Priusfreunde.de

Servus.

Dürfte sich mittlerweile erledigt haben, für die Nachwelt meine bescheidene Meinung als KFZ-SV zu diesem Thema:

Was muss geklärt werden:
Aus welchem Grund ist der Reifen geplatzt? Ferndiagnosen sind völlig nichtssagend. Die Sache muss von einer sachkundige Person live begutachtet werden, d.h. der betroffene Reifen und dessen Felge gehören inspiziert sowie ggf. das Schadenbild am Fahrzeug selber.
Als Ursache kommen mehrere Möglichkeiten in Betracht, wie den verdächtigten Montagefehler, Produktionsfehler des Reifens aber z.B. auch eine Beschädigung des Reifens nach Verlassen der Werkstatt kommen in Betracht.
Das Ergebnis zur Beurteilung der Schadenursache bestimmt dann das weitere Vorgehen.

Das Auto sowie (was vmtl. eh klar ist) Reifen und Felge würde ich auf keinen Fall verkaufen, solange die Frage nach der Ursache nicht geklärt ist.
Davon unabhängig ist hinsichtlich dem Verkauf anzuraten, erst einmal die Restwertermittlung im Rahmen eines KFZ-Schadengutachtens (ggf. HPF und erst Recht wenn Vollkasko vorhanden ist) abzuwarten und auf keinen Fall den Wagen für ein nicht beurteilbares Einzelangebot zu veräußern, da man so Gefahr läuft, hinterher nicht die volle Regulierungssumme zur Verfügung zu haben.

Rechtsschutz und einen anerkannten und vereidigten Sachverständigen, der idealer Weise auf dieses Themengebiet (Reifenschäden) spezialisiert ist (haben wir z.B. in unserer NL hier in München), womit dessen Gutachten auch ein gewisses Gewicht mitbringt (*) und inhaltlich brauchbar und erst Recht belastbar ist, wäre m.E. das einzige sinnvolle vorgehen. Gibt es keinen solchen, sucht man sich m.M.n. in für diesen speziellen Fall (Ursachenforschung Reifenschaden) am besten einen KFZ-Gutachter der auch von den dortigen Gerichten beauftragt wird.

(*) D.h. sollte man hier genau nicht "irgendeinen" Gutachter aus Google/Maps & Co. heraus picken.


Grüße ~Shar~

ich hab jetzt einen Teil überflogen, mich würde das reifen Modell interessieren waren das runderneuerte ?

EDIT: Continental AllSeasonContact

Ich gebe @Shar völlig Recht! Wenn z.N
ein Montagefwhler vorlag, ist die Werkstatt haftbar zu machen. So könnte eventuell die Wulst des Reifens bei der Montage beschädigt worden sein. Das kann geschehen, wenn die Wulst nicht mit mit ausreichend Schmiermittel eingestrichen wurde oder nicht richtig in das Felgentiefbett gedrückt wurde. Aber das sind jetzt Spekulationen. Das kann ein Sachverständiger feststellen. In solch einem Fall könnten die anderen Reifen auch betroffen sein. Ein Produktionsleiter ist schon schwerer festzustellen.

Gerd

ich hab jetzt einen Teil überflogen, mich würde das reifen Modell interessieren
Mit welcher Erkenntnis?

LG
Klaus

einer menge

Aktueller Stand: Es wird ein Schadensgutachten durch einen öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen eingeholt, sowie ein weiteres Gutachten zum Reifen. Darauf spezialisierte Gutachter sind selten. Hier gibt es zB eine Liste für ganz Deutschland... mit insgesamt 16 Namen:
www.bundesverband-reifenhandel.de/mitglieder/sachverstaendige/

Es wird also eine Wartezeit für das Gutachten geben, und ebenso für das Gerichtsverfahren. Die Sache wird Monate dauern, wahrscheinlich sogar Jahre. Und das ist okay. Das Verhalten des Autohauses hat mir genug Motivation geliefert, an der Sache dran zu bleiben.

Die Ratschläge von Shar kann ich nur unterstreichen. Genau diese Punkte haben sich in den letzten Tagen auch bei mir herauskristallisiert.

Danke an euch alle für euer Interesse, eure Ratschläge und eure Unterstützung.

Viel Erfolg und weiterhin gute Nerven! Aus eigener Erfahrung kann ich da sagen, wenn mal ein Anwalt samt Gutachter eingeschaltet ist, dann ist schon mal etwas Beruhigung eingekehrt...

Ich bleibe auch dabei, so einfach platzt ein Reifen (neu!) nicht, schließlich fahre ich auch gut 40 Jahre Auto. Einen Platten gab es ein paar Mal (Hufnagel,Schraube), aber nie einen heftigen Reifenplatzer...

Gruß Martin

Hallo zusammen, die rechtliche Auseinandersetzung mit dem Autohaus läuft. In der Zwischenzeit möchte ich gern eine "gelernte Lektion" mit euch teilen:

Falls ihr jemals euer Auto in einem Zustand zurücklassen müsst, der wie ein Totalschaden aussieht (was hoffentlich nie passieren wird!), rate ich euch, vor dem Verlassen eure privaten Daten aus dem Bordsystem zu löschen. Legt euch am besten einen Spickzettel ins Handschuhfach, welche Schritte dafür notwendig sind.

In meinem Fall war es so, dass der Unfall >200 km von meinem Wohnort passierte und ich deshalb nicht "mal eben so" an meinen Unfallwagen kommen konnte. Als noch problematischer erwies sich aber, dass der Betreiber des Abschleppdienstes, auf dessen Hof er abgeladen wurde, meinen Prius 3 wegen der Hybridbatterie wie ein Elektroauto behandelt hat und von einer erhöhten Brandgefahr ausgegangen ist. Das bedeutete konkret:

1. Der Wagen wurde auf einem speziellen Stellplatz für Elektroautos abgestellt, für den mir 17,50 € pro Tag berechnet wurden

2. Die 12V Batterie wurde abgeklemmt und durfte nur von einem Hochvolt-Techniker wieder angeschlossen werden

Speziell Punkt 2 hat mir enorme Schwierigkeiten bereitet. Hätte ich doch am Unfalltag einen Reset des Bordsystems durchgeführt! Aber damals hatte ich keinen Spickzettel und stand unter dem Eindruck des Unfalls und ging davon aus, dass ich mich zu einem späteren Zeitpunkt um alles würde kümmern können. Als der Mitarbeiter des Abschleppbetriebs ohne Vorwarnung die Batterie abklemmte, hatte ich direkt ein schlechtes Gefühl. Aber da war sie bereits abgeklemmt und ich musste meine Heimreise organisieren.

Ab da steckte ich in einer Falle. Ich habe das Auto an den Abschleppbetrieb verkauft, um das Thema abzuschließen und einen Nachlass auf die Standgebühren zu erhalten. (Das Auto wurde zur Teileverwertung ins Ausland weiter verkauft.) Am Tag des Verkaufs durfte ich noch einmal an den Wagen, und ich hatte im Vorfeld klar gesagt, dass ich persönliche Daten würde löschen wollen. Dabei ging es mir vor allem um die Daten älterer Familienangehöriger: Adressen, Telefonnummern.

Als ich aber an meinen Wagen kam, war die 12V Batterie immer noch abgeklemmt. Weil kein Hochvolt-Techniker anwesend war, durfte sie auch nicht angeklemmt werden. Der anwesende Betriebsinhaber = Käufer ließ keinen Zweifel daran. Gleichzeitig war ich extra für den Verkauf angereist, und der Käufer hatte erkennen lassen, dass nach >1 Monat Hin und Her (wg. Gutachten für den Prozess) die Grenzen seiner Geduld erreicht waren und er kurz davor war, sein Angebot zurückzuziehen. Dann hätte ich unverrichteter Dinge nachhause fahren und von zuhause aus einen Verkauf des Unfallfahrzeugs organisieren müssen, plus die vollen Standgebühren zahlen. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Fahrzeug keine Räder mehr, weil ich diese für den Prozess gegen das Autohaus gesichert hatte. Ich war in schwacher Position und der Käufer erkennbar ungeduldig.

Also habe ich den Wagen verkauft und nur eine mündliche Zusicherung erhalten, dass in der Folgewoche der Hochvolt-Techniker die Daten löschen würde. Das ist nicht passiert, weil letzterer angeblich nicht da war. Ich bekam die Auskunft, dass der Wagen noch 10 Tage lang auf dem Hof stehen würde. Wenn mir etwas nicht passte, solle ich mich selbst kümmern.

Das habe ich versucht, aber Google "Hochvolt-Techniker Offenburg" brachte keine verwertbaren Ergebnisse. Und selbst wenn ich einen solchen gefunden hätte, wäre unsicher gewesen, ob der Abschleppbetrieb ihn akzeptiert und an das Auto gelassen hätte.

Also habe ich gebettelt und bin zu Kreuze gekrochen, habe um die Gnade gefleht, am Folgetag erneut die >200 km einfache Fahrt zu meinem Auto fahren und das Anklemmen und Datenlöschen selbst ausführen zu dürfen. Erst per Email, dann per Telefon. Ich habe deutlich gemacht, dass ich Mehrkosten zahlen würde. Aber der Hochvolt-Techniker war nicht da! Und das Auto könnte in Brand geraten, wenn man die 12V Batterie anklemmt!! Und außerdem nerve ich total!!! In den 30 Jahren, in denen der Käufer dieses Geschäft betreibt, hat noch nie jemand persönliche Daten aus einem Bordsystem löschen wollen!!!! Na gut, grummel grummel, man würde das intern absprechen und sich am Abend bei mir melden. Ich war mit meinen Nerven am Ende, bzw kurz davor. Die letzten zwei Monate waren bei mir komplett für die Folgen des Unfalls draufgegangen. Und ich sorgte mich um die Daten der älteren Familienmitglieder. Ja, ich bin sensibel. Glaubt mir: ich hab mir das nicht ausgesucht.

Eine Stunde später dann ein Anruf: "Ja, ich sitzte jetzt mit dem Hochvolt-Techniker in Ihrem Auto, was sollen wir tun?" Darauf war ich absolut nicht vorbereit. Der Hochvolt-Techniker war doch zwei Wochen lang absolut unauftreibbar gewesen. Und die Welt könnte untergehen, wenn mein Auto wieder angeschlossen wird. Und wie gesagt, ich war an diesem Punkt nervlich fertig und mit der Situation überfordert. Hätte ich das antizipiert und einen Spickzettel vorbereitet! Hatte ich aber nicht. Also habe ich es nicht geschafft, die komplette Löschung aller Daten zu erreichen. Sondern es wurden nur irgendwelche Daten in meinem Navi gelöscht. Welche genau, weiß ich nicht. Ein versprochenes Foto habe ich nicht erhalten.

Nach dieser Aktion werde ich mich nicht mehr beim Käufer melden können. Für den ist die Sache abgeschlossen. Mir bleibt nur zu hoffen, dass er tatsächlich die Daten erwischt hat, um die es mir vor allem gegangen war. Und darauf, dass was immer verblieben ist, irgendwann von irgendwem als uninteressant gelöscht werden wird. Die Chancen stehen gut, denn wir reden von einem 12 Jahre alten Entertainment-System aus einem Prius 3. Wahrscheinlich interessieren solche Daten keine Sau, und zwar völlig zurecht. Aber ich würde mich besser fühlen, wenn einfach alles gelöscht worden wäre - sauber und ordentlich. Speziell, weil es um Daten älterer Familienmitglieder geht.

Sorry für die Ausführlichkeit. Ich wollte deutlich machen, wieviel Stress euch ein Datenlösch-Spickzettel im Handschuhfach ersparen kann. Und das alles Rauszuschreiben war auch ein bisschen Selbsttherapie.

Danke fürs Lesen. Ich hoffe, die Info ist hilfreich. Über die Auseinandersetzung mit dem Autohaus werde ich euch auf dem Laufenden halten.

Ich wünsche einen gute Ausgang.

LG
Klaus

Per PN kamen zwei Fragen, die vielleicht von allgemeinem Interesse sind:

1. Der Kaufpreis, den ich erzielt habe. Für den Unfallwagen in dem Zustand, den ihr auf den Fotos seht, hat mir der Käufer 2200 € geboten. Nachdem ich für den Prozess alle vier Räder inkl. Felgen abmontieren lassen musste, wurde das Angebot auf 1600 € gesenkt. Davon wurden 100 € reduzierte Standgebühren für 1 Monat abgezogen, so dass ich letztlich 1500 € erhalten habe. Der Wagen war 13 Jahre alt, hatte knapp 140.000 km drauf und einige Extras: Sitzheizung Fahrer, Navi mit CD-Spieler und USB-Anschluss, Klimaanlage, Rückfahrkamera. (Aus dem Gedächtnis & ohne Anspruch auf Vollständigkeit.)

Kann sein, dass in besserer Ausgangslage (Kfz-Standort nahe Wohnort, kein Zeitdruck durch Standgebühren, kein Stress durch Prozessvorbereitung) etwas mehr zu holen gewesen wäre. Aber ich glaube nicht, dass es wesentlich mehr hätte sein können – speziell für jemand wie mich, der keine Ahnung von Autos hat.

Ich habe gehört, dass es möglich ist, Unfallwagen online zu versteigern. Details habe ich keine. Aber wenn jemand auf solchen Auktionen bietet, dürfte es ein Profi mit Gewinnerzielungsabsicht sein, der es sich leisten kann, ein Geschäft auszuschlagen und zur nächsten Auktion zu gehen. Als Privatmensch mit Unfallwagen an der Backe ist man in einer schlechten Verhandlungsposition.


2. Die Werkstatt, die die Reifen montiert hat. Mein Forenname „Main_Prius“ wirkt hier irreführend. Ja, ich wohne im Frankfurter Raum, und auch hier gibt es eine Kette mit mehreren Niederlassungen. Die kenne ich – von der halte ich nix und gehe garantiert nicht mehr hin. (Mich in der Lounge vergessen und nach anderthalb Stunden fragen, warum ich da rumsitze und so.) Jahrelang war ich Kunde einer anderen Toyota-Werkstatt gewesen, aber die haben mich ebenfalls vergrault. (Die Story kriege ich nicht in einen Einzelsatz gepackt.) Weil ich öfters im Offenburger Raum bin, habe ich es mit dem dortigen Toyota-Zentrum versucht, und die haben die Reifen montiert.

Fun Fact: Ich liebe meinen Prius, auch jetzt noch, und hätte mir am liebsten wieder einen Toyota gekauft. Aber es gibt in meiner Umgebung keine Toyota-Werkstatt, in die ich mein Auto geben wollte. Zu viel Stress und zu viel Ärger, und etwas Selbstrespekt möchte ich mir auch gern erhalten. Freie Werkstätten kommen ebenfalls nicht infrage. Deshalb habe ich mir jetzt was anderes gekauft, weil mein örtlicher WasAnderes-Händler auf mich einen guten Eindruck gemacht hat. Und komme mir etwas schlampig dabei vor

Was ist es geworden?

Timo

(hust, hust) Opel Corsa, normaler Benziner mit Automatikgetriebe. Ich war jung und brauchte das Auto.

Opel dominiert in meiner Gegend: die meisten Händler, der beste Service. Für ein Elektrofahrzeug fehlt mir der Stellplatz, und einen Hybrid würde ich nur von Toyota kaufen. Die anderen Hersteller haben da IMO viel zu lange gepennt. Da fehlt mir das Vertrauen, dass die wissen was sie machen.

Die Automatik beim Corsa ist ziemlich postkutschenmäßig. Kein Vergleich mit der butterweichen Schaltung beim Prius. Ach ja, mein Prius... seufz.

Ach, passt doch. Der Corsa wird ja sicher auch nicht dein letztes Auto bleiben. Ich bin übrigens seit jetzt 100.000 Kilometern mit einem Hybrid von Hyundai sehr zufrieden.

Timo

Hallöchen,

mein Beileid, @Main_Prius, zu diese ganze traurige Geschichte, die vorläufig (leider mit erheblichen Ausgaben für dich) eine Ende gefunden hat.

Die Haltung vom Toyota-Händler scheint auf ein SEHR schlechtes Gewissen hinzudeuten.

Den Reifen scheint fast aufgeschlitzt gewesen zu sein - klare Schnittkante.

Wenn man einen Reifen einige Kilometer mit niedrigen Luftdruck fährt sieht das etwas anders aus:



Bemerkt haben wir es erst, als das Gerumpel ZU laut wurde - und natürlich war auch das Reserverad futsch:



Das es bei dir um den selben Continental-Reifentyp handelt, die wir vor 1½ Wochen auf unser Tesla Model Y LR AWD aufziehen ließen ist leicht beunruhigend aber in unserem Fall wurde bei der Montage nicht geschlampt, wie es wahrscheinlich bei dir der Fall war.

Mensch krouebi, wenn ich das richtig verstanden habe, ist Dir jetzt auch so etwas wie @Main_Prius passiert?
Da hast Du aber noch Glück gehabt!

Gruß Martin