Priusfreunde.de

Hallo zusammen,

nachdem ich die Fußfeststellbremse beim Parken angezogen habe, kann ich meinen Prius ('07) seit heute Abend nicht mehr bewegen. Beim Versuch vorwärts zu fahren, wirkt es, als sei ein Rad blockiert. Rückwärts kann man noch fahren, wobei ein Widerstand spürbar ist. Es fühlt und hört sich an, als sei das rechte Hinterrad betroffen. Das Pedal der Feststellbremse hab ich einige Male bis auf Anschlag getreten und wieder gelöst, ohne Effekt. Ich hatte das Problem schon einmal vor einigen Monaten, aber da löste es sich irgendwie von selbst. Die Feststellbremse benutze ich auch nur selten.

Hat jemand Tipps? Ich würde das Auto gern wenigstens noch in die Werkstatt fahren können...

Hallo,
es hört sich an als deine Bremse entweder eingerostet ist oder vielleicht das es im Moment sehr kalt ist eingefroren. Was dabei hilft ist Rad runter und mit einem Gummihammer oder mit Holzklotz und Hammer auf die Bremstrommel schlagen um den Rost oder das Eis zu lockern. Dabei Prüfen ob sich die Trommel drehen lässt. Und damit das ganze nicht nochmal passiert alles reinigen und die beweglichen Teile mit z.b. Kupferpaste einschmieren.
Gruß Thomas

Was mir noch eingefallen ist wenn du Stahlfelgen montiert hast könntest du auch auf die Stahlfelgen schlagen und dadurch die Bremse lösen. So habe ich das schon oft gemacht wenn mein "Winterauto" draußen stand und die Bremsen festgerostet waren. Oder aber es liegt an dem Handbremsseil an sich, durch Feuchtigkeit im Bowdenzug, und jetzt durch den Frost könnte da die Sehne festgefroren sein und damit hängen. Gruß Thomas

Angesichts der frostigen Temperaturn tippe ich auch auf (irgendwo) eingefroren.
Ich benutze NIE die Feststellbremse !
Außer bei gelegentlichen Werksattbesuchen beim FTH wurde/wird an meinem Auto die Feststellbremse nie benutzt.
Die Parkstellung "P" kann das besser.
Das Werkstattpersonal ist schon aus Versicherungsgründen darauf gedrillt sie zu betätigen.
mfG schwarzvogel

P.S. In den Tiefen des Forums finden sich etliche Beiträge zum Thema "Feststellbremse"

"Die Parkstellung "P" kann das besser."
Vorsicht! Die Parksperre wirkt nicht auf die Räder, sondern auf das Differentialgehäuse (CASE ASSY, DIFFERENTIAL, ET: 41310-47010), danach kommt das Differential. Ein solches Getriebe wirkt nach dem Prinzip "select low", d.h. es wird immer nur das Drehmoment (in diesem Fall Bremsmoment) übertragen, was das Rad mit dem kleineren Reibungsbeiwert zum Untergrund übertragen kann.
Beispiel: Das linke Rad steht auf einer Eisfläche, das kann nur ca. 500N Haft-Reibungskraft aufbringen. Wegen des Differentials das rechte auch nicht mehr. Und wenn nun eine z.B. Hangabtriebskraft von 1kN (nur ca. 6% Gefälle) überstiegen wird, kommt das Auto ins Rutschen, das Rad mit der höheren Reibung dreht sich zwangsweise, das andere dank Differential rückwärts, dadurch wird die (nun Gleit-) Reibung noch geringer, bis es bumst oder mit Glück das Eis zu Ende ist. Habe ich schon an meiner steilen Einfahrt erlebt, die Beule am Garagentor ist nicht so schlimm...
Bei intakter Feststellbremse wird jedes Rad mit der selben Kraft gebremst, es ist also egal, auf welchem Grund die andere Seite steht.
Wenn Wasser ins Bremsseil eingedrungen ist, wird es wohl die nächste HU nicht überstehen, weil Kollege Rost nicht schläft, da hilft nur Wechsel.

Bei Frost auf die Bremse möglichst verzichten. Zum auftauen bietet sich das Abgas eines Verbrenners an. So haben wir das jedenfalls früher gemacht.

Wenn die Bremse zwingend gebraucht wird sollte man sie vor dem Abstellen so weit erwärmen, dass sie sicher trocken ist. Kann im Tiefschnee schwierig werden...

Vielen Dank für die schnelle Hilfe bzw. die Beiträge!

Durch ein paar Hammerschläge und eine anschließende Runde im Rückwärtsgang hat sich die Bremse wieder gelockert, sodass ich das Auto erstmal nachhause bringen konnte. Die Bremse scheint aber immer noch Widerstand zu erzeugen, denn nach relativ kurzer Fahrt (10 Min Stadtverkehr) hatte sich die Nabe schon erwärmt. Ist definitiv kein gutes Gefühl, damit zu fahren.

bujatronic schrieb:
"Die Parkstellung "P" kann das besser."
Vorsicht! Die Parksperre wirkt nicht auf die Räder, [ff.]

Danke für die Erklärung.
Es ist wohl eher sehr selten, daß die Reibkräfte an den Rädern zum Untergrund sich so deutlich unterscheiden wie in Deinem Erfahrungsbericht.
mfG schwarzvogel