Priusfreunde.de

Sono Motors hat einfach seine Zeit verpasst. Hätten sie mal weniger Zeit in Social Media und Prototypen-durch-die-Republik-fahren investiert, sonden eher für die Entwicklung verwendet...

bgl-tom schrieb:
Weil sie keine Möglichkeit sehen, ihr Geld zu erhalten oder vermehren.Ich würde es zumindest zum Teil mit folgendem Satz erklären: In Deutschland gibt es kein Risikokapital.

Das ist nicht zuletzt ein Grund dafür, warum man häufig beim Einzug neuer innovativer Technologien vom Wohlwollen etablierter Platzhirschen mit der nötigen Kapitalausstattung abhängig ist. Bzw. diese schaffen es dann auch, beim Staat erhebliche Fördergelder zu kreieren.

Es war doch schon ganz am Anfang von Sono folgendes bezeichnend. Fragt mich bitte nicht, wie der Innovations-Award E-Mobilität hieß, den BMW vor ein paar Jahren einheimste, anstelle so einen Preis z.B. an das kurz zuvor gegründete Unternehmen Sono zu vergeben, das mit einer neuen Idee auf den Plan trat. Aber wo käme man denn hin, wenn in D in der Automobilbranche ein Start-Up einen Preis bekommen würde und keiner der Platzhirschen.

eppf

Ich finde Bastelbuden-Autos zwar faszinierend, aber als Kauf grundsätzlich unattraktiv. Ein Auto besteht aus 1000 Puzzleteilen, und Antrieb und Akku dürften zu den einfachsten davon gehören. Selbst Tesla hatte bei den ersten Model S Probleme mit klappernden Türverkleidungen, schnell durchgesessenen Sitzen und Kofferraumdeckeln, in die es reinregnete. Und das mit Musks Paypal-Milliarden im Hintergrund.

Man kann die großen Auto-Hersteller schlecht reden, wie man will. Es ist oft auch verdient. Aber Mercedes hat auch 120 Jahre Erfahrung darin, wie man eine Tür baut, die gut schließt.

Wir haben doch schon unzählige Loremos und Clever-Cars und wie sie alle heißen kommen und gehen sehen, das wird hier nicht anders sein.

eppf schrieb:
Weil sie keine Möglichkeit sehen, ihr Geld zu erhalten oder vermehren.Ich würde es zumindest zum Teil mit folgendem Satz erklären: In Deutschland gibt es kein Risikokapital.
Das ist zu einfach. Klar, man schimpft gern auf die schlechten Rahmenbedingungen in Deutschland und es scheint ein gesellschaftlich anerkanntes Bashing zu sein. Ich denke aber, dass es durchaus gute Projekte gibt, die das Gegenteil beweisen. Nur haben dort Leute begonnen, die fähig waren, das Projekt auch umzusetzen und eben nicht nur eine fixe Idee hatten und sich gut verkaufen konnten. Erinnert mich irgendwie an viele Mädels in der Schule. Eine Weile kamen sie mit Auswendiglernen weit, aber irgendwann, wenn es darum ging, dass sie es verstanden hatten, scheiterten sie.

Verdict: Deutschland braucht Macher, keine Labersäcke. Labersäcke könnten erst dann wichtiger werden, wenn der Macher etwas erschaffen hat, was es zu verkaufen gilt. Nicht umgekehrt.

Prima auf den Punkt gebracht! Von warmer Luft kann niemand leben, egal wieviel es davon gibt.

Timo

eppf schrieb:


Es war doch schon ganz am Anfang von Sono folgendes bezeichnend. Fragt mich bitte nicht, wie der Innovations-Award E-Mobilität hieß, den BMW vor ein paar Jahren einheimste, anstelle so einen Preis z.B. an das kurz zuvor gegründete Unternehmen Sono zu vergeben, das mit einer neuen Idee auf den Plan trat.

2013 bekam BMW in Österreich einen Preis für den i3 und 2016 einen Innovationspreis der Auto Umweltliste. Wirklich eine unglaubliche Frechheit einen Innovationspreis an ein fertig entwickeltes und produziertes, also käuflich zu erwerbendes Produkt zu vergeben statt an einen Newcomer der immerhin schon eine vage Idee hat.

bgl-tom schrieb:
Das ist zu einfach. Ich schrieb allerdings auch, dass es nur zum Teil eine Erklärung ist.

Man kann es nicht für alle Produkte verallgemeinern, aber es bleibt sicherlich nicht wenig Innovation auf der Strecke, weil bei uns in D zu wenig Bereitschaft für Risikokapital vorhanden ist, bzw. Leute mit innovativen Ideen probieren es dann gleich dort, wo es dieses Kapital gibt und dann fällt dieses Missverhältnis gar nicht mehr so stark auf.

Für unseren Wirtschaftsstandort ist das zu Zeiten von Industrie 4.0 auf alle Fälle kontraproduktiv.

Dass dies nicht der spezielle Grund ist, warum jetzt Sono Motors offensichtlich den Bach runtergeht, dem widerspreche ich nicht.

eppf

schrubber schrieb:
Sono Motors hat einfach seine Zeit verpasst. Hätten sie mal weniger Zeit in Social Media und Prototypen-durch-die-Republik-fahren investiert, sonden eher für die Entwicklung verwendet...
Das denke ich auch. Vielleicht schon nach 5000 Reservierungen alle Kraft von Marketing auf Entwicklung. Ob die erste Kollekte nun 250k oder nur 125k waren, jetzt braucht man 250M, also war das unerheblich. Außer das das Marketing halt eine glatte 10.000 Reservierungen vorweisen konnte.
bgl-tom schrieb:
... Erinnert mich irgendwie an viele Mädels in der Schule. Eine Weile kamen sie mit Auswendiglernen weit, aber irgendwann, wenn es darum ging, dass sie es verstanden hatten, scheiterten sie.
Bei uns war das nicht geschlechtsspezifisch, aber generell waren die Mädchen in den Mint-Fächern etwas schwächer. Dafür eher besser in Deutsch, Englisch, Geschichte, Kunst. Und "Schönschrift", um das mit einem doofen Witz abzuschließen.

Verdict: Deutschland braucht Macher, keine Labersäcke. Labersäcke könnten erst dann wichtiger werden, wenn der Macher etwas erschaffen hat, was es zu verkaufen gilt. Nicht umgekehrt.
Du sprichst mir aus der Seele. In "meiner Branche" Computer/IT/TK sind gefühlt 3/4 Schwätzer unterwegs. Das scheint in anderen Branchen nicht unbedingt besonders viel anders zu sein, von Kfz-Werkstätten bis zum Gesundheitswesen.

LG
Klaus

Das Problem bei Sono Motors, das ich sehe, ist, dass der Hersteller nicht die Entwicklung des Sion übernimmt. Das macht Sono Motors jetzt selber. Auch die Fertigungsstraße wird von Sono Motors selbst aufgebaut (wenn es denn so weit kommt). Aber immerhin bietet NEVS eine leere Halle und Solarzellen. Das kostet natürlich viel Geld und Zeit. Da hat Sono Motors sich verkalkuliert. Sie hätten gedacht, dass der Auftragsfertiger für wenig Geld oder kostenlos das Auto entwickel, und es durch die Homologation bringt. Das muß Sono Motors Jetz alles selbst erledigen. Ich frage mich nur, wo für braucht Sono Motors dann noch NEVS? Jetzt wissen wir auch, warum Sono Motors 100 Mitarbeiter bezahlt.

Gerd

KSR1 schrieb:
bgl-tom schrieb:
... Erinnert mich irgendwie an viele Mädels in der Schule. Eine Weile kamen sie mit Auswendiglernen weit, aber irgendwann, wenn es darum ging, dass sie es verstanden hatten, scheiterten sie.
Bei uns war das nicht geschlechtsspezifisch, aber generell waren die Mädchen in den Mint-Fächern etwas schwächer. Dafür eher besser in Deutsch, Englisch, Geschichte, Kunst. Und "Schönschrift", um das mit einem doofen Witz abzuschließen.
Alte weiße Männer unter sich? Peinlich.

YarisGerd schrieb:

[ ... ]Da hat Sono Motors sich verkalkuliert. Sie hätten gedacht, dass der Auftragsfertiger für wenig Geld oder kostenlos das Auto entwickel, und es durch die Homologation bringt.
[ ... ]
Wenn Sono Motors wirklich so gedacht hat, geht die "Firma" zu Recht pleite und die ganzen Förderer tun mir wirklich leid.

Fazit: Holt Euer Geld von der "Sono Bank"!

Gruß
Martin


PS
Und nie vergessen - Geld auf der Bank (=Buchgeld) ist nur ein Zahlungsversprechen!

sloth schrieb:
Alte weiße Männer unter sich? Peinlich.

sehr!!

Zitat:
100-Mitarbeiter-Firma aus München entwickelt Solar-Fahrzeug – doch nun geht das Geld aus- www.hallo-muenchen.de/muenchen/nord/muen...d-geht-13287376.html

...wenn das Geld weiter so "eintrudelt" wie bisher werden nur 25-30 Mio zusammenkommen..., außer man hält die Überraschung bis zum Schluß zurück... - Eine gute oder schlechte...?!