Priusfreunde.de

reckhahn schrieb:
...Der Schrauberheld in der freien Werkstatt sagte dann noch das die rechte hintere Feder auch kurz vorm Bruch gewesen wäre.

die frage ist wie er das sehen will... wenn er die alte feder beim ausbau runterfallen lässt und dann dann ein stück fehlt oder ein stück falsch absteht ja okay... aber ansonsten sieht man das nicht... deswegen hast du auch oft leute die eine woche nach dem ningeligsten tüv-mann aus allen wolken fallen das da was gebrochen ist...


gruß thomas

Na ja,
mit gebrochenen Federn ist der Wagen hinten "tiefergelgt" und sportlich-hart , merkt man deutlich auf Gebirgsfahrten oder Bodenwellen und auf dem Rücksitz. Die Bandscheiben lassen grüßen.

Warum macht ihr alle die Dämpfer mit ?
Arbeitslohn scheint ja bei 160€ bis 190€ zu liegen.
Die würden also nochmal fällig, FALLS ein Dämpfer aussteigt.

Bisher lese ich aber hier nichts von defekten Dämpfern.
Unsere fühlen sich nach 230.000km noch gut an und sind dicht.

die Chance, dass man im Prius-Leben NIE Dämpfer tauschen muss ist also recht hoch.
Und: Unnötig Teile produzieren nur um sie dann wegzuwerfen, ist ja auch nicht Prius-Fahrer-Style, oder ?

Neben den Geringen laufenden kosten ist das ein "Feature" das ich unseren Japanern schätze: Hochwertige Entwicklung und Fertigung, die dazu führt das man die Fahrzeuge sehr lange (und weit!) mit vertretbarem Wartungsaufwand betreiben kann.

@ Thomas Prius-Life: Der hat das schon gut gesehen, nämlich beim entspannen der Feder. Da wo die Windung anfängt ist durch die Bewegung die Beschichtung weggescheuert und der Rost konnte ansetzen. Da is nix runtergefallen, als selbständigen KFZ-Meister passiert sowas einem eher selten. Die Dämpfer sind übrigens noch in Ordnung gewesen.

Eine gebrochene Feder ändert die Einspannlänge und damit die Hochlage.

Je nach Position des Bruches kann die Rest-Feder (progressive Kennlinie) weicher oder steifer werden, da der jeweils andere Teil wegfällt.

Ich habe ingesamt an meinen früheren Autos drei Federbrüche gehabt:
- 2x vorne! In beiden Fällen der obere dreiviertel Ring: Keine Höhenänderung feststellbar, keine Änderung der Federung feststellbar.
Der TÜV hat dies nicht festgestellt. Ich habe es nur gemerkt, weil der abgebrochene Ring in der Pfanne des McPhersopn-Federbeins lag und bei Erschütterungen lustig vor sich hin geklappert hat.
Hab die Federbeine dann irgendwann komplett gewechselt, als die Dämpfer 200tkm alt waren.
- eine hinten! Stand daneben, als die Feder geplatzt ist. Konnte damals aber die Herkunft nicht einordnen. 1,5 Umdrehungen unterhalb des oberen Federendes. Auch hier keine Änderungen in Standhöhe oder Federkomfort feststellbar. Ein paar Monate Später hat dann der TÜV oben im Federdom mit Taschenlampe von der Grube aus die Bruchstelle gefunden.


Fazit:
Eine eindeutige Aussage über "was passiert, wenn eine Feder bricht?" ist nicht möglich.

Das Risiko ist jedoch maximal:
Im schlimmsten Fall kann die Feder nicht mehr auf den Federteller drücken und das Fahrzeug sackt ab. Fahrwerksgeometrie ändert sich, Fahrverhalten. Unfallgefahr! Oder Gefahr von mechanischen Folgeschäden.

Die Dämpfer können bei 200tkm nicht mehr wirklich gut sein. Die sind nunmal ein Verschleißteil und haben in dem Alter schon einiges gesehen.
Aber das merkt man meist erst nach dem Wechsel.

Und wenn man in dem Alter einmal dran ist, der kann da gleich mit anfassen und hat Ruhe für die nächsten 100-150tkm...

Während der P2 auch hinten Federbeine hat, ist der P3 mit getrennten Federn und Dämpfern ausgestattet. Die kann man beim P3 also unabhängig voneinander wechseln...

Für PKW Stoßdämpfer gibt es einen Prüfstand bei TÜV oder Dekra wo die Wirkung von Fahrzeug-Dämpfer überprüft werden können.
Ich verstehe es bis heute nicht warum die Achsdämpfungsprüfung nicht Bestandteil der HU in Deutschland ist.
Laut Prüfprotokoll sind die Stoßdämpfer bei meinen Subaru Legacy II MY 1996 trotz 320 tkm auf der Uhr iO.
Es macht keine Sinn Fahrzeugteile nach Gefühl oder Laufleistung zu wechseln wenn es Mess und Prüfgeräte gibt, dies gilt z.B. auch für Bremsflüssigkeit.

Gruß Ulli

Prius-Life schrieb:
die frage ist wie er das sehen will...

Schraubenfedern brechen üblicherweise NICHT komplett durch, sondern bilden einen Riss entlang der Feder. Erst wenn man so geschädigte Federn lange weiter fährt, brechen sie irgendwann auch komplett durch. Auswechseln muss man sie schon bei der Rissbildung, das wird auch der TÜV-Prüfer beanstanden.

So eine Schraubenfeder ist physikalisch nichts anderes als ein Torsionsstab, nur eben zu einer Schraube aufgedreht.

Auch wenn der Originalartikel über fünf Jahre alt ist: Wenn erst eine und dann die andere Feder bricht, liegt die Frage nahe: Wurde beim ersten Federbruch auf beiden Seiten getauscht?

Alles andere wäre ein Kunstfehler. Nur eine Seite zu tauschen erhöht die Belastung der anderen Seite, d.h. die bricht dann sogar beschleunigt.

reckhahn schrieb:
So, habe eben Meldung bekommen das mein Prius fertig ist. Für beide Federn incl. Einbau aufgerundet 190€.

Für BEIDE 190? Oder 2x190 ?

Ersteres wäre extrem billig. Zwar differiert der Arbeitslohn regional, aber mich haben 2 Federn 600 Euro gekostet, alles in allem. Material und Arbeit zusammen.

Servus.

hman schrieb:
Schraubenfedern brechen üblicherweise NICHT komplett durch, sondern bilden einen Riss entlang der Feder. Erst wenn man so geschädigte Federn lange weiter fährt, brechen sie irgendwann auch komplett durch.
Ersteres kann ich aus meiner ü10jährigen Erfahrung aus der Werkstatt nicht bestätigen. Dort hatte ich zig Federbrüche, welche ich aus persönlichem Interesse auch selber begutachtete. Die Federn hatten i.d.R. einen Torsionsbruch ohne nennenswerte Vorschädigung durch Korrosion oder einem Riss entlang der Federwindung.

Völlige Zerstörung der Beschichtung der Feder führt dagegen nicht innerhalb kürzerer Zeit zu deren Bruch - ich hatte ebenfalls zig Federn in Fahrzeugen, die völlig verrostet aber ansonsten intakt - im Sinne von Brüchen - waren.


Grüße ~Shar~

Der Draht der Feder wird auf Torsion belastet. (Ja, tatsächlich. Auch wenn die Federteller nur ihren Abstand zueinander ändern und keine Winkeländerung der Lagerung geschieht.)
Ein Torsionsbruch geht immer 45° durchs Material. Daher ist die Bruchfläche max etwa doppelt so lang wie die Drahtdicke. Definitiv NICHT "längs"...

Habe kürzlich an einem Suzuki Ignis beide Federn vorne tauschen lassen - hat mich bei meinem Hausmechaniker 260 € ( Vorzugspreis ) gekostet!
Die Feder links ist schon vor langer Zeit gebrochen, hat der TÜV nicht entdeckt ( siehe meinen Beitrag vor gut 3 Wochen, S.3 ).

Gruß
Martin

hman schrieb:
Für BEIDE 190? Oder 2x190 ?

Für beide 190 Euronen! Aber es wurden nur die Federn (von Sachs) getauscht und die Kofferrauminnenverkleidung habe ich selber aus- und wieder eingebaut.
Das Angebot vom FTH war 500€ für zwei Dampfereinheiten (Feder + Dämpfer)incl. Montage.

Freu Dich, das ist ziemlich billig. Bei mir über 600 (insgesamt) für zwei Federn, ohne Dämpfer, aber komplett mit Aus- und Einbau und Entsorgung. Der größere Teil davon ist für die Arbeit, deren Menge sicherlich von Toyota vorgegeben ist und nur der Wert einer AW lokal variiert. Die Ersatzteile dürften auch deutschlandweit den selben Preis haben.

motzi schrieb:

Aber im Ernst: Welche Symptome hat so ein Federbruch und wie gefährlich ist es, wenn man ihn nicht bemerkt?

SEHR gefährlich. Deshalb versteht der TÜV da auch keinen Spaß. Du riskierst, dass die Feder nach einiger Zeit wirklich durchbricht, und je nachdem auf welcher Windung das passiert wird dein Auto auf dem Rad deutlich "tiefergelegt". Passiert das in voller Fahrt kann das Auto die Spur verlieren, schlimmstenfalls verunfallst Du.

Man kann sowas sehen, ist aber nicht einfach. Wenn sich am Anfang nur ein Riss bildet, braucht es ein geschultes Auge das zu sehen, bevor der Rost sich ausbreitet. Hier würde ich auf die Werkstatt vertrauen. Und wenn die sagt "Federbruch" dann unbedingt auf beiden Seiten wechseln, sofern die Feder nicht nagelneu war.