Priusfreunde.de

Elon Musk kann ja sich mal mit Michael Dell unterhalten der aber nach 5 Jahren Börsenabstinenz genau das umgekehrte tut, weil er Geld für die Expansion (nach dem EMC Kauf) braucht.

Wenn Tesla danach das Geld ausgeht, wäre das die schlechteste Nachricht seit langem.

Wir werden sehen, ob genügend Investoren außerhalb der Börse bereit sind, viel Geld und noch mehr Geld reinzustecken. Man sollte nie vergessen: Einen Börsengang macht man als Unternehmen i.d.R. nur, wenn anderweitig nicht genügend Kapital beschaffbar ist. Wenn es so einfach wäre, würden es viel mehr Unternehmen machen. Die Zeiten von "venture capital" sind für Tesla längst vorbei, jetzt zählen Fakten: verkaufte Autos, Gewinn / Auto, Gewährleistungskosten usw. Einfach eine "coole" Idee reicht nicht mehr.

72 Mrd. Dollar (ist wohl der Unternehmenswert bei 420 Dollar) müssen erstmal zusammen kommen - und weiterer Kapitalbedarf kommt danach (Fabriken in Europa, China usw.) Das Kapital will eine Rendite sehen, unabhängig von der Börsennotierung. Am Firmengewinn führt kurzfristig also kein Weg vorbei.

Gruß Thorsten

Zitat:
Ein bloßes Delisting, also die Aktien von der Börse nehmen, bringe noch lange keine Gewinne, warnt der Duisburger Wirtschaftsprofessor Ferdinand Dudenhöffer im Gespräch mit Business Insider. „So einfach ist die Welt auch für Elon Musk nicht“, so der Autoexperte. „Um Gewinne zu machen, muss er seine Model 3 Produktion stabilisieren, sich auf sein Unternehmen Tesla konzentrieren und weniger emotional durch die Weltgeschichte laufen.“ Dass Musk „einen reichen Onkel vielleicht bei Apple, Google oder in China gefunden hat, der ihm das Aktienrückkaufprogramm finanziert“, könne Dudenhöffer sich jedenfalls nicht vorstellen.
- www.businessinsider.de/autoexperte-duden...en-scherzkeks-2018-8

Grüße, Egon

Zumal es solche wirklich "stillen" Teilhaber nicht gibt, die wollen letztlich alle "irgendetwas" - Teilhabe und Mitsprache im Unternehmen (genau das gefällt EM ja an der jetzigen Lösung schon nicht...) oder eine sichere, überdurchschnittliche Rendite (und das bei einem Unternehmen, dass bislang vor allem Geld verbrennt). Na es bleibt spannend, aber das Autobauen sollte man bei all diesen "Business-Spielchen" nicht vergessen

Ohhjeee, was schreibt denn Dudenhöffer da?

Ein Delisting ohne weitere Konsequenzen bringt natürlich keinen "Gewinn". Aber so doof kann eigentlich niemand sein dass er glaubt dass das ohne weitere KOnsequenzen stattfinden würde. Insbesondere in den USA mit ihren H&F-System.

In der Folge des Delistings kann aber der Verwaltungsapparat verschlankt werden bzw. einige dieser Leute können ihre Arbeitszeit für deckungsbeitragserhöhenden Arbeiten anstatt für Börseniformatinen verwenden. Ich habe da etwas an "persönlicher Erfahrung", obwohl ich nur tangiert war und nicht im Zentrum stand.

So ein Delisting macht man natürlich nur wenn man weiß wie es weiter geht. Daher gehe ich davon aus, dass Elon Musk zumindest 1 Stunde vor seiner Twittermeldung das letzte Puzzle eingelocked hat, d.h. er hat das Geld für einen großflächigen Aktienrückkauf zu 420§/Aktie und für die geplanten Investitionsausgaben schon vertraglich fest zugesagt bekommen.

Klar haben die Investoren Ansprüche. Ich könnte mir denken, dass z.B. die Google- oder Amazongründer, oder die Saudis etc. ganz und gar nicht auf eine kurzfristige Rendite angewiesen sind und das ganze sogar eher lang- anstatt mittelfristig sehen.

Damit muß Elon Musk seine Strategie mit nur 3-5 Großaktionären abstimmen und hat dann für 1-2 Jahre Ruhe zum arbeiten anstatt von Quartalszahlen zu Quartalszahlen zu hecheln und seine Strategie immer aufs Neue zu erklären.

Aber mit dieser deutlich einfacheren, weniger problembehafteten Finanzierung ist Tesla für die weiterhin schlafende Branche in Zukunft sehr viel gefährlicher, denn VW, BMW und Co müssen weiterhin ihre Zahlen erklären und können es sich gar nicht leisten, einfach einmal eine Gigafactory zu bauen um den Markt damit aufzurollen bzw. eigene eAutos mit Akkus zu bestücken da man Zukaufsprobleme hineinwachsen wird.

Ich denke, diese Umstrukturierung der Finanzierung stärkt Tesla gewaltig, aber ich finde es für mich, für ökologisch interessierte Personen und für seine eigene Strategie eher unschön. Aber wie oben geschrieben, ich habe dafür vollstes Verständnis.

alupo schrieb:

So ein Delisting macht man natürlich nur wenn man weiß wie es weiter geht. Daher gehe ich davon aus, dass Elon Musk zumindest 1 Stunde vor seiner Twittermeldung das letzte Puzzle eingelocked hat, d.h. er hat das Geld für einen großflächigen Aktienrückkauf zu 420§/Aktie und für die geplanten Investitionsausgaben schon vertraglich fest zugesagt bekommen.

Dann wollen wir mal hoffen, dass man ihm Finanziers wirklich die kompletten 72 Mrd. Dollar zugesagt haben, um alle auszahlen zu können.

Immerhin schreibt er ja, dass er hofft, dass viele ihre Aktion behalten. Insofern wird er wohl mit einem gewissen Prozentsatz von Aktionären rechnen, die Ihre Aktien trotz 420$ Kaufangebot behalten.

Sollte er das Geld nicht komplett haben und dies wird gerüchtehalber bekannt, könnte es dazu kommen, dass viele Ihr Geld haben wollen und er in Bedrängnis kommt.

Könnte also durchaus sein, dass Musk pokert. Wird spannend.

Warum sollte nicht genug Geld in Staatsfonds von China und Norwegen sein? Eine Gigafactory könnten sie jeweils gleich vor Ort bauen. Und Saudi-Arabien (vielleicht noch andere erdölexportierende Länder) ist/sind doch als Spieler mit dem nächsten Spielzug im Mühle-Spiel in einer komfortablen Situation: sie machen eine Zwickmühle auf. Entweder kaufen die Leute Elektroautos oder Verbrenner... Gewinn machen sie auf jeden Fall. Norwegen könnte nach dem Öl- und Gasgeschäft sogar noch Strom aus Wasserkraft verkaufen. Und Katar könnte Dienstleistungen und Logistik bieten.

Die einzigen, die Staatsschulden UND gleichzeitig keine Zukunftsvision haben, sind die Länder des alten Westeuropa.

Delistigs gibt es immer mal wieder.

Bei den erneuerbaren Energien hat sich z.B. "ABO Wind" in 2016 delisten lassen, die der personelle Aufwand und die Kosten dafür waren in Summe für die Handelsmenge unverhältnismäßig hoch. Belohnt wurden die Aktionäre mit dem in 2017 bisher höchsten Ergebnis und der dazu passenden Dividende.

Wenn man aber kaufen/verkaufen will wird es schwieriger. Man muß, wenn einem niemand hilft, eben selbst einen Käufer im Bekanntenkreis , in der Nachbarschaft oder über eine Zeitungsannonce suchen/finden. Mit der Hilfe einer Börse ist das deutlich einfacher.

Ich bin überzeugt, dass es für Milliardäre einfacher ist, ein paar Milliarden aufzutreiben. Ich vermute dass man sich oft auch schon bisher persönlich kennt oder zum Teil gar befreundet ist (wie z.B. mit Googlegründer Larry Page, siehe www.finanzen.net/top_ranking/top_ranking...ing=1218&inPos=8). Ich denke daher, dass Geld dafür absolut kein Problem darstellt und es bisher nur wegen der Teslastrategie schon früher umgesetzt wurde. Aber jetzt wurde der Ärger und der Aufwand einfach zu groß und er zieht einen Schlußstrich. Ja, wenn man Alternativen hat, dann kann man auch handeln.

Es gibt ja genügend Unternehmen die nur ankündigen ...

Schau' mer mal, ob Tesla in diesem Fall nicht auch dazu gehört.

Gruß Thorsten

Hier geht es allerdings um 72 Mrd. Dollar, um die bestehenden Aktien abzulösen und viele viele weitere zig Milliarden, um weiter keine Gewinne machen zu dürfen. Bin gespannt, wer dazu das notwendige Geld hat. Wenn es die Saudis sind: Haben diese wirklich ein Interesse BEVs zum Durchbruch zu bringen? Oder wollen die eher BEVs nachhaltig schädigen? Immerhin haben die noch genügend Ölreserven.

Entweder das Unternehmen steht momentan tatsächlich vor der Gewinnschwelle und die weitere Zukunft wird auf wenige Geldgeber verteilt, oder das Geld geht langsam aus...

Welche Gabelung wird es wohl sein???

Was sind schon 72 Milliarden USA Dollar.
Allein in Deutschland liegen 5723 Milliarden Euro auf Eis und werden nicht investiert - was für ein Wahnsinn.

Gruß Ulli

Vogtländer schrieb:
Was sind schon 72 Milliarden USA Dollar.
Allein in Deutschland liegen 5723 Milliarden Euro auf Eis und werden nicht investiert

Wir sprechen hier aber von wenigen Großinvestoren, die zig Milliarden locker machen wollen und die davon überzeugt sind mit einer derart hohen Milliardeninvestitionen in Tesla mittelfristig Gewinn machen zu können. Wo gibt es diese in DE?

Bisher habe ich nur von Spekulationen gehört, dass die Saudis die Geldgeber sein könnten.

Wie dem auch sei. So wie ich es verstanden habe: Sofern Musk wirklich weg von der Börse will, muss er seine Investoren Preis geben.

Wir werden es also in einigen Wochen erfahren oder die Blase platzt und Tesla bleibt weiter an der Börse und muss darstellen, wann man Gewinn macht und ob man weiteres Kapital braucht.

Ich finde es sehr schade, dass Musk dieses Spiel spielt. Ich hatte gehofft, dass wir in wenigen Monaten massenhaft Model 3 in DE sehen und die übrige Automobilindustrie ebenfalls liefern muss. So wie es Musk darstellt habe ich jetzt wenig Hoffnung, dass dies passiert.

Vogtländer schrieb:
...
Allein in Deutschland liegen 5723 Milliarden Euro auf Eis und werden nicht investiert - was für ein Wahnsinn.

Gruß Ulli

Hast Du eine Quellenangabe für diese Zahl?

@priusb78 Bitte:

Zitat:
Nach Angaben der Deutschen Bundesbank kletterte das Geldvermögen der privaten Haushalte im zweiten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum ersten Vierteljahr um 0,8 Prozent auf den Rekordwert von rund 5723 Milliarden Euro.
www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_n...rotz-Zinsflaute.html

Gruß Ulli