Priusfreunde.de

Ihr habt immer noch bei den Verbrennungsmotoren einiges vergessen. Öl muss nicht nur gesucht und gefördert werden. Es muss transportiert und raffeneriert werden. Bei Verbrennungsmotoren entstehen in der Warmlaufphase erhebliche Schadstoffe. Nicht nur CO2 ist relevant. Außerdem unterliegt ein Verbrennungsmotor während der Aufwärmphase einem starken Verschleiß. Bei der Förderung und des Transports von Erdöl sind schon extreme Umweltschädigungen entstanden (z.B. Exonn Valdez, Prinz Öresund ). Auch bei niedrigen Fahrleistungen (z.B. 9000Km/Jahr) muss bei meinem Yaris HSD jedes Jahr das Öl gewechselt werden.

Gerd

YarisGerd schrieb:
Ihr habt immer noch bei den Verbrennungsmotoren einiges vergessen. ...
Das muss selbstverständlich alles berücksichtigt werden. Aber die BEV-Hasser kommen dann sofort mit den kongolesischen Kobaltkindern. Natürlich müssen die Hersteller genau sowas ausschließen. Es bringt ja nichts, wenn man zwar ökologisch besser wird, sich stattdessen aber ein menschenrechtliches Problem einhandelt.

Matthias

Nicht vergessen, nur nicht alles aufgezählt...

Aber natürlich, das muss man genauso in die Gesamtbetrachtung einfliessen lassen und da wird das Eis für Verbrenner eben schon sehr dünn.

Auf den Wasser"verbrauch" bei der Lithiumförderung in der Salzwüste können die Leute schimpfen, dass beim Abbau von Ölsanden aber ungleich höhere Schäden entstehen, juckt plötzlich niemanden mehr...

Also wenn ihr es wirklich ernst meint mit Umweltschutz, dann überlegt ihr Euch, welches Auto paßt und dieses Auto fahrt ihr dann bis es auseinanderfällt! Da wird nicht immerzu nach dem neueren, "besseren", interessanteren usw. Auto geguckt!
Insofern steht für mich momentan gar nicht zur Diskussion, ein Elektroauto zu kaufen, egal, ob es dafür eine Lockprämie gibt oder nicht. Wenn unser Prius auseinanderfällt, dann würde ich nach heutigem Stand wieder einen kaufen. Wenn Toyota nun keinen anbietet, dann eben nicht. Eigentlich kann man auch mit dem Fahrrad fast alles erledigen.

Mir fällt auf, dass die Verbrennerfraktion bei der Kostenthematik einige Dinge beim Vergleich zum BEV unterschlägt.

Beispielsweise schlägt ein Ölwechsel beim Mercedes 200E jährlich mit 241,18 € zu Buche. Das sind bei 15.000 km p.a. zusätzliche Kosten von 1,61 € je 100km.
Quelle:
www.repareo.de/oelwechsel-mercedes-benz-e-klasse/

Es ist bei Tesla Realität, dass keine jährlichen Services vorgeschrieben sind; die Garantie wird davon nicht berührt!

Empfohlener Wartungsservice bei TESLA:

Innenraum-Luftfilter
Ihr Tesla ist mit einem Innenraum-Luftfilter ausgerüstet, der ein Eindringen von Pollen, Industrie- und Straßenstaub sowie anderen Partikeln über die Luftauslässe verhindert. Tesla empfiehlt, den Innenraum-Luftfilter alle 2 Jahre zu erneuern.

Hocheffizienter HEPA-Innenraum-Partikelfilter
Bei Ausrüstung Ihres Tesla mit einem HEPA-Filter empfiehlt Tesla einen Austausch alle 3 Jahre durchzuführen.

Radumsetzung, -auswuchten und Spureinstellung
Tesla empfiehlt, die Reifen alle 10.000 km oder bei Unterschieden in der Profiltiefe von mehr als 1,5 mm umzusetzen. Ein sehr sportlicher Fahrstil kann zu vorzeitigem Reifenverschleiss führen und einen häufigeren Reifenservice erfordern. Reifenunwucht und Spurfehler der Räder können das Handling und die Lebensdauer von Reifen und Lenkungskomponenten beeinträchtigen. Weitere Einzelheiten finden Sie in der Reifendokumentation und -garantie des Reifenherstellers.

Bremsflüssigkeitskontrolle
Tesla empfiehlt, die Bremsflüssigkeit alle 2 Jahre auf Kontaminierung zu prüfen und ggf. zu wechseln.

Klimaanlagenservice
Beim Klimaanlagenservice wird das Trockenmittel ersetzt, um die Lebensdauer der Klimaanlage zu unterstützen und ihren Wirkungsgrad aufrechtzuerhalten. Tesla empfiehlt beim Model S alle 2 Jahre einen Klimaanlagenservice durchzuführen, beim Model X und Model Y alle 4 Jahre und beim Model 3 alle 6 Jahre.

Winterservice
Tesla empfiehlt für Fahrzeuge in Gebieten mit Kaltwitterung, die Bremssättel alle 12 Monate oder 20.000 km reinigen und schmieren zu lassen.


Bei gut dokumentierten und veröffentlichten Kosten der Teslaflotte diverser Taxiunternehmen, mit Laufleistungen bis > 700.000km, sind die Kosteneinsparungen durch geringen Wartungsaufwand legendär!

Hier ein Beispiel dazu:
www.elektroauto-news.net/2019/taxi-unter...t-auf-tesla-taxis-um

Gruß
Herbert

Micha schrieb:
Also wenn ihr es wirklich ernst meint mit Umweltschutz, dann überlegt ihr Euch, welches Auto paßt und dieses Auto fahrt ihr dann bis es auseinanderfällt!

Oder bis ihm, plötzlich verschrien als Umweltschädiger, die Weiterfahrt verboten wird oder es höchst unrentabel geworden, an ihr scheitern könnte. In aufgewühlten Zeiten ist das auf einmal schneller möglich, als das Auto von allein aufgibt. Sofern es es bis in den Oldtimerstatus nebst seinem ihm wohlgesonnenen Fahrer schafft, könnte es sich bei sich zuspitzender Lage dadurch gerettet haben. Doch Bestandschutz für solche Oldies ist auch nur ein Wort, das nicht unumstößlich mit allen damit verknüpften Freiheiten ist.

Man findet sich halt vor. Und reagiert im Zweifelsfall, in der Notwendigkeit irgendwie auf unabänderliches Neues. Die Dynamik des Lebens in der Mobilität und Menschsein, um weiterzufahren, weiterzuleben.

Wisedrum

Micha schrieb:
Also wenn ihr es wirklich ernst meint mit Umweltschutz, dann überlegt ihr Euch, welches Auto paßt und dieses Auto fahrt ihr dann bis es auseinanderfällt! [...] wieder einen kaufen. Wenn Toyota nun keinen anbietet, dann eben nicht. Eigentlich kann man auch mit dem Fahrrad fast alles erledigen.

Das ist wohl korrekt. Nur steht dem tatsächlich das Verlangen (woher auch immer) nach etwas "neuem, besserem" entgegen und oft wiegt das dann schwerer als die tatsächlichen Kosten für Geldbeutel, Umwelt und co...

Oft genug habe ich es schon erlebt im Bekanntenkreis, dass "der alte" Golf/Octavia/whatever (alt meint hier 7-8 Jahre) durch einen finanzierten Neuwagen für 30k Euro oder mehr ersetzt wurde, weil "beim alten hätte ich für den TÜV die Bremsen machen müssen und nächstes Jahr wären neue Sommerreifen fällig gewesen, da lohnt es sich nicht mehr, Geld in den alten zu stecken".

Dass die Wartungskosten für den alten am Ende trotzdem niedriger ausgefallen wären, tritt dann in den Hintergrund.

Vor dem Model 3 (welcher ein Firmenwagen war) und jetzt dem P4 (weil ich tatsaechlich mal was "neues" wollte, den plane ich aber jetzt dafür auch ewig zu fahren), habe ich nur Autos besessen, die beim Kauf schon über 200.000 km runter hatten und locker 15 Jahre alt. Gefahren bin ich die dann immer knapp 4 Jahre (also noch einmal TÜV drauf machen). Das waren allerdings auch immer Benziner mit Saugrohreinspritzung.

Ich habe das 13 Jahre lang so gemacht, in der Zeit hatte ich 4 eigene Autos. Diese haben mich inkl. Anschaffung, aller Wartungen und Reparaturen in Summe über die 13 Jahre weniger als 20.000 EUR gekostet. So viel hat mich mein gebrauchter, 3 Jahre alter P4 nun gekostet. Daher muss der mindestens 10 Jahre durchhalten, damit die Rechnung finanziell in irgendeiner Weise aufgehen kann.

Privatleute können da sicher entspannter rangehen, aber als Unternehmer oder Freiberufler kommt da auch noch die Außenwirkung dazu. Ein Auto darf nicht zu teuer sein, weil der Kunde ja immer das Gefühl hat, dass er das mitbezahlt. Es darf aber auch nicht zu alt oder zu billig sein, weil sonst der Eindruck entsteht, dass der Laden nicht läuft.

Bei der Außenwirkung eines Teslas bin ich mir noch nicht sicher: Damit kann man einerseits als innovativ und verantwortungsbewusst gelten, wenn das Gegenüber der BEV-Technologie positiv gegenübersteht. Man kann aber auch als Verräter an der deutschen Wirtschaft dastehen.

Daher finde ich es ja so sensationell gut, dass das Model Y künftig in Brandenburg gebaut wird. Damit rückt ein Model Y für Unternehmer, Freiberufler und Behörden der Region Berlin-Brandenburg in die Gruppe der vertretbaren Fahrzeuge auf.

Matthias

@priusherby

ja die Wartungspläne bei Tesla sind legendär. Das macht kein anderer Elektroauto Hersteller. Hyundai und Kia gehen soweit, das die Elektrofahrzeuge und Wartungsintervalle so künstlich zusammengerechnet werden, dass sie genauso teuer sind wie Diesel oder Benziner in der Wartung.

Bei Tesla kommen dafür dann andere Dinge hinzu, die große Autobauer Ihnen voraus haben, was Langzeit Qualität und Reparaturen betrifft. (Bitte kein Shitstorm, das möchte ich nicht auslösen, aber Tesla muss sich, was Langzeitqualität betrifft, erst noch beweisen) Dazu kommt, das Tesla im Premiumsegment angesiedelt ist und dementsprechend, wenn man warten lassen möchte oder Reparaturen durchführen möchte, die Preise dementsprechend "saftig" ausfallen.

marratj schrieb:

Nur steht dem tatsächlich das Verlangen (woher auch immer) nach etwas "neuem, besserem" entgegen und oft wiegt das dann schwerer als die tatsächlichen Kosten für Geldbeutel, Umwelt und co...


Diese beseelte Unruhe wird uns zum Teil in die Wiege gelegt, vorgelebt und anerzogen und hält zudem das Weltenschwungrad, wie wir's uns vorstellen, in Gang. Buy and sell. Repeat often. Dadurch gehen wir sogar herbe Verluste oder erhebliche finanzielle Mehraufwendungen ein, um neues zu gewinnen. Ob es besseres ist, ist fraglich. Nicht jeder Schritt nach vorne ist auch ein Gewinn, siehe Hans Guck in die Luft. Aber die meisten Menschen träumen ja nicht beim Voranschreiten und vollziehen jeden ihrer Schritte wohüberlegt mit wachem Bewusstsein und mit aller ihnen möglichen intellektuellen Redlichkeit, oder etwa nicht?

Wisedrum

Am besten schon mal mit solchen Preisen (3.5€/l) kalkulieren, wenn man nicht umsteigen möchte:
www.trendsderzukunft.de/dresdner-startup...tischer-kraftstoffe/

Ist natürlich super wenn man sich nur die 3,50€/l rauspickt anstatt auch auf die 1,20-1,50€ zu verweisen

Prognosen sind immer schwierig. Vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. Es kann genau so passieren, dass einem irgendwann an den Ladestationen entlang der Autobahn preislich das Fell über die Ohren gezogen wird. Da aber im Notfall jede Steckdose eine Tankstelle ist, wenn auch mit mehr Zeitverlust, dürfte der Wettbewerb das dann im vernünftigen Rahmen halten. Bei Benzin, Diesel oder Wasserstoff eher nicht.

KSR1 schrieb:
Hyundai Ioniq Elektro: nicht bestellbar, nur das Modell bis 2019 als Gebrauchter. Kia Niro Elektro: nicht bestellbar, nur als Hybrid oder Plugin. Kia e-Soul bestellbar, ca. €37000 mit kleinem Akku
Seltsam. Hast Du die Autos jeweils konfiguriert und Angebote bekommen? Die Lagerfahrzeuge bei carwow kann man vergessen.

Die sind dort teurer als bei mobile.de und autoscout24.de . Günstig sind selbst konfigurierte Modelle. Da bekommt man günstige Angebote von einem Händler in der Umgebung.

Ein Beispiel: Den Kia e-Soul mit großen Akku und höchster Ausstattung Spirit mit Listenpreis von 44.680 € bekomme ich nach Abzug der Prämien für 31.596 €. Lieferzeiten sind derzeit 3-4 Monate, da er aus Tschechien kommt. Bei apl24.de gibt es diesen für 31.057,79 € inkl. Überführung zur Abholung bei einem Händler in NRW (wohne in NRW, insofern wäre eine Reise mit den Zug nicht sonderlich lang, wenn ich das Auto später abholen muss). Alles inkl. der derzeitigen 19% MWSt. Wenn ich die Mehrwertsteuer des Autos ohne Überführung auf 16% reduzieren kann, spare ich noch einmal 764 EUR.

Ich finde, dass man da nicht meckern kann.

Ein Tesla Model 3 Standard Plus (also kleinste Ausstattung) mich nach Abzug aller Prämien 40.020 EUR kosten würde. Wäre mir persönlich zu teuer, zumal mir das Model 3 zu lang ist.

Mein Wunsch BMW i3 mit Liste 47.290 €, bei dem außer Leder (mag ich nicht) und Sonnendach alles drin ist, was ich mir vorstellen kann, würde mich nach Abzug der Prämien 30.749 € EUR kosten.

Ich behalte meinen 6 Jahre alten Yaris HSD. Der hat aktuell gerade 54 540 Km gelaufen. Aber wir wollen ein zweites Auto haben. Damit soll meine Frau jeden Tag 8Km zur Arbeit und zurück fahren. Außerdem wollen wir damit einig Fahrten im Umkreis von 30 Km machen. Deshalb habe ich den eGolf bestellt. Der ist dafür sehr gut geeignet. Er wird vor unserer Haustür unter dem Carport stehen. Wir werden uns noch eine Steckdose dort legen lassen. 330 sind für uns ausreichend. Sollten wir mal schneller laden müssen, gibt es in ca. 2Km Entfernung mehrere CCS Schnellladestationen. Vielleicht lassen wir uns ja auch mal eine Photovoltaik Anlage aufs Dach bauen?

Gerd