Priusfreunde.de

Da bin ich ja mal gespannt - man verspricht "für den DeepDrive-Antrieb insgesamt Effizienz und Reichweitenvorteile von 20 Prozent"

(und auch noch billiger, leichter, etc.), d.h. die bisherigen Elektromotoren haben nur 80% geschafft und den Rest in Wärme umgewandelt?

Wage ich doch schwer zu bezweifeln, ist wohl eher 98% vs. 95% im besten Betriebspunkt.

Das Rad wird zum Motorraum
Das Triebwerk wandert ins Rad: E-Motoren können so klein und kompakt sein, dass sie sogar in die Felge eines Fahrzeugs passen. Für bestimmte Einsatzszenarien ist das sehr interessant.
[...]
im Pkw-Segment keine große Zukunft für den Radnabenmotor. „Der Pkw hebt die großen Vorteile des Konzepts meist nicht“
www.automobil-industrie.vogel.de/antrieb...3ae59c8a40caefa5e94/

LG
Klaus

Platz für eine mechanische Bremse braucht man trotzdem.

Wer behauptet "im Kleinwagen-Segement merkt man das mit den ungefederten Massen nicht", der möge bitte mal einen Fiat500 mit den schicken 205/45-17Zoll-Rädern fahren. Gruselig...

Oder einen Bagger. Der macht die Federung aus den Reifenflanken. Auch nett...

Continental entwickelt Radnabenantrieb mit integrierter Bremse
Continental entwickelt zusammen mit dem Münchener Elektroantriebs-Spezialisten DeepDrive einen Radnabenantrieb mit integrierter Bremse. Die Kooperation ist strategisch angelegt; das Radnabensystem soll nur ein "erster Meilenstein" sein.
insideevs.de/news/690175/continental-dee...-integrierte-bremse/

LG
Klaus

Japanischer Maschinenbauer THK zeigt E-Auto mit Radnabenmotoren
insideevs.de/news/690979/thk-elektroauto-designstudie-japan/
Eine Designstudie.

LG
Klaus

Man hat schon lange keine Neuigkeiten mehr zu Radnabenmotoren gehört, ich glaube jedenfalls immer noch, dass diese Technik eine Zukunft haben wird.

eppf

Ja, bei langsamfahrenden Fahrzeugen, wo der klassische Motorraum gebraucht wird.

Ich dachte, Raum kann man immer brauchen?

bgl-tom schrieb:
Ja, bei langsamfahrenden Fahrzeugen, wo der klassische Motorraum gebraucht wird.Ich vermute mal, bei allen Fahrzeugen, wo die Fahrzeuge als Fortbewegungsmittel von A nach B und nicht als "Kultobjekt" betrachtet werden.

Sobald also eine große Niere, ein bulliger Kühlergrill, ein dicker Stern und vor allem eine Speed größer 130kmh keine Rolle mehr spielen, könnte die Zeit für Fahrzeuge mit Radnabenmotoren und damit verbundenen beliebigen Aufbauten, je nach Anwendung, gekommen sein.

Für den hiesigen Autofahrer wohl nach wie vor die pure Utopie.

eppf

Es hat einfach genug physikalische Vorteile, wenn der Antrieb nicht im Rad ist. Ungefederte Masse ist einer, geschützterer Einbau ein anderer, 1 Motor reicht für 2 Räder ein weiterer, keine Hochvoltleitung zum Rad ein vierter.

Ganz klar, hätte der Radnabenmotor keine Nachteile, hätte er sich längst durchgesetzt. "Schon Ferdinand Porsche rüstete zur Weltausstellung 1900 sein Lohner-Porsche genanntes Elektroauto mit lenkbaren Radnabenmotoren aus" (Wikipedia).

Das ist 123 Jahre her. Elektroautos waren zwischenzeitlich so gut wie ausgestorben, sind aber wieder auf dem Vormarsch. Der Radnabenantrieb hat das Potenzial, mit zu gehen.

Insbesondere, wenn man bedenkt, wie heute im Gegensatz zu früher Autos entwickelt und gebaut werden. Ein Computer- oder Handyhersteller stellt sein Gerät auf Räder. Wie praktisch, wenn die schon den Antrieb integriert haben.

@bgl-tom:
Diese physikalischen Vorteile sehe ich mit der Zeit schwinden und die anderen Vorteile wie ein beliebiger Aufbau auf dem Grundchassis werden bei gewissen Fahrzeugtypen überwiegen.

Das mit den ungefederten Maßen ist zwar ein sehr beliebtes Argument, aber man ist heute doch schon soweit, dass der Motor leichter zu bauen ist als die Felge.

Die anderen genannten Punkte müssen natürlich konstruktiv gelöst werden, da hat man aber schon andere Nüsse geknackt, wobei ich hier nur die Punkte "geschützterer Einbau" und "Hochvoltleitung" als Argument sehe. Die doppelte Anzahl von Motoren wird durch andere Kostenreduktionen gewiss mehr als kompensiert.

Wie schon gesagt, sehe ich es zuerst bei "Nutzfahrzeugen" kommen, wobei ich darunter jetzt nicht nur die klassische Definition von Nutzfahrzeug verstehe, wie z.B. bei einem VW Caddy, sondern auch ein "Zweckfahrzeug" gemeint ist, also ein Fahrzeug ohne Emotionen und ohne Leistungswahn, welches Personen mit zugehörigem Gepäck von A nach B bringt.

Also eher nichts für den deutschen Automarkt
Aber in Schwellenländern, wo der Zweck die Emotion überwiegt, sieht es anders aus.

Schlussendlich werden es die möglichen Herstellungskosten entscheiden, ob diese Technik kommt oder nicht.

Ich sehe es in gewisser Hinsicht wie Smoothie, die BEVs stehen erst am Anfang und da wird es noch viele neue Dinge geben.

eppf

Die Kühlung ist wohl auch noch ein Problem - wenn man keinen Ventilator oder auch noch Ölleitungen für eine Kühlung einbauen möchte.

Auf einem der e-Canonballs mußte ein Experimentalfahrzeug mit Radnabenmotoren schon im Allgäu eine Zwangspause einlegen, weil die Motoren überhitzten, wohl eher was für Flachländer/die Stadt

Das liest sich teilweise, als wären seit 100 Jahren keine Elektromotoren mehr verwendet worden und man hätte den Gedanken erst kürzlich bei Ausgrabungsarbeiten in badischen Weinbergen neu entdeckt. Elektromotoren gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen in der Industrie. Ja, da geht noch was. Aber generell stimme ich dem zu:
Ganz klar, hätte der Radnabenmotor keine Nachteile, hätte er sich längst durchgesetzt.

LG
Klaus

Ja, Elektromotoren gibt es in den verschiedensten Ausprägungen, aber warum sollte die Entwicklung gerade vor dem Schritt zum Radnabenmotor aufhören?

Ich meine schon, dass die Idee von Ree Automotive nicht nur ein Hirngespinst ist, siehe z.B. hier:

www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft...autmotive-plattform/

Es gibt z.B. auch noch eine Nachricht aus 2023, wo es um die Batterielieferung für Ree Automotive geht

www.automobil-industrie.vogel.de/microva...8e92812f489791b6b81/

Ich fände es jedenfalls deutlich zielführender, solche Ideen ernstzunehmen, damit man ggf. nicht den nächsten Wandel verschläft, anstelle weiterhin von Wasserstoff-PKWs oder E-Fuels zu träumen, was bezüglich der zu schlechten Energieeffizienz schlichtweg keine Zukunft im großen Stil haben kann.

Ganz klar, hätte der Radnabenmotor keine Nachteile, hätte er sich längst durchgesetzt.Diesen Satz kann man im Prinzip ebenso für die BEVs verwenden, wenn man etwa 20 Jahre zurückgeht, weil da Reichweiten wie heute, die von den Kunden akzeptiert werden, schlichtweg noch nicht möglich waren. Heute steht das BEV vor dem umfassenden Durchbruch und Hersteller, welche diese Entwicklung nicht sehen wollten, stehen teilweise mit dem Rücken zur Wand.

eppf