Priusfreunde.de

priusb78 schrieb:
Aber beschäftige Dich doch mal mit betrieblicher Kalkulation statt Begriff wie "Schwachsinn..." zu verwenden.Was hat das bitte mit betrieblicher Kalkulation zu tun, wenn man die Lohnkostenerhöhung doppelt draufschlägt und dann auch noch einen zusätzlichen Deckungsbeitrag dazu?

Oder soll ich es einmal verständlich in Zahlen fassen:

Annahme mit vereinfachten Zahlen, aber nicht weit von der Realität entfernt:
Stundensatz: 100 EUR
Mechanikerlohn (ohne Lohnnebenkosten): 25 EUR
Lohnnebenkosten: 25 EUR
Bleiben für alle anderen betrieblichen Kosten inkl. Gewinn: 50 EUR. Ich sage nicht, dass das besonders üppig ist!


Nach Tarifabschluss mit 3%:
Mechanikerlohn (ohne Lohnnebenkosten): 25,75 EUR
Lohnnebenkosten: 25,75 EUR
Neuer Stundensatz um 3% erhöht: 103 EUR
Bleiben für alle anderen betrieblichen Kosten inkl. Gewinn: 51,50 EUR, also bei den betrieblichen Kosten ebenso um 3% mehr Spielraum.

Laut Herrn Nagl wäre alleine auf Grund der Lohnerhöhung der Stundensatz um 8% zu erhöhen das hieße eine Erhöhung der anderen betrieblichen Kosten inkl. Gewinn von 50 EUR auf 56,50 EUR, also um satte 13%!

Es gibt absolut keinen Grund, wegen erhöhter Lohnkosten den Stundensatz um einen höheren Prozentsatz zu erhöhen, als die Lohnkosten selbst prozentual steigen!

Es ist mir vollkommen klar, dass es auch vom Kunden unbezahlte Lohnkosten gibt, z.B. auf Grund von Weiterbildung. Deshalb finde ich es ja auch ok, wenn die Lohnerhöhung auf den gesamten Stundensatz durchschlägt, aber bitte nur einmal und nicht fast 3-fach!

Wenn man es auf Grund hoher Anschaffungskosten wie teurer Gerätschaften begründet hätte, wäre von mir kein Wort gefallen! Aber diese 8% von 2 x 3% + 2% Verdienst abzuleiten, ist Schwachsinn und dabei bleibe ich!

Die Investitionskosten wurden zwar weiter unten im Bericht erwähnt, aber so offensichtlich, wie vollkommen unqualifiziert die Lohnkostenkeule als Hauptbegründung geschwungen wurde, ist doch nicht zu übersehen. Die vorgetragene Rechnung bezüglich der Lohnkosten war schlichtweg falsch, das kann man doch nicht ignorieren!

eppf

Bei kleinen Werkstätten macht es durchaus Sinn nachzufragen, ob selbst mitgebrachte Teile auch montiert werden.

Bei der 2003er AKlasse meiner Frau haben wir das zur Zufriedenheit aller Beteiligte mehrfach praktiziert...ohne Probs...alles gut.

Für meinen 2000er SLK wurde eine neue Lenkstange (?) gebraucht.
Im Zubehör des freien Schraubers sollte das Teil knapp 500€ kosten. Weil mir das zu viel war, war seine Antwort: besorg das Teil selber und wir bauen ein!

Habe das Teil (TRW) über daparto.de direkt an die Werkstatt liefern lassen: Kostet 160€ incl. Versand zzgl. Montage....alles gut...alle Zufrieden...

man muss halt miteinander reden...

SiggiCgn schrieb:



Ok super, und wird auch Zeit das Rewe, Edeka u.s.w. endlich die teuren Läden die wir mitbezahlen schließen, können ja lieber in Sammelgaragen oder Scheunen gehen, reicht ja.

(hard)-Discounter haben eine sehr hohe Lagerumschlagsgeschwindigkeit und damit sehr niedrige Gesamtkosten der Infrastruktur im Verhaeltnis zum Umsatz. Dadurch koennen die dem Kunden die niedrigsten Endpreise bieten. Mit noch niedrigeren Fixkosten arbeitet der Versandhandel.

Der Neuwagenverkauf ist von solchen Kostenstrukturen durch Vorgabe der Hersteller bei gleichzeitig sehr niedriger Umsatz- und Gewinnspanne auf die Verkaufsflaeche meilenweit entfernt, daher muss die Differenz durch die Werksatt wieder herein geholt werden.

SiggiCgn schrieb:

Und Ärzte die ihre superteuren Praxiken von uns allen mitfinanzieren lassen, weg damit, die können auch wie in Afrika in eine preiswerte Wellblechhütte ziehen.

Das DE-Gesundheitswesen ist planwirtschaftlich organisiert, inklusiv Pflicht zur Krankenversicherung. Wie sollen dort die Kosten sinken?


SiggiCgn schrieb:

Aber selbst dann würde es für die Kunden oder Patienten nicht unbedingt billiger und so funktioniert halt die Welt nicht.

Doch, es wuerde billiger, wenn endlich ein Wettbewerb in den Kosten einsetzt, eigenverantwortlich bezahlt werden muss und genau so funktioniert die Welt im Kapitalismus.



SiggiCgn schrieb:

Auch erkläre mir bitte mal warum du so fest der Meinung bist das alle Hersteller und Händler nur im Auge haben sollen das du als Kunde möglichst das beste und alles am billigsten zu bekommen hast?

Weil das der Kundenwunsch in der Masse ist: Billige Mobilitaet. Im Kapitalismus richtet sich das Unternehmen nach dem Kundenwunsch, nicht umgekehrt. Die Autohersteller haben es uebertrieben und verlieren jetzt ihr Oligopol.

SiggiCgn schrieb:

Ist zwar wieder eine tolle Vorstellung aber wie eben schon geschrieben so funktioniert die Welt leider nicht.

LG
Siggi

Doch, genau so funktioniert die Welt, vor allem ausserhalb des verkrusteten Westeuropas.

tecis schrieb:
Doch, genau so funktioniert die Welt, vor allem ausserhalb des verkrusteten Westeuropas.Wie krass die Welt außerhalb von Europa jedenfalls ganz und gar nicht funktioniert, ist bei näherer Betrachtung, also nicht nur auf die Vorzeigegebiete, sehr offensichtlich.

In Europa funktioniert wenigstens noch ein bisschen die Devise, "leben und leben lassen", fast überall anders auf der Welt ist sich nur jeder selbst der nächste, sobald auch nur ein bisschen der schnöde Mammon mit ins Spiel kommt.

Aber ich kann dich beruhigen, wir sind auf dem besten Weg dahin, demnächst auch Heerscharen an Geringstverdienern in unseren Reihen zu haben, welche sich nicht ansatzweise mehr ein Auto leisten können. Hauptsache, die Fahne des freien Marktes wird hochgehalten, bis er mangels zahlungskräftiger Konsumenten kollabiert. Aber mit noch etwas mehr Verschuldung der Privathaushalte kann man diesen Punkt sicherlich noch etwas hinauszögern, bis es endgültig kracht.

eppf

Huijuijui...ihr seid ja mittlerweile kilometerweit vom Topic entfernt. Hoffentlich habt ihr Jacken dabei, es ist recht frisch da draussen...

Timo

Suche bitte nach einem Vortrag von Haus Rausling.

Die Ziffer der Menschen in absoluter Armut sinkt UEBERALL weltweit gewaltig, die DE-Medien liefern nur Chaos, Elend usw. um die Aengste der Buerger zu befriedigen.

Vor allem in Asien bewegt sich die Sache gewaltig, weil die Maerkte dort geoeffnet wurden und der Wohlstand sich ausbreiten kann.

Wo weiter sozialistisch herumexperimentiert wird, sieht es dann aus wie in Venezuela, nein Danke.

Ich lebe angeblich im voelligst chaotischen Drogenstaat, kann aber 24/7 Geld im nationalen Bankensystem ueberweisen mit minutengleicher Wertstellung (geht nicht in DE) und habe 4 G permanent auf dem Telefon in der Provinz (geht nicht in DE)

Westeuropa als Wohlstandsinsel hat sich erledigt denn global stehen alle im Wettbewerb, nur liegt der Grund in Europa nicht im freien Markt sondern der Tatsache, dass dort der Staatsanteil immer weiter steigt, die Innovationsfaehigkeit sinkt (Netto-Firmengruendungen in DE fallend ) und der EU-Moloch zentralistisch alles wegfrisst, weshalb immer mehr Leistungstraeger diese Laender verlassen.

Die Heerscharen an Geringstverdienern sehe ich schon jetzt in DE, nur wird auch der Preis fuer Mobilitaet sinken, sobald das Auto-Oligopol aufgebrochen wird, dazu gehoert auch das Thema Wartung, worum es ja hier eigentlich ging.

Hallo,
der Threadtitel lautet n i c h t
Discounter: Rewe, Edeka, Lohnnebenkosten..., Gesundheitswesen: Krankenversicherungspflicht, Arztpraxen... oder Bankensystem und Drogenstaat
BTT bitte!
yarison

In dem einzigen Land wo es aufwärtsgeht herrscht die KP. Schon vergessen ?

Die herrscht politisch, nicht wirtschaftlich, dieses Problem hat Deng Xiaoping erkannt und geloest.

Um die hier angesprochenen Aspekte "Drogen", "Chaos", "Krankenkasse" und "Auto" mit dem Thema "Ersatzteile" elegant zusammenzuführen, frage Ich mal, ob jemand Erfahrungen mit Reparaturversicherungen hat.

Die "Droge" Auto, die wir ja ohne Rücksicht aufs Geld täglich konsumieren ,indem wir spasseshalber und ohne Not aufwändige Zusatzausstattungen wie Leder, Navi und Radio einbauen lassen, müsste uns doch eigentlich soviel wert sein, daß wir sie, wenn sie mal "krank" wird, mit guten Ersatzteilen versorgen möchten.

Wäre es jetzt nicht für den Autohändler an der Zeit, sich aus der Klammer der Hersteller (Preisbindung) und Versicherungen (die ihre eigenen Werkstätten bei günstigen Tarifen ins Spiel bringen) zu befreien und selber eine "Krankenkasse" fürs Auto anzubieten?

Der Händler sieht doch, was er an Aufwand hat und wie er seine Werkstatt auslasten kann und muss und da sollte es betriebswirtschaftlich doch nur ein Rechenexempel sein, dem Kunden eine Händergarantie zu geben, die jährlich so und soviel kostet und einem das Auto zu definierten Kosten funktionsfähig garantiert. Inbegriffen wären die jeweils passenden "Kuren" in Form vom richtigen Motoröl, sinnvollen Wartungsintervallen und nutzbringenden Checks, sowie dem Verkauf langlebiger Teile, von denen dann beide was haben.

Eine solche Reparaturversicherung durch den Händler garantiert ihm gewisse Umsätze, erhöht die Kosten für die Nutzer nur marginal, die Gewinne stecken sich aber nicht Fremde in die Taschen und als Nutzer hat man die Sicherheit, 10 Jahre lang ein Auto zu fahren und von aberwitzigen Kosten verschont zu bleiben, weil einem 3 Tage nach der Garantie der Motor oder sonstwas abraucht.

Super was man so alles in einem Priusforum diskutieren kann.

Siegfried

Timico schrieb:
Ich gönne der lokalen Wirtschaft lieber ein paar Euros mehr, als um jeden Cent zu feilschen. Grenzen kennt meine Einstellung nur bei krassen Preisunterschieden für dieselbe Leistung.
So sehe ich es auch.

Leider habe ich selbst mehrfach die Erfahrung gemacht, dass nicht selten Kfz-Werkstätten grotesk überhöhte Phantasiepreise für Ersatzteile aufrufen oder günstige Nachbauten als Original-Ersatzteile berechnen. Die Weigerung, mitgebrachte Teile zu verbauen, dient in solchen Fällen nur dazu, sich dieses Zusatzgeschäft nicht zu versauen. Dafür habe ich kein Verständnis und das möchte ich auch nicht mitmachen.

Aktuelles, vergleichsweise harmloses Beispiel (es gibt Hunderte andere, erheblich teurere):

- euro.lexusownersclub.com/forums/index.ph...nwischer/&page=3

Grüße, Egon

Als ich noch vom FOH, also dem Original, bedient wurde, habe ich alles dort machen lassen. Dann kam Fiat dazu und es wandelten sich die FOH in Irrenhäuser mit schlechter Disposition und unverschämten Preisen.
Bei Toyota kann ich leider nur 2/5 Werkstätten bisher eine gute Note geben. Bertram in Eltville und Keller in Siegen. In 2 Glaspalästen waren sie ok bis "geht grad so". Und in einem Glaspalast von Toyota hat man offenbar kein Interesse an einem CT in der Werkstatt. Tja, dann hat Pitstop meine Bremsen gemacht, unkompliziert per Internet gebucht, Termine eingehalten und das für 60% dessen, was die Werkstatt "geht grad so" beim P2 haben wollte. Das es beim P2 komplizierter ist weiß ich und 2* Bremsbeläge. Aber €400 für eine mäßige Abwicklung, ich weiß nicht. 400 hatte ich beim Astra auch gezahlt, auch Trommel-Scheiben-Kombi. Und mit einer super Abwicklung "rein-raus-fertig".

Leider werden gerade die kleinen, serviceorientierten FTH wahrscheinlich nicht überleben. Ich fahre seit Ende 2010 HSD. Was in der Zwischenzeit mit dem Servicenetz von Toyota und Lexus passiert ist, ist unschön.
Liebe Leser, ich zahle gerne für Service. Dazu gehören für mich nicht ein toll gestaltete Showroom, noch Models am Empfang. Die Kundentoilette sollte halbwegs sauber sein. Ein Kaffee ist nett, aber oft auch anderweitig beziehbar.

Termintreue, Zuverlässigkeit und handwerklich gute Arbeit honoriere ich gern. Sei es per Ersatzteil-Preis oder Arbeitszeit. So habe ich schon bei "nur Ölwechsel" mit mitgebrachtem Öl 1 Stunde Arbeitszeit bezahlt. Es ergab sich ein nettes Gespräch mit dem Meister, der nebenbei quasi eine Durchsicht vom Auto gemacht hat, was Unterboden mit Auspuff und Fahrwerk betrifft. Ich habe den Rechnungsbetrag großzügig aufgerundet und ihm €50 gegeben. Wir haben beide voneinander gelernt, er war fleißig und umsichtig. Win-win.

LG
Klaus

Die seit meinem ersten Eintrag v.13.11.17 hier erschienenen Kommentare habe ich nicht alle zu Ende gelesen. Manche waren mir zu ab- bzw. zu ausschweifend.

Nachfolgend noch eine Information, die möglicherweise für den einen oder anderen nicht uninteressant ist:

Kürzlich habe ich mir von drei verschiedenen TOYOTA-Häusern im süddeutschen Raum - die ja auch Vertragswerkstätten betreiben - schriftlich die Preise für die vorderen Bremsscheiben unseres 12 Jahre alten PRIUS 2 geben lassen. Alle drei nannten mir übereinstimmend genau € 201.- icl.Mwst. ohne Einbau.

Dies verstärkt bei mir den Eindruck, dass es mit der von TOYOTA betonten wirtschaftlichen Selbständigkeit ihrer Vertragswerkstätten nicht weit her sein kann und die Ersatzteilpreise von Köln vorgegeben werden.

Ich habe nun die beiden Bremsscheiben neu, original verpackt und in hervorragender Qualität(Hersteller Herth + Buss) vom Onlinehändler TEILEHABER für € 56,36 icl.Mwst. erworben und sie von einer freien Meisterwerkstatt einbauen lassen.

Weiter habe ich in die Chefetage der TOYOTA Deutschland GmbH in Köln einen höflichen aber ernsten einseitigen Brief geschrieben und um Stellungnahme zur zunehmenden Problematik von Ersatzteilselbstbeschaffung infolge Wucherpreisen gebeten.

Die Geschäftsleitung hat schriftlich antworten lassen. Der Inhalt dieses Briefes ist aber unbefriedigend. Man hat meine Fragen höflich umgangen und ist nicht auf den Kern der Sache eingegangen.

Ich stimme den in diesem Forum teilweise auch geäusserten Ansichten zu, dass man auch die Vertragswerkstätten leben lassen soll und bin durchaus gerne bereit dort ein paar Euro mehr, aber nicht solche Wucherpreise zu bezahlen.

Meine Selbsterfahrung ist, dass dies nicht nur auf die erwähnten Bremsscheiben, sondern z.B. auch auf Bremssättel, Bremsbeläge und Katalysatoren zutrifft.


Viele Grüße an Alle
Priussi

Priussi schrieb:
Die Geschäftsleitung hat schriftlich antworten lassen. Der Inhalt dieses Briefes ist aber unbefriedigend. Man hat meine Fragen höflich umgangen und ist nicht auf den Kern der Sache eingegangen.


Na, was eine Überraschung. Da hätte ich jetzt überhaupt nicht damit gerechnet.
Das ist halt irgendwie auch "Toyota"