Priusfreunde.de

Habe mir neulich einen Ökotee gekauft mit Biosiegel und Kontrollstelle darauf abgedruckt.

Aus Interesse habe ich dann mal die Kontrollstelle im Internet gesucht und festgestellt, das der Hersteller dort gar nicht gelistet ist.

Auf Anfrage erhielt ich dann die Auskunft, das man nicht der eigentliche Hersteller sei, sondern der Abfüller die Firma XY ist, die jedoch dann gelistet war in der Kontrollstelle.

Also ich habe ja meine Zweifel, ob das wirklich noch von Anfang bis Ende transparent durchschaubar ist, insbesondere von "Nicht-EU"- zertifizierten Produkten...

Am besten finde ich da BIO-Obst und Gemüse aus China.
Selbst wenn ich glauben würde das das Bio angebaut wäre (was ich nicht tue) ist doch spätestens mit dem Transport jeder Biogedanke mit Füssen getreten.

LG
Siggi

Wobei ich mal eine Studie gelesen habe, das Bio-Äpfel aus Neuseeland nahezu genau so Bio sind wie welche vom Bodensee...trotz des Transports, weil pro m² deutlich mehr wachsen und weniger Wasser zum gießen benötigt würde...

Im Nebengeschäft haben wir auch ein Bio Produkt und sind daher Bio Zertifiziert. Jedes Jahr durchlaufen wir eine Kontrolle und bekommen besuch von einem Inspektor obwohl wir nur der Inverkehrbringer sind. Also das, was deine Teemarke da macht ist definitiv illegal!

Neun von zehn Befragten liegt das Wohl der Tiere am Herzen: Mehr als 80 Prozent der Deutschen sind für mehr "bio" in den Supermärkten. Die Unterschiede zu konventioneller Landwirtschaft sind gravierend.

www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=62092

Nun habe ich doch noch ein Zertifikat vom Händler bekommen, er ist nicht dort registriert, was er auf der Verpackung angibt... ich hege dennoch meine Zweifel das da keine Lücken zum schummeln sind...

Daihatsu-Fahrer schrieb:


www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=62092

Sehr schöner und interessanter Film, danke dafür.

LG
Siggi

Gulfoss schrieb:
Wobei ich mal eine Studie gelesen habe, das Bio-Äpfel aus Neuseeland nahezu genau so Bio sind wie welche vom Bodensee...trotz des Transports, weil pro m² deutlich mehr wachsen und weniger Wasser zum gießen benötigt würde... ...und die Lagerung der einheimischen Äpfel auch einiges an Energie verbraucht.

MfG Harzbube.

Das hängt vom Bio-Siegel ab. Bioland, Naturland und Demeter sind empfehlenswert.

de.wikipedia.org/wiki/Bio-Siegel

So ist es! Andere Bio-Siegel nach europäischen Richtlinien (meistens in den Discountern) betrachte ich immer mit gesunder Skepsis!
Wenn ich die Möglichkeit habe, schaue ich mir auch gerne die Erzeuger an. Geht natürlich hier auf dem Land bei mir leichter...

Gruß Martin

harzbube schrieb:
...und die Lagerung der einheimischen Äpfel auch einiges an Energie verbraucht.
Was hauptsächlich daran liegt, daß die Kunden hübsche Äpfel wollen und das sie der Handel auf eine handvoll Sorten "geimpft" hat.
Wir haben fast das ganze Jahr eigene Äpfel. Eine Sorte wird schon im August reif, ist dafür nicht gut lagerfähig. Späte Sorten lagern teilweise bis zum nächsten Sommer. Im eigens von Vater angefertigten Holzregal. Anforderung ist "nur" ein "Kellerraum". Energiezufuhr nicht nötig.

Zum Thema: ich halte es für schwierig und komplex. Allein schon die Definition, was Bio ist. Wer hat das Recht das festzulegen?
Für mich, gerade bei Lebensmitteln, ist es sinnvoll, Zeug aus der Region zu kaufen. Am besten da, wo man Leute fragen kann. Also auf dem Markt oder im Hofladen. Dann braucht man keinem Siegel glauben, sondern nur "Bauer Erich". Bei Produkten wie dem Tee geht das natürlich nicht. Ich kenne mich da nicht aus, gibt es bei Tee ähnlich dem Kaffee kleine Röstereien bzw. Fachbetriebe?

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
harzbube schrieb:
...und die Lagerung der einheimischen Äpfel auch einiges an Energie verbraucht.
Was hauptsächlich daran liegt, daß die Kunden hübsche Äpfel wollen und das sie der Handel auf eine handvoll Sorten "geimpft" hat....mit wechselndem Angebot. Die meisten Kunden, auch wir, haben uns auf eine Sorte eingeschossen.
Wir haben fast das ganze Jahr eigene Äpfel. Eine Sorte wird schon im August reif, ist dafür nicht gut lagerfähig.Eben, nicht lagerfähig. Wer möchte schon über das Jahr Schrumpeläpfel kaufen? Nicht jeder Kunde hat einen Garten und einen Keller, wo Luftfeuchtigkeit und Temperatur über mehrere Monate konstant sind.
Übrigens: Hast Du schon mal beobachtet, wie einige Kunden die Waren durchkneten, von allen Seiten beäugen und dann wieder zurück legen?

Ich wollte mit meinem obigen Einwand nur sagen, dass aus Übersee importierte Äpfel laut einer Studie (TV) nicht mehr Energie (Transport) benötigen, als über das Jahr einheimische gelagerte Äpfel brauchen, + Begasung.

Der Handel muss dem Kunden Waren liefern, die auch vom Kunden akzeptiert und gekauft werden. Wer das nicht kann, geht Pleite. Das Ganze nennt man Konkurrenzkampf.

MfG Harzbube.

@Harzbube, nimm Anmerkungen bitte nicht so oft als persönliche Kritik.
Ich kenne die Theorie mit CO2 für Kühlung vs. Transport. Wie so oft hast Du natürlich Recht! Und wenn ich einen Absatz mit Leerzeile mache, bezieht sich das Folgende nicht mehr unbedingt auf etwas zuvor Zitiertes.

Das mit der Lagerung war ein Beispiel aus meiner Erfahrung. Ein Großhändler könnte sicher auch für entsprechende Lagerung sorgen. Wenn, ja wenn "die Leute" nicht eine Sorte präferieren würden. Für Kartoffelbrei nimmt man ja auch mehlig kochende Kartoffeln, für Bratkartoffeln festkochende. Um das mal an einem anderen Beispiel zu verdeutlichen.
Vielfalt ist was feines! Trinkt mal einen frischen Apfelsaft, der aus mehreren Sorten gemacht ist. Danach wird die Lust auf einen Einheitssaft aus dem Supermarkt wahrscheinlich gegen Null gehen. Bei euch gibt es das nicht, mit frischem Apfelsaft? Macht mal Urlaub in Hessen. Ähnlich wie es in Weingebieten zur Saison z.B. frischen Federweiser im Guts-Ausschank gibt, kann man dort mitunter Apfelsaft kosten.

Ich pers. esse lieber einen leckeren, kleinen und schrulligen Apfel und trinke zur Not ein Glas Wasser dazu und esse ein Stück Kerze. Besser als ein Einheitsapfel mit gewachster Haut, der man nicht ansieht, ob es darunter schon faul ist.

Bio wird leider zu oft mit "es darf gammlig sein" verwechselt. Das wurde leider von unseriösen Produzenten schon so gehandhabt. So hatte ich vor geschätzt 15 Jahren ein Bio-Olivenöl, das richtig gammlig schmeckte. Ein TV-Bericht darüber legte dar, daß hier viel großzügiger verdorbene Oliven verwendet wurden.
Wenn ein Apfel eine Frostbeule hat, dann schneide ich sie weg. Besser als Supermarktware, die auch bei komplett weggefaultem Inneren noch gut aussieht.

Muß man heute noch z.B. Getreide gegen Mutterkorn spritzen? Oder gibt es längst Möglichkeiten, das giftige Zeug nach der Ernte aus zu sortieren?

LG
Klaus

Passend zum Thema "BIO" am kommenden Montag in der ARD: 22:45 Uhr.

Vorsicht, Verbraucherfalle! – Mogelei bei Bio-Produkten

Das Geschäft mit Bio-Lebensmitteln boomt. Immer mehr Produkte im Supermarktregal tragen das EU-Biosiegel – auch wenn sie nicht mal aus der EU kommen: Sesam aus Ägypten, Bohnen aus China oder Olivenöl aus Tunesien. Doch wie bio sind die Produkte wirklich?

Die Reporter von "Vorsicht, Verbraucherfalle!" haben sich in mehreren Ländern auf Spurensuche begeben – mit erschreckenden Ergebnissen. Sie fanden Apfelplantagen, die hochgradig mit Pestiziden belastet sind und Anbauer, die gar nicht kontrolliert werden können.

MfG Harzbube.

Danke, Aufnahme programmiert.

LG
Klaus