Priuskater schrieb:
kaltesonne.de/90-italienische-wissenscha...on-gegen-klimaalarm/
Aber das ist ja eh die falsche Website, zu wenige Klimatologen und der Rest hat sowieso keine Ahnung.
Wenn immer nur die Autoren angegriffen werden, anstatt sich mit der Sache zu beschäftigen, ist das ein bisschen billig, da gebe ich dir recht.
In diesem Fall gibt aber auch die Sache nicht viel her. Ich finde Petitionslisten allgemein ziemlich unnütz, egal von welcher Seite sie kommen. Ich würde z. B. auch die Liste derer, die sich Scientists4Future angeschlossen haben, nicht als Gegenargument vorbringen.
Wir alle haben Bereiche, in denen wir uns nicht auskennen und auf das Urteil von Experten vertrauen müssen. Bei mir ist das z. B. Medizin. Ist Rotwein jetzt gesund oder ungesund? Keine Ahnung, was die Wissenschaft zur Zeit sagt. Man hat als Außenstehender das Gefühl, es ändert sich eh ständig. Als Geowissenschaftler habe ich beim Klimawandel aber das Gefühl, die Allgemeinheit würde derzeit darüber diskutieren, ob es überhaupt Rotwein gibt. Oder es sich nur um gefärbtes Bier handelt.
Ich will für den Klimawandel einen neuen Gedanken einwerfen: Jedes größere Land der Erde hat eine (oder mehrere) oberste Wissenschaftsorganisation. In Deutschland gibt es z. B. die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft und die Helmholtz-Gemeinschaft.
In Großbritannien gibt es die altehrwürdige Royal Academy of Science. In Amerika die National Academy of Sciences. In Russland die Russische Akademie der Wissenschaften. Und so weiter.
All diese Forschungsgesellschaften haben Statements herausgebracht, dass sie den aktuellen Klimawandel für echt, komplett menschengemacht und ein sehr großes Problem halten. Alle. Ohne Ausnahme.
Was "arguments from authority" angeht, wäre das - für mich - ein recht starkes.
Man könnte natürlich argumentieren, dass diese Wissenschaftler und Institute alle von ihren Regierungen gekauft sind - oder eine riesen Angst haben, Forschungsgelder zu verlieren, wenn sie die "Wahrheit" über den Klimawandel schreiben würden.
Aber gerade bei den Geowissenschaften macht das wenig Sinn. Ganz abgesehen davon, dass jede derartige Verschwörungstheorie sofort unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbrechen würde. Jeder Geowissenschaftler könnte in der Privatindustrie das dreifache wie an der Uni verdienen. Und der Arbeitsmarkt ist leergefegt. Und Forschungsgelder sind kein Gehalt. Forschungsgelder würde es für die Klimatologie auch dann geben, wenn kein Klimawandel in Aussicht wäre.
Falls man dennoch einem solchen Weltbild anhängt, sollte man wenigstens so ehrlich sein, und das auf alle Wissenschaftsbereiche ausdehnen. Higgs-Bosonen? Nur eine Erfindung der Physiker für milliardenteure Teilchenbeschleuniger! Schwarze Löcher? Nur eine Erfindung der Astronomen! Damit sie Geld für neue Teleskope bekommen.
(Übrigens können Higgs-Bosonen und schwarze Löcher nur von denjenigen überprüft werden, die sie selbst postulieren. Im Gegensatz zum Klimawandel - deren Konsequenzen kann früher oder später jeder Laie überprüfen. Von allen Verschwörungen zum Abgreifen von Forschungsgeldern wäre ausgrechnet der Klimawandel auch noch die Unsinnigste!
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