Priusfreunde.de

Das Problem ist: geht der Gasimporteur (Uniper z.B.) pleite, liefert er gar kein Gas mehr an die lokalen Versorger.

Die müssen sich dann nach einem anderen Lieferanten umsehen. Das wird für den Versorger dann sehr teuer, weil alte Langzeitverträge dann nicht mehr gelten. Kann der Versorger die gestiegenen Preise an die Verbraucher weitergeben, wird’s teuer. Darf er das nicht, geht er auch pleite und der Verbraucher muss sich selbst nach einem neuen Versorger umsehen.

Auch der lokale Grundversorger muss sein Gas irgendwo her beziehen. Am Ende bezahlen wir den Kram sowieso, ob über die Gasrechnung, eine extra Umlage oder allgemeine Steuern.

Das Problem ist wie immer, dass diejenigen mit geringem Einkommen am meisten daran zu knabbern haben.

YarisGerd schrieb:
Ja, die Gaszmlagw ist der falsche Weg. Außerdem bin ich der Ansicht, dass sie rechtswidrig ist! Die Gasumlage ist in meinen Augen der richtige Weg. Nur sehe ich ihn halt falsch ausgestaltet, was die Rückführung der Gelder betrifft. Es müsste ausgemachte Sache sein, dass jeder Euro, der zur Unterstützung der Gaskonzerne läuft, später wieder vom Gewinn der Konzerne abgezogen wird und an die Gaskunden zurückfließt.

Rechtswidrig ist hier gar nichts. Es ist eine Umlage, unabhängig vom Vertrag mit deinem Lieferanten. Solange dieser seinen Vertrag mit laufender Preisgarantie einhält und die staatliche Umlage oben draufkommt, ist das rechtlich gesehen eine saubere Sache. In jedem Vertrag steht beim Passus Preisgarantie "ausgenommen bleiben Änderungen bei Steuern und Abgaben" oder so ähnlich.

autogasprius_berlin schrieb:
Allerdings dürften die 12,85 auch noch hoch subventioniert sein.Richtig, gehen wir einmal davon aus, dass man 70kWh Energie braucht, bis 1kg Wasserstoff an der Tanke verfügbar ist (Dampfreformation, Transport, Verdichtung), dann darf diese Energie 18ct/kWh kosten und da wäre noch kein Cent für die Erzeugungsanlagen bzw. Tankstellen etc eingerechnet.

Manche Leute wären heute froh, 1kWh Gas für 18ct beziehen zu können.

eppf

Es müsste ausgemachte Sache sein, dass jeder Euro, der zur Unterstützung der Gaskonzerne läuft, später wieder vom Gewinn der Konzerne abgezogen wird und an die Gaskunden zurückfließt.

Deine Lebenserfahrung sollte dir eigentlich sagen, dass das nicht passieren wird.

Das ist mir klar, aber man darf doch noch anmerken, wie es richtig wäre .

Wenn die Bevölkerung so etwas kommentarlos hinnimmt, dann kommen die Politiker noch ernsthaft auf die Idee, alles komplett richtig gemacht zu haben. So behaupten sie es "nur".

eppf

Heute gelesen in den Gegionalnachrichten. Die Stw. Blankenburg erhöhen für die Bestandskunden nicht die Preise. Hingegen steigen die Preise für Neukunden in der Grund- und Ersatzversorgung. Gas: 32,02 Ct und Strom 49,25 Ct.

MfG Harzbube.

Es wäre allerhöchste Zeit, dass die Differenzierung zwischen Bestands- und Neukunden im Grundtarif vom BGH einkassiert wird.

eppf

Der Stw. Chef schreibt dazu: Dem gegenüber stehen die rund 5000 Kunden mit Verträgen und festen Laufzeiten. Für sie hatten die Stadtwerke bereits weit vor Ausbruch des Ukraine-Krieges die benötigten Mengen beschafft – zu deutlich niedrigeren Preisen. „An den treuen Bestandskunden geht dieser Kelche also vorbei“.
Korrekt, oder?

MfG Harzbube.

Gibt es ein Land in der EU das auch eine Gasumlage einführt?

Dänemark, Schweden, Finnland plant es nicht, so wie mir Bekannte dort erklärten.

Warum auch, wenn die nicht wie D in dieser Menge russ. Gas brauchen?

Dänemark ist auch eher irrelevant, was das betrifft. Da heizen gerade noch 15 % der Haushalte direkt mit Gas, ein sehr großer Teil läuft über Fernwärme, die sogar zu 50 % erneuerbar erzeugt wird:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wärmewende#Dänische_Wärmewende

Die haben damals nämlich ihre Lehren aus der Ölpreiskrise der 70er/80er-Jahre gezogen und damals schon ein Programm zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen für die Gebäudeheizung geschaffen.

Seit 2013 ist in Dänemark der Einbau von Öl- und Gasheizungen in Neubauten verboten, seit 2016 dürfen auch bestehende fossile Heizkessel nicht mehr durch neue ersetzt werden.

Direkt wieder ein hübsches Beispiel dafür, was alles geht, wenn ein Land nicht 16 Jahre am Stück von einer Partei wie der Union mitregiert wird. Hätten Union und FDP nicht das EEG kaputt reformiert, wären wir in Deutschland auch schon ein ganzes Stück weiter.

harzbube schrieb:
„An den treuen Bestandskunden geht dieser Kelche also vorbei“.
Ein treuer Bestandskunde ist üblicher Weise nicht im Grundtarif, außer er hat sich viele Jahre lang vom Versorger mit dem überteuerten Grundtarif über den Tisch ziehen lassen. Kein Grundversorger hatte nur den üblicher Weise teureren Grundtarif im Angebot! Bloß für die Trägheit vieler Bestandskunden können die neuen Grundtarifkunden nicht krank sein, die nach Kündigung ihres Versorgers laut Gesetz mehr oder weniger in diesen Grundtarif gezwungen werden, weil sehr viele Versorger derzeit überhaupt keine Neukunden mehr aufnehmen.

Ja, wer freiwillig und unnötig zuvor im Grundtarif des Grundversorgers war, der hätte bei einem Verbot, im Grundtarif zwischen Bestands- und Neukunden zu unterscheiden, die A-Karte gezogen. Dies aber wahrlich nicht gänzlich unverschuldet.

Es ist nun mal eine Haupteigenschaft des Grundtarifs, dass dieser ohne Preisgarantie daherkommt und für jedermann da ist, der keinen anderweitigen Vertrag hat und da verbietet sich logischer Weise jedwede Differenzierung.

Es stünde dem Grundversorger ja frei, seinen Bestandskunden im Grundtarif eine Wechseloption in einem Laufzeittarif anzubieten, bloß dieser würde heute mit z.B. einer Preisgarantie von 12 Monaten garantiert einen etwas höheren kWh-Preis aufweisen.

Was aber gar nicht geht, ist den Grundtarif bei Bestandskunden durch massivste Preiserhöhungen für Neukunden quasi zu subventionieren, die gesetzlich in diesen Tarif gezwungen werden. Und wenn es heißt, der Grundtarif für Bestandskunden wird überhaupt nicht angetastet, dann liegt so eine Quersubventionierung auf der Hand!

Gulfoss schrieb:
Gibt es ein Land in der EU das auch eine Gasumlage einführt? Die Frage sollte besser anders lauten: Gibt es andere Länder in der EU, die sich derart von russischen Gas abhängig gemacht haben, wie Deutschland?

eppf

Wir sind halt das Lobbyland schlechthin in allen Belangen. Lobbyrepublik Deutschland .

Hab ich heute Mittag in den Nachrichten richtig gehört? Herr Scholz will die MwSt auf Gas oder der Umlage auf 7% senken? Ob Gas oder Umlage ist mir entgangen, aber bis Ende März.

MfG Harzbube.

Aufs Gas insgesamt. Das gleicht den Mehrpreis durch die Umlage bei hohen Gaspreisen quasi vollständig aus.

PS: Wer sitzt im Aufsichtsrat des Mutterkonzerns (Fortum) von Uniper?

Bingo: Der Rösler Philipp