Für mich war damals beim Umstieg auf ein E-Auto ganz arg wichtig, meine Stammstrecke Heidelberg <-> München (385 Kilometer) in einem Rutsch ohne Laden durchfahren zu können - auch im Winter. Deshalb wurde es ein Tesla mit einem ziemlich dicken Akku.
Erst nach dem Kauf habe ich realisiert, dass das völlig unnötig war. Meine Passagiere wie auch meine Blase fordern mindestens eine Pause, mitunter auch zwei. Dazu kommen schon damals reichlich Tesla-Supercharger mit mindestens 8, oft aber mehr Ladepunkten und mittlerweile jede Menge weiterer (Schnell-)Lade-Alternativen.
Ich hätte also sehr viel Geld sparen können, hätte ich das berücksichtigt. Habe ich aber nicht, weil ich die landesübliche Langstreckenbrille auf hatte: Das Auto muss unbedingt ganz lange fahren, ohne dass man es laden muss. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, zu hinterfragen, ob das wirklich notwendig ist. Tatsächlich ist meine Jahreskilometerleistung vergleichsweise hoch, aber mehr als ein paar Hundert Kilometer am Tag? Selten.
Nun sind natürlich 400 km keine Langstrecke im Sinne dieses Themas. Wer also wirklich regelmäßig und schnell 600, 800, 1000 Kilometer und mehr am Tag fahren möchte, sollte sich das mit einem E-Auto gut überlegen. Dabei aber bitte ganz nüchtern prüfen, wie oft das tatsächlich vorkommt.
Denn es erscheint wenig sinnvoll, die eigene Fahrzeugwahl an wenigen Ausnahmesituationen im Jahr auszurichten. Ich muss hin und wieder große Möbel transportieren, habe mir aber trotzdem keinen Sprinter gekauft. Im Sinne des Themas berührt das nicht nur die Frage Verbrenner/E-Auto, sondern beispielsweise auch E-Auto mit großem/kleinem Akku oder Tesla/Andere.
Damit möchte ich aber nicht von der eigentlichen Fragestellung ablenken. Die Antworten werden zwangsläufig unterschiedlich ausfallen, je nachdem wie man "Langstrecke" genau definiert.
Grüße, Egon
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