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Mein Fazit aus "Vorsicht, Verbraucherfalle! – Mogelei bei Bio-Produkten"

EU-Bio Produkte OK, Nicht EU-Bio Produkte, fragwürdig bis äußerst fragwürdig...

Das Nicht EU-Bio unter Umständen ein "anderes" Bio ist, hatte ich schon vermutet...

@KSR

Ich wollte damit auch nicht sagen, dass du allen kleinen Bauern misstrauen solltest. Das wäre ja schlimm.
Ich meine nur, dass dieses "von nebenan" keine Garantie für Qualität ist. Mit dem Punkt "Augen auf" hast du es schon gut getroffen.

Das zählt immer vom Diesel bis zum Lebensmittelskandal. Wir haben mehr in der Hand als man denkt, wenn man eben nur mal richtig hinschaut.

Im edel Bio laden um die Ecke kommt vieles vom Demeter Bio aus China, das gleiche Zeug gab's auch bei uns auf dem Dorf beim örtlichen Bio Bauer zur Ergänzung des Angebotes.

Ich gehe davon aus, das diese Leute/Ladenbesitzer viel zu verlieren haben und ihrerseits auf korrekte Produkte achten.

frufus schrieb:
Das zählt immer vom Diesel bis zum Lebensmittelskandal. Wir haben mehr in der Hand als man denkt, wenn man eben nur mal richtig hinschaut.
Ich bin geneigt, das als mein persönliches "Zitat des Jahres" auszuzeichnen!
Ich denke, wir beide sind in vielen Punkten synchron.

LG
Klaus

Man wird es nicht komplett unterbinden können, aber ein gesundes Mißtrauen sollte sein.
Tatsächlich neige ich dazu, grundsätzlich jedem zu misstrauen, der Geld von mir haben will, zwinge mich aber regelmäßig dazu "die Kirche im Dorf" zu lassen.

Völlig ohne Vertrauen ist soetwas wie Biolandwirtschaft/Fairtrade/Umweltschutz/Menschen helfen garnicht möglich.

Im Prinzip ist das beste "BIO", wenn jeder Grundstücksbesitzer auf seinem Land Obst und Gemüse selbst anbaut. Leider scheint der Wille und die Fähigkeit weitgehend verschwunden zu sein, wenn ich mir die sterilen, auf den Millimeter getrimmten (Vor-)Gärten so anschaue.

In meiner ehemaligen Heimatgemeinde hat man jetzt eine Streuobstwiese neu angelegt - sogar mit alten Obstsorten - und läd die Leute dazu ein in dieser zu verweilen und sich zur entsprechenden Zeit das Obst schmecken zu lassen.

Sobald ich es geschafft habe in meiner Wunschheimat Fuß zu fassen, werde ich dem Beispiel folgen - und selbstverständlich im eigenen Grundstück Obst und Gemüse anbauen, dabei darf der Imker von nebenan gerne ein Bienenvolk bei mir aufstellen.

(träumen wird man ja dürfen...)

Die Marktfrau mit den Käfigeiern ist die harmlose Form des unbekannten alten Bäuerleins, das im Remstal vor vielen Jahren meiner Mutter am Straßenrand "sein" Obst unter einen Sonnenschirm zum Verkauf angeboten hatte. Dummerweise konnte er weder Schwäbisch, noch Hochdeutsch, sondern nur eine slawisch klingende Sprache...
Das Obst sah bei genauer Betrachtung aus wie im Supermarkt.

@ KSR1, danke für den Link der Ziegenkäse-Manufaktur, da werde ich mich bei besserem Wetter einmal zur Verkostung hinbegeben. Falls wir uns dort zufällig über den Weg laufen, könnten wir bei einem Glas Bio-Apfelsaft einige Missverständnisse ausräumen,die plötzlich und unerwartet, möglicherweise durch missverständliche Smilies aus heiterem Himmel aufgetaucht sind. Ohne Smilie.

Liebe Grüße Resi

für mich stellt sich bei solchen Diskussionen immer die Frage nach der "kaufbaren" Alternative.

Also: bei BIO gibt es schwarze Schafe und mitunter "ökologisch fragwürdige" Transportwege.

Bedeutet das automatisch, dass das mitunter günstigere nicht-Bioprodukt, selbst wenn es aus der "Region" stammt, besser bzw mindestens gleichwertig ist?

Nur weil etwas vom Bauern "nebenan" (regional bedeutet max 100km entfernt) stammt, heisst das doch nicht, dass da das Lebensmittel "unbedenklich" oder "gesund" etc ist. Erst recht nicht, wenn es günstig ist.

Natürlich, nur weil es teuer ist, muss es nicht gleich gesund sein.

Letztendlich ist es doch eine Frage der Wahrscheinlichkeit: Wo ist die Wahrscheinlichket höher, ein gesundes, faires Stück Lebensmittel zu bekommen: Beim Discounter (und/oder regionalen trotzdem unbekannten konventionellen Anbieter), der schummeln kann, bei dem aber vieles bereits erlaubt ist, was bei Bio schon verboten ist. Sprich: er muss garnicht schummeln.

Oder beim teureren Bioanbieter aus 1000km Entfernung, der auch schummeln kann, aber deutlich mehr schummeln muss weil die Kontrollen schärfer sind. - Das muss jeder selber beantworten.

Beidesmale kann ich auf Betrüger reinfallen, aber bei Bio ist (für mich) die Wahrscheinlichkeit einfach geringer. Wer alle Möglichkeiten beim konventionellen Anbau legal ausschöpft, hat noch nicht geschummelt und ist trotzdem evtl ungesund. Auch wenns dann regional ist.

Des weiteren: Das Biosiegel "BIO" heisst NICHT: Schadstoffarmer Transport oder Lagerung! Und andersrum. Ich kann regional ein antibiotikaverseuchtes Hühnchen kaufen. Wo soll das Bio sein?
Viele verwechseln das. Aber man kann es doch kombinieren!

Ein Apfel im Mai kann trotzdem "Bio" sein. Die Lagerung und Transport waren dann halt eher selten schadstoffarm. Dessen bin ich mir aber bewusst.
Wenn ich darauf auch noch Wert lege muss ich BIO+REGIONAL+SAISONAL kaufen! Kann ja jeder wie er will kombinieren. Bei uns im Supermarkt gibts Bio+Regional+Saisonal bei vielen Dingen in einem Produkt, man muss es dann halt auch auswählen und kaufen.

Ich wollte auch nicht gegen Biosiegel sprechen. Wenn der Bauer in der nähe Demeter-zertifiziert hat um so feiner.
Waldfuchs schrieb:
Ein Apfel im Mai kann trotzdem "Bio" sein. Die Lagerung und Transport waren dann halt eher selten schadstoffarm. Dessen bin ich mir aber bewusst.
Wenn ich darauf auch noch Wert lege muss ich BIO+REGIONAL+SAISONAL kaufen! Kann ja jeder wie er will kombinieren.
Genau darauf wollte ich raus.

Danke @Resi, wobei ich zum Ziegenkäse lieber ein (Hachenburger) Pils trinken würde. Edit: den gibt es auch in Herborn zu kaufen, siehe kleine-fromagerie.com/wo-kaufen/ ist das nicht näher bei Dir?

LG
Klaus

Darf ich zu der Diskussion auch etwas beitragen.

In Österreich gibt es tendenziell sehr viele BIO-Betriebe.
Ich kenne persönlich einen BIO-Milchbauern im OÖ Mühlviertel (er hat eine kleine Wiese von mir gepachtet).

Er ist BIO-Bauer aus Überzeugung. Dabei geht es nicht nur um gesunde Nahrung, sondern auch um das Wohl der Tiere.

Der Bauer hat ca. 50 Kühe.
Sie haben einen großen immer offenen Stall ohne Eisengitter, der mit Stroh ausgelegt ist. Das Stroh wird regelmäßig gewechselt. Die Kühe können sich dort hinlegen/aufhalten wo sie wollen. Sie können jederzeit ins Freie auf die 25Ha großen Wiesen rund um den Stall gehen. Am Abend kommen die Kühe zum Melken (ok, manche müssen "überredet" werden) und werden auf einem Melkstand mit 10 Plätzen von den Menschen am Bauernhof gemolken.
Der Bauer bekommt zur Zeit 62 cent pro Liter Milch und kann als Vollerwerbsbauer auch davon Leben. Eine Kuh gibt ca. 20 Liter Milch pro Tag. Auf dem Hof wird fast auschließich Gras und Heu von den eigenen und gepachteten Wiesen verfüttert. Kraftfutter wird nur in sehr geringem Ausmaß dazugefüttert (Winter). Alle Futtermittel müssen BIO zertifiziert sein.
Ein Tierarzt wird praktisch nie benötigt, abgesehen von vogeschriebenen Überprüfungen.
Insgesamt machen die Tiere, der Hof und die Menschen auf mich den Eindruck: Das ist ein Bauernhof.

Ich kenne auch einen konvetionellen Bauern in der Steiermark. Der Unterschied:

• 60 Kühe in etwas kleinerem Stall


• fixe Kojen für die Tiere mit Eisengestängen, mit Stroh bedeckt. Das Stroh wird nur aufgefüllt, nicht ausgetauscht


• Die Tiere sind zwar nicht angebundenn, verlassen den Stall aber in ihrem ganzen Leben nicht, ca. 11 Jahre.


• Ein Kuh gibt ca. 35-50 Liter Milch pro Tag


• Um diese enorme Milchleistung zu erbringen, sind pro Tag bis zu 20kg Kraftfutter notwendig (Mais, Gerste, etc)


• Das restliche Futter beteht aus Silage (eingelagerter Mais und Gras)


• Der Tierarzt ist regelmäßig notwendig, Medikamente (Antibiotika) dürfen verwendet werden.


• Die Tiere werden automatisch von einem Melkroboter gemolken, menschliche Zuwendung erhält nur der Roboter, wenn ein Störfall auftritt.


• Der Bauer erhält zur Zeit 40 cent pro Liter.

Fazit:
Auch auf dem BIO Hof ist nicht alles perfekt. Zum Beispiel werden allen jungen Kälbern die Hörner ausgebrannt (bio und nicht, durch den Tierarzt unter Betäubung). Taugt mir nicht, is aber so.

Der Liter BIO-Milch kostet ca.15-20 cent mehr. Das ist mir die "artgerechtere" Haltung allemal wert.

Ist die BIO-Milch gesünder, besser? wahrscheinlich z.B.: keine Antibiotika-Rückstände.

Bei Gemüse und Getreidebauern kann man sicherlich ähnliche Betrachtungen anstellen.

Wie jemand schon geschrieben hat, ist es letztlich eine Wahrscheinlickeitesrechnung.
Klar ist: Bei BIO ist es wahrscheinlicher ökologischere, artgerechtere, "gesündere" Lebensmittel zu bekommen.

BIO-Erdbeeren aus China im Februar sind weder BIO noch sonst irgendwie sinvoll, das ist einfach nur Schwachsinn.

Tut mir leid für die Länge

KSR1 schrieb:

Danke @Resi, wobei ich zum Ziegenkäse lieber ein (Hachenburger) Pils trinken würde. Edit: den gibt es auch in Herborn zu kaufen, siehe kleine-fromagerie.com/wo-kaufen/ ist das nicht näher bei Dir?

LG
Klaus

Kann ich das als Zusage verstehen? Herborn ist einfacher zu Fahren, wichtig ist Bio Ziegenkäse um beim Thema zu bleiben.

Treffen sind leider generell nicht einfach. Ich bin aktuell z.B. bei der Arbeit. Aber ausschließen will ich es nicht.

LG
Klaus

Für @Knuddel1984...



Ist "Bio-Mineralwasser" eigentlich echt anders als anderes oder ist es Marketing-Masche/Veräppelung?

Gibt's noch einen oder meinst du mich?

Veganes Wasser finde ich auch immer sehr lustig. Frag mich ich immer woher diese Unterschiede kommen.

Ich stehe mehr auf Kraneberger gefiltert mit Britta und aufgesprudelt mit SodaStream * nein ich werde nicht für Werbung bezahlt *