Priusfreunde.de

Servus.

Komisch.
Hatte auch schon ein paar Unfälle hatte nie einen Anwalt gebraucht.

Wenn jeder wegen jedem Mist zum Anwalt rennt, dann nicht zukünftig wundern, daß die Beiträge steigen und das werden sie zu 100%, sollte es Mode werden, den Anwalt hinzu zuziehen, so wie es eine Zeitlang Mode war (und teilweise noch ist) die Polizei wegen jedem Kratzer zu rufen.
Die Aussage, daß ein Anwalt Geld spart ist entsprechend völliger quatsch - hier hat man einfach nicht weiter gedacht - denn den Anwalt zahlt letztendlich (zwar die Gegnerische Versicherung, die anbei auch die eigene sein kann) wieder der Pool aller Autofahrer.


Autofahrer schrieb:
Außerdem ließ man sich Zeit und wollte erstmal Gutachten an Gutachten haben.
Dies passiert normal nur (kostet der Versicherung ja nur Geld), wenn das erste Gutachten völlig überzogen ist.
Wenn die Versicherung ein korrektes, nicht überzogenes und schlüssiges Gutachten bekommt, steht der schnellen Regulierung dahingehend normal nicht mehr im Weg.

Wenn man als Geschädigter dann aber (bewusst) zu einem Gutachter rennt bzw. gerät, der ein überzogenes Gutachten erstellt, dann nicht wundern, wenn es sich hinzieht und dies passiert mit oder ohne Anwalt, denn die Versicherer sind auch nicht blöd und lassen unschlüssige oder augenscheinlich überzogene Gutachten von Sachverständigen prüfen.

Erst als der Anwalt eingeschaltet wurde, bekam ich binnen Stunden eine Reparaturfreigabe
Als Geschädigter brauchst du keine Reparaturfreigabe von der gegnerischen Versicherung einholen.


Meiner Meinung nach, erst einmal ohne Anwalt versuchen zu regeln. Sollte es dann doch noch zu Situationen kommen, bei dem einem eine Schuld versucht wird anzuhängen, dann kann man immer noch einen Anwalt einschalten.
Aber erst einmal versuchen die Kosten gering zu halten ist (nicht nur eine Pflicht des Anspruchstellers) ist m.E. im Interesse aller einfach der bessere Weg.


Einen Anwalt einzuschalten, wenn man nicht zu seinem Recht kommt, dagegen sage ich absolut nichts, aber gleich im Vorfeld schon, rein prophylaktisch einen Anwalt einzuschalten, ist m.E. überzogen und man schädigt sich als Teil der Gemeinschaft der Autofahrer damit letztendlich auch selber.


Grüße ~Shar~

Da hast Du natürlich Recht. Leider muss ich diesen Weg gehen, da der Unfallgegner bei der Polizei behauptet hat, ich wäre zu schnell gefahren und er hat dafür auch noch einen Zeugen. Der Polizist vor Ort meinte zwar das ich eindeutig unschuldig bin (was ich auch tatsächlich bin) und anhand des Unfallbildes erkennen kann, das ich nicht zuschnell war. Bin gemütlich wie immer gefahren definitiv nicht zu schnell. Ich finde diese Behauptung absolut dreist und eine Frechheit.

Es bleibt aber das Problem, dass eine schnelle Entscheidung beim Sachbearbeiter der Versicherung gefällt wird ob eventuell eine Teilschuld vorliegt, quasi nach Aktenlage 2 gegen 1.

Bin mir zwar 1000% sicher das ich da im Endeffekt keine Teilschuls bekommen kann aber es bleibt das Problem, dass sich die Entscheidung und letztlich die Zahlung verzögert. Ich bin aber für den kommenden Prius auf das Geld angewiesen und ausserdem wird der Mietwagen nur 14 Tage gezahlt.

Den Stress will ich vermeiden und gleich die Schadensmeldung sö umfangreich, objektiv und plausibel mit Unterstützung des RA abzugeben, das auch der Scgreibtischtaeter erkennen kann, dass es eine eindeutige Sache ist.

Habe übrigens auch schon zwei fremdverachuldete Unfälle ohne Anwalt problemlos abgewickelt.

P.S. Sorry für die Tippfehler. Ich sag nur Smartphone...

Halte uns mal auf dem Laufenden. Es nervt, dass viele Leute einfach nicht zugeben können, etwas falsch gemacht zu haben. Und genau aus diesem Grund empfehle ich bei einem Verkehrsunfall einen Anwalt zu Rate zu ziehen. Schnell hat man aus Unwissenheit einen Fehler begangen, der einem teuer zu stehen kommen kann.

Muss nochmal meinen Frust rauslassen: Ist das nicht skurril? Ich als Spritmonitor Nutzer mit Oeko-Auto soll quasi der Verkehrssunder sein und das aus dem Munde eines sorry jungschen Piepels mit tiefergelegter 20 Jahre alten Alufelgen-bestückter Karre. Das ist echt ein schlechter Witz

Mein Beileid hast Du ebenfalls. Wenigstens ist es ohne Personenschaden ausgegangen. Solange es nur ums Geld geht, denke ich mir immer, kann man sich ja eigentlich schon freuen. Mich würde interessieren, wie der Unfall passiert ist, denn Du bist ja vorne und an der Seite zerknautscht worden!?

Zum Thema Anwalt und Mode möchte ich auch zur Erheiterung folgendes beisteuern

Ich habe mich im Laufe meines Lebens bereits zwei Mal selbst vor Gericht verteidigt, auch in beiden Fällen erfolgreich.
Den ersten Prozess meines Lebens führte ich mit 16, als wir der Druckerei unserer Schülerzeitung die Rechnung nicht begleichen wollten, weil sie katastrophale Qualität geliefert hatte. Damals waren wir so ahnungslos, dass der Richter uns anriet, die anderen Redaktionsmitglieder mögen doch lieber draußen warten, da sie sonst als Zeugen später unbrauchbar wären (durch Prozessbeobachtung beeinflusst). Daraus "lernte" ich, dass man, solange man im Recht ist, doch eigentlich nur die Fakten erläutern muss und keinen Anwalt braucht. Das war natürlich unheimlich naiv und oft hat man selbst noch nicht mal eine Ahnung davon, was man überhaupt für Rechte hat (musste ich bei Prozess Nr.2 dann lernen). Prozess Nr. 2 war auch eine Verkehrssache, wo man mir Vorfahrtmissachtung anhängen wollte, weil der andere Verkehrsteilnehmer - ein millieutypischer Herr - in einem alten, mit roten Nummernschild fahrenden Wagen mich durch einen nicht unerheblichen Rechtsschlenker als Unfallgegner auserkoren hatte. Vor Gericht war das in 30min. erledigt, aber viele gehen wohl in so einem Fall nicht vor Gericht...

Als mich dann (als Radfahrer) vor knapp vier Jahren ein Taxifahrer im Kreisverkehr, den er entgegen der Vorfahrtsregelung, mit überhöhter Geschwindigkeit und dabei noch den "Kreis" quer überfahrend vom Rad rammte, musste ich lernen, wie relativ Recht und Unrecht sein können.
Während ich nach anfänglicher Bewusstlosigkeit umringt von Passanten wieder zu mir kam, musste ich zunächst live mitbekommen, wie der Taxifahrer sein Auto "umparkte", um so den Hergang des Unfalls zu vertuschen.
Während ich im Krankenwagen lag und abtransportiert wurde, erzählte, wie ich später erfuhr, der Taxifahrer der Polizei seine Version der Geschichte. Ich wurde von der Polizei nicht einmal befragt. Nach anderthalb Tagen im Krankenhaus bekam ich einen Brief der Polizei nach Hause, in welcher ich mich zu dem Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung etc. äußern sollte. Der Taxifahrer hatte der Polizei erklärt dass ich mich quasi mit dem Rad vor sein Auto geworfen und ihn seiner Vorfahrt beraubt hätte.
Zudem ging ein Schreiben des Anwalts des Taxiunternehmens ein, welches von mir knapp 4.000€ forderte.
Ich war dann ziemlich eingeschüchtert, klärte jedoch bei der Polizei ab, dass ich wohl kaum wegen der Verletzung meines Körpers zur Rechenschaft würde gezogen werden können und ließ dann nach einigem Rätseln erstmal Zeit ins Land gehen. Ein am Tatort befindlicher Zeuge äußerte sich dann monatelang nicht zu dem Vorfall. Die Polizei gab nichts darauf, die Tat aufzuklären und ein von mir selbst befragter Kioskbesitzer bestätigte meine Version in allen Details (er saß vorm Kiosk während des Unfalls) und warnte mich zugleich, ihn nicht als Zeugen zu benennen. Er hätte sich geschworen, nie wieder mit der Polizei zu tun haben zu wollen und würde behaupten, überhaupt nicht gesehen zu haben (wie im Film...).
Ich war sehr verunsichert ließ es auf sich beruhen. Der Taxifahrer meldete sich natürlich auch nicht mehr, denn das war wohl alles, was man erreichen wollte - mich einzuschüchtern - mit Erfolg.
Ein Besuch beim Anwalt hätte wohl zur Folge gehabt, dass ich geklagt hätte und neben dem Schaden an meinem Rad auch noch eine erhebliche Summe Schmerzensgeld erhalten hätte. Leider war ich zu unsicher und wohl auch zu blöd, muss man schlicht sagen.
Dazu habe ich in meiner Dummheit noch großes Glück gehabt, denn eventuelle Folgeschäden an meinem Körper hätte so natürlich niemand abgedeckt.
Daher würde ich in solchem Falle mittlerweile auch immer zu einem Rechtsbeistand raten.
Ein guter Anwalt kann überhaupt mal aufklären, wie die Rechtslage in einem gegebenen Fall ist und wer welche Ansprüche hat. Ich zumindest wüsste es nicht.


Zum Thema Mode und Polizei bei Parkremplern möchte ich mal klar widersprechen! In Mode scheint es eher zu sein, nach Parkremplern das Weite zu suchen, weil man feigerweise nicht zu seiner Verantwortung stehen will. Auf diese Weise ist vor einigen Monaten die Tür meines fast neuen YHSD zu einem zerbeulten Wrack geworden, welches ich für rund 1000€ ausbeulen oder für 2500€ austauschen könnte. Vielen Dank Herr Unbekannt.

Servus.

justin12 schrieb:
Leider muss ich diesen Weg gehen, da der Unfallgegner bei der Polizei behauptet hat, ich wäre zu schnell gefahren und er hat dafür auch noch einen Zeugen. Der Polizist vor Ort meinte zwar das ich eindeutig unschuldig bin (was ich auch tatsächlich bin) und anhand des Unfallbildes erkennen kann, das ich nicht zuschnell war. Bin gemütlich wie immer gefahren definitiv nicht zu schnell. Ich finde diese Behauptung absolut dreist und eine Frechheit.

Hast du von der Polizei einen (umgangssprachlichen) Strafzettel für überhöhte Geschwindigkeit bekommen?
Nein?! Dann wird da sehr wahrscheinlich (kenne die genaue Konstellation nicht) eh nix bei herum kommen.

Entsprechend nicht drüber aufregen.
Wie schrubber schon schrieb, es kommt leider heute sehr oft vor, daß die Leute für Fehler nicht mehr einstehen und dann kommt auch so etwas dabei heraus.

Anbei hatte ich so einen Fall auch schon selber gehabt.
Eine Frau wechselt die Fahrspur und ich rausche ihr rein. Danach hat sie (ebenfalls) vor der (von ihr gewünschten) gerufenen Polizei behauptet, ich sei zu schnell gefahren.
Die hatte sogar so massiv auf die Polizei eingeredet, daß die Beamten hier irgendwann den Mund verboten hatten.
In meinem Fall lief das auch ohne Anwalt ab, trotz der Behauptung der Dame, ich sei angeblich zu schnell gefahren; damit möchte ich allerdings jetzt nicht dir anraten, auf einen Anwalt zu verzichten, dazu fehlen mir u.a. essenzielle fallspezifische Hintergrundinfos.

Versuch dich nicht drüber zu ärgern. Oder um einen lieben Kollegen zu zitieren "nicht ärgern, zur wundern".


Grüße ~Shar~

ich bin im Grunde relativ tiefenentspannt

Aber ich weiß wie es laufen kann, siehe thomasgos Erfahrungen...

Hergang in Kurzform: Ich fahre auf einer Vorfahrtsstr. ich fahre auf eine Einmündung zu an der ein Lieferwagwn auf mich wartet, der nach links auf meine str. abbiegen will. in dem Moment faehrt rechts an dem lieferwagen der unfallgegner genau vor mich. Reaktionszeit Max eine Sekunde. tritt auf die bremse und Aufprall quasi zeitgleich. ich konnte de Gegner vorher nicht sehen Beide Autos treffen sich vorn rechts bzw. bei ihm vorn links

Bei einem Unfall grundsätzlich die Polizei zu rufen, egal wie bagatellartig (evtl. nur scheinbar!) der auch sei, halte ich auch so.

Anwalt hab ich bisher noch nie benötigt, weder gegen die eigene noch gegen fremde Versicherungen - wurde sogar schon positiv von sehr schnellen Schadensregulierungen überrascht. Für alle Fälle ist aber eine Rechtschutzversicherung vorhanden, die nicht gleichzeitig meine Kfz-Versicherung ist...

Mein Beileid für den Prius, es wird doch hoffentlich wieder ein HSD?

Noch ein Grund mehr, stets mit Dashcam zu fahren, die 50 Euro sollte einem das wirklich wert sein.

Sehe ich auch so, allerdings bin ich bis jetzt noch nicht über meinen Schatten gesprungen, da diese Kameras bei uns in Österreich, unter Androhung hoher Srafen, verboten sind. Irgendwie nervt das ständige Einmischen der Datenkommission....

Kaffetasse schrieb:
Als jemand, der noch nie in einen Unfall verwickelt war -- wieso ist es sinnvoll gleich zum Anwalt zu laufen? Solange kein Streitfall vorliegt, dürfte doch die Abwicklung über die Versicherung des Unfallgegners ausreichen, oder?
Gehe davon aus, dass dich die Versicherung immer billig abspeisen will und wenn die Forderungen ohne RA gestellt werden, wird man es garantiert versuchen. Und wenn der Geschädigte bloß vergisst, die Zulassungskosten oder die allgemeine Kostenpauschale einzufordern.

Mir ist vor vielen Jahren an einem Stoppschild jemand hinten drauf gefahren. Den Fahrer kannte ich persönlich und er hatte auch alles seiner Versicherung ordnungsgemäß gemeldet, den Kostenvoranschlag von meiner Werkstatt über 1500.- DM weitergeleitet, etc. Ich wollte eigentlich problemlos und ohne jedwede Zusatzkosten abrechnen, keine Kostenpauschale verlangen, den fälligen neuen Stoßfänger (damals war noch unlackiert üblich) selbst draufschrauben, die Lackkratzer im Blech einfach belassen und fertig.

Was machte die Versicherung: Sie sendete mir einen Scheck über 900 DM und bat um eine Reparaturrechnung, nur dann sollte es den Rest geben. Das war übrigens noch zu Zeiten, wo die MWST ausgezahlt wurde. Daraufhin erhielt sie von mir ein Schreiben, in dem ich die Restforderung anmahnte, die mir zustehende Kostenpauschale von damals 50 DM einforderte und mit einem Anwalt gedroht wurde. Eine Woche später war das Geld da, aber auch die Erkenntnis, beim nächsten Mal gleich den Weg zum RA einzuschlagen.

Nur wenn der Schaden so gering ist, dass der Unfallgegner eventuell aus eigener Tasche zahlt, um eine Rückstufung zu vermeiden, bin ich noch bereit, die RA-Kosten einzusparen.

Die Versicherungen haben es sich mit ihrem Verhalten selbst zuzuschreiben, dass neben den Unfallkosten nun auch noch die RA-Kosten zu zahlen sind. Wenn man Leute, die Kosten sparen wollen, zusätzlich noch bescheißen will, bleibt keine andere Reaktion übrig.

eppf

vardi schrieb:
Irgendwie nervt das ständige Einmischen der Datenkommission....
Ja, eine Dashcam, die 30s im Kreis aufzeichnet, wird verboten, eine 6-monatige Vorratsdatenspeicherung aber umgesetzt .

Könnte man mit einer Dashcam Urheberrechtsverletzungen dokumentieren, wäre sie vermutlich innerhalb kürzester Zeit Pflicht.

eppf

Dashcams sind in Österreich verboten? Krass, wusste ich gar nicht. In Deutschland gab es kürzlich ein paar wegweisende Urteile, die deren Einsatz ausdrücklich gutheißen.

Kaffetasse schrieb:
Dashcams sind in Österreich verboten?
Ja, bei einer Strafandrohung bis zu 10000 EUR, im Wiederholungsfall bis zu 25000 EUR. Da ist die Datenschutzkommission zusammen mit dem Gesetzgeber wirklich Amok gelaufen. Vermutlich brauchte die Datenschutzkommission einmal ein Erfolgserlebnis, weil sie sich bei wirklich wichtigen Belangen nicht durchsetzen kann.

Solche krassen, absolut unverhältnismäßig hohen Strafen, kennt man sonst eigentlich vom südlichen Nachbarn von Österreich, nämlich Italien.

Da ist für mich die EU gefragt, eine Richtlinie zu erlassen, wie zulässige und datenschutzkonforme Dashcams auszusehen haben. Wenn eine max. Aufzeichnungsdauer von 30s gegeben ist, die sich immer wieder selbst überschreibt, sind doch Datenschutzbedenken nur noch vorgeschoben.

Sonst müsste man den Autofahrern auch schon fast vorschreiben, mit Scheuklappen durch die Welt zu fahren, ihnen ebenfalls bei Strafe verbieten, sich ein Kennzeichen eines anderen Fahrzeugs zu merken. Das mit dem gesunden Menschenverstand ist offensichtlich doch nicht ganz so einfach.

Mit einer Dashcam könnte man einer österreichischen Amtsperson ggf. beweisen, dass sie sich täuschte, undenkbar!!

eppf

Ich habe mal eine Frage zu der Dashcam. Wenn die nur 30 Sekunden aufnimmt, und sich dann selbst überschreibt. Wie wird das gesteuert, wann die Kamera aufhört aufzuzeichnen.
Also wenn ein Unfall passiert, muss ich dann selbst auf Aufzeichnung beenden drücken oder macht die Kamera das automatisch aufgrund der einwirkenden G-Kräfte? Sonst läuft die Kamera ja weiter und anch spätestens einer Minute ist der Unfall nicht mehr im Speicher...