeutet Verlust. Und ohne sehr großen Überfluß sollten wir uns das nicht leisten.
Im übrigen ist es ja sehr nett von der Sonne, daß sie gratis für uns scheint. Gratis Wasserstoff entsteht daraus noch lange nicht.
In die völlig ineffiziente Technik von Strom - Elektrolyse - Wasserstoff - Brennstoffzelle - Strom werden weitere 11 Mrd. gesteckt, um jetzt plötzlich das zu schaffen (die Physik und Chemie auf den Kopf zu stellen), was in rd. 170 Jahren nicht erreicht wurde.
Schau'n wir mal. Die meisten von uns werden es ja noch erleben. Solche Summen wechseln halt schnell mal den Besitzer.
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Aw: Wasserstoffgewinnung und -verteilung 27.10.2021 17:00 - vor 2 Jahren, 6 Monaten
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harzbube schrieb:
Wenn das Wort Wasserstoff fällt, kommt doch gleich die "kontra" Keule. Zu teuer, zu ineffizient usw.
In Bezug auf Autos stimme ich da zu. Aber andere Anwendungen wie Güter-Eisenbahn: hier kann man theoretisch zur Not wie früher einen Kohle-Tender auch einen mit H2 anhängen. Aber ich denke, zunächst wird alles an verfügbarem H2 von der Industrie gebraucht und dem interkontinentalen Verkehr, also Schiffe und Flugzeuge.
LG
Klaus
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KSR1
Moderator
Beiträge: 32686
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Aw: Wasserstoffgewinnung und -verteilung 27.10.2021 17:50 - vor 2 Jahren, 6 Monaten
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Wie viele Kilogramm Wasserstoff möchtest du in dem "Tender" mitnehmen?
Wie wäre es mit 500 kg im 40-Fuß-Überseetender für 5 bis 10 km* Reichweite???
Ein deutscher Güterzug fährt mit 25 bis 30 Waggons, europaweit sind es maximal 35 Waggons.** Besteht also der Güterzug AUSSCHLIESSLICH nur aus von dir vorgeschlagenen Wasserstofftendern und transportiert außer dem Pausenbrot für den Zugführer keine weitere Nutzladung kommt er selbst nur 125 bis 350 km weit. Wenn's schlecht läuft also nicht mal von Berlin bis Leipzig, ohne Nutzladung wohlgemerkt.
Das hat doch nichts mit "gleich kontra" zu tun. Es geht schlicht nicht. Es ist reine Fantasie, nur ein ersponnenes Märchen. Egal, wie umsonst die Sonne scheint. Egal, wie oft man es wiederholt. Egal, wie optimistisch man die Zukunft sieht. Die Energiedichte von Wasserstoff ist für den Transportsektor schlicht zu gering. Vor 170 Jahren, jetzt und auch in 1.000 Jahren.
* Grundlage für meine Annahme: ein Mirai mit einem Normverbrauch von rd. 1 kg Wasserstoff pro 100 km würde als Diesel zwischen 3 und 6 Litern benötigen. Eine Diesellok braucht 300 l pro 100 km. Der Verbrauch liegt über den Daumen also beim 50- bis 100fachen des PKW-Verbrauchs.
** Quelle: www.logistik-watchblog.de/neuheiten/1338...zuege-ausgebaut.html
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Aw: Wasserstoffgewinnung und -verteilung 27.10.2021 21:59 - vor 2 Jahren, 6 Monaten
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Der Alstom iLint hat nach Firmenangaben 180 kg Wasserstoff dabei.
de.wikipedia.org/wiki/Alstom_Coradia_LINT#iLint
Der zweiteilige Zug bietet 150 Sitz- und 150 Stehplätze.
Dabei handelt es sich um einen kleinen und leichten Zug, der nur aus 2 Triebwagen, ähnlich einer Straßenbahn, besteht.
Nach firmeneigenen Angaben reichen diese 180 kg "für 600 bis 1.000 km".
Ob der Wasserstoff dabei energetisch noch katastrophaler ultratiefgekühlt flüssig mitgeführt wird (wahrscheinlich, denn es gibt im Netz Hinweise auf Kühleinrichtungen an der Wasserstofftankstelle) oder unter Druck (unwahrscheinlich, denn das Volumen würde gut ¼ des Zuges einnehmen, s. Linde-LKW für bis zu 500 kg), geht aus keinen Angaben hervor.
Alstom selbst äußert sich auf der eigenen Homepage gar nicht zur mitgeführten Wasserstoffmenge, lediglich Wikipedia hat hier lückenhafte Angaben. Siemens plant noch, technische Angaben gibt's gar keine.
Die Versuchsstrecken von Alstom werden jedenfalls mit Fördermitteln betrieben.
P.S.: Nehmen wir an, daß alle Sitzplätze immer gleichzeitig besetzt sind (schon das ist unwahrscheinlich), werden für den Transport von 150 Fahrgästen nach Firmenangaben (und von mir angezweifelt) im günstigsten Fall 18 kg Wasserstoff pro 100 km benötigt. Nehmen wir die geringste Reichweitenangabe von Alstom sind es 30 kg Wasserstoff für 150 Fahrgäste pro 100 km. Nicht von Tür zu Tür. Ohne Zubringerbus.
Werden diese 150 Fahrgäste hingegen zu Hause mit einem Mirai abgeholt und von Tür zu Tür gefahren, ist der Verbrauch genau so hoch, und zustätzlicher Ressourcenverbrauch und zusätzliche Emissionen durch Zubringerbusse bzw. private PKW fallen auch noch weg.
Besonders effizient ist so ein Brennstoffzellenzug offenbar nicht. Da lasse ich mich lieber zu Hause mit einem Mirai abholen und fahre bis vor die Tür am Zielort.
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Letzte Änderung: 27.10.2021 22:15 von autogasprius_berlin.
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Aw: Wasserstoffgewinnung und -verteilung 28.10.2021 07:05 - vor 2 Jahren, 6 Monaten
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Aw: Wasserstoffgewinnung und -verteilung 29.10.2021 21:43 - vor 2 Jahren, 6 Monaten
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Entdeckt von peterAL.
Zitat:
Wasserstoff kommt auf Schiene
Das Sondierungsprojekt „H2BahnLog" untersuchte, unter welchen Bedingungen es auch wirtschaftlich interessant wird, in Ostösterreich Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen und für den Transportsektor zu verwenden. Mit den daraus entstehenden Fragen befasste sich dieses Projekt, das im Rahmen der 11. Ausschreibung des FTI-Programms „Mobilität der Zukunft“ ermöglicht wurde – und LogServ forschte mit.
- www.logserv.at/Presse/Aktuelles/Wasserstoff-kommt-auf-Schiene
Grüße, Egon
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Egon
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Aw: Wasserstoffgewinnung und -verteilung 02.11.2021 10:21 - vor 2 Jahren, 6 Monaten
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Viel Wind, viel Platz und keine Nachbarn, die sich gestört fühlen - das Meer bietet beste Bedingungen, um Windstrom zu erzeugen.
Ein Nachteil der Kraftwerke auf hoher See ist allerdings, dass sich die erzeugte elektrische Energie nur mit großem Aufwand ans Festland transportieren lässt.
Denn dafür sind neben Hochspannungs-Gleichstrom-Kabeln auch teure Umspann- und Konverterstationen in den Offshore-Windparks nötig.
Ein Zusammenschluss von Unternehmen, Forschungsinstituten und öffentlichen Einrichtungen namens Aqua Ventus will die Energie daher nun direkt vor Ort verwerten: Elektrolyseure sollen mit dem Windstrom mitten im Meer grünen Wasserstoff produzieren, der dann durch Rohrleitungen an Land gebracht wird.
"Pipelines haben den Vorteil, dass man damit etwa fünfmal mehr Energie übertragen kann als mit einem Kabel", sagt Sebastian Föllner, Ingenieur im Koordinationsbüro von Aqua Ventus.
www.sueddeutsche.de/wissen/windkraft-was...-helgoland-1.5450552
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Aw: Wasserstoffgewinnung und -verteilung 02.11.2021 10:33 - vor 2 Jahren, 6 Monaten
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Die wollen ernsthaft behaupten, die Elektrolyse, das Verlegen einer Wasserstoff-tauglichen Untersee-Pipeline und der H2-Transport damit wäre in irgendeinem Bereich sinnvoller, weniger aufwendig und effizienter als der Stromtransport per Kabel über dieselbe Distanz?
Da kann ich nur staunend mit dem Kopf schütteln. Das ist sogar schon in jedem einzelnen Teilaspekt unzutreffend, vom Gesamtprojekt nicht zu reden. Jeder, der sich auch nur oberflächlich mit diesem Thema befasst hat, erkennt das sofort.
Grüße, Egon
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Egon
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Aw: Wasserstoffgewinnung und -verteilung 02.11.2021 11:29 - vor 2 Jahren, 6 Monaten
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fünfmal mehr Energie
So ein Blödsinn! Man kann es auch Lüge nennen.
Erst muß das Meerwasser entsalzt werden (1x aufgekocht), dann gehen im Elektroliseur fast 2/3 verloren, dann der Wasserstoff in einer Pipeline statt die Energie in einem Kabel...
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Aw: Wasserstoffgewinnung und -verteilung 02.11.2021 11:35 - vor 2 Jahren, 6 Monaten
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Ralph Diermann, selbsternannter "Energiejournalist":
Berufserfahrung
Freelance JournalistEnergiejournalist
2007–Heute14 Jahre
Munich
Freelance Journalist, focus on energy.
Senior Account DirectorDr. Haffa & Partner
2001–20076 Jahre
Dramaturg SchauspielStaatstheater Nürnberg
1998–20002 Jahre
Praktikant im Bereich ÖffentlichkeitsarbeitGoethe Institut Los Angeles
1998–1998weniger als ein Jahr
RegieassistentDeutsches Theater Göttingen
1991–19954 Jahre
RegievolontärGeissendörffer Film- und Fernsehproduktion
1993–19941 Jahr
de.linkedin.com/in/ralphdiermann
Der kommt vom Theater! Er er erzählt Geschichten!
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Aw: Wasserstoffgewinnung und -verteilung 02.11.2021 13:51 - vor 2 Jahren, 6 Monaten
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autogasprius_berlin schrieb:
Erst muß das Meerwasser entsalzt werden (1x aufgekocht), Da wäre ich mir nicht so sicher!
Ich generiere destilliertes Wasser, indem ich Leitungswasser mit mindestens 6 bar durch eine Membrane drücke. Die Membrane hält alle Moleküle ausser H2O zurück.
Damit will ich (mangels Kenntnis) nicht behaupten, dies wäre eine Methode für Meerwasser, welche sich rechnet, aber es soll ein Einwand zum genannten Aufkochen sein!
Gruß Hybridfan5
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Letzte Änderung: 02.11.2021 13:55 von Hybridfan5.
Zitat: Du bist auch so einer, der im DB Navigator schaut, wann der Zug ankommt, und dann am Gleis steht. Der DB Navigator ist keine App, in der man Zugfahrpläne einsehen kann, sondern eine Projektionsfläche für unsere Hoffnungen. - M. Schafroth
2018-.........YHSD Edition 2014 chilli-rot 3,9 LHK akt. 270 Tkm
2012-2017 YHSD Life + Komfort & Design, weiß 215 Tkm 4,1-3,9 LHK
2010-2012 P3 Mod.2010 Life + Schiebedach & Solar schwarz 90 Tkm 3,9-4,0 LHK Durchschnitt 59 km/h
2007-2010 P2 FL SOL silber 60+50 Tkm 4,7-4,5 LHK
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Aw: Wasserstoffgewinnung und -verteilung 02.11.2021 14:43 - vor 2 Jahren, 6 Monaten
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Ich seh da zwar nicht so ganz durch, aber von ein mal aufkochen, ist das Wasser noch nicht salzfrei. Erst das Kondensat ist salzfrei.
MfG Harzbube.
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Prius II Facl. 09.2006
Prius III Vorfl. 12.2009
Prius IV Vorfl. 05.2016
Meine Hybridvergangenheit anno 1956, damaliger Antrieb: Muskel-Benzin, Systemleistung 1,5 PS.
Damals, kein TÜV, keine ASU, keine ABE, kein Führerschein.
PRIUS fahn is wi wennze fliechst!
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Aw: Wasserstoffgewinnung und -verteilung 02.11.2021 15:00 - vor 2 Jahren, 6 Monaten
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Richtig. Und dafür muß es 1x kochen.
Ist aber auch egal. Von einem Theaterdramaturgen und ehem. Mitarbeiter einer PR-Agentur lasse ich mir derartigen Quatsch jedenfalls nicht erzählen.
Unabhängiger Wissenschaftler ist er jedenfalls nicht.
Noch erschreckender finde ich aber, daß Spiegel und Süddeutsche Zeitung Artikel solcher Leute als scheinbar wissenschaftlich fundierte Abhandlung abdrucken... nur mal so als Gedankenanstoß zum Konsum dieser beiden Medien.
Theaterdramaturg und Mitarbeiter einer PR-Agentur...
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