Priusfreunde.de

Im Energie-Monitor des Prius werden ja die rekuperierten Wattstunden (Wh) in Einheiten zu je 50 Wh angezeigt.

Ich kann z.B. während meiner Fahrt zur Arbeit auf 43 km ca. 400 Wh rekuperieren.

Weiß jemand, wieviel Litern an eingespartem Benzin das energiemäßig entspricht?

Im Prius-Wiki bin ich da leider nicht fündig geworden ...

Gruß
Gottfried

Ist kompliziert - hängt vom Wirkungsgrad ab.

Auf den Seiten von Toyota habe ich 38% gelesen - vom Benzin zur Strom. Noch ein paar Prozent weg auf die Straße - so knapp über 30%.

Bei Strom zu Straße spielen 2 Effekte eine Rolle - der Ladewirkungsgrad (sofern bei der Zahl noch nicht berücksichtigt) und der Wirkungsgrad von der Batterie über den E-Motor bis auf die Straße.

Lauter Unbekannte! Ich schätze jedoch letzteren auf >90% und den Batterieladewirkungsgrad auf 70% (so ist er für NiMH angegeben, könnte jedoch höher liegen wegen dem speziellen Lademanagement).

Ok - lange Rede kurzer Sinn, schätzen wir mal, das der Strom in der Batterie etwa 3mal soviel Wert ist wie der Benzin im Tank.

Und wir wissen der Energieinhalt von Benzin ist 8,9 kWh/Liter. Also sind 50 Wh ungefähr 16,8 milli-Liter und dementsprechend 400 Wh ungefähr 134 milli-Liter.

Sofern ich mich nicht verrechnet habe nicht gerade viel.

Die Haupteinsparung kommt beim Prius sicher nicht hierher - eher aus der Vermeidung des ineffizienten Teil-Last-Betriebs des Benziners, dessen höherem Wirkungsgrad sowie dem geringen cw-Wert...

Eine ähnliche Überlegung dazu:
In der Fliegerei wird der Verbrauch eines Benzinmotors mit 0,435 pound/PS*h angegeben.
1 pound sind 0,453kg, Benzin wiegt 0,71kg/Liter, 1PS entspricht 0,746kW. Damit ist der Verbrauch 0,372 Liter/kWh. 50Wh entsprechen also 18,6 ml.

Tatsächlich dürfte der Nutzen um ein Vielfaches höher liegen, da auch die rekuperierte Strommenge dazu beiträgt E-Motor-unterstützte Leistungsspitzen (Beschleunigung) abzudecken, die ansonsten nur mit einem uneffektiveren, stärkeren Verbrennungs-Motor zu erreichen wären.

Stimmt - ihr habt natürlich recht!

Der Motor wäre dann auch noch unnötig schwer, hätte viel mehr rotierende Masse, mehr Masse zu erwärmen usw.

Man sieht ja auch, wie wenig Motorleistung letztlich bringt - ein Auto (in dieser Klasse) mit 250 PS und mehr beschleunigt von 0-100 gerade mal 3 Sekunden schneller.

Die leichten Porsche holen noch mal 2 Sekunden mehr raus - zu welchem Preis!

Nicht ohne Grund will Porsche sich jetzt auch am Hybrid versuchen

Ach ja - der nutzbare Energieinhalt der Prius-Batterie (also zwischen 80-40% SOC) beträgt ja etwa 500Wh - das sind dann also 170-190 ml Benzin.

Sollte also das Benzin im Tank alle werden...

Ich bin auch der Meinung, dass eine Wh im Akku etwa 3 mal so viel Wert ist, wie im Tank.

50Wh sollten etwa 16,8ml Ottokraftstoff entsprechen, oder umgerechnet einem sechzigstel Liter.

Mit dieser Annahme ergeben die rekuperierten 400Wh auf 43km eine Einsparung von knapp über 0,3l auf 100km.

Ich habe heute im reinen Stadtverkehr auf 2 mal 4km etwa 75Wh rekuperieren können. Umgerechnet sind das auch etwa 0,3l auf 100km.

Gruß, Thomas

Nachtrag:
Hatte heute einen Verbrauch von 4,8l. Ohne Nutzbremsen/Rekuperieren währen es 5,1l gewesen.
Somit habe ich durch das Nutzbremsen etwa 6% Kraftstoff gespart. Gar nicht so schlecht.<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Schnappie, am: 13/06/2006 21:50

Da mein Beitrag ja schon ziemlich alt ist ein &quot;update&quot; - laut meinen Messungen im Winter kam der Prius auf 25% Wirkungsgrad, was bedeuten würde, das die Wh im Akku sogar 4mal so viel wert ist wie im Tank.

Bezogen auf den NEDC-Meßzyklus (0,9 kWh physikalisch und 4,6 kWh real) sogar 5mal soviel.

Trotzdem gilt: lieber ausrollen lassen als rekuperieren wenn man die Wahl hat, denn dabei geht ein Drittel verloren.

Der nutzbare Energieinhalt (alle 8 Balken) der P2-Batterie ist 0,78 kWh (60% von 1,3 kWh), allerdings kann man effektiv nur die grünen+blauen benutzen, bei Violetten wird ja gleich nachgeladen - also 0,65 kWh. Grüne Balken sind auch eher selten, so daß meine anfängliche Schätzung (also nur die blauen Balken) rückblickend doch überraschend genau war

Ein Notsromgenerator in Form eines Rasenmähermotors mit Generator verbraucht etwa einen Liter Benzin pro Stunde und gibt dabei ungefähr eine Kilowattstunde ab.

So kann man ganz grob abschätzen: Ein Liter Benzin kann in ungefähr eine Kilowattstunde Elektroenergie umgewandelt werden.

Diese kostet bei Vattenfall übrigens 17 Cent, während der Liter Benzin rund 1,30 € kostet...

Gruß Holger

Da fällt mir gerade ein dass ich mal irgendwo las, dass im reinen Stadtverkehr bis zu 0,4 l auf 100 km allein durch Rekuperation eingespart werden können.

Ich wär froh wenn mir die Quelle zu dieser Information wieder einfiele.

Gruß Holger

Nabend.

Ich möchte zu bedenken geben, daß die genutzte rekuperierte elektrische Energie (nur gespeichert bringt sie ja nix) drei Konvertierungsvorgänge mit entsprechenden Umwandlungsverlusten hinter sich hat:
Chemische Energie in Bewegungsenergie, Bewegungsenergie in elektrische Energie, elektrische Energie wieder Bewegungsenergie. Da bleibt nicht wirklich mehr viel übrig. Nehmen wir für die erste Umwandlung glatt 30%, für die zweite glatt 70% und für die dritte glatt 90% an, so kommen von der aus dem Kraftstoff gewonnenen Energie über den Umweg &quot;Rekuperieren&quot; gerade mal 18% wieder auf den Antrieb und wieder etwas weniger auf den Endpunkt der Rechnung, nämlich die Strasse.
Also komme ich drauf, daß Energie in der Batterie nur knapp halb soviel Wert ist wie das Benzin im Tank. Die obigen Berechnungen berücksichtigen IMHO nicht die Rückkopplung die dadurch entsteht, daß der Saft in den Batterien immer nur aus dem Tank kommen kann (Rückenwind und freier Fall aus einem Flugzeug ausgenommenB) ). Dadurch rechnet ihr parallel, will sagen ihr vergleicht die Energiegewinnung aus Benzin mit der aus der Batterie des Prius. Das wäre so aber nur valide, wenn man der Batterie von außerhalb (z.B. Steckdose) Ladung zuführen würde. Tatsächlich ist aber das System Prius immer nur seriell. Am Anfang steht immer der Tank und somit der Wirkungsgrad des ICE.

Ergo bleibt: es ist genau abzuwägen, wann man den Prius rekuperieren lässt oder die im System enthaltene Bewegungsenergie lieber durch ungehindertes Ausrollen nutzt und so Umwandlungsverluste umgeht.

Gruß,

Achim<br><br>Posting ge&auml;ndert von: tinspoon, am: 13/06/2006 23:05

Als ehemaliger jahrelanger Elektroautofahrer hierzu folgende Angaben:
in einem Liter Sprit ist etwa die Energie von 10 kWh enthalten. D.h. wenn ich nur 1 kWh aus einem Liter erzeuge, dann habe ich einen Wirkungsgrad von 10%.
Rekuperieren bingt tatsächlich sehr wenig: ca 10% Energiegewinn, mehr nicht.
Aus einer Batterie soll man nicht mehr als 50% entnehmen: aus einer 100Ah-Batterie eine Stunde lang 50A ziehen. Die Angabe 100Ah bezieht sich meist auf eine Entladedauer von 25, 50 oder auch 100 Stunden mit dann z.B. 1A. Im Fahrbetrieb zuzelt man aber in einer Stunde alles raus.
Wirkungsgrade (bitte nicht festnageln):
E.Motor 95%
Generator 70%
Batterie 60% (stark Temperaturabhängig)
Servas

Der Batteriewirkungsgrad der Prius-Batterie ist viel höher als 60%.

Aus dem Innenwiderstand (0,3 Ohm) kann man ausrechnen bei welcher Leistung er wie hoch ist - er ist maximal 99% (bei Tempo 30-Bedarf) und minimal (bei 40kW !!!) 77%.

Je nach Leistung liegt der Gesamtwirkungsgrad von der Batterie auf die Straße also zwischen 93% und 72% und damit besser als vom Tank auf die Straße maximal (meist deutlich weniger) 37%.

Diese Wandlungsverluste sind natürlich bei Aufladung mit dem ICE auch mit drin, das ändert aber nichts an der Aussage, das die Energie in der Batterie mehr wert ist, weil man kommt mit einer Kilowattstunde Strom einfach weiter als mit einer Kilowattstunde Benzin. (Besonders interessant wird das natürlich erst bei PHEVs).

Aber ich sagte ja: Ausrollen lassen ist besser...

Die Wirkungsgrade von MG1 und MG2 sind übrigens ebenfalls leistungs/drehzahlabhängig und bis zu 95%, was also wieder von den Betriebspunkten abhängt.

Dann ist da noch der Hybridfaktor:
Anstatt den Motor oft mit 7%..15% Wirkungsgrad bei geringer Leistungsabgabe vor sich hindümpeln zu lassen, läßt man ihn eine Zeitlang mit 25..37% laufen, dann macht man ihn ganz aus oder reduziert die Drehzahl stark und die Differenz deckt man aus der Batterie über MG2 - unter dem Strich bringt das eine deutliche Ersparnis, die am größten ist, wenn die untere Leistungsabgabe des ICE zeitweise 0 ist - und genau das kann man ja im praktischen Fahrbetrieb oft beobachten.