Priusfreunde.de

M.W. sind das die Sense-Leitungen, mit denen die ECU die Spannungen von jeweils 2 Blöcken mißt. Ströme dürften da nur im µA-Bereich fließen.

Wird über die Leitung nicht auch ein Balancing gemacht oder gibts sowas nicht beim Prius?

Ein Kabelbruch + Kurzschluß wäre jedenfalls fatal...

Also ein deutliches Erkennungsmerkmal für ein schwaches HV Modul ist ja das Springen von voll nach leer im Display. Die Abweichungen bei der Spannung können auch sehr gering sein. Hier mal die Messreihe von meinem Defekten Modul damals:

V01-16,88V
V02-16,86V
V03-16,89V
V04-16,92V
V05-16,83V
V06-16,85V
V07-16,86V
V08-16,87V
V09-16,85V
V10-16,86V
V11-16,85V
V12-16,56V
V13-16,87V
V14-16,91V

Bei den NiMH-Zellen wird das Balancing vermutlich dann gemacht, wenn mal der ICE unnatürlich lange läuft. Dann werden einige Zellen überladen und gasen aus, deswegen ja auch die Entlüftung.
Bei Li-Zellen geht das nicht, da ist für jede Zelle ein eigener Balancer. Im Bild die Nexcell V1, die offenbar nicht richtig arbeitete, denn man empfiehlt den Umbau auf V2. Man sieht für jede Zelle eine Batterie niederohmige Widerstände und etwas Elektronik. Es wird einfach überschüssige Energie beim Balancieren in Wärme umgewandelt. Ich glaube nicht, daß solche Ströme über die dünnen Sense-Leitungen gehen könnten...

Wäre ungewöhnlich aber machbar, das Balancing selbst läuft ja nur mit ein paar Milliampere, selbst im Tesla.

Aber kann gut sein, das das beim Prius wirklich nur über Überladung gemacht wird.

kurzer schrieb:
Also ein deutliches Erkennungsmerkmal für ein schwaches HV Modul ist ja das Springen von voll nach leer im Display. Die Abweichungen bei der Spannung können auch sehr gering sein. Hier mal die Messreihe von meinem Defekten Modul damals:
...
V04-16,92V
...
V12-16,56V
...
Also das ist ja schon ein deutlicher Unterschied mit fast 0,4V.

Ich ziehe als Vergleich immer meinen Blauen heran, der hat inzw. ca. 350tkm, wird dieses Jahr gem. BJ 20 Jahre alt und läuft immernoch mit der originalen Batterie. Die EV-Reichweite ist aber gefühlt nur halb so weit wie beim Schwarzen der Tochter, da ist die Abnutzung schon deutlich zu spüren. Jedenfalls gibt es in keinem der beiden aktuell die gefürchteten Sprünge zwischen voll und leer. Von daher gehe ich schon davon aus, dass das Problem mit der Reparatur des BMS-Rechners beseitigt werden kann.

20 Jahre @ 350.000km - Klasse ! Hast Du schon Pläne für die Zeit "danach" - ich meine bzgl. HV-Ersatz...?

joker4791 schrieb:
Das PCB selbst sieht übrigens noch sehr gut aus. Wahrscheinlich werde ich doch nur die Buchse tauschen...Nochmal die Links zum AMP Multilock Kontakt, da sie manchmal nicht im Forum klickbar sind:
Mouser
Kaimte

joker4791 schrieb:
hilfreich, die Ader richtig auslegen zu können.Bei Mouser finden sich die Angabe zu Mindest"draht"stärke = 22 AWG und Max. "Draht"stärke = 18 AWG ( American Wire Gauge )
Eine Umrechnungsmöglichkeit besteht z.B. hier.
Min. = 0,34 mm² Max. = 1 mm²
Auf der Platine ergibt sich für eine Leiterbahn mit ( Breite * (mal) Dicke ) die mm². Wobei Dicke in der Regel 35µm sind und selten 17, 50 oder 100µm. Für Kalkulationen reicht es allemal. Die Temperaturerhöhung durch Stromfluss ist zu berücksichtigen, denn irgendwann schmilzt das Kupfer weg!
Leiterbahn / Strombelastbarkeit

Gruß
Hybridfan5

Hallo,

mit Hilfe eines befreundeten Elektronikers haben wir uns nun an die Fehlerbeseitigung gemacht. Die Entscheidung ist für die Variante der Pinumbelegung am Stecker gefallen. Sowohl Buchse als auch Stecker wurden intensiv mit Kontaktspray/Bürste gereinigt und anschließend mit Isopropanol abgewaschen. Die Pins im Stecker hatten übrigens allesamt Grünspan, so dass vermutlich doch irgendwie Feuchtigkeit im Spiel ist. Die Pins lassen sich leicht aus dem Steckergehäuse rausziehen, wenn man erstmal weiß wie. Der abgebrochene Kontakt ließ sich so entfernen und sieht nämlich ansonten noch gut aus, nur der Übergang zur Buchse ist weggegammelt. In der Buchse wiederum wackeln auch die zwei Pins neben dem vergammelten, weshalb wir uns entschieden haben alle drei Pins umzulegen. Auf dem PCB haben wir dann Brücken aus 0,5mm² Kupferlitzendraht von den Pads zu den Widerständen gelegt und das Ganze mit Heißkleber gegen Korrosion und dem Schutz gegen Vibrationen fixiert.

Nachdem dann alles wieder zusammengebaut war ein kurzer Funktionstest: das Dreieck des Todes ist erstmal weg und es gibt auch keine neuen Störmeldungen. Nun mal abwarten wie nachhaltig das ist...

Was beim Zerlegen des Fahrzeugs auch aufgefallen ist, dass sich in allen Senken Wasser gesammelt hat. Daher wird als nächster Schritt erstmal wieder Captain Trolley rausgeholt und die Dachbleche abgedichtet. Dies ist vermutlich auch das Kernproblem mit der Korrosion am Stecker des BMS.

Und hier die Impressionen:

Der abgebrochene Pin.


Stecker in originalem Zustand.


Stecker nach Modifikation.


Ergebnis der Reinigung der Buchse.


Modifiziertes PCB.

Klasse! Dann wieder gute Fahrt mit dem guten Stück.

LG
Klaus