Gulfoss schrieb: Gibt es keinen optionalen Deepsleep?
Nein, nicht benutzerseitig. Nur als Zusatzfunktion über teslafi.com (kommerzieller Anbieter, kostenpflichtig).
Civic2006 schrieb: Kann man das Fahrzeug während der längeren Standzeit nicht einfach so einstellen, das es halt erstmal keine Updates macht?
Nein. Wobei auch ohne anstehendes Update der Ruhestromverbrauch ziemlich hoch ist.
Watt45 schrieb: Nach 18 Tagen hat die Hpt.Batterie 1% [...]
Das war ein Positiv-Beispiel dafür, wie weit man den Ruhestromverbrauch drücken kann, indem man statt der Traktionsbatterie die 12 Volt-Batterie puffert. Dabei wird allerdings die (geringe) Selbstentladung der Traktionsbatterie nicht ausgeglichen! Und es kostet deutlich mehr als man vielleicht annimmt, denn auch der Strombedarf eines 12 Volt-Laders - die sind nicht auf Top-Wirkungsgrad optimiert - läppert sich im Lauf der Wochen zu vielen Zehn Kilowattstunden.
Wenn man stattdessen die Traktionsbatterie puffert, werden daraus ganz schnell Hundert Kilowattstunden und mehr. Das liegt daran, dass das vom Tesla automatisch ausgeführte zyklische Nachladen der 12 Volt-Batterie zu einem zyklischen Nachladen der Traktionsbatterie führt und diese Kette enorm verlustbehaftet ist.
Schlussfolgerungen:
Der Ruhestrombedarf der Tesla Model S und X unterliegt sehr starken Schwankungen. Er ist zeitweise enorm hoch und im Mittel nicht niedrig, auch wenn er nach und nach durch Software-Updates messbar optimiert wurde.
Ich hatte vor einiger Zeit über mehrere Wochen protokolliert und kam im Mittel auf 32 Watt Brutto (12 Volt gepuffert), was knapp 0,8 kWh/Tag entspricht. Es besteht natürlich eine Abhängigkeit zum Wirkungsgrad des verwendeten Ladegeräts.
Bei krouebis Model X waren es 55 Watt Brutto (Traktionsbatterie gepuffert), ermittelt über einen Zeitraum von 105 Tagen. Das entspricht 1,3 kWh/Tag. Bei höherer Ladeleistung wäre dieser Wert besser, weil der Bordlader bei niedriger Leistung einen wesentlich schlechteren Wirkungsgrad hat.
Anders ausgedrückt: Ein schlafender Tesla braucht Netto etwas weniger Strom als eine permanent leuchtende 25-Watt-Glühlampe. Das ist ziemlich viel Energie für ein gerade unbenutztes Auto. Wenn man ein Gefühl für die Energiemenge bekommen möchte, muss man einfach nur eine solche Glühlampe anfassen, während sie brennt.
Ich halte das für einen Designfehler. Man muss allerdings dazu sagen, dass das wochenlange Herumstehen eines PKW natürlich keinen normalen Betriebszustand darstellt. Wer seinen Tesla täglich oder zumindest mehrmals in der Woche nutzt, wird den Ruhestromverbrauch kaum als problematisch wahrnehmen.
Egon schrieb: Wieso bin ich - erklärtermaßen Freund problemloser Fahrzeuge - immer noch nicht vergrätzt? Vor allem, wenn ich mir nüchtern ins Gedächtnis rufe, was an meinem sehr sorgfältig ausgesuchten Model S schon alles ausgetauscht wurde. Weiter vorne im Thread kann man es im Detail nachlesen.
Passend dazu, eine interessante Sichtweise von Dirk:
Egon schrieb: ...dass das wochenlange Herumstehen eines PKW natürlich keinen normalen Betriebszustand darstellt. Wer seinen Tesla täglich oder zumindest mehrmals in der Woche nutzt, wird den Ruhestromverbrauch kaum als problematisch wahrnehmen
Das sollte in roter, fetter Schrift dastehen, da dieser Thread durchaus das Potential hat für Verunsicherung zu sorgen.
Gerald schrieb: Passend dazu, eine interessante Sichtweise von Dirk
... auf den ich übrigens große Stücke halte, weil er sich von einigen Youtube-Selbstdarstellern und Fanboys durch seine kritisch-sachliche Sichtweise angenehm abhebt.
Im Kern stimme ich ihm in praktisch allen Punkten zu, außer vielleicht was die zeitliche Erwartungshaltung angeht. Sobald wir von tatsächlicher zeitnaher Verfügbarkeit in Stückzahlen sprechen, dauert erfahrungsgemäß alles sehr viel länger, als man glaubt. Aber die Uhr tickt, keine Frage.
Hui, das Video wird bestimmt für Stimmung im Tesla-Forum sorgen.
Ja, aber da ist es uninteressant, weil man das wieder rausfährt.
Gestern habe ich das Auto mit 252km RRW abgestellt, heute früh mit 250km RRW gestartet und auf meinem Arbeitsweg (85km) habe ich ganze 16 Kilometer "rausgefahren".
Ich halte das für einen Designfehler. Man muss allerdings dazu sagen, dass das wochenlange Herumstehen eines PKW natürlich keinen normalen Betriebszustand darstellt. Wer seinen Tesla täglich oder zumindest mehrmals in der Woche nutzt, wird den Ruhestromverbrauch kaum als problematisch wahrnehmen.
[/ul]
Grüße, Egon
Und was ist jetzt, wenn das Auto trotz allem mal eine Woche in nem Parkhaus steht?
Das hatte ich letztes Jahr 2 mal, ein mal Arbeitsbedingt durch einen Lehrgang in Leipzig und das andere mal Privat durch einen Besuch von Verwandten in Wien. Der Öffentliche Nahverkehr ist dort halt so gut ausgebaut, das ich meinen Prius 1 Woche im Parkhaus habe stehen lassen bzw. im Falle des Lehrgangs musste ich sogar nur ein paar Minuten zu Fuß laufen, da das Hotel sehr nahe gebucht wurde.
Was ist dann? Muss ich echt Angst haben, das der Tesla sich selber leer saugt und ich nach 1 Woche eventuell nicht mehr Fleck komme? Ich mein, ich kann den ja auch nicht 1 Woche an ner Ladestation hängen lassen, blockier ich ja alles.
Und wer jetzt kommt "Fahr doch mit dem Zug." Dann frag ich: Warum kaufe ich mir dann überhaupt ein Auto?
... auf den ich übrigens große Stücke halte, weil er sich von einigen Youtube-Selbstdarstellern und Fanboys durch seine kritisch-sachliche Sichtweise angenehm abhebt.
Geht mir ganz genau so! Egon schrieb:Im Kern stimme ich ihm in praktisch allen Punkten zu, außer vielleicht was die zeitliche Erwartungshaltung angeht. Sobald wir von tatsächlicher zeitnaher Verfügbarkeit in Stückzahlen sprechen, dauert erfahrungsgemäß alles sehr viel länger, als man glaubt. Aber die Uhr tickt, keine Frage.
Genau! In Ankündigungen sind sie ja alle irgendwie Weltmeister. Ob es dann so kommt, eine andere Frage.
Egon schrieb:Hui, das Video wird bestimmt für Stimmung im Tesla-Forum sorgen.
Das glaube ich auch. Kann mir aber vorsellen, dass auch dort dem Video viele zustimmen werden.
Daihatsu-Fahrer schrieb:
Nein, außer man ist so dämlich und stellt ihn mit viel zugeringem SoC ab.
Also, ich bin jetzt 7 Stunden nach Wien gefahren und muss den, bevor ich ihn ins Parkhaus stelle, nochmal ordentlich ne, sagen wir mal, halbe Stunde ansaften? Also auch wieder Umweg fahren, Ladestation (Tesla schnellader) suchen etc.
Selbiges in Leipzig.
Und dann erst zum Parkhaus fahren und auf den Weg ja wieder, zumindest etwas, Energie verbrauchen. Naja sehr praktikabel ist das jetzt nun auch wieder nicht.
Prius II Facl. 09.2006
Prius III Vorfl. 12.2009
Prius IV Vorfl. 05.2016
Meine Hybridvergangenheit anno 1956, damaliger Antrieb: Muskel-Benzin, Systemleistung 1,5 PS.
Damals, kein TÜV, keine ASU, keine ABE, kein Führerschein.
PRIUS fahn is wi wennze fliechst!
Kommt beim Tesla halt drauf an. Ob er mit 50% eine Woche übersteht oder sich komplett leerzieht oder so leer, das man es nicht mehr zu ner Ladestation schafft.
Und den Prius hab ich in Wien mit ungefähr 1/5 Tankinhalt abgestellt. Habs auch locker noch zur Tankstelle nach der Woche geschafft.
Du musst mit dem Tesla ja nicht zum Supercharger, du kannst an jeder 230V laden soweit dass du zur nächsten Schnellladesäule kommst. Viele Parkhäuser haben inzwischen auch Lademöglichkeiten.