Priusfreunde.de

Wenn ein illegales Rennen nicht zu beweisen ist sollte es die Presse auch nicht so nennen. Wahnsinnsraserei o.ä. Ausdrücke dürften doch Clickbait genug sein.

Ab 80km/h über Limit Fahrzeugbeschlagnahme und Führerscheinentzug (Wiedererlangung nach frühestens 2 Jahren und bestandener MPU) wäre gerechtfertigt. Die Fahrzeugbeschlagnahmung hätte auch gleich eine soziale Komponente, meist entspricht ja das Fahrzeug dem eigenen Einkommen. Fahrzeuge versteigern und der Erlös geht an die Verkehrsopferhilfe.

@eppf

Das Argument Freikaufen ist interessant und wäre keins wenn man grundsätzlich in Tagessätzen strafen würde.
Denn dann kostet Rasen immer verhältnismäßig gleich viel und Freikaufen würde entsprechend teuer.

@TF104:
Es bliebe trotzdem noch ein ungerechtes Freikaufen.
Die Tagessätze bemessen sich nämlich nicht an der Geldmenge, die man nach Begleichung seiner laufenden monatlichen Kosten noch übrig hat.

Jemand, der im Jahr 7-stellig verdient, hat absolut und prozentual gesehen sehr viel mehr "Spielgeld" als jemand, der mit einem Normalgehalt um die 3000 EUR pro Monat Auto, Wohnung und den allgemeinen Lebensunterhalt finanzieren muss.

Dass bei solchen Vergehen die zugehörige Geldstrafe in Tagessätzen berechnet werden sollte, da rennst du bei mir offene Türen ein. Nur bei Exzessen sollte die gesiebte Luft mit im Spiel sein, wo kein Geld der Welt dagegen hilft.

Priuskater schrieb:
Wenn ein illegales Rennen nicht zu beweisen ist sollte es die Presse auch nicht so nennen.Wenn es augenscheinlich eines war, sollte man es auch so nennen dürfen, egal ob ein Richter später zum selben Schluss kommt.

Diese Meinungsäußerung ist genauso frei, wie die unabhängige Entscheidung eines Richters. Dass es spitzfindige Rechtsanwälte gibt, die einem das Wort im Mund umdrehen können und Richter bzw. Staatsanwälte argumentativ in die Tasche stecken, ist auch kein allzu großes Geheimnis.

eppf

eppf schrieb:
Die Floskel "Unfälle passieren" ist immer so einfach dahergesagt...
Ein Spruch unserer Arbeitssicherheit während meiner Ausbildung vor 30 Jahren: "ein Unfall ist kein Zufall!" Passend dazu der Spruch der damaligen Gewerkschaft: "lieber um 5 zuhaus, als um 4 im Krankenhaus".
Ich weiß aber wohl, das diese Sprüche nichts bringen. Nicht bei denen, die so tolle Fahrer sind, daß sie beim Beschleunigen innerorts auch mal schnell über 100 drauf haben können...

TF104 schrieb:
Die Toleranz einiger Mitgleider kann ich nicht nachvollziehen.

Aber wenn man nicht weiter weiß dann werden halt Populismus und Bildniveau herangezogen...hat was!
Du hast schon recht, ich war unsachlich. Nix für ungut. Ich habe mich mit der Verallgemeinerung "Alle Welt" persönlich angesprochen gefühlt. Und ich bin in vielen Fällen eben nicht alle Welt. Ich schätz mal, wenn wie beide mal an einem Tisch sitzen würden, gäbe es diese Mißverständnisse nicht und wir würden voller Respekt für den Anderen auseinander gehen.

LG
Klaus

Ja manchmal liest man was, was so nicht gemeint ist.
Alles gut.

Zitat:
Polizei ermittelt
Lebensgefährliche Aktion auf A45: Mercedes-Fahrer will anderes Auto zum Anhalten zwingen
- www.come-on.de/luedenscheid/lebensgefaeh...wingen-13838169.html

Grüße, Egon

Priuskater schrieb:
...
Ab 80km/h über Limit Fahrzeugbeschlagnahme und Führerscheinentzug (Wiedererlangung nach frühestens 2 Jahren und bestandener MPU) wäre gerechtfertigt. ...
Klingt gut.
Leider befürchte ich, dass solche Lappen, die >= 80km/h ÜBER dem Limit fahren, sich dann einfach ohne Fahrerlaubnis hinters Steuer setzen.
Ich bin immer wieder erschrocken, wie oft mal davon liest....
(und das sind ja nur die Fälle, die erwischt werden).




Gruß

PMueller

Bei solchen Kandidaten hilft erstmal nur noch Freiheitsstrafe und ein lebenslanges Verbot für einen Führerschein.

PMueller schrieb:

(und das sind ja nur die Fälle, die erwischt werden).


Also ich kann an einer Hand abzählen wie oft ich nachm Führerschein gefragt wurde. Und die 3 mal waren auch noch ziemlich zu Beginn meiner Fahrerkarriere. War locker 10 Jahre nicht mehr in einer vollständigen Verkehrskontrolle (Führerschein, Pusten, Verbandkasten etc.)

Die Wirksamkeit eines Fahrverbots auch nur ansatzweise damit in Relation zu setzen, wie oft man selbst innerhalb der letzten Jahrzehnte in eine Polizeikontrolle gelangte, halte ich für kein bisschen zielführend.

eppf

Nein, es soll aber verdeutlichen wie hoch die "Fangquote" sein wird - ergo verliert die Strafe ihre Wirksamkeit wenn es ehh nicht kontrolliert wird. Zumindest bei denen, wo es ehh egal ist.

www.n-tv.de/21923802

"Fast jeder dritte Verkehrstote in Deutschland kam im vergangenen Jahr bei einem Unfall im Zusammenhang mit zu hoher Geschwindigkeit ums Leben. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, wurden insgesamt 963 Menschen bei sogenannten Geschwindigkeitsunfällen getötet.53.687 wurden verletzt, 13.769 davon schwer. Weitere häufige Unfallursachen sind die falsche Straßenbenutzung, Überholen oder Alkoholeinfluss."

Mit bis zu 140 km/h haben sich zwei Mercedes-Fahrer in der Münchner Innenstadt ein Autorennen geliefert. Die erlaubte Geschwindigkeit betrug 50 km/h, wie ein Polizeisprecher am Dienstag bestätigte. Laut Pressemitteilung vom Montag war zufällig eine Polizeistreife vor Ort, die den beiden Männern in der Nacht von Sonntag auf Montag bei ihrem Rennen folgte und sie schließlich zum Halten brachte.
www.t-online.de/region/muenchen/news/id_...km-h-zu-schnell.html

LG
Klaus

Bassinus schrieb:
Nein, es soll aber verdeutlichen wie hoch die "Fangquote" sein wird ...Manche Leute mögen zwar die Executive für beliebig ahnungslos halten, aber anzunehmen, dass ein BEKANNTER Führerscheinentzug bei dessen KONSEQUENTER Missachtung lang "gutgehen" wird, halte ich für weit hergeholt.

Ganz auf der Brennsuppe dahergeschwommen ist unsere Polizei gewiss nicht.

Man sollte es bitte nicht vergleichen mit einem Fall wie z.B. Marco Reus, der überhaupt keinen Führerschein besaß und trotzdem rumfuhr.

Jemand, der unter gröbster Missachtung der Verkehrsregeln einen längeren Führerscheinentzug aufgebrummt bekam, fällt gewiss nicht in dieses Schema. Da mögen zwar Einzelfahrten unbemerkt durchgehen, aber ein "als wäre nichts gewesen" funktioniert definitiv nicht.

eppf

Zitat:
Zahlen des Statistischen Bundesamts
Fast jeder dritte Verkehrstote starb durch überhöhte Geschwindigkeit

Höhere Bußgelder für zu schnelles Fahren wurden zuletzt hitzig diskutiert. Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen nun: Jeder dritte Verkehrstote starb 2019 bei einem Geschwindigkeitsunfall.
- www.spiegel.de/auto/deutschland-fast-jed...8a-9d39-1bb2a6d3bc77

Grüße, Egon

eppf schrieb:
...Manche Leute mögen zwar die Executive für beliebig ahnungslos halten, aber anzunehmen, dass ein BEKANNTER Führerscheinentzug bei dessen KONSEQUENTER Missachtung lang "gutgehen" wird, halte ich für weit hergeholt.
...
Ich will gar keine Polizeischelte betreiben, aber ich bin tatsächlich noch NIE kontrolliert worden - und das bei > 30 Jahren Führerschein und mit unterschiedlichsten Autos (eigenen wie auch anderen).
Kann natürlich sein, dass das Klientel, über die wir hier reden, ganz andere Autos fährt, zu anderen Zeiten, anderen Orten, ... und da dann öfter kontrolliert werden.

Trotzdem bin ich ein wenig skeptisch, ob die Maßnahme wirklich so stark "zieht", wie wir uns das hier wünschen würden.

Letztlich würde ich mir einfach am besten gefallen, wenn sich einfach ein Mentalitätswandel "irgendwie" einstellen würde ... man kann ja noch träumen.

Gruß

PMueller