Priusfreunde.de

Unabhängig davon, wie sauber oder dreckig das sogenannte "Biofracking" ablaufen kann, der Wirtschaftsminister wäre vollkommen zurecht geteert und gefedert worden, wenn er in der aktuellen Notlage Lösungen angegangen wäre, die selbst bei bestem Willen nicht unter 5 Jahren Ersatz für russisches Gas gebracht hätten.

Der Frackinggedanke ist bezüglich akuter Krisenbewältigung ähnlich zielführend, wie der Ruf nach neuen AKWs, die ca. 15 bis 20 Jahre Bauzeit benötigen.

Wie die Hauptaufgabe beim Gas lautet, sollte eigentlich klar sein:
Man muss den Gaseinsatz so schnell wie möglich drastisch reduzieren bzw. durch andere Energieformen ersetzen und nicht nach neuen Quellen suchen!

eppf

Richtig, aber wer bringt den Menschen bei, dass dies "Opfer" verlangen wird?

Die Quellen muß man nicht suchen. Sieben Mrd. Euro hätten der Förderung von erneuerbaren Energieteägern gut getan. Wrackingas aus Amerika, das zudem noch zu Flüsdigkeit komprimuert und über den Ocean nach Deutschlad transportiert werden muß schädigt die Umelt noch sehr viel mehr als Biowracking. Aber das scheint nicht jeder zu verstehen. wenn man dann sofort die 7 milliarde für die Förderung zum Umstieg auf regenerativen Energieträgern eintsetzt, wird das Biowracking letzten Endes nicht mehr bötigt sein.

Gerd

Ich vermute einmal, die Klimaaktivisten, werden in ihrer Verzweiflung immer mehr präsent sein und es braucht sich dann keiner zu wundern, wenn die Maßnahmen immer häufiger mit dem StGB in Konflikt kommen.

Nein, ich finde es garantiert keine gute Entwicklung, wenn es so seinen Lauf nimmt, nur sehe ich es einfach so kommen, wenn die Politik nicht schleunigst die Sorgen der "letzten Generation" ernst nimmt und sich nachvollziehbar auf den Klimaschutzpfad begibt.

So lange kein "wir haben verstanden" erkennbar wird, werden die Proteste immer mehr werden und die Aktivisten haben genau erkannt, das insbesondere das Tempolimit DER Lackmustest ist, ob seitens der Politik eben dieser ernsthafte Wille vorhanden ist.

Solange es kein Tempolimit gibt, ist alles andere bezüglich Energiepolitik nur bloßes Dahergerede und auch die 2. Forderung, nämlich eine Fortsetzung des 9-EUR-Tickets kann ich nur voll und ganz unterschreiben. Dieses 9-EUR-Ticket kostet im Bereich von 10 Mrd. EUR pro Jahr, im Vergleich zum "Doppelwumms" sind das Peanuts.

Natürlich kommen da noch massive Folgekosten dazu, in Form von ÖPNV-Ausbaumaßnahmen, an denen man allerdings ohnehin nicht vorbeikommt, wenn der Verkehrssektor seine Klimaziele auch nur halbwegs erreichen will.

Um es den Leuten "beizubringen", müssten ALLE demokratischen Parteien dem Volk einmal reinen Wein einschenken, wie es bezüglich des Klimawandels wirklich steht und mit diesem Thema keine Parteipolitik betreiben.

Solange die Politik nicht müde wird, mit dem Finger auf China zu zeigen ("dort werden noch neue Kohlekraftwerke gebaut"), bei gleichzeitigem Import von ca. 120 Mrd. EUR pro Jahr an dreckig produzierten Gütern aus dem "Reich der Mitte", erweist man der Akzeptanz in der Bevölkerung, das Problem Klimawandel auch selbst angehen zu müssen, einen Bärendienst.

Wenn man wie Deutschland allzu lange wie die Made im Speck lebte und auf einmal der Speck zur Neige geht, dann wird es naturgemäß unschöne Entwicklungen geben müssen, so ehrlich muss man sich machen.

eppf

@Gerd:
Du weißt in welchem Land wir leben?
Welche extremen genehmungsrechtlichen Hemmnisse hier auftreten können?

Selbst bei bestmöglichem Durchgriff und nachhaltigem Willen, die Genehmigungen durchzuziehen, kommt innerhalb der nächsten 5 Jahre garantiert kein einziger Kubikmeter Frackinggas aus unserem Boden!

In 5 Jahren muss man allerdings bereits ein Ausstiegsszenario bezüglich Erdgas andenken, um die Klimaziele halten zu können. Das Ganze für lediglich 5 Jahre Förderung aufzuziehen, wird zudem kein Investor mitmachen.

Fracking hierzulande ist eine reine Scheindebatte, ähnlich wie die Laufzeitverlängerung oder gar der Neubau von AKWs. Da wollen sich jetzt ein paar Unions- und FDP-Politiker profilieren, welche allesamt genau wissen, dass es zur Lösung unserer Energieprobleme, weder aktuell noch langfristig, praktisch gar nichts beitragen kann.

Man hat das Volk in populistischer Art und Weise jetzt schon so dummgeredet, dass etwa jeder Zweite für AKW-Neubau ist. AKWs, die mit Genehmigungsprozess nicht vor dem Jahr 2045 bis 2050 fertig sein können, die Problematik von Gegendemos noch gar nicht eingerechnet.

Wie man einen notwendigen gesellschaftlichen Konsens derart torpedieren und so viel Öl ins Feuer gießen kann, ist schon einzigartig.

eppf

eppf schrieb:
...

Um es den Leuten "beizubringen", müssten ALLE demokratischen Parteien dem Volk einmal reinen Wein einschenken, wie es bezüglich des Klimawandels wirklich steht und mit diesem Thema keine Parteipolitik betreiben.

Solange die Politik nicht müde wird, mit dem Finger auf China zu zeigen ("dort werden noch neue Kohlekraftwerke gebaut"), bei gleichzeitigem Import von ca. 120 Mrd. EUR pro Jahr an dreckig produzierten Gütern aus dem "Reich der Mitte", erweist man der Akzeptanz in der Bevölkerung, das Problem Klimawandel auch selbst angehen zu müssen, einen Bärendienst.

Wenn man wie Deutschland allzu lange wie die Made im Speck lebte und auf einmal der Speck zur Neige geht, dann wird es naturgemäß unschöne Entwicklungen geben müssen, so ehrlich muss man sich machen.

eppf

Gut formuliert! Hast Du Hoffnung, dass die Politik und die Masse der Wähler diesen Weg gehen will?

Gruß Thorsten

Sagen wir es so, die Hoffnung, dass es diesen Weg gehen könnte, sehe ich erst zu einem Zeitpunkt aufkommen, wo bereits extreme Klimaschäden nicht mehr vermeidbar sein werden, wenn also so ziemlich allen ein Licht aufgegangen ist, wie extrem die Lage bereits ist.

Dann wird allerdings zum heutigen Akzeptanzproblem, sich einschränken zu müssen, noch eine bisher ungeahnte Klimaflüchtlingswelle dazukommen.

Das derzeitige Energiekostenproblem wird dann vergleichsweise zur absoluten Lappalie verblassen.

Wobei, eine Hoffnung hätte ich noch vorzubringen, nämlich unsere Gerichtsbarkeit. Wenn einmal das Verfassungsgericht verstärkt auf den Plan tritt und die bisher eingetüteten Klimaschutzmaßnahmen in der Luft zerreißt, wenn Richter vermehrt wie in Berlin urteilen, dass ein Protest wie eine Straßenblockade quasi im Überlebenskampf legitim ist, dann könnte über diese Seite Druck aufkommen.

Von der Politik erwarte ich nichts, selbst die Grünen sind hier eine herbe Enttäuschung, da ist das Regieren wichtiger als die Ziele. Das Hauptproblem ist nur, wenn nicht alle demokratischen Parteien an einem Strang ziehen, dabei ggf. aus Wahltaktik selbst zum Populismus greifen (Paradebeispiel Söder und Merz), dann werden wir von ganz rechts massive Probleme bekommen.

eppf

Strom ist preiswert und Energie sparen brauchen wir auch nicht !

Wir haben hier in unserer Siedlung so einen Sp..... !
Der hat immer haufenweise so kitschige Weihnachtsbeleuchtung.
Dieses Jahr hat er noch mehr aufgerüstet! Haus,Garage,Garten, alles ist am Flimmern und Lichterzappeln , das ist sowas von kitschig!!
Für den sollte der Strom ruhig 1 E pro KWh kosten . Mir wäre es recht .
Gruß Heinz !

Lass ihm doch den Spaß, wenn er es bezahlen kann?

"Lass ihm doch den Spaß, wenn er es bezahlen kann" passt weder in Zeiten von Klimawandel noch in Zeiten von Energieknappheit...

Andere Leute fahren in diesen Zeiten in den Winterurlaub, wo die Hänge mit Kunstschnee beschneit werden...

Passt ebenso wenig in die Zeit - alles Leute, die noch nicht in der Realität angekommen sind (oder denen einfach alles schietegal ist)

Für manche Zeitgenossen ist die Weihnachtsbeleuchtung halt eine Leidenschaft. Immerhin sind es heute meist LEDs und keine Glühlampen mehr, da beträgt der Stromverbrauch nur noch einen Bruchteil. Gut, der Vorteil wird durch die Masse wieder aufgehoben.

Timo

Ich habe auch meinen großen LED- Weihnachtsmann auf den Balkon gestellt. Ohne den ist es einfach kein Weihnachten, den brauche ich für die Stimmung. Was nützt es auch überall zu sparen, zu knausern und sich einzuschränken. Ich genieße es lieber, wer weiß was noch alles passiert in naher Zukunft, am Ende zündet der Vladi noch die Bombe und ich habe mir mein letztes Weihnachten wegen dem Strompreis versaut.

Naja, wenn jeder nur genießen würde, als nach dem Motto lebt "jetzt erst recht, wer weiß, was wir uns morgen noch leisten können", der hilft dabei, dass unsere Kinder und Enkel eben nichts mehr genießen können.

Ich glaube, wenn wir auf etwas Weihnachtsbeleuchtung verzichten, bringt uns das nicht um. Nur 1000km östlich muss man WEIT mehr verzichten. Da hätte man gern unsere Probleme.