Priusfreunde.de

illusion schrieb:
Ich denke schon, dass die Aussicht auf ein Fahrverbot die Befolgungsquote erhöht. Wir werden das nie wissen, weil man durch das Fahrverbot bereits beim Erstvergehen eine entsprechende Datenbasis, aus der man diesen Effekt ableiten könnte, nicht angeboten bekommt.

Die Wirksamkeit eines Fahrverbots, welches beim Zweitvergehen greift, könnte man dagegen viel besser einschätzen.

Ich kann mir eine allgemeine Wirksamkeit nur sehr schwer vorstellen, so unterirdisch niedrig ich nach wie vor die Befolgungsquote sehe, wenn ich in einen Stau gerate. Man muss nach wie vor hoffen, dass ausreichende viele Autofahrer gleich beim Eintreten in den Staubereich die Gasse bilden, um möglichst viele Leute zum Nachmachen anzuregen.

Ein Triggerereignis wie ein Piepen bei Stillstand bzw. kurz davor könnte sehr viel weiterhelfen.

Wir brauchen irgendein Werkzeug, das wirklich nennenswert weiterhilft und nicht nur die Befolgungsquote um ein oder zwei Prozentpunkte erhöht.

Wenn man sich die Staulänge ansieht, welche der ADAC ausweist, kann man daraus abschätzen, dass es jährlich 10+ Mio. Verstöße gegen die Rettungsgassenbildung gibt. Da sind neue Ideen gefragt und nicht nur an eine Besserung infolge höherer Bestrafung zu glauben.

eppf

Einige Hersteller haben ja entsprechende Assistenten im Angebot, BMW bspw.

faq.bmw.de/s/article/Fahrerassistenzsyst...se-vQSgD?language=de

Dann wäre es halt als Gesetzgeber angesagt, diesen vergleichsweise primitiv zu implementierenden Assistenten möglichst bald vorzuschreiben.

Wenn man nicht funktionierende Geschwindigkeits- und Spurwechselassistenten vorschreiben kann, sollte rein gar nichts dagegen sprechen. Da könnte Deutschland einmal bei der EU proaktiv etwas einfordern und nicht immer nur dagegen sein.

Klar braucht es Jahre, bis es verpflichtend werden kann, je länger man aber abwartet, umso länger dauert es auch.

eppf

Zwei Szenarien anhand eines fiktiven Bußgeldes von 50 Euro:
1) Ich fahre immer schneller als erlaubt. Damit spare ich jeden Tag 10 Minuten, bei 20 Tagen pendeln 200 Minuten. Die 3 Stunden 20 Minuten mehr Freizeit im Monat sind mir 50 Euro wert, wenn ich einmal erwischt werde.
2) Ach Rettungsgasse, so einmal im Monat stelle ich mich blöd hin und lebe den Neugierigen aus. Das ist die 50 Euro alle mal Wert.
Ich finde, das kann man schwer vergleichen. Und man sollte es nicht gegeneinander ausspielen. Mit weniger rasen und drängeln wäre eine Rettungsgasse weniger oft nötig.

Angepasste Geschwindigkeit, angemessener Abstand und Rettungsgasse sind die Lebenswichtigen 3 auf der Autobahn.

LG
Klaus

Also mein Arbeitsweg war gut 30km einfach. Ein Mix aus Innerorts, Außerorts und Autobahn, letztere aber auf 80kmh begrenzt.

Auf dem mittleren Ring erlaubte ich mir 70 Tacho bei 60 erlaubt, auf der Lindauer Autobahn 90 Tacho statt 80 erlaubt. Auf 50er Innerortsstraßen 55 Tacho. Das war aber noch mit Autos, die einen größeren Tachovorlauf hatten, als mein aktueller Corolla.

Um bei dieser Konstellation 10 Minuten pro Tag herausfahren zu können, hätte es Übertretungen erfordert, die auch seinerzeit nicht für 50 EUR "zu haben" gewesen wären.

Ich bevorzugte es deshalb, 36 Jahre Arbeitsweg mit nahezu NULL Kosten für Geschwindigkeitsübertretungen abzuspulen. Nahezu deshalb, weil es mich einmal in einer 30er Zone mit 36kmh erwischte, nach Übergang aus dem 50er Bereich, wo ich ohne Bremsen reinrollte und die Motorbremse nicht ausreichte. Ein zweites Mal ist mir das nicht mehr passiert.

10 Minuten sind eine Menge Holz, da braucht es schon Arbeitswege deutlich über 30km einfach, oder mit 50 EUR ist es gewiss nicht erledigt.

eppf

Fehlende Rettungsgasse
Polizei kritisiert Lkw-Fahrer nach Mega-Stau auf A3
Eine Durchfahrt "in der nicht vorhandenen Rettungsgasse" sei unmöglich gewesen, da viele Lkw auf allen drei Fahrspuren gestanden hätten, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. "Selbst Streifenwagen, die Platz für die Feuerwehrfahrzeuge machen wollten, kamen nicht durch." Man habe die Rettungsgasse "in Kleinarbeit Meter für Meter" erzwingen müssen.
www.hessenschau.de/panorama/fehlende-ret...all-stau-a3-102.html

LG
Klaus

Servus.

Naja, die LKWs waren dort bestimmt nur aus versehen gelandet und die anderen haben halt geschlafen oder nicht dran gedacht, sodaß sie keine Möglichkeit hatten, rechtzeitig eine Rettungsgasse zu bilden....


Grüße ~Shar~

A6 bei Grünstadt: Lkw geht in Flammen auf
Die Arbeit der Rettungskräfte ist laut Polizei massiv behindert worden, weil die Verkehrsteilnehmer auf der Strecke zum Unfallort keine Rettungsgasse gebildet hatten, so die Autobahnpolizei Ruchheim.
www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/lu...-gruenstadt-100.html

LG
Klaus