Hallo h0uz3,
Elektromigration hat erst mal nichts mit dem fließenden Strom zu tun, sondern mit der Spannung und dem Abstand zwischen zwei benachbarten Lötstellen. Wenn über so eine feine parasitäre Verbindung viel Strom fließen kann, dann brennt sie auch leicht wieder weg. Wenn der Strom schaltungsbedingt aber gering ist, dann bleibt diese Verbindung bestehen und stört die Funktion. Ganz anfällig sind Schaltungsteile, wo z.B. 12 V direkt neben Masse liegen, vor allem, wenn diese Potentialdifferenz nicht nur bei eingeschaltetem Fahrzeug, sondern auch bei ausgeschaltetem Fahrzeug besteht.
Meistens kann ich (!) diese dünne Verbindung erst mal gar nicht sehen, sondern nur mit einer Widerstandsmessung oder sogar nur durch Signalüberkopplung messen. Und wenn ich dann weiß, daß dort was sein muß, dann sehe ich es i.d.R. auch. Also am besten alle nebeneinanderliegenden Pins mit dem Ohmmeter durchklingeln, wobei natürlich manchmal wirklich eine elektrische Verbindung bestehen muß (z.B. der Masseanschluß vom ADC, der neben dem an Masse angeschlossenen negativen ADC-Referenzspannungseingang liegt).
Am Mikrocontroller bzw. an allen ICs mit feinem Pitch (Abstand der Pins) gibt es oft Probleme. Leider kann man beim Layout nicht immer berücksichtigen, hohe Potentialunterscheide zu vermeiden, weil bestimmte Pins funktionsbedingt eben so am IC liegen.
Gruß, Micha
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