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Elektroauto - Auto der Zukunft?
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priusfreunde.de befasst sich nicht nur mit den Hybriden des Toyota-Konzerns, sondern blickt gerne über den Tellerrand. In dieser Rubrik geht es um die Elektromobilität.
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THEMA: Elektroauto - Auto der Zukunft?
#85092
Re: Der Elektroauto-Atomkraft-Thread 22.07.2009 13:27 - vor 14 Jahren, 10 Monaten  
Mir erscheint die Kostenaufstellung für Atomstrom nicht "neutral" zu sein. Zum einen sind die erheblichen Risiken im Schadensfall überhaupt nicht ausreichend versichert, weil dies die Kosten erheblich nach oben getrieben hätte.

Zum anderen sind die Endlagerungskosten für viele 100e oder 1.000e von Jahren überhaupt nicht kalkuliert bzw. nicht kalkulierbar. Dabei steht die Endlagerungsstätte noch gar nicht fest oder es sind in Aussicht genommene Lager wie Assen oder Gorleben mit großen Fragezeichen zu versehen.

Für eine vorhandene Uran-Kapazität von rd. 60 bis 70 Jahren sollen für einen weitaus längeren Zeitraum Sicherheitsrisiken (Assen) und Lagerkosten in Kauf genommen werden? Ich kann mir nicht vorstellen, wie sich das rechnen soll. Jedenfalls scheint es doch so auszusehen, dass Menschengenerationen für diese Dinge zahlen sollen und werden, die gar nicht mehr in den zweifelhaften "Genuss" der Atomkraft bzw. des Atomstroms kommen können.

Ich denke und auch das ist nur eine persönliche Vermutung, dass die kürzlich angestoßene Stromgewinnung in der Sahara verbunden mit regionaler bzw. örtlicher Energiegewinnung (Sonne, Wind und soweit möglich Wasser), vielleicht auch noch Gezeitenkraftwerke etc. einen vernünftigen und weitestgehend (auch gesundheitlich) ungefährlichen Mix zur ausreichenden Stromversorgung darstellen könnte.

Gruß aus Mannheim mit Großkraftwerk
Manfred
Manfred Heck
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#85098
Re: Der Elektroauto-Atomkraft-Thread 22.07.2009 14:54 - vor 14 Jahren, 10 Monaten  
Hallo Manfred,

Ich stimme dir in allen Punkten zu.
Sicherlich ist in den 2,36 cent/kWh für atomstrom keine versicherung für einen möglichen unfall enthalten. diese kosten würden den preis auf das x-fache hochtreiben. doch um in die köpfe der menschen zu gelangen, muss erst etwas passieren, siehe krümmel, harrisburg, etc..
die atomkraft hat große nachteile:
-umweltverwüstung bei der gewinnung von uran
-erhöhtes krebsaufkommen in der umgebung von AKWs
-endlagerungsproblem
...
diese werden jedoch von der bevölkerung billigend in kauf genommen, da atomkraft und kohle den strompreis tief halten. ich bin ein riesenfan von erneuerbaren energien und denke wie du, dass diese in der zukunft mehr und mehr an bedeutung gewinnen werden (jede zahl wäre reine vermutung), doch wird man sich damit anfreunden müssen, dass auch in 40 jahren noch gas-/kohle- und kernkraftwerke existieren werden, ausser es kommt sowas wie die kernfusion.
auch wenn die widerstände gegen atomkraft in der bevölkerung schon lange existieren, wächst der widerstand gegen Windkraftanlagen, die das ortsbild verschandeln oder staustufen, die die fische belästigen (was beides richtig ist), etc.
dies ist ein sehr sehr sehr langes und interessantes thema, das so schnell nicht gelöst wird.

grüße aus dem nicht weit entfernten aschaffenburg
oliver
Oliver
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#85099
Re: Der Elektroauto-Atomkraft-Thread 22.07.2009 14:56 - vor 14 Jahren, 10 Monaten  
Oliver schrieb:
Ich hoffe, daß dir das bundesministerium neutral genug ist.
Ehrliche Antwort? Nein, momentan sicher nicht.

V.a. wo bei den Ministeriumsangaben kein Wort zu finden ist, was diese Kosten verursacht, z.B. ob der Rückbau und die Entsorgung der Abfälle der KKW enthalten ist oder nicht.

...
Lange gegoogelt
...

Jetzt habe jetzt den entscheidenden Satz in dem PDF
www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikati...ache=de,rwb=true.pdf
S. 12 gefunden:
(...Die Angaben zu Wind- und Photovoltaikstrom sind die Kosten gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)).)

Das sind also nicht die echten Kosten, sondern die per Gesetz festgelegten Kosten.
Das man die jetzt als Argument GEGEN erneuerbare Energien verwendet, ist ja schon ein bißchen perfide

Zudem fehlt mir eine Aufschlüsselung der Kosten. Je nach dem, wie man rechnet kommt man ja zu unterschiedlichen Resultaten

Photovoltaik fällt in meinen überlegungen aufgrund des hohen preises flach.

Wie gut, daß es Leute gibt, die das anders sehen...
www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,637358,00.html

ich definiere "billig" als "kostengünstiger als jedes andere mittel" und vermute, daß noch so manches gesetz fallen wird, wenn die interessen von großen firmen und stromrechnungen von stromkunden gefährdet
Na dann müssen wir Braunkohle verheizen und die Katalysatoren von unseren Autos abbauen, ist billger...
Ich hoffe, daß diese begründungen neutral gehalten wurden und niemanden beleidigt haben.

Mach Dir mal keine Sorgen!

Grüße
Malte<br><br>Posting ge&auml;ndert von: sirup, am: 22/07/2009 18:05
sirup
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#85104
Re: Der Elektroauto-Atomkraft-Thread 22.07.2009 15:24 - vor 14 Jahren, 10 Monaten  
Hallo Malte,

endlich mal ein kerl, der ein bißchen diskussion vertragen kann
Fakt ist, dass sonnenenergie momentan noch weit teurer ist. das sagen alle quellen, die ich gefunden habe und solange du mir keine zahlen nennst, die das gegenteil beweisen, bleibe ich natürlich bei meinen quellen.
(z.b. www.goek.tu-freiberg.de/oberseminar/OS_04_05/Thomas_Kohl.pdf )

Ich hab den spiegelbericht auch vorher gelesen. die empfehlen das anschaffen von fotovoltaikzellen, weil man die kWh strom mit 43,01 cent vergütet bekommt. bei dieser riesenbelohnung seitens staat lohnt sich das geschäft natürlich, doch stellt sich die frage wie lange das noch gut geht und ob man dieses geld nicht besser investieren könnte.
ich würde natürlich lieber neben hundert häusern mit fotovoltaikzellen wohnen, als neben einem AKW, aber ob dies der richtige weg ist, verneine ich.

Du sagtest, dass wir dann energie in braunkohlekraftwerken produzieren und katalysatoren ausbauen sollten.
Machen wir das erste nicht?

Viele Grüße
Oliver
Oliver
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#85107
Re: Der Elektroauto-Atomkraft-Thread 22.07.2009 16:31 - vor 14 Jahren, 10 Monaten  
...es ist halt die Frage nach dem zweiten.

Wir werden uns sicher nicht darüber einigen, was billiger ist, wobei sich hier die Frage stellt, ob billiger auch wirklich immer besser ist.

Aber wir müssen uns schon daran gewöhnen, dass gerade bei der Atomstrom-Herstellung einige Kosten erst gar nicht oder viel zu niedrig in der Kalkulation angesetzt sind, nehmen wir nur die Beispiele Versicherung, Stilllegungskosten der AKW´s und Endlagerkosten über viele Jahrhunderte, die auch so lange sicher sein müssen. Das läßt sich doch seriös kaum kalkulieren und so sind alle Vergleiche über die Herstellungskosten von Strom aus verschiedenen Energiequellen mit größter Vorsicht zu genießen oder ohnehin Makulatur.

Ich kann in meinem Betrieb auch hingehen und einfach ein paar Kostenfaktoren weg lassen oder niedrig rechnen und schon habe ich einen unschlagbar günstigen Angebotspreis. Dafür werde ich dann später insolvent. Ach ja, bei der Atomenergie ist das mit der Insolvenz ja kein Argument - von einer Katastrophe wie Tschernobyl einmal abgesehen - denn da werden die immensen Folgekosten (wie in der Politik derzeit) einfach auf viele künftige Generationen abgewälzt.

Gruß, Manfred<br><br>Posting ge&auml;ndert von: XHeck, am: 22/07/2009 16:33
Manfred Heck
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#85126
Re: Der Elektroauto-Atomkraft-Thread 22.07.2009 18:52 - vor 14 Jahren, 10 Monaten  
@Oliver,

Dein PDF geht von recht geringen Preissenkungen bei der Fotovoltaik aus...

Die Realität sieht anders aus:
www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,612539,00.html

In absehbarer Zeit ist Strom aus dem eigenen Solar-Panel ohne Subvention gleich teuer oder billiger als Strom aus der Steckdose.

Außerdem darfst Du nicht vergessen, daß die Leute keinen Atomstrom wollen.
Vattenfall laufen die Kunden weg.

Zumindest nicht von unzuverlässigen Betreibern...<br><br>Posting ge&auml;ndert von: sirup, am: 22/07/2009 19:07
sirup
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#85186
Re: Der Elektroauto-Atomkraft-Thread 23.07.2009 14:15 - vor 14 Jahren, 10 Monaten  
Ich nenne das grüne Mathematik - oder BWL für Dummies:

Wenn man die Kostenreduktion auf den Strompreis überträgt, kommt dies einer Sensation gleich: Statt der geltenden 43 Cent pro Kilowattstunde würden 21 Cent ausreichen. Dies ist ziemlich genau der Preis von konventionellem Strom inklusive Netzgebühren, Steuern und Abgaben.

Mit anderen Worten: Solarstrom könnte innerhalb kürzester Zeit mit Steckdosenstrom konkurrieren. Experten sprechen von der sogenannten &quot;Netzparität&quot;.

Erstens wird mit übertriebenen Preisverfall kalkuliert - momentanes Überangebot an Solarzellen, weil - pardon - sich in der Wirtschaftskrise sich keine Sau mehr diese teure Spielerei leisten kann.

Wenn dieser Preisverfall tatsächlich eintritt:
Wenn &quot;konventioneller Strom&quot; inklusive Netzgebühren, Steuern, und Abgaben (wichtig! nämlich die EEG-Einspeisegebühren!) genau so viel kostet, wie Solarstrom - ohne Abgaben(!), wie kann man da von Netz-Parität sprechen - wenn dort die kWh ohne diese Kosten angesetzt werden?

In keiner Silbe erwähnt wird, das diese Energie natürlich auch gespeichert werden muß, weil sie eben nicht 24/7/365 zur Verfügung steht - was die Kosten zusätzlich in die Höhe treibt.

Atomstrom kostet ohne diese Gebühren übrigens ganze 2,4ct/kWh. Inklusive Rückstellung für Rückbau, Endlagerung, Deckungsvorsorge von 2,5Milliarden etc.
Und es sind für Atomstrom keine gravierenden Kostensteigerungen zu erwarten, Uran reicht noch sehr lange.

Solange die Leute das Märchen vom günstigen Öko- (Solar-)strom glauben, kann man natürlich auf pöse Atomkraftwerke verzichten. Warum kostet dann allerdings der Strom in DL doppelt so viel wie in FR?
ex_R.K
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#85188
Re: Der Elektroauto-Atomkraft-Thread 23.07.2009 14:41 - vor 14 Jahren, 10 Monaten  
Hallo R.K.,
Endlich mal jemand, der die sache genauso sieht wie ich.
Doch obwohl dieser Strom billig und ausreichend vorhanden (&gt;60a) ist, sollten wir in naher zukunft davon abkommen (10a):
1.) große umweltschäden beim abbau von uran
2.) erhöhtes krebsrisiko für bevölkerung der umgebung von AKWs (das bis heute unerklärlich ist, da die messwerte ok sind)
3.) zwar geringe gefahr eines reaktorunglücks aber sehr sehr hohe folgekosten (habe schon desöfteren 5000 Mrd EUR gelesen,z.b. www.blogspan.net/presse/greenpeace-erinn...au/mitteilung/63899/ auch wenn nur ein bruchteil davon, dann ist das schon sehr viel)
4.) ungeklärte und unsichere endlagerung
5.) preisanstieg von uran, da auch dies nicht mehr wird
ich hoffe, dass ich nichts vergessen habe.
photovoltaik halte auch ich für sehr teuer, was auch für den gesamten ökostrom gilt. jedoch denke ich, dass aufgrund der steigenden preise und der enormen forschung in naher zukunft die sonne einen großen teil der energie bereitstellen wird (20-30% in den nächsten 15-20a)
Hier halte ich vor allem die windkraft in deutschland für maßgeblich. doch wird es erst durch einen klugen energiemix in europa (wasserkraft aus dem norden, windkraft und sonne aus dem süden) und, was häufig vergessen wird, sparmaßnahmen wie (bessere isolation, höhere wirkungsgrade, etc. )dazu kommen, dass wir bedeuetend weniger auf fossile energieträger angewiesen sind. dies wird aber erst der fall sein, wenn die preise für energie stark ansteigen und die menschen, wie sirup richtig anmerkte, die energie nicht mehr verschwenden werden.
grüße
oliver
Oliver
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#85190
Re: Der Elektroauto-Atomkraft-Thread 23.07.2009 14:54 - vor 14 Jahren, 10 Monaten  
@R.K.
1. Atomstrom ist nicht speicherbar.
2. In D obliegt die Haftung bei einem Atomunfall dem Staat, also dem Steuerzahler, und nicht dem Betreiber/Verursacher.
3. Die Rückstellungen für den Rückbau sind absolut unzureichend; der Rückbau des AKW Grundremmingen war nicht nur wesentlich teurer als es die hierfür gebildeten Rückstellungen hergaben, sie übertrafen zudem auch die Baukosten erheblich!
4. Für die Endlagerung können derzeit keine verlässlichen Kosten benannt werden (es sei denn, man betreibt Asse weiter...), somit sind die Rückstellungen dazu ein Witz!

Ach ja, bei uns in Norddeutschland müssten seit zwei Jahren alle Lichter eigentlich aus sein : Brunsbüttel und Krümmel sind seit nunmehr zwei Jahren vom Netz!

Übrigens wurde im Sommer 2007 bereits an der Leipziger Strombörse ein höherer Preis für die Lieferung von Strom geboten, als die Einspeisevergütung für Solarstrom betrug. Grund: Wegen Überhitzung der Kühlwasser-Zuflüsse wurden die flusswasser-gekühlten Kraftwerke ganz abgeschaltet oder in ihrer Leistung teilweise bis auf 10% reduziert.

MfG
Heidjer<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Heidjer, am: 23/07/2009 14:58
Heidjer
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Prius II Sol

seit Februar 2012: Volvo V50 D2 Business Edition

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#85193
Re: Der Elektroauto-Atomkraft-Thread 23.07.2009 15:45 - vor 14 Jahren, 10 Monaten  
Deine Einwände sind durchaus berechtigt, m.E. bedürfen sie kleiner Korrekturen:

zu1)dann dürfen wir auch keinen Prius fahren: Abbau von Bauxit (alu), Nickelerz (akku), kein Goldkettchen tragen (Amalgam-Verfahren) etc.

zu2)die Story mit der Erhöhung der Kinderkrebsrate um die AKW wurde von den Öko`s in großer Lautstärke herausposaunt - die Richtigstellung nicht: www.rp-online.de/public/article/wissen/g...urch- Kernkraft.html

zu3)bei AKW haben wir ein sehr geringes Restrisiko, bei Kohle und Öl wissen wir, das wir uns vergiften.

zu4)die sichere Endlagerung ist geklärt - auch arsen- und dioxinhaltiger Giftmüll lagert sicher, mehrere Mio Tonnen ohne Probleme

zu5)Uran ist bei den Gestehungskosten vom Strom nur zu 5-10% beteiligt, eine Verdopplung des Uranpreises bewirkt einen 10% höheren Strompreis. Die Vorräte sind nahezu unbegrenzt (zB. gibt es auch noch das Thorium)

Konventionelle Energieträger werden wir zurückfahren müssen: Öl (Kosten, Vorräte), Kohle (CO²)
Auf die Atomenergie werden wir sicher nicht verzichten können, es ist nicht mal geklärt, wie Strom in nennenswerten Mengen gespeichert werden soll (Kosten, Wirkungsgrad)

Energiesparen ist ein heeres Ziel: Gewissensfrage: wenn du die Wahl zwischen einem 40Zoll- oder einem 60Zoll-Flachbildschirm hast (großen Wohnzimmer vorausgesetzt) welchen wirst du nehmen?
ex_R.K
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#85195
Re: Der Elektroauto-Atomkraft-Thread 23.07.2009 16:04 - vor 14 Jahren, 10 Monaten  
@heidjer

zu1)Atomstrom wird genau dann produziert, wenn er gebraucht wird - das eines der gewichtigsten Argumente gegen die erneuerbaren Energien, das Problem Speicherung/Kosten/Verluste tritt nicht auf
zu2)die Haftung bei einem größeren Unfall zB. in einer Chemieanlage: wer zahlt das wohl?
zu3)die Rückstellung bei einem AKW wurde auf 2,5Miliarden erhöht - das soll nicht für den Rückbau reichen?
zu4)bei Giftmüll funktioniert - was bei Atommüll unmöglich sein soll?

Und: jawohl, bei euch in Norddeurschland währen ohne konventionelle Energieträger die Lichter zumindest zeitweise aus.

Selbst wenn auf Grund von Spekulation (anders kann ich das, was an einer Börse passiert nicht nennen), die Preise kurzzeitig Rekordhöhen erreichen, ändert das an der Situation nichts: Strom aus EEG ist mindestens 3 mal teurer als Atomstrom.
ex_R.K
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#85210
Re: Der Elektroauto-Atomkraft-Thread 23.07.2009 17:40 - vor 14 Jahren, 10 Monaten  
R.K schrieb:
Deine Einwände sind durchaus berechtigt, m.E. bedürfen sie kleiner Korrekturen:

zu1)dann dürfen wir auch keinen Prius fahren: Abbau von Bauxit (alu), Nickelerz (akku), kein Goldkettchen tragen (Amalgam-Verfahren) etc.

Ich fahre so wenig wie möglich und trug noch nie ein Goldkettchen.

zu2)die Story mit der Erhöhung der Kinderkrebsrate um die AKW wurde von den Öko`s in großer Lautstärke herausposaunt - die Richtigstellung nicht: www.rp-online.de/public/article/wissen/g...urch- Kernkraft.html

Da braucht man sich nur den Anstieg der Leukämie-Fälle in der Nähe von AKW´s anzusehen. Nur kommt zu jeder Studie eine Gegenstudie und ich frage mich, welche glaubwürdiger ist. Jene, die von den AKW-Betreiberin finanziert wurden?

zu3)bei AKW haben wir ein sehr geringes Restrisiko, bei Kohle und Öl wissen wir, das wir uns vergiften.

Jaja, das sehen wir bei den vielen Störfällen in AKW´s und an Tschernobyl haben wir auf Jahrhunderte eine Verseuchung. Ist nur schon ein paar Jahr her und da wird das gerne vergessen und unsere AKW´s sind ja soooo sicher, siehe Kümmel oder die Lagerstätte Asse usw. - ist ja alles so sicher.

zu4)die sichere Endlagerung ist geklärt - auch arsen- und dioxinhaltiger Giftmüll lagert sicher, mehrere Mio Tonnen ohne Probleme.

Da weiß der Schreiber mehr als ich. Wo ist denn die sichere Endlagerung geklärt und was kostet das alles einschließlich Zwischenlagerungen auf die nächsten Jahrhunderte?

zu5)Uran ist bei den Gestehungskosten vom Strom nur zu 5-10% beteiligt, eine Verdopplung des Uranpreises bewirkt einen 10% höheren Strompreis. Die Vorräte sind nahezu unbegrenzt (zB. gibt es auch noch das Thorium).

Schön wär´s ja oder auch nicht, je nach Perspektive. Es scheint gesichert zu sein, dass Uran für die nächsten 60 bis 70 Jahre verfügbar ist. Läuft das jetzt schon unter &quot;nahezu unbegrenzt?&quot;

Konventionelle Energieträger werden wir zurückfahren müssen: Öl (Kosten, Vorräte), Kohle (CO²)
Auf die Atomenergie werden wir sicher nicht verzichten können, es ist nicht mal geklärt, wie Strom in nennenswerten Mengen gespeichert werden soll (Kosten, Wirkungsgrad).

Meine sehr persönliche Meinung und ich bin kein &quot;Öko&quot;: Am besten fahren wir die AKW´s auch gleich zurück und legen sie still.

Energiesparen ist ein heeres Ziel: Gewissensfrage: wenn du die Wahl zwischen einem 40Zoll- oder einem 60Zoll-Flachbildschirm hast (großen Wohnzimmer vorausgesetzt) welchen wirst du nehmen?


Auch das kann man differenzierter betrachten, denn: Muss ein Bildschirm ständig laufen? Warum wird die Stand-by-Funktion genutzt, statt ihn auszuschalten? etc. pp. <br><br>Posting ge&auml;ndert von: XHeck, am: 23/07/2009 17:43
Manfred Heck
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#85432
Re: Der Elektroauto-Atomkraft-Thread 26.07.2009 18:20 - vor 14 Jahren, 10 Monaten  
Sag mal, R.K (vormals R.K.) müssen wir jetzt die Diskussion, in der du schon mal völliges Unwissen über Radioaktivität gezeigt hast, wieder führen?


Du hast nicht dazugelernt.

Weil Verantwortliche ebenso verantwortungslos wie du denken, wird die erneuerbare Energie nicht genug durch den Staat gefördert, weiter entwickelt und ausgebaut.

Weil es so viele Menschen gibt, die aus dem Thema eine reine Kosten-Nutzen-Rechnung machen, wird erneuerbare Energie sich so schwer durchsetzen.

Genau deshalb wird es (leider) in 30 Jahren immer noch AKWs geben. Es wäre so einfach, das zu ändern. Die Technologien gibt es, den Willen nicht.

Es ist eben keine Frage der Wirtschaftlichkeit, es ist eine Frage der Verantwortung gegenüber der Nachhaltigkeit und der Schonung der Resourcen unseres Planeten.
professore
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Gruß
Markus
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#85435
Re: Der Elektroauto-Atomkraft-Thread 26.07.2009 19:33 - vor 14 Jahren, 10 Monaten  
professore schrieb:
Sag mal, R.K (vormals R.K.) müssen wir jetzt die Diskussion, in der du schon mal völliges Unwissen über Radioaktivität gezeigt hast, wieder führen?


Du hast nicht dazugelernt.

Weil Verantwortliche ebenso verantwortungslos wie du denken, wird die erneuerbare Energie nicht genug durch den Staat gefördert, weiter entwickelt und ausgebaut.

Weil es so viele Menschen gibt, die aus dem Thema eine reine Kosten-Nutzen-Rechnung machen, wird erneuerbare Energie sich so schwer durchsetzen.

Genau deshalb wird es (leider) in 30 Jahren immer noch AKWs geben. Es wäre so einfach, das zu ändern. Die Technologien gibt es, den Willen nicht.

Es ist eben keine Frage der Wirtschaftlichkeit, es ist eine Frage der Verantwortung gegenüber der Nachhaltigkeit und der Schonung der Resourcen unseres Planeten.


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Gerdo
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Nummer 2: Auris Hybrid Executive kristallblau - seit Oktober 2013 (EZ 03/12), Xenon-Licht, Alcantara/Leder
Verkauft: Prius II Sol, gefahren 2008 bis 2017, Gesamt-Durchnittsverbrauch 5,1 l/100km
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#85437
Re: Der Elektroauto-Atomkraft-Thread 26.07.2009 19:47 - vor 14 Jahren, 10 Monaten  
R.K schrieb:
@heidjer

zu1)Atomstrom wird genau dann produziert, wenn er gebraucht wird - das eines der gewichtigsten Argumente gegen die erneuerbaren Energien, das Problem Speicherung/Kosten/Verluste tritt nicht auf
zu2)die Haftung bei einem größeren Unfall zB. in einer Chemieanlage: wer zahlt das wohl?
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zu4)bei Giftmüll funktioniert - was bei Atommüll unmöglich sein soll?

Und: jawohl, bei euch in Norddeurschland währen ohne konventionelle Energieträger die Lichter zumindest zeitweise aus.

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@R.K:

zu 1) genau das macht ein AKW nicht! AKW's sind prinzipiell Grundlast-Kraftwerke und benötigen sowohl für das Hochfahren als auch für das Runterfahren ihrer Leistung jeweils mehrere Stunden.
zu 2) Betreiber von Chemieanlagen müssen im Gegensatz zu den Betreibern von Kerntechnischen Einrichtungen entsprechende Haftpflichtversicherungen abschliessen und auch bezahlen.
zu 3) Alleine der Rückbau des AKW Greifswald hat bisher über 2 Milliarden Euro gekostet und wird voraussichtlich 8 Milliarden Euro insgesamt kosten: Seite 84 lesen und Seite 66 lesen und Seite 14 lesen. Den Rückbau in Greifswald zahlt übrigens der Steuerzahler!
zu 4) weil Giftmüll überwiegend in Sondermüllverbrennungsanlagen verbrannt wird; dies geht bei Atommüll nicht. Die Endlagerung, die über 240000 Jahre sicher sein muss (Faktor 10 der Halbwertszeit von Plutonium), ist bereits in Asse nach 20 Jahren gescheitert!

Ach ja: Und in Norddeutschland sind die Lichter nicht ausgegangen, weil es hier windig ist!!

MfG
Heidjer<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Heidjer, am: 26/07/2009 19:51
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