Priusfreunde.de

@Wisedrum

Es gibt auch Motorräder mit Automatik.
Ich habe eine Honda NC750X DCT. Die gibt es mit einem Doppelkupplungsgetriebe. Das DCT schaltet wie das DSG automatisch. Außerdem gibt es Elektromotorräder, die wie Elektroautos ein Eingang Getriebe haben. Die haben noch nicht einmal eine Kupplung.

youtu.be/kKN4tTEwcxEÜ


Gerd

Das ist mir sehr bewusst. Sogar das 1. Mofa, mit dem ich in den 70ern zweiradmotorisch und bis heute äußerst nachhaltig in der Familie sozialisiert wurde, weil es vom Vater an den älteren Bruder und dann an mich weitergereicht wurde, war ein Zündapp Automatik Mofa. Das E-Solo Mofa eines anderen Familienmitglieds besaß ebenfalls schon vor Jahrzehnten heute ach so flashy nur einen Gang als Automatik, Gas auf und los. Oder zu.

Dennoch, am Motorrad gehört eine Fußschaltung ohne Halbautomatik dafür mit Kupplungshebel für mich einfach dazu und nervt mich in keiner Weise. Ein Motorrad ohne Kupplungshebel sieht in meinen Augen eigenartig unvollständig aus und geht gar nicht. Ich würde so eines nicht kaufen.

Fahre ich Motorrad, möchte ich was zu tun haben und liebe das selbstgesteuerte Zusammenspiel von Schaltung, Kupplung und Gas. Mit dem Auto nervt es mich, vor allem im innerstädtischen Stop- und Go-Verkehr ampel- oder staubedingt. Da lob ich mir das HSD, wenn man möchte sogar mit rechtzeitig eingelegtem abstandsbasierten Tempomat, der den Wagen in Staus noch 'automatischer' als ohnehin schon werden lässt. Gummibandeffekt, so man ihn so bezeichnen möchte oder aufheulender Motor beim vehementen Gasgeben, egal. Wie geschrieben, eine Automatik mit Gängen würde ich nicht wollen, egal wie der Hersteller sie konstruiert hat.

Kann im norddeutschen Alltag so fahren, dass ich beides weder spüre, noch mitbekomme. Passt, da ich beim Beschleunigen überhaupt keinen Wert auf schnell, rasch ansprechend und zügig lege, obwohl die 1.8l Maschine mit nominell 'nur' 122PS beim 'Drauflatschen' wie von der Tarantel gestochen mit ihrem stufenlosen Getriebe loszischen kann. Egal, weil für mich auch aus Gründen der Schonung aller Fahrzeugkomponenten nicht nötig und erwünscht.

Das ist im Prinzip das Gleiche wie beim Auto. Ich habe die NC750X mit Schaltgetriebe. Aber es gibt viele, die auf das DVT schwören.

Gerd

Honda bietet auch die African Twin mit (Halb)automatik zum Schaltgetriebe an. Fahrern, die diese testeten, waren nicht immer erfreut über deren, wie sie fanden, unglückliche Abstimmung. Selbst bei der CB750 versuchte sich Honda schon in den 70ern an einem automatisierten Getriebe. Gab's z.B. wahlweise in Amerika. Damit wurde die damalig noch recht einzigartige Power dieses Big Bike Meilensteinmotorrads aber ziemlich eingedampft.

Gibt es nur noch E-Roller/Motorräder usw., wird sich das Thema "Schaltung" auch bei motorisierten 2Rädern im Neuzulassungsbereich erledigt haben. Ob ich das noch erlebe und mir noch einnmal ein neues Motorrad kaufen werde? Denke, beides wahrscheinlich nicht mehr. Habe genug und lange damit zu tun, meine Fahrzeuge aufzufahren. Vielleicht überleben sie mich sogar.

Ich hab von Motorrädern zugegebenermaßen wenig Ahnung, stell mir ein Automatikgetriebe dort aber als mitunter kritisch vor. Wenn man grad nahe der Haftgrenze unterwegs ist, zB Kurvenfahrt auf nasser Fahrbahn, und währenddessen wechselt die Maschine in einen anderen Gang, könnte das m.E. das Sturzrisiko erhöhen. Aber vermutlich ist die Elektronik so schlau und wartet in "doofen" Fahrsituationen mit einem Schaltvorgang.

Timo

Das DCT von der Honda NC750X ist schon ein voll automatisches Getriebe. Es besteht vom Prinzip aus zwei Schaltgetrieben mit zwei Kupplungen. Eins für die ungeraden Gänge und eins für die geraden Gänge. Es macht alles automatisch. Es gibt verschiedene Fahrmodi und mann kann auch per Knopfdruck innerhalb gewisser Parameter selber rauf oder runter schalten. Das nutzen heute auch viele teure Sportwagen mit DSG.

Gerd

@Timico

Honda hat damit schon einige Jahre Erfahrungen. Bis jetzt habe ich keine Probleme diesbezüglich gehört. Die neue Version der NC750X hat laut dem Video, dass ich verlinkt habe, sogar ein Regen Programm.

Gerd

@eppf:

Das sind die ganzen nachträglich hybridisierten "Konzepte".

Man will ja
a) langsam dazu lernen.
b) weiter modular auf bestehenden (Murks) aufbauen...

Mein "Automatik Mofa" habe ich zeitweise gehaßt. Nämlich wenn ich mal wieder das Ding den Berg hoch schieben durfte, mit wenig Unterstützung des gequält klingenden Motörchens. Ich war damals der Einzige und die Anderen konnten einfach einen Gang zurück schalten. Genau genommen ist das nämlich ein Einganggetriebe gewesen, aber mit einer automatischen Fliehkraftkupplung, auch Glockenkupplung genannt. Diese Mofas hatten sozusagen nur einen 2. Gang, der 1. fehlte, denn die Höchstgeschwindigkeit war gleich.
Nun, das gute Stück war ein Familienerbstück und daher kam es nicht in frage, es zu verkaufen und mir eben ein anderes Mofa zu kaufen. "Spar das Geld lieber für ein Auto, so lange dauert es nicht mehr bis Du 18 bist". Nun, zu meinem Glück gab es damals Bekannte mit Hang zu Motorsport und Leistungssteigerung. Und die damals ohne Internet bereits von einer spanischen Firma wußten - ich habe mich an eine Sammelbestellung gehängt. Ein 70-Kubik-Satz hat die Problematik dann deutlich entschärft.

Schaltgetriebe: So lange ich im Forum bin und vermutlich noch länger, hat es @gshybrid in seiner Signatur stehen: "wer heut' noch schaltet, fährt veraltet". Ich bin gut 4 Jahre bevor ich zum Prius kam auf Automatik umgestiegen und habe mich geärgert, das nicht schon früher gemacht zu haben. Zunächst für ein Jahr ein Fiat Punto, mit dem ich schon mal Erfahrungen mit einem jaulenden CVT sammeln konnte. Zeitweise nerig, ja, aber seitdem habe ich keine Probleme mehr mit den Knien, wenn ich mal wieder ewig auf der A3 stehe bzw. damals allgemein im Raum Hanau-Frankfurt.

Zu "könnte jederzeit wieder ohne Probleme Fahrzeuge mit Schaltgetriebe fahren": Kommt drauf an. Ich bin im Frühjahr seit schätzungsweise 20 Jahren zum ersten mal wieder unseren Deutz gefahren, weil mein Neffe so auf Trecker steht. Er ist zum Glück zu Jung um zu wissen, das ein Traktor nicht unbedingt so Bocksprünge machen muß. Aber das Anfahren damit habe ich schon damals nicht gemocht, als ich den Deutz noch regelmäßig gefahren bin. In mein Augen hat diese Kupplung keinen Schleifpunkt, sondern nur auf oder zu. Dieses Problem hatte ich bei anderen Traktoren nicht.

Würde ich nochmal Schaltgetriebe fahren? Ich kann es mir vorstellen, aber lieber nicht im Alltags-Pkw. Nur manchmal habe ich die Idee, mir als Winter-Zweitfahrzeug einen Hilux zu holen.

LG
Klaus

ich hatte früher motorräder mit schaltgetriebe, nun bin ich beim honda roller sh350i mit automatik gelandet. für MICH gibt es kein zurück zum schalter.

hilux-keine schlechte idee,mit dem hilux kommst du überall hin.
der hilux in kombination mit dem 6 stufen automatikgetriebe und dem 2,4l/2,8l diesel ist eine feine sache. wermutstropfen- unter 10 liter geht hier gar nichts.
esox

Wisedrum schrieb:
Mit dem Auto nervt es mich, vor allem im innerstädtischen Stop- und Go-Verkehr ampel- oder staubedingt. Da lob ich mir das HSD, wenn man möchte sogar mit rechtzeitig eingelegtem abstandsbasierten Tempomat, der den Wagen in Staus noch 'automatischer' als ohnehin schon werden lässt.
Ich fuhr damals mit einem 8-Gang-BMW-Automat zur Probefahrt mit dem Yaris - durch eine dichte Innenstadt. Was hat der BMW genervt! Für jeden Meter vorwärts hat er sich geschüttelt, ist etwas vorgefahren und hat sich wieder schüttelnd schlafen gelegt. Im Yaris Hybrid war das angenehmer. Zumindest, wenn man gaaanz sanft Gas gegeben hat und er reinelektrisch blieb. Aber er kann auch nerven - Motor an, Motor aus - sobald man zu viel Gas gab. Jetzt mit dem BEV ist Stop-and-Go noch erträglicher. Kein Geschütteln, kein Motor an/aus mehr.

Gummibandeffekt, so man ihn so bezeichnen möchte oder aufheulender Motor beim vehementen Gasgeben, egal.
Dass der Motor beim Gasgeben aufheult, macht er bei jeder Automatik. Den Gummibandeffekt fand ich nur mit Tempomat beim beginnenden Berg nervig. Der Motor dreht höher und höher, während der Wagen langsamer wird. Deshalb fand ich den nachgerüsteten Tempomat im Yaris entbehrlich, obwohl ein Tempomat seit 18 Jahren bei mir auf der Must-Have-Liste beim Autokauf steht.

Wie geschrieben, eine Automatik mit Gängen würde ich nicht wollen, egal wie der Hersteller sie konstruiert hat.
+1 Mal einen Golf mit DSG als Leihwagen gehabt. Obwohl ich Ioniq und e-Golf nur ca. im untersten Drittel des Leistungsbereiches im Alltag nutze, fühlte sich der DSG-Golf mit mehr Leistung zu manchen Zeitpunkten richtgig zäh und irgendwie kaputt an. Da war die Leistungsabgabe im Yaris berechenbarer.

bgl-tom schrieb:
Dass der Motor beim Gasgeben aufheult, macht er bei jeder Automatik. Den Gummibandeffekt fand ich nur mit Tempomat beim beginnenden Berg nervig. Der Motor dreht höher und höher, während der Wagen langsamer wird.
Genau das ist es ja, was ein Auto mit Wandlerautomatik oder DSG nicht macht und was am HSD (besonders mit leerem Akku) als nervtötend empfunden werden kann. Von Hand oder mit klassischer Automatik wird die Drehzahlleiter mehr oder weniger zügig empor geklettert, dann kommt die nächste Fahrstufe. Beim HSD geht die Drehzahl bei voller Leistungsabforderung einfach nur immer höher und verharrt schließlich auf diesem Niveau, während das Tempo allmählich hinterherkrabbelt.

Ich wohne im norddeutschen Flachland und konnte mit diesem Verhalten immer leben, hat es mich doch nur bei Überholmanövern oder auf der Autobahn betroffen. So richtig abtörnend war es jedoch beim Urlaub im Allgäu und dem Weg dorthin, Kasseler Berge. Vorn schreit der Motor, während die Geschwindigkeit irgendwo auf Sattelschlepperniveau verharrt. Ich erinnere mich an eine ziemlich steile Landstraße, die ganz rechts extra eine Spur für LKW hatte - dort bin ich mit dem Prius gefahren, weil er bei mehr Gas einfach nur immer lauter wurde, während der Tacho bei ~60 km/h verharrt ist. Und da bin ich ganz ehrlich: würde ich dort wohnen, hätte sich das Thema HSD für mich mit der ersten Probefahrt erledigt.

Timo

In der Erinnerung, so heißt es meistens, wird die Vergangenheit vergoldet , aber bei Dir, Timico, scheint es anders zu sein. Du malst ein Schreckensszenario von P 2-Erfahrungen

Ich verstehe zwar, was Du meinst, aber obwohl ich gut vier Jahre mit dem P 2 im Mittelgebirge unterwegs war, habe ich solche Episoden nur höchst selten erlebt und sie waren keineswegs so negativ prägend, dass ich den P 2 gegen ein konventionell motorisiertes Fahrzeug hätte eintauschen wollen, niemals! Dazu ist für mich dieses Antriebskonzept einfach viel zu überzeugend und genial!
Aber das ist natürlich subjektiv und jede/-r gewichtet ihre/seine Erfahrungen anders, schon klar.

Gruß!
JoAHa

Prius fahren am Berg ist wie Fahrrad fahren! Man sollte den Berg mit Schwung angehen und sich (den Akku) nicht vorzeitig verausgaben.

Gruß Thorsten

Timico schrieb:
...den Hebel durch die Gassen knorpeln muss....


Danke - eine großartige Formulierung, die meiner Frau und mir den Morgen versüßt hat.
"Da weiß man direkt, was gemeint ist", meinte sie.


Zum "Schaltvergnügen": Ich kann verstehen, dass man beim "Sportlichfahren" gerne arbeiten möchte, den "Kontakt zur Maschine" genießt, ...
Aber für "den Alltag" (gerade auf vollen Straßen und bei langen Fahrten), wenn man nur entspannt von A nach B kommen möchte, genießt man das wohl eher weniger.
Ich persönlich habe da kein großes "Sportfahr-Gen" und würde deshalb wohl immer eine (gute) Automatik bevorzugen. Aber oder der Rest der Welt nun schaltet oder schalten lässt, macht mir keine schlaflosen Nächte.

Zum "Gummiband": Ich habe den Eindruck, dass wir hier schon zu sehr "Anti-Propaganda" inhaliert haben. Die Toyota-Hybriden sind halt einfach keine Sportmaschinen und würden auch mit Schaltgetriebe keine Beschleunigungsmonster sein. Wer das will, muss sich eh ein anderes Auto kaufen.
Und was mich besonders überrascht: Schaue ich mir mal die Sportwagen-Fans an, dann sind die ganz begeistert, wenn ihr Auto auch ohne großen Vortrieb die ganze Nachbarschaft zusammenbrüllt. Ebenso, wenn die Drehzahl so richtig reinknallt.
Dass beides dann gerade beim HSD als Manko gesehen wird, kann ich mir nur mit einem "Scheinargumentkonsens" erklären.
(gab's damals z.B. bei den Plasma-TVs, wo das LCD-Lager massiv Antistimmung mit dem angeblich so hohen Stromverbrauch gemacht hat)
Vielleicht noch dadurch, dass man sich an seine Fahranfänge erinnert fühlt, als man öfter mal das Gas/Kupplungsspiel verbockt und damit den Motor hat aufheulen lassen.

Ich habe jedenfalls kein Problem damit, wenn mein Auto für mich die jeweils optimale Drehzahl raussucht. Gerade beim Beschleunigen lege ich weniger Wert auf "Ruhe" und denke "OK, wenn du gerade 4000 rpms brauchst, dann nimm sie dir halt".

Gruß

PMueller