Es muss ein Hybrid sein
Fast überall liegen die Automärkte am Boden - doch es gibt Ausnahmen. In Japan liefern sich umweltschonende Hybridwagen ein Wettrennen um die Gunst der Käufer. Im Mai hatte Toyotas Prius die Nase vor - und kommt mit der Produktion kaum nach.
Die japanischen Autokäufer setzen zunehmend auf umweltschonendere Fahrzeuge: Mit dem Prius von Toyota stand auch im Mai ein Hybridwagen an der Spitze der Verkaufsliste. Von der im vergangenen Monat vorgestellten neuen Modellgeneration wurden im Mai 10.915 Autos verkauft - fünfmal mehr als im Vormonat, teilte die japanische Autohändlervereinigung am Donnerstag in Tokio mit.
Das Hybridmodell vom Konkurrenten Honda, der Insight, fiel mit 8183 Verkäufen vom ersten Platz im April auf den dritten Rang zurück. Damit belegte in Japan den zwei Monate in Folge ein elektrisch und von einem Benzinmotor angetriebenes Hybridauto den ersten Platz in der Zulassungsstatistik.
Begünstigt wird der Trend von Steuernachlässen für umweltschonende Modelle. Der Prius wurde von Toyota gezielt zum Öko-Aushängeschild aufgebaut. Und das offenbar mit Erfolg: Während viele Fabriken wegen der eingebrochenen Autonachfrage nur mit halber Kraft arbeiten, produzieren die Prius-Werke unter Volllast. Bisher rechnete der weltgrößte Autobauer damit, 300.000 bis 400.000 Stück jährlich verkaufen zu können. "Aber die Anfangsnachfrage ist höher als wir erwarten hatten", sagte eine Konzernsprecher.
Damit steht Toyota in der Absatzkrise deutlich besser da als die Konkurrenz vor allem aus den USA. Als ein Grund für die Talfahrt der US-Autoindustrie gilt die verfehlte Modellpolitik. Vor allem die inzwischen insolventen Hersteller Chrysler und General Motors haben im Glauben an die eigene Unfehlbarkeit die Entwicklung dieser Antriebe verschlafen.
Zeitweise deutlich steigende Preise für Benzin ließen die Nachfrage nach spritfressenden Pick-ups drastisch sinken. Alternativen hatten die Hersteller jedoch nicht im Angebot. Allerdings leidet auch Toyota unter der Krise. Allein der US-Absatz brach im Mai konzernweit um 38,4 Prozent ein.
von
Financial Times Deutschland