Priusfreunde.de

Dieser Thread versucht die zum Thema gehörigen Beiträge aus dem Gas/Strompreise-Thread zusammenzufassen und soll eine konzentrierte Fortsetzung ermöglichen.
Keine Garantie auf Vollständigkeit der zurückliegenden, einschlägigen Beiträge.

Gruß!
JoAHa

Die Außentemperaturen sind nun die letzten Nächte bei uns auf oder knapp über den Gefrierpunkt gefallen, um dann erst ab dem Vormittag langsam wieder anzuklettern.

Die Heizung hatte ich jetzt zumindest morgens ab 6 Uhr bis etwa 10 Uhr laufen lassen.

Bisher sind wir bei 40 Grad Vorlauftemperatur in unserer Gastherme noch nicht erfroren. Und das mit stinknormalen Heizkörpern und nur zweifach verglasten Holzfenstern im EG und 1. OG (Dachfenster sind bereits Velux-Kunststofffenster mit Isolierglas).

Hydraulischen Abgleich "für Arme" habe ich die Tage auch schon mal selber gemacht. Mir ist aufgefallen, dass der kleine Heizkörper im Treppenhaus unten neben der Kellertür (also nah an der Gastherme) sofort von oben bis unten ziemlich heiß wird, während die anderen Heizkörper länger gebraucht haben.

Also habe ich das Ventil im Rücklauf bei diesem Heizkörper um zwei volle Umdrehungen zugedreht. Jetzt passt das Temperaturgefälle schon besser, allerdings hört man dafür die Pumpe leise in allen Heizkörpern rauschen. Leider kann man bei der alten Therme die Pumpe nur mit einem Wartungsschlüssel verstellen und sie kennt auch nur zwei Levels. Da man das Rauschen aber nur hört, wenn man darauf achtet, ist es nicht wirklich störend.

Auch habe ich (nach einiger Zeit Leseübung im Haustechnikdialogforum) die maximale Heizleistung der Therme etwas runtergeregelt, statt der 10 kW Nennleistung läuft sie jetzt im Heizbetrieb nur noch mit rund 8 kW, was das Takten etwas reduzieren sollte.

Soweit nur stundenweise Erfahrungen, ich werde weiter berichten, wie es aussieht, wenn nicht mehr nur die Nächte, sondern auch die Tage kalt bleiben.

Ein wenig scheint mein geändertes Heizverhalten und die Einstellungen an der Heizung (massiv niedrigere Vorlauftemperatur, nämlich 40 statt 76 Grad) zumindest Früchte zu tragen.

Ich habe mir mal den Temperaturverlauf vom September 2021 angesehen und als Vergleich den Temperaturverlauf von September 2022 bis jetzt (sind ja noch ein paar Tage).

Obwohl der September 2022 im Schnitt bei uns bisher etwa 1 Grad kälter ist als 2021, habe ich bisher nur 10 Kubikmeter Gas verbraucht. Bei gleichbleibendem Verlauf werden es also etwas unter 15 Kubikmeter für den Monat werden.

Zum Vergleich: im gesamten September 2021 lagen wir bei 30 Kubikmeter Gas, also in etwa dem doppelten.

Natürlich ist der Vergleich unter starkem Vorbehalt und ein wirkliches Fazit wird sich erst in einigen Monaten bilden lassen, aber ich bin doch erstaunt, was so alles möglich ist.

marratj schrieb:
Hydraulischen Abgleich "für Arme" habe ich die Tage auch schon mal selber gemacht. Mir ist aufgefallen, dass der kleine Heizkörper im Treppenhaus unten neben der Kellertür (also nah an der Gastherme) sofort von oben bis unten ziemlich heiß wird, während die anderen Heizkörper länger gebraucht haben.

Also habe ich das Ventil im Rücklauf bei diesem Heizkörper um zwei volle Umdrehungen zugedreht. Jetzt passt das Temperaturgefälle schon besser, allerdings hört man dafür die Pumpe leise in allen Heizkörpern rauschen.Beim Abgleich würde ich empfehlen, den kleinen Heizkörper im Treppenhaus den Rücklauf ganz schließen und dann 1/4 Umdrehung wieder öffnen und das Temperaturverhalten beobachten. Geräusche in den Heizkörpern können auch auf Luft in ihnen hindeuten.

MfG Harzbube.

@priusb78: ja, ist mit Warmwasser. Allerdings reiner Durchlauferhitzer in der Gastherme, ohne Speicher.

@harzbube: Das werde ich noch ausprobieren, vielen Dank für den Tipp. Luft in den Heizkörpern bin ich versucht, auszuschließen, da ich alle HK im gesamten Haus erst vorige Woche entlüftet habe (ohne dass bei einem Luft rausgekommen wäre, kam bei allen direkt Wasser).

priusb78 schrieb:
Was erwartest Du von den Ventilen?

Dass die Wohnung vormittags nicht mehr auf 21 Grad geheizt sein muss. Auch die Badezimmer müssen ja nur zu bestimmten Zeiten warm sein. Mein Arbeitszimmer braucht auch erst ab 19.00-23.00 seine 21 Grad. Natürlich stelle ich die Heizung nicht ab, sondern senke die Temperatur. Darüber hinaus hoffe ich, und das ist wahrscheinlich ein Problem in vielen Familien, dass die Heizung im Bad nicht die halbe Nacht bei geöffnetem Fenster durchbollert, weil wieder irgendjemand vergessen hat, das Thermostat sowie später das Fenster zu schließen. Das war nämlich heute morgen der Auslöser, nach einem gepflegten Wutanfall zum Baumarkt zu fahren. Die neuen Ventile erkennen offene Fenster und stellen automatisch ab. Und dann sperre ich die Heizung in diesem Fall morgens, damit sich die Bande beim Zähneputzen und Duschen so richtig den Hintern abfriert, vielleicht hilft das

Wir reduzieren unsere Temperatur im Haus auf 19°C. Da wir im Wohnzimmer eine dekorative IR-Heizung an die Wand genagelt haben und für die restlichen Räume einen elektrischen Konvektorheizkörper als Bedarfsheizung angeschafft haben, könnte ich diese Reduzierung der Raumtemperatur durchbekommen.

Mir ist klar, dass mit Strom heizen (0,23€/kWh) teurer ist, als mit Gas (0,06€/kWh - exkl Gasumlage), aber da wir eine ziemlich träge Fußbodenheizung haben, würde die deutlich länger laufen als die elektrischen Heizungen, somit dürfte sich das etwas relativieren.

Gilt nicht auch: 1kWh Gas macht 1kWh Wärme und 1kWh Strom macht 3kWh Wärme? Irgendwas hatte ich da mal gelesen, könnte auch für Wärmepumpe gegolten haben.

Edit: hier noch die Fakten zu Luisa Neubauers "Anschlagsplänen", auch wenn ich mir sicher bin, dass das bis auf Einen hier keiner auch nur ansatzweise in Erwägung zog Ernst zu nehmen:

www.rnd.de/politik/klimaaktivistin-luisa...ELCU7OGJEZZYYAU.html

Nach weiteren Recherchen zu Einsparmöglichkeiten und eventueller Zukunftsplanung was Heizung angeht, bin ich auf folgenden Blog eines Hannoveraner Heizungsbaumeisters und Energieberaters gestoßen:

Thema Vorlauftemperatur und mögliche Einsparungen bei Niedertemperaturkesseln (ohne Brennwerttechnik):

wulfestieg.blog/2017/08/28/waermestroeme-heizen-in-gebaeuden/

Thema Nachtabsenkung (da gab es hier durchaus ja auch schon Diskussionen):

wulfestieg.blog/2019/05/04/nachtabsenkung-heizungsabsenkung/

Thema Wärmepumpe im Altbau (das passt vielleicht besser in den "Neue Heizung ohne fossil"-Thread):

wulfestieg.blog/2021/11/26/warmepumpen-i...ert-eine-warmepumpe/

Eben: deswegen gerne zurück zu Energiepreisen und Möglichkeiten, Energie zu sparen.

Irgendjemand hatte hier oder im anderen Heizungs-Thread was von Heizkörperlüftern geschrieben, die er bei sich im Einsatz hat (evtl. Reisender?), ich finde das nur gerade nicht wieder. Mir dünkt nämlich, dass bei uns in zwei Zimmern die Heizkörper etwas zu klein dimensioniert sind (sind zwar Typ 22er, aber von den Abmessungen eher quadratisch, unpraktisch, ungut).

Wenn ich mit dem hydraulischen/thermischen Abgleich über die nächsten Wochen hier einigermaßen durch bin, würde ich gerne zuerst versuchen wollen, die Heizleistung dieser beiden Heizkörper durch andere Maßnahmen als stupides Hochdrehen der Vorlauftemperatur etwas zu erhöhen.

Zum Vergleich: bei aktuell 40 Grad Vorlauftemperatur und voll aufgedrehten Thermostatköpfen haben alle Räume angenehme 20 - 20,5 Grad Celsius, nur die beiden Räume mit den kleineren Heizkörpern dümpeln bei ~ 19 Grad rum. Dummerweise sind das die beiden Kinderzimmer. Heißt für mich: wenn ich per thermischem Abgleich da nicht noch was dran verbessern kann, sind die Heizkörper einfach zu klein. Daher die Idee mit den Lüftern.

Und daher lange Rede, kurzer Sinn: Wer hatte das mit den Lüftern schon mal ausprobiert und kann mir hier Tipps geben?

Wenn die ca. 6cm mehr an Heizkörperdicke zu verkraften sind, würde ich auf 33er gehen, da hat man bei gleicher Höhe und Breite knapp 40% mehr Heizleistung.

eppf

Sowohl Dicke als auch Fläche wären kein Problem. Da die Heizkörper zwar unter den Fenstern hängen, allerdings nicht in einer Nische, sondern "ebenwandig" (keine Ahnung, wie das richtige Wort dafür ist ) könnte man, solange die Bauhöhe gleich bleibt, theoretisch auch einen Heizkörper in der kompletten Zimmerlänge montieren.

Das wäre aber halt ein Eingriff, den ich erst mal mit dem Vermieter abstimmen muss.

marratj schrieb:
Das wäre aber halt ein Eingriff, den ich erst mal mit dem Vermieter abstimmen muss.Ok, ich hatte vergessen, dass du als Mieter agieren musst.

Dann würde sich aber, das prinzipielle Einverständnis vorausgesetzt, eher ein Tausch bei gleicher Grundfläche anbieten, wo man im günstigsten Fall baulich nur den HK tauschen muss, weil die Anschlüsse unverändert passen.

eppf

Gerade bei diesen beiden speziellen Heizkörpern, ja.

Die sind 700 mm lang und haben Zu- und Rücklauf jeweils an den beiden entgegengesetzten Enden aus dem Boden kommend, im Gegensatz zu allen anderen Heizkörpern im Haus, wo die beiden Rohre jeweils direkt nebeneinander aus dem Boden kommen.

Es bräuchte dort zum Austausch also Heizkörper, die idealerweise ohne Änderungen an die knapp 800 mm Rohrabstand angeschlossen werden können.

marratj schrieb:
Daher möchte ich nochmal auf das Thema Heizkörperlüfter zurück kommen. Wenn ich es richtig sehe, dann bringen diese Lüfter eine kürzere Zeit mit sich, bis die Solltemperatur erreicht wird, also ca. 10 Minuten lang zusätzlich 1 bis 1.5 Grad Raumtemperatur. An einer insgesamt zu schwachen HK-Dimensionierung bei abgesenkter Vorlauftemperatur können diese Dinger auch nicht mehr viel ändern.

Dafür für einen Winter (sofern später 33er HK kommen) 60 EUR auszugeben, finde ich nicht so richtig zielführend.

Ich würde das also nur dann ins Auge fassen, wenn sich abzeichnet, dass ein HK-Tausch nicht in Frage kommt.

eppf

eppf schrieb:
Wenn ich es richtig sehe, dann bringen diese Lüfter eine kürzere Zeit mit sich, bis die Solltemperatur erreicht wird, also ca. 10 Minuten lang zusätzlich 1 bis 1.5 Grad Raumtemperatur. An einer insgesamt zu schwachen HK-Dimensionierung bei abgesenkter Vorlauftemperatur können diese Dinger auch nicht mehr viel ändern.

Nicht ganz, wenn man diverse Threads zu dem Thema etwa auf haustechnikdialog.de verfolgt, ist der Konsens schon, dass die Lüfter nicht nur zum schnelleren Aufheizen des Raumes führen, sondern auch in einem an den Raum angepassten Betrieb sich sehr wohl dazu eignen, bestehende Heizkörper mit niedrigerer Vorlauftemperatur zu betreiben. Bisweilen ist von einer Erhöhung der Wärmeabgabe um bis zu 50 % bei gleichbleibender Vorlauftemperatur die Rede.