Priusfreunde.de

Mister MMT schrieb:
Der massive Ausbau der zentralisierten eE, die ebenfalls notwendig sind, ist unglaublich teuer, ...Hallo Jan,
ich befürchte, genau hier bist du der etablierten Versorgerlobby auf den Leim gegangen.

Ich hoffe vor allem, du meinst nicht wirklich "zentralisierte" EE, die notwendig ist, sondern vor allem "dezentralisierte". Davor haben nämlich die Großversorger genau soviel Angst, wie der Teufel vorm Weihwasser, weil ihnen damit ihre bisherigen Geschäftsmodelle wegbrechen.

AKWs und KKWs blockieren mit ihrer hohen Grundlastträgheit schlichtweg den Wandel, hin zu einer zukunftsfähigen Stromversorgung.

Wenn Wind- und PV-Spitzen das Netz "verstopfen", schreit man sofort Mordio, wenn die AKW- und KKW-Grundlast während des ganz normalen Tageslastprofils zwischen 0:00 und 6:00 viel mehr Strom erzeugt, als man irgendwo brauchen kann, ist es dagegen (sorry) scheißegal.

Hier wird schlichtweg mit zweierlei Maß gemessen, immer zu Lasten der EE.

eppf

Ich verstehe, dass es viel Arbeit wäre, die französischen Threads zu lesen. Eine Zusammenfassung machen würde den Bildungseffekt nicht zurech werden. Es tut mir Leid, da sollten die Interessierten selber dran.

Mir hat vor allem die Diskussion die die angeblichen Lügen analysiert gefallen. Man könnte dort erst ein mal nur die 10 hauptposts von @FoLuxo lesen.

Wenn ich von zentralisierte eE spreche, meine ich riesige Windmühlen- oder Sonnen-energie Anlagen.

Jan

Mister MMT schrieb:
Wenn ich von zentralisierte eE spreche, meine ich riesige Windmühlen- oder Sonnen-energie Anlagen. Solche Anlagen sind aber in meinen Augen genau der Irrweg, zumindest solange in diesem Verbund dezentralisierte Anlagen behindert werden.

Die dezentrale Stromerzeugung muss unbedingt vorangetrieben werden, sonst haben die EEs ein prinzipielles Problem.
- Auf jedes neue Hausdach mit passender Ausrichtung zwingend eine PV-Anlage vorgeschrieben, das wären keine Zusatzkosten, sondern Win-Win
- Aufweichung der lobbygesteuerten On-Shore Windkraftbeschränkungen in Verbindung mit vielen lokalen Genossenschaften mit Bürgerbeteiligungen
- Wegfall von aberwitzigen Hemmnissen, wie z.B. in diesem TV-Bericht beschrieben:
www.daserste.de/information/wirtschaft-b...arstrom-aus-100.html

Das sind die Dinge, die unbedingt vorangetrieben werden müssten! Möglichst viele Leute sollten ihren benötigten Strom selbst erzeugen können.

Leider bin ich sprachlich nicht in der Lage, die von dir geposteten Links zu verfolgen.

eppf

Leider bin ich sprachlich nicht in der Lage, die von dir geposteten Links zu verfolgen.

OK, ich meine zu wissen, dass das auf Dich zutrifft. Ich werde deshalb doch die wichtigsten Berichten von @FoLuxo übersetzen und in einem neuen Thread in der Reihe nach posten. Ich werde wohl etwas Zeit dafür brauchen.

Mir ist es einfach wichtig, dass manchen in D auch die Sichtweise von gut informierten nicht-Deutschen kennen lernen, und mit der gewonnenen Informationen Ihre Sicht auf das Problem ergänzen und vielleicht sogar anpassen.

Ich bin übrigens 100 % mit Dir einverstanden, denke aber, dass alle möglichen Mitteln um nicht-fossile Energie zu erzeugen, notwendig sind. Und für mich beinhaltet das auch Atomenergie bis die eE und Ihre Derivaten weiter gekommen sein werden. Es ist ein Frage der Prioritäten.

Das Wichtigste ist für mich, noch schneller die KKW abzuschalten, AUCH woanders als in Deutschland, und das mit ausreichende Hilfen für die Betroffenen. KKW zehn oder manchmal sogar 20 Jahre weiter betreiben würde Mitteln dazu freimachen, angenommen sie würden u.A. dafür verwendet werden.

Jan

Mister MMT schrieb:
... denke aber, dass alle möglichen Mitteln um nicht-fossile Energie zu erzeugen, notwendig sind.Man darf aber auch nicht "nicht-fossil" mit "CO2-frei" gleichsetzen.

Noch mag zwar ein AKW eine deutlich bessere CO2-Bilanz als der Strommix darstellen, die Betonung liegt aber wirklich auf dem Wörtchen "noch". Bei einem deutlichen Ausbau der Kernkraft hin zu einem nennenswerten Anteil am Gesamtenergieaufkommen würde man CO2-technisch den Teufel mit dem Beelzebub austreiben.

Es mag zwar durchaus eine legitime Betrachtung sein, die bestenden AKW noch einige Jahre länger als geplant weiter zu betreiben, aber man sollte hier immer das Nutzen/Risiko-Verhältnis in Bezug auf den damit erzielbaren Anteil am benötigten Gesamtenergieaufkommen berücksichtigen.

Ich finde es jedenfalls keine gute Idee, ein weiteres Tschernobyl/Fukushima abzuwarten, um ein paar Prozentpünktchen am Energieaufkommen abzudecken. Vor allem verkommt bei so einem Szenario vergleichsweise z.B. JEGLICHE Abstandsregel bei der Windkraft zur reinen Farce. Es hat sich ja auch bei uns sehr anschaulich gezeigt, dass es die Atomkonzerne mit der Sicherheit bei weitem nicht so ernst nehmen, wie man es eigentlich erwarten müsste.

Desweiteren stößt mir immer sehr negativ auf, dass bei allen Rohstoffen, die für die EE-Erzeugung bzw. die E-Mobilität benötigt werden, sofort und vollumfänglich die Umweltbelastung bei deren Gewinnung sehr plakativ an die Wand gemalt wird, aber das, was beim Uranbergbau abläuft, blendet man geflissentlich aus.

Dabei sollte eines vollkommen klar sein, nur wenn man Energie sparen und Energieeffizienz endlich einmal den Stellenwert einräumt, den man zwingend braucht, hat man überhaupt eine Chance, den Energiehunger der Welt umweltverträglich zu stillen.

Alle Konzerne, deren Geschäftsmodelle auf (vielfach unnötig) energiehungrigen Produkten basiseren, reiben sich doch die Hände, wenn sie Diskussionen wie "Atomkraft vs. CO2" lesen. In bestem Wissen, ihr Geschäftsmodell werde noch länger intakt bleiben.

eppf

eppf schrieb:

Dabei sollte eines vollkommen klar sein, nur wenn man Energie sparen und Energieeffizienz endlich einmal den Stellenwert einräumt, den man zwingend braucht, hat man überhaupt eine Chance, den Energiehunger der Welt umweltverträglich zu stillen.

Alle Konzerne, deren Geschäftsmodelle auf (vielfach unnötig) energiehungrigen Produkten basieren, reiben sich doch die Hände, wenn sie Diskussionen wie "Atomkraft vs. CO2" lesen. In bestem Wissen, ihr Geschäftsmodell werde noch länger intakt bleiben.


Heute bedeutet Energie sparen in der Praxis hauptsächlich weniger Erdöl zu verbrennen, weil dieser Energieträger weltweit für 80% des Energieverbrauchs steht. Sparen bedeutet also Verzichten auf Produkte dessen Produktion direkt oder indirekt von Erdölverbrennung durch Maschinen abhängig ist. Auch die Konzerne die Du erwähnst, werden sich diese Notwendigkeit stellen mussen.

Das Instandhalten der bestehenden AKW sind nur ein kleines Plaster um die Folgen der Kontraktion des PIBs (5% pro Jahr wären nach Experten wie Jean-Marc Jancovici notwendig) etwas ab zu federn, und keineswegs die Lösung um die Welt zu dekarbonisieren.

@FoLuxo klärt auch solche Zusammenhängen auf.

Jan

Hallo

habe mir gestern nachfolgende Sendung auf ARTE angeschaut

Unser Freund, das Atom – Das Zeitalter der Radioaktivität

Jetzt verstehe ich den Zusammenhang der Argumentation 'mehr Atomkraftwerke, weniger CO2' besser

Mlg
JazzEr

Wie die Betreibergesellschaft des Kernkraftwerks Cattenom am Mittwoch mitteilt, gab es bereits in der Nacht zum Samstag einen Vorfall der Sicherheitsstufe 1, der dazu geführt hat, dass der Reaktorblock Drei heruntergefahren wurde.
www.wort.lu/de/lokales/cattenom-vorfall-...6b3bda2cc1784e364d59

LG
Klaus

Schwimmendes Atomkraftwerk lohnt sich nicht mal in Rußland:
www.mdr.de/nachrichten/osteuropa/land-le...-lomonossow-102.html

Zitat:
Atommüll
Minister fordert Einbindung der Bürger in Endlagersuche

Die Veröffentlichung geeigneter Gebiete für ein Atommüll-Endlager steht kurz bevor. Für eine Entscheidung pocht Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies auf ein transparentes Auswahlverfahren. - www.spiegel.de/politik/deutschland/atomm...91-a41a-7c1e193674b9


Zitat:
Strahlendes Erbe
Was, wie viel und wohin damit – die deutsche Atommüll-Bilanz

Deutschland sucht Endlager für seinen Atommüll. Um welche Mengen geht es - und wo lagern sie bis dahin? - www.spiegel.de/wissenschaft/technik/endl...55-adaf-3312b7427d9e


Grüße, Egon

- Bekanntgabe von Endlagerregionen - Strahlende Aussichten
- Suche nach Atommüll-Endlager - "Das sind wir den nachkommenden Generationen schuldig"
- Bericht: Regierung streicht Gorleben von Endlager-Liste
- Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung - Gorleben wird kein Endlager

Grüße, Egon

Zitat:
Suche nach Atommüll-Endlager
Bayern schäumt - ein bisschen

Gorleben ist als Atommüll-Endlager raus, halb Bayern drin: Was heißt das für den Fortgang des Verfahrens? Drei Lehren.
- www.spiegel.de/politik/deutschland/atomm...72-b327-ecf1c21942a2

Grüße, Egon

Für mich steht bereits fest, wo das Endlager seinen Platz finden wird. Ich weiß zwar nicht in welchem Bundesland, aber an welcher Stelle.
Hybridfan5

Zitat:
Fischer und Anwohner besorgt
Japan will radioaktives Wasser ins Meer leiten- www.n-tv.de/panorama/Japan-will-radioakt...article22105314.html

Trotz nuklearer Belastung
Fukushima-Wasser soll ins Meer - wie gefährlich ist das? - www.spiegel.de/wissenschaft/fukushima-ve...71-bf1b-62c45713ab83 (Video)


Grüße, Egon

Zitat:
Kernenergie gegen Klimawandel
Wäre es klüger, bei Atomkraft zu bleiben?

Die Zeit drängt. Deutschland hat sich beim Kampf gegen den Klimawandel viel vorgenommen und will den Ausstoß von Kohlendioxid massiv senken. Wäre es da nicht klug, den CO2-armen Strom aus Atomkraftwerken einfach weiter zu nutzen?
- www.n-tv.de/politik/Waere-es-klueger-bei...article22122916.html

Lesenswert.

Grüße, Egon