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Egon fährt wieder Diesel
(3 Leser) illusion, Smoothie, (1) Besucher
Erfahrungsberichte, Fragen und Diskussionen von allgemeinem Interesse, die nicht in eine der modellspezifischen Rubriken gehören.
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THEMA: Egon fährt wieder Diesel
#460215
Aw: Egon fährt wieder Diesel 23.03.2018 14:04 - vor 6 Jahren, 1 Monat  
Fünf Jahre später, ich tue es schon wieder.

Seit ein paar Tagen und noch ein paar weitere bin ich ungefähr 2500 Kilometer weit in einem neuen Golf Diesel unterwegs. Die Kilometer waren geplant, der Golf nicht (ist ein Dienstwagen aus der Firmenflotte eines Kunden). Ich werde daraus weder einen Test noch einen Fahrbericht und auch keine Fotos machen, aber nach den ersten Tausend Kilometern ein paar für mich mehr oder minder überraschende Erkenntnisse aufzählen. Unter dem Strich ergibt das ein Loblied auf den Golf, da schau her.

Der Wagen ist fast neu, hat erst ein paar Tausend Kilometer und keine besonders hohe Ausstattung oder Motorisierung (85 kW, laut Papieren Euro 6W). Kein Schiebedach, das vermisse ich sehr. Vorhanden sind aber Navi, Automatik, Klimaautomatik, Sitzheizung, Radar-Tempomat. Wie heute üblich ist vieles andere eingebaut und vorbereitet, aber nicht freigeschaltet. Zum Beispiel die Sprachsteuerung und die Lämpchen in den Türen, die Ambiente-Beleuchtung und sehr viele andere Kleinigkeiten, die jeweils Aufpreis kosten und erst zu funktionieren beginnen, wenn man dafür bezahlt hat. Das gibt es heute nicht mehr nur bei Tesla, es ist ein allgemeiner Trend in der Automobilindustrie.

Grüße, Egon
Egon
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#460216
Aw: Egon fährt wieder Diesel 23.03.2018 14:05 - vor 6 Jahren, 1 Monat  
  • Die Verarbeitung des Golf ist über jeden Zweifel erhaben. Die Kunststoffe wirken an keiner Stelle billig, ganz im Gegenteil. Alles ist unterschäumt und weich, der Materialmix hinterlässt einen homogenen und ansprechenden Eindruck. Egal wo man hinsieht oder anfasst, alles wirkt hochwertig, nichts hat Spiel oder Luft, nichts macht Geräusche. Selbst die diversen Schalter fühlen sich besser an, als es in dieser Fahrzeugklasse zu erwarten ist. Dazu gute Ablagen und eine hervorragende in Neigung und Länge verstellbare Mittelarmlehne, die mechanisch beeindruckend einfach konstruiert ist, aber sehr viel besser funktioniert als manches komplizierte Konstrukt anderer Hersteller.


  • Das Nachtdesign ist sehr gelungen. Jeder einzelne Schalter in diesem Auto ist vernünftig und geschmackvoll, aber nicht übertrieben beleuchtet. Alle sind aufeinander abgestimmt, ihre Helligkeit perfekt durch einen Lichtsensor sanft und schnell der wechselnden Umgebungshelligkeit angepasst. Die Innenbeleuchtung ist dagegen immer zu schwach und hat eine unangenehm fahle Lichtfarbe. Hell und angenehm ist hingegen die Kofferraumbeleuchtung. Leider nur einseitig, aber sie kommt von ziemlich weit oben seitlich und ist sehr nützlich. Der Kofferraum selbst ist gut nutzbar, es gibt kleinere Fächer an der Seite und seine Größe und Tiefe ist in Relation zur Fahrzeuggröße großzügig bemessen.


  • Die analoge Instrumenten-Einheit ist Klasse. Viel besser kann man Rundinstrumente nicht gestalten, großes Lob! Übersichtlich und gut, mit einem großen Display dazwischen, auf dem man sich unter vielen anderen Dingen (wie zum Beispiel Navi-Pfeilen oder der Öltemperatur) auch die aktuelle Geschwindigkeit in großen Zahlen einblenden lassen kann. Nötig ist das nicht, der weit und logarithmisch gespreizte Tacho ist ausgezeichnet ablesbar. Die Hinterleuchtung der Rundinstrumente erzeugt einen unaufdringlichen 3D-Effekt. Die Helligkeit passt tatsächlich immer, auch sie wird wie das große Navi-Display Tag und Nacht ständig der Umgebungshelligkeit angepasst.


  • Auch das Navi-/Entertainment-System kann ich nur in hohen Tönen loben. Es ist zu tief montiert, aber perfekt integriert. Auto, Instrumente und Infotainment kommunizieren miteinander und sind aus einem Guss. Allein darüber könnte ich einen kleinen Roman schreiben. Die Konfigurationsmöglichkeiten seitens des Fahrers sind enorm, bis hin zur variablen Tonhöhe einzelner PDC-Segmente, dem Anlegen diverser Profile und so fort. Beeindruckend. Die Annäherung der Hand an das große Display wird registriert und ein Menü eingeblendet. Das Navi ist flott, selbst der rechenintensive Zoom in und aus der Karte ruckelt nicht. Die Darstellung ist gelungen, Richtungspfeile und andere Informationen lassen sich zusätzlich auf dem Display vor dem Fahrer einblenden.


  • Das Soundsystem ist kräftiger als seine verbauten Lautsprecher. Die kommen mit der Leistung nicht klar und beginnen schon bei halber Lautstärke (das ist allerdings schon sehr laut) zu übersteuern.


  • Golf-typisch ist die gelungene Abstimmung des Fahrwerks. Einer der Gründe, warum dieses Fahrzeugmodell so extrem beliebt ist. Nicht zu hart, nicht zu weich, einfach ausgewogen und im Alltag genau richtig.


  • Die einfachen Stoffsitze sind haptisch gut, aber die Sitzflächen zu kurz. Die Verstellbereiche sind wie bei deutschen Autos üblich überraschend großzügig, die Verstellmöglichkeiten aber viel zu wenige. Die Höhenverstellung taugt nichts, eine Lordosenstütze gibt es nicht. Der Sitzkomfort ist insgesamt ok, aber nicht überragend.


  • Ich kenne die Radar-Tempomaten (ACC) vieler Fabrikate, aber der hier ausgerechnet in einem VW Golf ist der Beste, den ich je gefahren habe. Er ist so unglaublich gut programmiert, das muss man erlebt haben. Seine Reaktionen entsprechen in vielleicht 9 von 10 Fällen meinen eigenen. Er wird also nicht unangebracht nervös, wenn jemand mit zu geringem Abstand einschert (leider Alltag). Er agiert beeindruckend vorausschauend, das heißt er passt die Geschwindigkeit schon leicht an, wenn man noch sehr weit von einem langsamer Vorausfahrenden entfernt ist.

    Er bemerkt langsamer fahrende Fahrzeuge auf der linken Spur, zeigt sie im Display an und überholt sie nicht rechts. Er bemerkt Steigungen und Gefälle und steuert das DSG entsprechend, um so lange es geht ohne Bremsen oder Gasgeben das Tempo zu halten. Sein Sensor ist beheizt und vereist nicht (Huhu, Tesla, das macht Sinn!). Und wie schnell er bei wieder freier Bahn beschleunigen soll, kann man in mehreren Stufen einstellen. Starke Vorstellung!


  • Ebenso genial ist der Regensensor. Es ist der erste, der genau so oft wischt, wie ich das tun würde, noch dazu in mehrere Stufen voreinstellbar. Das hatte ich bei anderen Autos auch schon, aber erstmals der im Golf macht es so, wie ich das gerne hätte. Schau an, es geht also doch.


  • Seitdem ich vor vielleicht zwei oder drei Jahren zuletzt einen VW (Audi, Seat, Škoda) mit DSG oder DKG gefahren habe, hat sich eine Menge getan. Das 7-stufige DSG (Direktschaltgetriebe) des aktuellen Golf schaltet so weich, dass man glauben könnte, man habe es mit einer extrem schnellen Wandlerautomatik zu tun. Fast, denn leider zeigt manchmal nervöses Geruckel beim Anfahren, dass es eben nicht so ist. Doch selbst dieses Geruckel hat man mittlerweile derart weichgespült, dass es akzeptabel erscheint. Nur selten gibt es heftigere Rucke, und zwar immer dann, wenn der Fahrer unentschlossen ist, sich schnell um-entscheidet und die Getriebesteuerung nicht so recht hinterher kommt.

    Beim normalen Fahren, Beschleunigen und Abbremsen ist es hingegen sehr beeindruckend, wie das DSG und der schwache Diesel harmonieren und zu welchen Fahrleistungen das führt. Dem 7-stufigen Getriebe fehlen ein, zwei weitere Stufen. Dann könnte man die Gänge noch enger spreizen, die Schaltvorgänge wären damit häufiger, aber kaum noch spürbar. Und man könnte auf langen Autobahnetappen das Drehzahlniveau noch etwas weiter senken.

    Es ist aber so schon ganz ok. Die meisten Schaltvorgänge bemerkt man in erster Linie am Zucken der Nadel des Drehzahlmessers. Exakt 2000 Umdrehungen liegen bei Tacho 110 km/h an. Der Verbrauch liegt trotz ziemlich unökonomischer Fahrweise bei berechnet 5,4 Liter Diesel/100 km. Das ist ein sehr guter Wert, der BC zeigt dabei 5,1.

    Muss man an Gefällen oder Steigungen anhalten, kümmert sich das DSG darum, dass man beim Wiederanfahren nicht vor- oder zurück rollt.

    Insgesamt hat mich das Getriebe sehr positiv überrascht, rein vom Fahren her. Natürlich ist ein HSD ungleich sanfter, weil da nichts ruckelt oder schaltet, und natürlich habe ich Bedenken hinsichtlich der Langzeit-Haktbarkeit. Aber in einem Neufahrzeug: Fährt sich gut und harmoniert ausgezeichnet mit der Drehmomentkurve des kleinen Diesels.


  • Der geht überraschend gut, läuft über 200 und ist... ja, wie sage ich das jetzt? Volkswagen hat erfolgreich einen beachtlichen Aufwand getrieben, das eigentlich antiquierte Antriebssystem so modern zu verpacken, dass es sich zeitgemäß und angenehm anfühlt. Motor und Direktschaltgetriebe bilden eine elektronisch gesteuerte und perfekt aufeinander abgestimmte Einheit.

    Herausgekommen ist der angenehmste und fühlbar modernste Diesel-PKW, den ich je gefahren habe - besser als ein 740d, den ich mal vor langer Zeit hatte. Warm gefahren ist der Golf-Diesel kaum zu hören, die kurze Drehmomentschwäche beim Anfahren wird kaschiert, die spitze Drehmomentkurve ebenso. Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass man das so gut hinbekommt.


  • Der Schalter, den ich außer dem Radio bislang am häufigsten gebraucht habe, ist die Abschaltung der Start-Stopp-Automatik. Die funktioniert an sich gut und schnell, zumal wir hier von einem Diesel sprechen. Aber sie geht einem auch enorm auf den Keks, wenn man zum Beispiel in stockenden Verkehr steht und es alle paar Sekunden wieder ein paar Meter weiter geht. Dieses ständige Diesel an, Diesel aus kann für den Motor und die beteiligten Komponenten auf Dauer nicht gesund sein. Alleine schon dass Flackern des Abblendlichts erweckt wenig Vertrauen.

    Es ist gut, dass eine brauchbare und funktionierende Start-Stopp-Autmatik vorhanden ist. Wenn aber der Halt weniger als 10 Sekunden dauert und das mehrmals hintereinander, dann nervt es so, dass man sie abschalten wird.


  • Die Klima-Automatik ist prima. Sie ist ebenfalls voll in die Fahrzeugsteuerung integriert, deaktiviert bei Bedarf temporär die Start-Stopp-Automatik, schaltet wenn notwendig einen Zuheizer zu und lässt sich zusammen mit der optionalen Standheizung in einigen Punkten nach Benutzerwunsch konfigurieren. Und sie macht richtig warm, auch bei Minusgraden und auch dann, wenn die Kühlmitteltemperatur des Diesels noch im roten Bereich liegt. Bis das nämlich warm wird, das dauert. Und bis das Motoröl auf Betriebstemperatur ist, dauert noch viel länger.


  • Gibt es etwas, das ich nicht gut finde? Oh, aber ja! Zuallererst: Ein Diesel ist ein Diesel ist ein Diesel. Vielleicht stellt der aktuelle Golf so ziemlich das Beste dar, was man aus einem Diesel überhaupt herausholen kann, aber es bleibt ein Diesel - noch dazu einer ohne SCR-Kat. Ich habe große Bedenken hinsichtlich Stickoxid- und Feinstaub-Emissionen, der Einhaltung der Grenzwerte im Realbetrieb, der Langlebigkeit des Motors, des Getriebes und der Komponenten der Abgasreinigung. Das alleine ist schon mehr als genug Grund, sich dieses Auto nicht zu kaufen.


  • Alle anderen Kritikpunkte sind dagegen Kleinkram. So ist zum Beispiel ein komplizierter Lichtschalter zum Drehen und Ziehen mit Kontrolllämpchen in Höhe meines linken Knies einfach schlecht positioniert. Und während sich die Warnleuchte für die Nebelscheinwerfer im Schalter selbst befindet, ist die für die Nebelschlussleuchte in der Instrumenteneinheit. Überhaupt sind die Warnlämpchen ziemlich wild verteilt und wieder andere existieren gar nicht separat, sondern nur als grafische Warnung im Display. Das wirkt etwas konfus.


  • Es entsteht beim Umlegen der Rückenlehnen keine ebene Ladefläche. Das hat gestern beim Transport eines größeren Gegenstands dazu geführt, dass ich ihn kunstvoll abstützen musste, damit er nicht nach hinten unten in die Vertiefung des Kofferraums rutscht. Ebene Ladefläche ist immer von Vorteil; schade dass es die beim Golf nicht gibt.


  • Nach einer scharfen Autobahnetappe gab es im anschließenden Großstadt-Verkehr plötzlich ein leises, aber deutlich wahrnehmbares schleifendes Geräusche immer nach dem Schalten des DSG in die zweite Stufe. Gleichzeitig ist der Radar-Tempomat mit einer Fehlermeldung ausgefallen. Nach Abschalten und Neustart des Fahrzeugs war beides wieder ok, aber ich frage mich seitdem: Was war das und wie kann etwas eindeutig Mechanisches durch einen Reset wieder behoben werden? Ich werde es wohl nie erfahren. Jedenfalls hinterlässt so etwas bei einem Fast-Neuwagen keinen guten Eindruck. Das war vor 300 km und ist nicht wieder aufgetreten.


  • Ansonsten habe ich noch ein paar kleinere logische Brüche in der Bedienung anzumelden, aber ich wollte jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen.

Ich bin von diesem Diesel-Golf unerwartet positiv beeindruckt. Es ist die allerneueste Generation und ich finde es erstaunlich, wie appetitlich VW einen Kompaktwagen mit diesem Antrieb kombiniert hat. Das ist schon eine beachtliche Leistung, die ich respektiere.

Gleichwohl ich einen HSD jederzeit vorziehen würde und jedem nur raten kann, die Finger vom Diesel zu lassen, wäre es schön, wenn sich Hersteller wie Toyota eine dicke Scheibe abschneiden würden. Nicht vom Antrieb, aber eben von sehr vielen anderen Dingen: Fahrwerk, Infotainment, Assistenzsysteme, Innenraummaterialien, Klimatisierung, Haptik, Bedienung, Beleuchtung, Ablagen und viele Dinge mehr. Das kann VW richtig gut und das müssen andere erstmal so hinbekommen.


Grüße, Egon
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#460221
Aw: Egon fährt wieder Diesel 23.03.2018 14:31 - vor 6 Jahren, 1 Monat  
Danke Egon. Es ist also auch etwas dran wenn gesagt wird, dass VAG so viele Autos verkauft, weil sie einfach gefallen. Der 1,5 TSI mit Otto PF ist sicher eine Alternative zum Diesel.

Der e-Golf beinhaltet all dies minus Verbrenner und Getriebe. Ein Versuch wert?

Jan
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#460223
Aw: Egon fährt wieder Diesel 23.03.2018 14:58 - vor 6 Jahren, 1 Monat  
Hallo Egon, danke für deinen gewohnt neutralen Bericht! Ich hatte zwar schon lange nicht mehr die Gelegenheit, ein fremdes Auto über einen längeren Zeitraum fahren zu dürfen, aber deine Eindrücke decken sich mit denen, die ich auf gelegentlichen Fahrten sammeln durfte.
Man kann zu VW stehen, wie man will, auch ich bin absolut kein Fan der Marke - aber wer sich den Autos unvoreingenommen nähert, stellt schnell fest, daß sie einfach verdammt gut in der Hand liegen, um es mal so auszudrücken.
Mein Vater fährt einen 2014er Tiguan TDI mit Schaltgetriebe, also alles, was ich eigentlich nicht mehr haben mìchte - aber er fährt sich einfach toll. Man sitzt perfekt, der Diesel läuft kaum hörbar und zieht satt durch, die Schaltung flutscht hakelfrei, das Fahrwerk federt tadellos und sorgt für eine satte Straßenlage und alles wirkt einfach eine Spur hochwertiger als bei der Konkurrenz. Der direkte Umstieg in meinen P2 ist dann erstmal erschütternd, gefühlt mehr eine fahrende Konservendose.

Was ich schade finde: VW fährt einen rigiden Sparkurs und so bietet der an sich coole T-Roc (SUV im C-HR Format) auch voll ausgestattet für fast 50.000,- (!) eine Haptik, die auf dem Niveau eines Basis-Polo ist. Hartplastik, wohin man auch greift, simple Sitze aus dem Polo, hier hat VW wirklich jeden Cent acht mal umgedreht. Echt schade, ansonsten finde ich das Modell super.

Timo
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#460232
Aw: Egon fährt wieder Diesel 23.03.2018 17:13 - vor 6 Jahren, 1 Monat  
Egon schrieb:
(...)
Ich kenne die Radar-Tempomaten (ACC) vieler Fabrikate, aber der hier ausgerechnet in einem VW Golf ist der Beste, den ich je gefahren habe. Er ist so unglaublich gut programmiert, das muss man erlebt haben. Seine Reaktionen entsprechen in vielleicht 9 von 10 Fällen meinen eigenen.
(...)

Das ist interessant. Was mich am Prius'schen AAC etwas stört, ist dass es sich zu streng an den vorgegebenen Abstand hält. Wenn ich z.B. einen größeren Abstand einstelle, dann will ich nicht unbedingt auf Teufel komm raus, einen bestimmten großen Abstand nicht unterschreiten, sondern eher den Richtwert bei ungestörter Fahrt angeben. Wenn der Verkehr dann stockt, dann will ich eigentlich, dass das System zwar natürlich vom Gas geht und leicht rekuperiert, aber eben auch sich etwas ranrollen lässt. Das macht der Prius nur ansatzweise, weswegen ich in solchen Fällen häufig manuell eingreife. Beim Einscheren übrigens bleibt der das Prius ACC erfreulicherweise auch komplett cool (in einiges Situationen zu cool) .
So wie ich das höre, hat es dein geliehener Golf in dieser Hinsicht deutlich besser gemacht.
Welche Parameter konntest du alles einstellen beim Golf? Beim Prius 4 gibt es nur die drei Abstandsbalken und dann noch den ECO-Modus, welcher die Beschleunigung reduziert.
dukesim
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Letzte Änderung: 23.03.2018 17:16 von dukesim.
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#460266
Aw: Egon fährt wieder Diesel 23.03.2018 21:10 - vor 6 Jahren, 1 Monat  
Schöner Bericht Egon. Danke!
ex_happyyaris
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#460270
Aw: Egon fährt wieder Diesel 23.03.2018 22:25 - vor 6 Jahren, 1 Monat  
Danke für deinen tollen Bericht!
Ich fahre eigentlich sehr oft andere
Autos, die so d zwar fast alle ganz toll, vom Prius können die mich jedoch nicht abbringen!

Grüße
ToyotaFan202
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Ab 03/2017 mein erster Prius:
2008, Onyxschwarz, Sol, damals mit 90.000km, jetzt ca. 115.000km.
Davor (fast) nur Toyota gefahren, 50 Autos.
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#460335
Aw: Egon fährt wieder Diesel 24.03.2018 10:50 - vor 6 Jahren, 1 Monat  
dukesim schrieb:
Was mich am Prius'schen AAC etwas stört, ist dass es sich zu streng an den vorgegebenen Abstand hält. Wenn ich z.B. einen größeren Abstand einstelle, dann will ich nicht unbedingt auf Teufel komm raus, einen bestimmten großen Abstand nicht unterschreiten, sondern eher den Richtwert bei ungestörter Fahrt angeben.
So eine Art weiche Regelung, wie sie auch dem eigenen Fahrverhalten entspricht. Das wird tatsächlich realisiert, aber je nach Hersteller und Softwarestand in unterschiedlicher Ausprägung. Die VW-ACC ist hier schon etwas besser (sanfter, ausgereifter, vielseitiger, vorausschauender) als die Toyota-ACC, ohne aber dass der Unterschied gigantisch wäre. Mit einem einzelnen Radar-Sensor kochen alle nur mit Wasser.

Welche Parameter konntest du alles einstellen beim Golf?
Du kannst dort verschiedene Fahrmodi wählen, welche die ACC beeinflussen - so wie beim Prius. Und Du kannst in vier Stufen wählen, wie schnell der Wagen beschleunigen soll, nachdem er - durch Wegfall eines erkannten Hindernisses - wieder die eingestellte Geschwindigkeit aufnehmen darf.

In Kombination sind das sicher ein Dutzend verschiedene Kennlinien und man muss einige Zeit damit herumspielen bis man die Einstellung gefunden hat, die einem am meisten sympathisch ist. Wobei das wiederum davon abhängt, ob man flott oder gemütlich, auf der Autobahn oder auf der Landstraße oder im Stadtverkehr unterwegs sein möchte.

Ich habe drei Tage gebraucht, bis ich ungefähr wusste, welche Einstellung mir wo am meisten taugt. Das ist der Nachteil, wenn man viel konfigurieren kann.

Hier noch ein paar Informationen dazu:

- www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...imitstart=915#460307

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#460338
Aw: Egon fährt wieder Diesel 24.03.2018 10:57 - vor 6 Jahren, 1 Monat  
Egon, Vorschlag zur Güte.
Wenn schon Diesel fahren (warum auch immer), dann nur so:
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#460407
Aw: Egon fährt wieder Diesel 24.03.2018 19:37 - vor 6 Jahren, 1 Monat  
Egon, wo kann man heute noch Diesel-PKW verkaufen? In China nicht, In den USA auch nicht.
lufo
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#460411
Aw: Egon fährt wieder Diesel 24.03.2018 19:49 - vor 6 Jahren, 1 Monat  
Da hat er ja Glück, daß er a) in Deutschland wohnt und der Golf b) nur geliehen ist.
Timo
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#460483
Aw: Egon fährt wieder Diesel 25.03.2018 15:46 - vor 6 Jahren, 1 Monat  
Schön, dass man einen neutralen Bericht hier lesen darf.

Toyota kann viel - viel aber auch nicht.

...jetzt fehlt dem Egon nur noch eine Fahrt in einem Cadillac CT6 - KEIN Diesel übrigens...
DonC
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#460606
Aw: Egon fährt wieder Diesel 26.03.2018 11:08 - vor 6 Jahren, 1 Monat  
Nach den ersten 2000 Kilometern muss ich meinen positiven Gesamteindruck vom aktuellen Golf VII nur in wenigen Punkten ergänzen.

  • Das Direktschaltgetriebe und der Diesel sind exzellent aufeinander abgestimmt und werden im Verbund elektronisch gesteuert. Das funktioniert ausgezeichnet und in dieser Kombination macht der kleine Diesel richtig Spaß, rein vom Fahrgefühl her. Selbstverständlich vergleiche ich an dieser Stelle weder mit einen leistungsverzweigten Hybriden noch mit einem E-Auto.

    Es gibt eine Reihe von Alltagssituationen, in denen eine Wandlerautomatik spürbar harmonischer arbeitet. Insbesondere beim Anfahren, bei plötzlicher Leistungsanforderung, bei starken Bremsungen mit zeitnah folgender Beschleunigung etc. kann das DSG plötzlich ein sehr unharmonisches Verhalten an den Tag legen. Es kann sich dann nicht für eine passende Übersetzung entscheiden und ruckelt einige Sekunden lang wie doof.

    Hingegen weiß es in allen anderen Situationen durch kaum spürbare Gangwechsel zu überzeugen. Und es geht sehr zügig voran, weil es beim Beschleunigen keine Zugkraftunterbrechungen gibt. Eigentlich eine tolle Sache für konventionell motorisierte Autos.


  • Das DSG in diesem Fast-Neuwagen arbeitet sauber, hat aber in diesem Modell auch nur mit sehr moderaten Leistungsdaten zu tun: 115 PS, 250 Nm, 200 km/h. Das ist ein Motor der Baureihe EA288, eine Reihenvierer mit 1,6 Liter Hubraum und Common Rail-Einspritzung. Es gibt ihn in dieser Form erst seit 04/2017, während seine Vorgänger bereits seit 2012 verbaut werden und in den USA zu den Betrugsdieseln zählen. Die Europa-Versionen sind angeblich nicht betroffen.


  • Nach einer kurzen Recherche im Netz komme ich zum Schluss, dass mit zunehmender Laufleistung Getriebeprobleme in größerem Umfang (Kupplung und Mechanik) zu erwarten sind.

    Diese scheinen mitnichten gelöst, auch nicht nach so vielen Jahren und auch nicht in der neuesten Generation. Diese DSG haben keine hohe Lebenserwartung, Reparaturen sind teuer, und vielfach ist zu lesen, dass die VW-Vertragswerkstätten bei aufkommenden Problemen so lange zu vertrösten versuchen, bis die Werksgarantie abgelaufen ist (das kennt man ja auch von anderen Marken). Im Netz gibt es dazu Fundstellen ohne Zahl, einen ersten Eindruck bekommt man zum Beispiel hier:

    - www.motor-talk.de/forum/gibt-es-noch-pro...ng-dsg-t5543007.html


  • Der Realverbrauch hat sich auf 4,7 Liter Diesel/100 km eingependelt, es könnte noch etwas weniger werden. Das entspricht einem Benzin-Äquivalent von etwa 5,3 Liter/100 km. Wohlgemerkt im kühlen Frühjahr, mit wiederholten größeren Höhenunterschieden (Alpenvorland), vielen Staus und einigen flott gefahrenen Teilstrecken. Meine Hybriden (auch der seit 2003 gebaute Prius II) unterbieten das recht deutlich, aber ein schlechtes Ergebnis ist es nicht. Rein verbrauchstechnisch versteht sich, also ohne Berücksichtigung der Emissionen.


  • Als e-Auto könnte so ein Golf VII eine Menge Spaß machen. Um Stickoxide, zusetzende Filter, AGR- und Getriebeprobleme muss man sich dann nämlich keine Gedanken machen. Interessant ist, dass diese immer noch aktuelle Baureihe schon vor 6 Jahren, nämlich 2012 eingeführt wurde, als BEV 2014, überarbeitet Anfang 2017. Während beim 115 PS-Diesel erst bei Tempo 200 Schluss ist, wird der 115 PS-e-Golf auf 140 km/h begrenzt, die 136-PS-Version auf 150 km/h.


Ich habe das Auto noch bis Donnerstag und werde bis dahin etwa 2600 Kilometer damit gefahren haben, vielleicht etwas mehr. Die Reichweite beträgt auf Langstrecke etwa 1050 Kilometer pro Tankfüllung.

Grüße, Egon
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Letzte Änderung: 26.03.2018 11:45 von Egon.Grund: Text ergänzt.
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#460610
Aw: Egon fährt wieder Diesel 26.03.2018 11:42 - vor 6 Jahren, 1 Monat  
Egon schreibt oben:
Es gibt eine Reihe von Alltagssituationen, in denen eine Wandlerautomatik spürbar harmonischer arbeitet. Insbesondere beim Anfahren, bei plötzlicher Leistungsanforderung, bei starken Bremsungen mit zeitnah folgender Beschleunigung etc. kann das DSG plötzlich ein sehr unharmonisches Verhalten an den Tag legen. Es kann sich dann nicht für eine passende Übersetzung entscheiden und ruckelt einige Sekunden lang wie doof.

Ich bin so froh, dass das jemand mal so klar formuliert. Wenn ich mit Bekannten über HSD und DSG diskutiere, schauen sie mich immer ungläubig an, wenn ich ähnlich argumentiere. Nach meiner Meinung wäre nämlich nicht ein Dual-Schalt-Getriebe nötig, sondern ein Triple-Schalt-Getriebe (wenn man so will). Nämlich ein Getriebe, welches immer gleichzeitig den aktuellen, den nächst höheren und den nächst niedrigeren Gang eingelegt hat. Ob das technisch möglich ist, und wie genau das aussehen könnte, weiss ich allerdings auch nicht.

Ansonsten muss ich Egon auch zustimmen, dass VWs in vielen Details oft sehr, sehr perfekt sind, und das man sich das manchmal auch von Toyotas wünscht
Vmax165
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#460613
Aw: Egon fährt wieder Diesel 26.03.2018 12:13 - vor 6 Jahren, 1 Monat  
Sorry, wenn ich in dieses Thema OT kapere. Wenn der Thread wieder zu „Egon fährt wieder Diesel“ zurückfindet ist es gut. Wenn nicht können wir das interessante Thema „DSG“ auch sehr gerne auslagern.

Meiner Meinung nach gibt es auch „gute“ DSG Getriebe: Nämlich die mit „nassen“ Kupplungen. VW hat Einsparungen („trockene“ Kupplung) den Kunden als Verbesserung (mehr Gänge, weniger Reibung, geringerer Verbrauch) verkauft. Die „nassen“ Kupplungen haben weniger thermische Probleme und schalten weicher. Ich konnte schon beides vergleichen und kann für mich bestätigen, dass die „nassen“ wesentlich harmonischer schalten.
Siehe auch: „verlässliches Getriebe“

Viele Grüße, yarison
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Letzte Änderung: 26.03.2018 12:18 von yarison.
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