Priusfreunde.de

graf schrieb:
Und Leute mit aufgesetzten Kopfhörern registrieren auch kein künstliches Motorgeräusch.
Solche Leute hatte ich bisher bei meinen Fahrten nicht.

Ich sehe häufiger junge Leute, die aufs Smartphone kuckend und mit Ohrhörern oder protzigen Kopfhörern blindlings durch die Gegend laufen.

Nach meiner Einschätzung ist jegliches Zusatzgeräusch bei >10km/h unnötig und daher unsinnig. Denn dann hört man die Reifen m.E. schon deutlich. Von Autos sowie Mountainbikes. Lediglich Fahrräder mit schmalen Reifen und glatter Lauffläche hört man dann noch nicht. Und unter 10km/h kann man ad hoc anhalten. Deswegen gilt in Spielstraßen Schrittgeschwindigkeit, 5-7km/h.

Ich rege mich aber zunächst mal nicht über fahrlässige Umweltverschmutzung auf, solange ich nicht klare, für mich in Deutschland/EU bindende Anforderungen kenne. 50dB(A) oder 55? Wie gemessen? In 2m Entfernung auf dem Bürgersteig oder in 1m Entfernung? Allein diese beiden Variablen machen aus, ob der Krach doppelt oder halb so laut ist. Oder anders gesagt, 50dBA aus 1m Entfernung entspricht rund einem Viertel akustischer Leistung von 55dBA in 2m Entfernung. Edit zur Verbildlichung: 1 Trompeter vs. 4 Trompeter.

LG
Klaus

Servus.

happyyaris schrieb:
graf schrieb:
Und Leute mit aufgesetzten Kopfhörern registrieren auch kein künstliches Motorgeräusch.
Solche Leute hatte ich bisher bei meinen Fahrten nicht.
Solche Leute wurden z.B. erst kürzlich hier in meiner Gegend von einer Trambahn über den Haufen gefahren (der Smartphone-Zombie hatte rot), weil diese Leute aus Mangel an Verantwortungsbewusstsein im öffentl. Straßenverkehr blind und taub durch die Gegend rennen und alles wichtiger ist nur nicht das, was gerade um einen herum passiert.

Fast jedem Verkehrsteilnehmer wird vorgeschrieben, daß er sein Gehör und Sehvermögen nicht nennenswert negativ beeinflussen darf...nur die Fußgänger können wie ein Zombie durch die Gegend rennen. Und statt den Leuten die Verantwortung zu überlassen, baut und lässt man sich - regelrecht für doofe - alle möglichen Sachen einfallen, damit deren Defizite an Verantwortung und Mangel an Aufmerksamkeit irgendwie kompensiert wird.
Diese ganzen Ideen und Umbaumaßnahmen zeigen m.M.n. nur, daß man dabei zuschaut und sogar mitmacht, wie immer mehr die Eigenverantwortung in der Bevölkerung zurück geht - "tolle" Aussichten.


Grüße ~Shar~

Shar schrieb:
weil diese Leute aus Mangel an Verantwortungsbewusstsein im öffentl. Straßenverkehr blind und taub durch die Gegend rennen
Quizfrage an die Runde: Welcher Autofahrer orientiert sich nach Gehör? Und was dämmt besser: Oberklasse oder Kopfhörer? Klar, mangelndes Verantwortungsbewusstsein gibt es. Das beschränkt sich aber nicht auf bestimmte Fortbewegungsarten.

Fragt proprius, der meist mit dem Fahrad unterwegs ist und sich ärgert, wenn Leute sich nur nach Gehör orientieren und ein Fahrrad dann nicht wahrnehmen. Zum Glück ist es eine Minderheit und so bitte ich auch von Verallgemeinerungen abzusehen.

Shar schrieb:

Fast jedem Verkehrsteilnehmer wird vorgeschrieben, daß er sein Gehör und Sehvermögen nicht nennenswert negativ beeinflussen darf...

Ich habe sogar schon Autofahrer gesehen, die während der Fahrt Kopfhörer auf hatten! Ich finde das unglaublich, so hört man noch nicht einmal mehr ein sich näherndes Martinshorn.

das lautlose dahingleiten und anfahren ist faszinierend. Aber Hand aufs Herz: wievielen Menschen seid ihr z.B auf einem Parkplatz oder in einer Verkehrsberuigten Zone schon lautlos "auf die Pelle" gerückt, ohne dass sie es bemerkten? Obwohl sie keine Kopfhörer trugen oder aufs Smartphone guckten.



Der Mensch nutzt alle seine Sinne, also auch das Gehör. Dazu muss man ihm aber auch die Chance geben.

Fahrradfahrer sind relative lautlos, und es passiert mir als Radfahrer nicht selten, dass ich überhört werde von Fußgängern.
Mich nervt es, alle paar Meter die Klingel betätigen zu müssen. Und als Anwohner würde es mich nerven, wenn die E Autos dauernd Hupen, auch wenn die Fußgängerhupe nur so laut wie eine Fahrradklingel ist.

Ein dezenter Summton IST sinnvoll. Er kann Leiser sein als ein Benziner, und von mir aus kann er sich ab einer gewissen Geschwindigkeit abschalten, wenn das Reifengeräusch zunimmt. Aber nur aus falscher Eitelkeit der E-mobilisten ("guck wie Leise ich losfahre") drauf zu verzichten halte ich für total am Sicherheitsbedürfnis vorbei gedacht.

Und das sage ich als großen Fan der (leisen) elektrischen Mobilität, aber auch als Fußgänger, Vater eines Kindes. Und als Autofahrer, der einen Unfall auch dann gern vermeidet, wenn er selbst nicht Schuld ist (z.B. weil der andere nicht hingeschaut hat)

Die Argumentation: Müssen die anderen halt lernen genauer zu schauen, geht in die falsche Richtung. Mit dem gleichen Argument könnte man Notbremsassistenten, sogar Gurte und Airbags weglassen. Fahr halt einfach vorsichtiger.

Das Dumme ist: wenn die EU erst einmal was "regelt", dann wird's ungemütlich!

Ich erwarte mindestens so was nerviges wie bei uns in Rhein-Main in den S-Bahnen. Luftfahrt-taugliche rote Antikollisions-Blitzlichter und Gepiepse in möglichst nervigster Tonlage jenseits 440Hz und insbesondere mindestens einer LAUTSTÄRKE, die jeden Kopfhörer ohne aktive Geräuschunterdrückung mühelos durchdringt.

Und das dann x-fach an der Ampel ...

Gruß,
Walter

ja.. das ware furchtbar. Wie die Türschließ-Warntöne im RE der Bahn, das ware ne Katastrophe.. - Wobei.. nerviger als das Gepiepse IM Prius is das auch nicht

Deshalb wars doch nett, wenn die Hersteller von sich aus (wie Renault) sowas zumindst optional zuschaltbar einbauen. Somit haben sie schonmal vorgelegt und die Regierung(en) verhandeln dann aufgrund dessen was bereits da ist.

Zitat:
Die amerikanische Regierung verlangt, dass neue Hybrid- und Elektroautos künftig bei niedriger Geschwindigkeit ein künstliches Geräusch verursachen. Dies sei für Fussgänger wichtig, erklärte die für Fernstrassen zuständige Verkehrssicherheitsbehörde am Montag.
- www.nzz.ch/mobilitaet/auto-mobil/hybrid-...geraeusche-ld.128372

Grüße, Egon

Ist das schon mal vorausschauende Politik auf Trump?
Hoffe ja nach wie vor, daß das bisher alles nur Zeitungsenten waren und das zukünftige Lärmniveau für alle auf Fahradlautstärke gesenkt wird!

Elektroautos muessen in den USA künftig Warntöne abgeben:

deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016...g-warntoene-abgeben/

Der Outlander PHEV hat das leider bereits seit 2014, also von Anfang an. Es ist ein nerviges Synthetik-Geräusch und klingt wie Raumschiff Enterprise. Man muss es bei jedem Neustart erneut abschalten, wenn man es nicht will.

Daher könnt Ihr wohl die Hoffnung begraben, dass das nicht bei allen kommt.

Mich würde mal interessieren, wie sich dann der Kreisverkehr in der VW-Reklame anhören würde, hätten alle dieses Gedöns eingebaut.
Vielleicht hilft da nur, mit mehr als 30km/h durch den Kreisel zu stochen.

Gruß
Helmut

Eigentlich sollte es ja genügen das Geräusch nur dann zu erzeugen wenn es jemand hören soll.

Wenn kein Fußgänger in der Nähe ist z.B. nicht.

Am Fahrrad hat man dazu eine Klingel.

Der Opel Ampera der ersten Generation hat dazu eine separate Fußgänger-Warnhupe, mit einer eigenen Taste (seitlich im Lenkstockhebel) und viel dezenter als eine normale Hupe.

Das fand ich schon immer eine sehr gute Idee. Man kann sich bemerkbar machen, ohne jemanden zu erschrecken und produziert trotzdem nicht ständig blöde Weltraumgeräusche.

Grüße, Egon