Priusfreunde.de

Holger, danke für den Bericht. Ich mußte immer mal schmunzeln. Ist schon seltsam, daß es Autofahrer/Priusfahrer gibt, die immer nur im langweiligen Flachland unterwegs sind. Und die stellen dann im Gebirge Sachen fest, die ich einfach als gegeben akzeptiert habe.

Ich muß aber zugeben, daß bei meiner damaligen Kaufentscheidung auch der konkrete Fall "Großglockner-Hochalpenstraße" bedacht wurde und ich hatte da eigentlich kein so gutes Gefühl.
Mit dem CRX hat diese Straße richtig Spaß gemacht. Nur bei der steilen Abfahrt ganz oben von der Spitze hatte ich den Eindruck, daß die Grenze der Bremsfähigkeit fast erreicht ist. Da habe ich trotz niedrigem Gang schon ordentlich auf dem Bremspedal gestanden.
Weil der Prius ein Brake-By-Wire-System hat, ist man den japanischen Softwerkern (lassen die eigentlich auch in sog. Best-Cost-Ländern programmieren...?) ziemlich ausgeliefert. Ich mag gar nicht dran denken, daß dort mal die Bremse wegen SW-Fehler SW-Feature versagt. (Subjektiv habe ich seit einiger Zeit den Eindruck, daß sie es manchmal ganz kurzzeitig macht. Vielleicht das bekannte Thema?) Motorbremse geht auch nicht wie in einem handgeschalteten Fahrzeug, falls das PSD ausfällt.
Aber wenn Holger das geschafft hat, dann werde ich die Großglockner-Hochalpenstraße auch mal wagen.

Gruß, Micha (der sich auch mit dem Prius ins Gebirge traut)

Also ich hatte kein Problem in Norwegen - 2500m hoch und wieder runter bis zum Meeresspiegel, klar, irgendwann ist der Akku voll und der Motor "heult", ist halt so, war aber akzeptabel, trotz fast maximal beladenem Auto.

Der Verbrauch war dabei trotzdem geringer als in Deutschland und genügend Reserven bergauf waren auch vorhanden.

Die Bremsklötze waren dennoch eher unterfordert - immerhin waren die hinteren und teilweise auch die vorderen Bremsscheiben laut Werkstatt eher unterfordert und ich solle doch stärker (mechanisch) bremsen.

Mit 90.000km sind die Bremsklötze und Scheiben höchstens zu 50% abgenutzt.

@Micha

Für den höchst unwahrscheinlichen Totalausfall der gesamten Elektronik haben es sich die Konstrukteure nicht nehmen lassen, ein rein mechanisches fallback in das Prius-Bremssystem zu integrieren. Da muss man dann zwar sicher mit aller Kraft aufs Pedal hufen, aber es bremst. Siehe priuswiki.de, dort ist die Funktionsweise beschrieben.

Grüße, Egon

Für einen Flachländler wie mich ist die Glocknerstraße natürlich eine besonders ungewohnte Extremsituation.

Viele Dinge muss man dort als gegeben hinnehmen und kann sie nicht ändern. Doch kommt es gerade dort darauf an, das Fahrzeug richtig zu bedienen. Ich mag mir nicht ausmalen was passiert, wenn die Bremse so heiß wird, dass die Beläge nicht mehr greifen.

Andererseits sind schon vor 75 Jahren Autos dort gefahren, die sind auch irgendwie runter gekommen.

Auf jeden Fall werde ich noch einmal hinfahren. Alle Attraktionen zu besichtigen schafft man an einem Tag einfach nicht.

Gruß Holger

Holger,

danke für Deinen tollen Bericht! Der Prius ist somit erwiesenermaßen auch hochgebirgstauglich. Auch wenn ein großvolumiger Wagen mit Schaltgetriebe vielleicht mehr Motorbremswirkung hat, kommt es bei den Schaltgetrieben noch mehr auf die Fahrtechnik an. Da muß jemand wie ich, der hauptsächlich im Flachland unterwegs ist, sich an den Fahrschulkurs von vor einigen Jahrzehnten erinnern und Motordrehzahlen im 1.Gang tolerieren, die er nicht einmal auf der Autobahn erdulden muß...

Bei meinem vorletztem Auto habe ich mich immer bei einer Rast im Gebirge gefreut, daß der Motor etwas abkühlen kann und endlich das schrille, metallische Motorgeräusch des überhitzten Motors für einige Zeit verschwindet, ein Hybridfahrer von heute freut sich (zusätzlich zur schönen Aussicht), daß die Batterie wieder aufgeladen wird.

Heiße Bremsscheiben im Gebirge finde ich normal, solange es nicht extrem zu stinken oder rauchen beginnt, würde ich mir keine Sorgen machen.

Es gibt, zusätzlich zu allen in den Bedienungsanleitungen beschriebenen Bremsmöglichkeiten eine weitere, die bei jedem Fahrzeug funkioniert (aber nur einmal, und nur dann anwenden, falls keine andere Bremsmethode mehr funktioniert): mit stumpfen Winkel in die Leitschiene lenken. Die Insassen sollten das im Normalfall fast nahezu unverletzt überleben, und ein Auto, das nicht zuverlässig bremst, gehört sowieso ersetzt.

Ich gehe doch mal davon aus,das die Bremsen von PKW's auf alle möglichen Extremen Szenarien getestet werden bevor man sie auf unsere Straßen losläßt und wenn der Prius in irgendeiner Weise bei Bergabfahrten gefährlicher wäre als ein herkömmlicher PKW dann würde ihm sicher die Zulassung verweigert !

Und der beste Beweis, dass der Prius bestens für Bergabfahrten geeignet ist, ist der, dass es auch in Amerika Berge gibt, aber noch keine Berichte, dass Dutzende von Prius in den Rockies verunglückt sind - obwohl der gemeine Ami bekanntlich zu blöd zum Bremsen ist...

holger schrieb:
Besonders schön ist der Abstecher zur Edelweiß-Spitze. Ein steiler Stich bis zum höchsten Punkt bei 2.571 Meter. Großer Höhenunterschied auf kürzester Fahrstrecke, wo man steil bergauf öfter anhalten muss, wenn es sich vorne staut. Das kann kein anders Fahrzeug besser als ein Prius.
Wer kann, sollte dieses wunderschöne Erlebnis unbedingt einmal genießen.

Dem letzten Satz kann man nur zustimmen.
Doch der Civic Hybrid kann das zumindest gleich gut.
Bergab dürfte er sogar besser sein, da sich mit den Schaltstellungen L oder S des CVT-Getriebes die Motorbremskraft voll nutzen läßt.

gruß hymax

Ich kann die Begeisterung einfach nur bestätigen. Ich hatte sie allerdings zum Glück schon ca. 2 Monate und nicht 5 Jahre nach Beginn meiner Prius (III) Ära. Dort hatte ich das erste Mal alle Minutenbalken mit mind. einem Auto versehen (unser "Auroreisezug") und alle Batteriebalken. Das sah ja aus! Den Test auf dieser Strecke hat der PIII bestens bestanden. Er fuhr sich besser als die Vorgänger V50/Passat.
Ich fand aber weder den Gestank noch die Temperaturen an den Felgen etc. als erwähnenswert. Oder roch es garnicht?
Die ortsansässigen Fahrer mögen vielleicht schmunzeln, aber als Fahrer im norddeutschen Tiefland ist das doch was besonderes.
Dafür könnt Ihr aber nicht schnell mal so umsteigen und mit 67 km/h
auf der Halunderjet (Katamaran mit Jet-Antrieb - mehr als 4,8 l/100km - aber mehr als 500 Passagiere) nach Helgoland "gleiten".

kalkulatorix schrieb:


mit stumpfen Winkel in die Leitschiene lenken.

also, ich würde da den spitzen Winkel vorziehen.

Gruß
Dieter40

Ich denke, jeder hat da seine eigenen Präferenzen. Ihr könnt euch ja mal treffen und ausprobieren, welcher Winkel am besten geeignet ist.

Gruß, Tom

Ich habe mit unserem Prius auch schon viele Berge überstanden (ist ja keine Kunst, wenn man mittendrin wohnt - Tirol).

Ich finde, dass es mit einem herkömmlichen Schaltgetriebe leichter ist, sich auf verschiedene Gefälle einzustellen (abwärts). Bei einem sehr steilen Gefälle, vielleicht noch verlangsamt durch andere langsame Fahrzeuge reicht B nicht aus und man muss dauernd dazu bremsen. Da ist gegebenenfalls ein zweiter oder erster Gang viel angenehmer zu fahren.

Bei normaler Fahrweise ist der Prius aber ganz problemslos. Klar wird der Akku voll, aber dafür lässt B den Verbrenner kräftig mitdrehen. Eher kurze, knackige Bremsungen vor den Kurven, ansonsten laufen lassen - da werden die Bremsen nicht zu warm.

Angenehm finde ich auch die Verwendung des Tempomats. Auf ein langsames Tempo eingestellt (zw. 40 und 50) und sobald das Tempo darüber geht den Tempomaten einschalten. Dann versucht er gleich, das Tempo zu halten - nützt also mehr bzw. früher die Motorbremse.

Ganz erstaunt war ich auch, als nach einer Bergabfahrt (Akuu prall gefüllt) der Benziner auch bei 100-110 km/h noch nicht (mit Verbrauch) dazugeschaltet hat.

Bergauf ist die schaltfaule Fahrweise im Prius ein Genuss. Schalten war gestern

Gruß
Martin

P.S.: Auf die Leitschienen-Bremse habe ich bis jetzt verzichtet und werde versuchen, das auch in Zukunft so zu halten.

sgm0815 schrieb:
I
...
P.S.: Auf die Leitschienen-Bremse habe ich bis jetzt verzichtet und werde versuchen, das auch in Zukunft so zu halten.

OT-Modus ein:
Ist der äußeren Erscheinung des geliebten P xx nicht so zuträglich, darum bleibt der Verzicht angeraten!
OT-Modus aus!

Wünsche stets schrammenfreie Fahrt, ob mit oder ohne (TF)L!
Gruß!
JoAHa

Hier lässt sich in JEDEM beliebigen Winkel die Flanke polieren

Gruss¥

sgm0815 schrieb:Ich finde, dass es mit einem herkömmlichen Schaltgetriebe leichter ist, sich auf verschiedene Gefälle einzustellen (abwärts). Bei einem sehr steilen Gefälle, vielleicht noch verlangsamt durch andere langsame Fahrzeuge reicht B nicht aus und man muss dauernd dazu bremsen. Da ist gegebenenfalls ein zweiter oder erster Gang viel angenehmer zu fahren.
Im Lexus GS 450h (auch ein leistungsverzweigter Voll-Hybrid) wird zusätzlich per Software eine 6-Stufen-Tiptronic simuliert, die man auch als 6-fache Motorbremse nutzen kann. Das ist dann so wie sechs mal "B". In der Praxis benutzt man das aber so gut wie nie, weil einem das Motorgejaule eher auf den Keks geht und das Hybridsystem auch so klar kommt. Es schadet nix und stört auch nicht, aber Geld würde ich für diese Zusatzfunktion nicht bezahlen wollen.

Grüße, Egon