Priusfreunde.de

Hier ein mal wieder sehr schöner Test-bericht für die s.g. hybride "Konkurenz".

Klick mich!

So bleibt das erste Hybrid-Fahrzeug aus dem Hause Volkswagen wohl eher was für den Export in dieselfeindliche Länder und technikverliebte SUV-Fans. Kühle Rechner werden an dem Fahrzeug weniger Freude haben und zum Diesel greifen. Wer aber gerne Benziner fährt und einen flotten Touareg haben möchte, für den ist das Auto dann doch eine Überlegung wert. Denn seinen Benziner-Kollegen (3.6 FSI) kann der Hybride von den Fahrleistungen her locker in den Schatten stellen. Und dann fährt ja immer noch ein gewisses Maß an politischer Korrektheit mit. Ist ja auch was wert heutzutage.
Dazu fällt mir beim bestem Willen nichts mehr ein!

Och, dazu fällt mir sogar eine ganze Menge ein. Zum einen manifestiert sich hier natürlich wieder das fehlende Grundverständnis über jede Antriebstechnik, die vom Gewöhnlichen abweicht. Gleichzeitig muss ich aber dem Autor hoch anrechnen, dass sein sportlicher Ehrgeiz herausgefordert war und er wenigstens versucht hat, diesen Metallberg möglichst sparsam durch die Landschaft zu bewegen. Auch wenn es ihm nicht gelungen ist, aber das mag am Fahrzeug liegen.

Dann sollte man wissen, dass es sich hier um einen parallelen Hybriden mit einer herkömmlichen Wandlerautomatik plus einer mechanischen (elektronisch gesteuerten) Kupplung zum Abkoppeln des Verbrenners aus dem Antriebszweig handelt. Das kombiniert im Vergleich zum leistungsverzweigten Toyota-System einen Vorteil (freies Rollen) mit zahlreichen Nachteilen (mechanische Komplexität, geringeres ökonomisches Potenzial, Wartungsaufwand, Gewicht, Raumbedarf).

Auch ist es keineswegs so wie vom Autoren sinngemäss dargestellt, dass sich VW mutigerweise gleich mal an einem SUV versucht hat. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Man ist schlicht nicht in der Lage, einen Hybriden in der Kompaktklasse anzubieten. Oder wo kann ich ihn kaufen, den 2005 erstmals angekündigten Golf- und Touran-Hybrid?

Die Preisgestaltung, die Fahrzeugkategorie und die ernüchternden Praxisverbräuche lassen den Schluss zu, dass es sich - ähnlich wie bei Produkten der deutschen Konkurrenz - um Alibi-Fahrzeuge handelt, die man nicht wirklich verkaufen möchte. Ihre Existenz soll mehr demonstrieren: Schaut her, wir können auch Hybrid..

Und um abschliessend auch was Positives zu sagen: Einen Parallelhybriden so zu konstruieren, dass der Übergang von Elektro zu Verbrenner und umgekehrt so sanft ausfällt wie im Bericht beschrieben, ist eine sehr respektable Leistung. Ich würde den rein aus technischer Neugier auch gerne mal ein paar Kilometerchen testen.

Grüße, Egon

War eher auf die Aussagen

"Export in dieselfeindliche Länder"
und
"Und dann fährt ja immer noch ein gewisses Maß an politischer Korrektheit mit."

bezogen.

Ich sehe dieses Ding auch eher als Alibi-Auto. Es grenzt schon an Zynismus wenn man unbedingt ein 2,x Tonnen-Panzer alla Tuareq per Hybrid zum Sparfuchs trimmen will.

Hallo zusammen,
vor kurzem lief im Forum eine Diskussion über in Deutschland käufliche Hybride.
Für die breite Masse sind Preise um 20 000 EUR die absolute Schmerzgrenze - aber genau dahin (darunter natürlich !) muß die Reise gehen, wenn man Kundschaft interessieren und fangen will.
Toyota liegt mit seinen Modellen (noch) darüber, deutsche Hersteller sind mit ihren "Metallbergen", wie Egon sagt, weit weit entfernt davon wenn sie denn überhaupt solche Autos wirklich verkaufen w o l l e n.
Manche von uns werden sich noch an die Diskussion vergangener Jahre erinnern, ob Toyota denn den Prius subventioniert hat um den Markt überhaupt erst anzuschieben. Mit Erfolg, jetzt kommen andere Modelle nach, was den Preis sicher weiter nach unten drücken wird.
Über den inzwischen erreichten und so ganz "nebenbei" erprobten technischen Vorsprung braucht man sich wohl inwischen keine Gedanken mehr zu machen.
mfG schwarzvogel

Warum sollten die deutschen Hersteller Hybridfahrzeuge anbieten? Hier gibt es dafür kaum eine Nachfrage. Wieviele Prius verkauft TOYOTA in D denn so in einem Jahr?

Gruß

Helgo

Weil die deutsche Automobilindustrie exportorientiert ist und weil es generell unklug ist, eine Schlüsseltechnologie derart zu verschlafen. Hybridfahrzeuge sind ganz ohne Zweifel nur ein Zwischenschritt, aber er wird zu lange dauern und zuviel Bedeutung erlangen, als dass man ihn überspringen könnte. Gäbe es nur Deutschland einig Dieselland, sähe das sicher anders aus.

Grüße, Egon

Helgo schrieb:
Warum sollten die deutschen Hersteller Hybridfahrzeuge anbieten? Hier gibt es dafür kaum eine Nachfrage. Wieviele Prius verkauft TOYOTA in D denn so in einem Jahr?
Wer nur den deutschen Markt im Auge hat, sollte sich mal überlegen, wieviele Hybridfahrzeuge Toyota, Lexus und Honda bereits seit 2000 in USA verkauft haben. Die dt. Hersteller legen zwar sehr viel Wert auf den US-Markt, hatten aber in all den Jahren (bis vor Kurzem) nichts Vergleichbares entgegenzusetzen. Dieses Geschäft haben sie sich 10 Jahre lang entgehen lassen.