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Zitat:
Ausstieg nicht vor 2038
Kretschmer pocht auf vereinbarte Laufzeit für Kohlekraftwerke

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hält nichts vom frühzeitigen Ausstieg aus der Kohleverstromung. Die neue Bundesregierung fordert der CDU-Politiker auf, sich an bestehende Verträge zu halten.
- www.n-tv.de/politik/Kretschmer-warnt-vor...article22885038.html
- www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/sachs...1e-a33d-b6dc06cd12e4

Grüße, Egon

Glaubt Kretschmer ernsthaft, mit dem Klima verhandeln zu können, nach dem Motto "bitte bitte halte auch du dich an die Kohlevereinbarungen"?

eppf

Der Einsatz von Kretschmer ist nachvollziehbar, denn der nächste Ministerpräsident in Sachsen könnte von der AfD gestellt werden, da muss man sich schon mal um berufliche Alternativen kümmern.

Die Annahme, die stärkste Partei stelle automatisch auch den MP, ist aber nicht ganz richtig.

Welche Konstellation könnte es somit geben, wenn die AfD den MP stellt?
Eine Koalition zusammen mit der CDU?
Ui, dann kann die Bundes-CDU aber fortan die 20%-Schwelle dauerhaft von unten ansehen...

Kretschmer sollte besser aufpassen, dass ihm sein Industriestandort Sachsen nicht unter die Räder kommt. Der Kohlelobby den Bauch zu pinseln ist jedenfalls der totale Irrweg. Irgendwann wird es dann auch Investoren von Zukunftstechnologien zu bunt, um in einem brauen Sachsen investieren zu wollen. Such es dir jetzt aus, ob diese Farbe von der Kohle oder der politischen Gesinnung kommt.

Der für den Kohleausstieg bereitgestellte Geldtopf ist wahrlich gut genug gefüllt, um ALLEN Arbeitnehmern der Branche Alternativen oder schlichtweg einfach Geld anbieten zu können. Bloß ist es leider so, dass die Arbeitsplätze nur vorgeschoben sind, damit LEAG und Co. weiterhin ihren Reibach machen können.

eppf

@ eppf

Sorry, deine Aussagen sind sehr blauäugig was den geordneten Rückzug vom Kohleabbau angeht. Oder woher nimmst du dein Wissen?
Oder bist du gar involviert in den geplanten Ausstieg?

Die Fördergelder gehen auch nur an die Energiekonzerne direkt. Die Pheripherie wo ebenfalls sehr viele Arbeitsplätze dran hängen fällt komplett durch das Raster.

Auch meine Branche hängt indirekt daran und es ist ein Wandel im Gange. Und der wird definitiv Arbeitsplätze kosten. Zumindest auf mittelfristiger bis langer Sicht.
Zur Zeit profitiert die Industrie vom Boom in China.
Da kenne ich zwar keine Details aber man hätte die Kohleverstromung auch anders aufbauen können (Filteranlagen mit Rohstoffgewinnung).

Das dicke Ende kommt erst noch.
Und wie (in)stabil das Netz werden wird...naja wir werden es erleben.

eppf schrieb:
Welche Konstellation könnte es somit geben, wenn die AfD (Anmerkung: in Sachsen) den MP stellt?
Wenn sich MINDESTENS VIER andere Parteien (Stand jetzt) nicht einig werden
www.bundeswahlleiter.de/bundestagswahlen...bund-99/land-14.html ,
wen sie nach Artikel 60 der sächsischen Landesverfassung ohne Aussprache allerspätestens im 2. Wahlgang gemeinsam zu wählen gedenken. Kommt beim ersten Wahlgang kein Ergebnis mit der Mehrheit der Mitglieder des sächsischen Landtags zu Stande, wird derjenige Ministerpräsident, wer die meisten Stimmen bekommt.

www.landtag.sachsen.de/de/landtag/grundl...im-landtag-89.cshtml

Und wenn CDU/FDP/Grüne/SPD insgesamt noch weiter verlieren, dann gibt's in Sachsen nur noch eine Stimmenmehrheit gegen einen Ministerpräsidenten von der AFD, wenn sich 5(!) Parteien, einschließlich der Linken, zum 2. Wahlgang einig sind.

Die Überlegungen von Daihatsu-Fahrer sind also nicht komplett aus der Luft gegriffen.

TF104 schrieb:
Und wie (in)stabil das Netz werden wird...naja wir werden es erleben.
Möglicherweise weniger instabil als bis vor kurzem die Versorgung mit fossilen Energieträgern an Tankstellen in Großbritannien.

Bananen esse ich lieber als Birnen.
Obwohl diese tendeziell süßer sind.



Was hat eine durchgezogene politische Entscheidung* und deren Folgen** mit technischen Bedingungen*** zu tun?

*Brexit
**billige Arbeitskräfte(aus Osteuropa)
***verfügbarkeit von erneuerbaren Energien

* Entscheidung pro EV
** Elektronikkomponenten aus China
*** Verfügbarkeit verschiedener Energieträger

TF104 schrieb:
@ eppf

Sorry, deine Aussagen sind sehr blauäugig was den geordneten Rückzug vom Kohleabbau angeht. Oder woher nimmst du dein Wissen?Ich zähle nur 1 und 1 zusammen.

Es gibt doch knallharte Fakten:
a) Ohne einen vorzeitigen Kohleausstieg sind unsere Klimaziele Makulatur. Diese massiven CO2-Emissionen können wir uns beim noch äußerst begrenzt verfügbaren CO2-Budget einfach nicht mehr leisten.
b) Der CO2-Preis pro Tonne wird bis zum Jahr 2030 sicherlich auf 100 EUR/t steigen, außer es gibt vorher schon eine quasi freiwillige Erfüllung der Ziele, aber da glaubt man wohl eher an den Weihnachtsmann.
c) 100 EUR pro Tonne Zertifikatspreis bedeuten 10ct/kWh alleine an CO2-Abgaben, da kommen dann in Summe 15 bis 18ct Stromgestehungskosten heraus, das ist definitiv nicht mehr rentabel für einen Betrieb.
d) Wir sind heute schon so weit, dass KKWs die erneuerbaren Energien als Preistreiber am Strommarkt abgelöst haben.

Die einzige Möglichkeit, dass KKWs nach dem Jahr 2030 noch weiterlaufen, wären massive staatliche Subventionen, welche den Kohlestrompreis künstlich dämpfen und damit ein vorsätzliches Beibehalten massiver CO2-Emissionen mit den bekannten Folgen.

So ein Vorgehen wird Karlsruhe in weiteren Urteilen nicht zulassen!

Lasst meinetwegen das Kohleausstiegspapier so stehen wie es ist, aber ohne eine zusätzliche staatliche Quersubvention in Richtung KKW-Betreiber. Dann erledigt sich der Kohleausstieg im Jahr 2030 aus Kostengründen von ganz alleine.

Es ist wirklich so ähnlich wie beim Verbrennerverbot. Da braucht es kein offizielles Verbotsdatum mehr. So ein offizielles Datum hätte vor allem den Sinn, manchen uneinsichtigen Verbrennerhersteller vor seiner Pleite zu bewahren, weil er seinen Irrweg beenden muss, ob er will oder nicht. Wer es allerdings bis heute noch nicht selbst kapiert hat, wird ohnehin Schwierigkeiten bekommen, die Kurve noch zu kriegen.

eppf

Die Investition in die Erschließung neuer Ölfelder rentiert sich nicht mehr (so westliche Ölkonzerne).

www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/...leiden/27739972.html

(Aramco sieht das anders und möchte stattdessen mit Carbon-Capture bis 2060 CO2-neutral werden.)

Zitat:
Klimaneutralität
Scholz verspricht Tempo beim Umbau der deutschen Industrie

Die neue Regierung will binnen einem Jahr die notwendigen Gesetze erlassen, um eine Stromlücke in Deutschland zu verhindern. Das versprach SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz bei einem Auftritt vor Gewerkschaftern.
- www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/klima...2e-bb2b-1a4069e98ae1

Grüße, Egon

DIHK + Gruppe an EE Firmen wünscht sich mehr unternehmerische Freiheit statt mehr Förderung um die Energiewende voran zu bringen:

www.wiwo.de/politik/deutschland/gruener-...reiben/27747516.html

KfW zur energetischen Sanierung:

www.wiwo.de/finanzen/immobilien/kfw-stud...-nutzen/7954384.html

meine Erkenntnisse dazu:
370Mrd € Einsparung bei den Energiekosten, dafür aber 840 Mrd € Investition erforderlich - da müssen die Energiekosten aber wirklich noch steigen, damit sich das lohnt.

Oder die Kosten für die energetische Sanierung müssen eben sinken.

Oder kann man die 840Mrd € woanders (anderer Sektor) investieren und dort damit mehr erreichen?

Das bedeutet das eigentlich in Tonnen CO2 und in €/t=?

Falls sich wer wundert, warum Strom so teuer ist - Millardenbetrug mit EEG Umlage durch mehrere Unternehmen aufgedeckt:

www.handelsblatt.com/unternehmen/industr...mlage-/27753600.html