Priusfreunde.de

Ich kann ja gut verstehen, wenn man als Radfahrer andere Radfahrer in Schutz nimmt. Wie einige hier wissen, fahre auch ich im Sommer mit dem Rad zur Arbeit und im Winter mit dem Auto. Ich möchte mich hier auch nicht als den perfekten Auto- und Radfahrer hinstellen, dem nicht auch mal ein Fehler unterläuft. Ich habe Fehler gemacht. Aber: Ich reflektiere mein Verhalten im Anschluss und versuche, denselben Fehler nicht noch einmal zu machen. Und vor allem bin ich nicht leichtsinnig!

Das, was ich hier täglich erlebe, hat aber nichts mehr mit Fehler machen und kleineren Verstößen zu tun. Es ist einfach nur kriminell gefährlich und absolut fahrlässig, was hier geschieht. Und das sage ich auch, wenn ich im Sattel sitze!

Beispiele habe ich ja schon gebracht. Der Klassiker ist die rote Ampel, die für viele Radfahrer ja leider nur eine Empfehlung darstellt, zu schauen, ob man nicht eben doch mal schnell drüberhuschen kann. Leider gilt das auch für Fußgängerampeln. Entweder wissen das hier viele Radfahrer nicht oder es ist ihnen egal, an Fußgängerampeln, welche über einen Radweg führen, muss auch der Radler anhalten. Nur: Es macht einfach niemand!

Dann das Licht. Welcher Autofahrer wäre so bekloppt, im Stockfinsteren ohne Licht herumzufahren? Wenn ich nachts heimfahre, habe ich immer! mindestens einen Radler, der mit dunkler Kleidung am Straßenrand unterwegs ist. Das ist keine Übertreibung, das ist die Realität.

Thema Helm: Was ist so schwer daran, sich dieses kleine Kunstoffteil, welches nun wirklich niemanden beim Fahren behindert, regelmäßig auf die Birne zu schnallen? Ich trage meinen Helm beim Radfahren. Immer. Von Kindern verlangen wir es doch auch, aber die Erwachsenen nehmen es sich raus, reden von Styling und Schweiß.

Thema Zebrastreifen: Hin und wieder sehe ich Radfahrer, die von ihrem Rad absteigen und schieben. Die Meisten jedoch fahren einfach drüber und erwarten von den Autofahrern, dass diese anhalten. Richtig gefährlich wirds dann noch, wenn ein Rechthaber dabei ist, entweder der Radler, der nicht schaut und einfach drüberbraust oder der Autofahrer, der auf seiner Vorfahrt pocht.

Dann das Thema abbiegen. Da habe ich gestern erst wieder den Kopf geschüttelt, als mir ein Radfahrer einfach an einer Kreuzung die Vorfahrt nahm, so dass ich mich tierisch erschreckt habe. Ich habe den nichtmal kommen sehen, er ist einfach aus der Seitenstraße herausgefahren, ohne einmal nach links oder rechts zu schauen!

Das sind nur vier Beispiele, aber sie zeigen, wie unangepasst sich viele Radfahrer im Verkehr bewegen. In meinen Augen sind solche Radfahrer wie Impfgegner: Sie verlassen sich darauf, dass andere für sie mitaufpassen. Glücklicherweise gehören zu einem Unfall immer zwei, und wenn ich mal abzähle, wie oft ich meine Bremsanlage wegen unaufmerksamen Radfahrern schon testen musste (und wie oft ich danach meine Unterlagen aus dem Fußraum fischen durfte), ist mir klar, wer sich da auf wen verlässt! Aber wenn was passiert, dann werden die Märchen vom Autofahrer ausgepackt, welcher rücksichtslos den armen Radler über den Haufen gefahren hat. Es ist ja mittlerweile schon so weit, dass Gutachter spezielle Verfahren entwickelt haben, die nach einem Sturz anhand des Zustands der Glühwendel erkennen können, ob ein Radfahrer das Licht eingeschaltet hatte

Ich sehe den Menschen an sich als das Problem an!
Es ist nicht der oder die Gruppe Radfahrer, Fußgänger, Autofahrer.
Es ist das Ego, welches im Menschen steckt.
Das ist eine, vielleicht die Hauptursache.

"Dummerweise" ist die Mehrheit "reich und bequem" genug, um sich ein Auto zu leisten.
Wie sie damit umgehen, hängt stark von der Jahres Kilometerleistung ab.
Wer wenig fährt, ob Rad oder Auto, ist m.M.n. meist kein guter Verkehrsteilnehmer.

Autos haben sich geändert, immer größer immer schneller, das innerstädtische Strassenbild nicht.
Nur wenige Städte beginnen nun mit vielen 30er Zonen, verengten Strassen und Parklücken besseren Radwegen etc.
Ich habe das gerade in meinem vorherigen Beitrag editiert (hinzugefügt, bitte dort nachlesen)

Gefördet durch das Ego Mensch und gerade auch der dt. Autobranche
(Protz ohne Ende) entsteht doch geradezu Krieg im Verkehr.
SUV vs. Rad und Fußgänger.

Da rate ich klipp und klar als Verkehrsteilnehmer immer acht zu geben und besonnen zu bleiben. Auch wenn man wieder einmal nur "Trottel" um sich hat.

Innerlich damit umgehen ist wichtig.
Hier über andere Verkehrsteilnehmer "pauschal" zu schimpfen bringt nichts außer kochenden Emotionen.

Der Mensch muss sich ändern, indem er sinnvoll dazu lernt bzw. Einsicht zeigt.
Lernt heute noch jemand dazu? Über Bildung haben wir bereits gesprochen. Sucht wäre noch ein Thema. Sucht in technischer Hinsicht. Smartphone, Computer(spiele) Sportwagen mit 250 bewegen, als Radfahrer den 80er Blitzer auslösen usw.
Und da unabhängig von Bildung Geld die Welt regiert, bleibt es auch bei "oben und unten", Auto gegen Rad etc.


Gruß
hybridfan5

schrubber schrieb:
[...]Leider gilt das auch für Fußgängerampeln. Entweder wissen das hier viele Radfahrer nicht oder es ist ihnen egal, an Fußgängerampeln, welche über einen Radweg führen, muss auch der Radler anhalten. Nur: Es macht einfach niemand![...]
Weil das auch schlicht und einfach falsch wäre.
Der Radweg ist - im Gegensatz zum Fußweg - gleichberechtigter Teil der Vorfahrtstraße, entsprechend gilt für Radfahrer hier auch die ganz normale Ampel. Ausnahme: Es ist eine eigene Radampel vorhanden. Die Fußgängerampel gilt nur, wenn man zum Fußgänger mutiert, also das Rad schiebt.

Oder habe ich Dich hier falsch verstanden, und Du meinst nicht den Längsverkehr, sondern den Radweg querenden Fußgängerverkehr? Also die Fußgänger haben grün und der Längsverkehr hat rot. In dem Fall muss man natürlich auch als Radler stehen bleiben.

Kurz zum meinem Hintergrund: Ich fahre wann immer es geht mit dem Rad zur Arbeit (2x25km) größtenteils Überland und relativ wenig durch die Stadt.
Aber wenn ich nicht ständig freiwillig auf meine Rechte als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer verzichten würde, würde ich mindestens 1x pro Woche von einem Auto vom Rad geholt werden. Und zwar weil ein Autofahrer grundlegende Verkehrsregeln missachtet hat.
Stichwort: Rechtsabbiegen ohne Blinken.
Stichwort: Grundstücksausfahrten über den Radweg.
...
Den größten Gefahren ist man dabei auf den städischen Radwegen ausgesetzt.

Meiner täglichen Erfahrung nach schenken sich Radfahrer und Autofahrer was Verstöße gegen die Verkehrsvorschriften betrifft nichts. Nur aus der eigenen Perspektive fallen Verstöße des jeweils anderen verstärkt auf.


/Thomas

ttha schrieb:
wenn ich nicht ständig freiwillig auf meine Rechte als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer verzichten würde, würde ich mindestens 1x pro Woche von einem Auto vom Rad geholt werden. Ich habe nur kurz zitiert, stimme aber dem ganzen Beitrag zu 100% zu.
Als Radfahrer ist es wichtig, die Knotenpunkte zu kennen, an denen man problemlos Selbstmord begehen kann.
Dank des Menschen hinter dem KFZ Lenkrad.

Hybridfan5

ttha schrieb:

Oder habe ich Dich hier falsch verstanden, und Du meinst nicht den Längsverkehr, sondern den Radweg querenden Fußgängerverkehr? Also die Fußgänger haben grün und der Längsverkehr hat rot. In dem Fall muss man natürlich auch als Radler stehen bleiben.

Genau das meinte ich.


ttha schrieb:

Stichwort: Grundstücksausfahrten über den Radweg.

Grundstücksausfahrten an Radwegen sind echt fies. Über die Sorgfaltspflicht der Autofahrer (laaangsam rausfahren!) darf man jedoch nicht die der Radfahrer vergessen, die oftmals mit nicht unerheblichem Tempo auf dem Radweg unterwegs sind. Der gesunde Menschenverstand sollte einem schon raten, hier das Tempo zu reduzieren, um notfalls abbremsen zu können.


Hybridfan5 schrieb:

Als Radfahrer ist es wichtig, die Knotenpunkte zu kennen, an denen man problemlos Selbstmord begehen kann.
Dank des Menschen hinter dem KFZ Lenkrad.


Stimmt!

schrubber schrieb:
Grundstücksausfahrten an Radwegen sind echt fies. Noch fieser sind Radfahrer auf dem Fußweg, besonders wenn man in der Grundstücksausfahrt keine Sicht hat. Einen Spiegel möchte ich nicht anbauen, denn der wäre wegen Vandalismus bald nicht mehr brauchbar.
Ich zeige mich immer mit der Schnauze des Wagens ein wenig, um auf mein Vorhaben aufmerksam zu machen.
Schlimm sind auch die in unserer Nachbarschaft einquartierten Flüchtlinge, die das Radfahren erst erlernen, kreuz und quer fahren und nochdazu die Frauen mit ihren langen Gewändern. Denen sollte man neben der Sprache auch ein wenig Straßenverkehrskunde beibringen, und sie nicht einfach mit der "Technik" sich selbst überlassen. Bei Schulkindern wird das doch auch gemacht.

MfG Harzbube.

harzbube schrieb:

Bei Schulkindern wird das doch auch gemacht.


Ja, aber hier in Hessen bspw. werden praktisch nur die Grundlagen gelegt, 5 Termine, davon 3 im Realverkehr zu je 45min., wobei diese bei schlechtem Wetter ersatzlos entfallen. 3 von 5 Terminen ist man dann noch damit beschäftigt, einigen Kindern überhaupt erst mal das Radfahren beizubringen. Ich sag nur: Lenker einseitig loslassen... Demnach müssen die Kinder mit ihren Eltern das Erlernte weiter festigen.

Es ist schon einige Jahre her, wo ein Interview eines Radsporttalents im TV gesendet wurde.

Leider habe ich mir weder seinen Namen, noch seine Staatsangehörigkeit merken können. (Österreich, Schweiz ?)

Das Talent ist in 2 oder 3 aufeinanderfolgenden Jahren in der TdF gescheitert. Nicht mangels Können, sondern wegen brutalen Stürzen, die ich im TV gesehen hatte. Danach fuhr er keine TdF mehr.

Er liebte die Berge und mochte keine Autofahrer in seiner Heimat, den Bergtrainingsregionen.
Auto-Touristen, die nur störend für ihn waren!

Man muss das Interview zu seinem "Scheitern" gesehen haben.
Ihn als eher depressiven Mensch, bei der Frage was denn im Leben noch schön für ihn sei:
"Wenn gegen späten Nachmittag die Auto's verschwinden, den Berg für sich alleine haben und rumheizen."

waren seine Worte.

Hybridfan5

Schlimm sind auch dijenigen :

- die alleine in einem Kfz sitzen und in einer überfüllten Stadt fahren und Verkehrsraum einnehmen von 10 Radfahrern

und sich dann beschweren wenn ein Radfahrer sie links überholt.

oder man wird als Radfahrer links von einem Kfz übrholt und dann ausgebremst weil der gute Herr im kfz abbiegen will. Der legt es gerade darauf an rechts überholt zu werden

Der Mensch ist das Problem nicht Auto Fahrradfahrer oder der Handy nutzende Fussgänger

die alleine in einem Kfz sitzen und in einer überfüllten Stadt fahren und Verkehrsraum einnehmen von 10 Radfahrern

Das will ich sehen,wie du auf dem Raum eines Autos 10 Räder
unterbringst.

Abgesehen davon,kommt es mir so vor,das es mittlererweile den
meisten gar nicht mehr um den Umweltgedanken oder die
Gesundheit geht,sondern um seine Aggressionen auszuleben.
Das stelle ich jedenfalls tag täglich in der sogenannten
Radlhauptstadt fest.

Ein Kfz das normalerweise schneller unterwgs ist als ein Fahrradfahrer brauch richtig viel Platz wenn man den Sicherheirsabstand fairerweise mit einberechnet. Ganz interessant wird es wenn einer mit 200 über die AB fährt.Von der Abgasfahne ganz zu schweigen.

Die Innenstädte müssten so voll werden mit Fahrradfahrern und Fußgängern das jeder der mit einem Kfz da hineinfährt, sich deplaziert fühlt.

Ich weis jetzt nicht ob es 10 Radfahrer sind aber aufjedenfall ne Menge mit Altenativ Verkehrsmittel. Da gibt es im Netz bestimmt ein nettes Diagramm

Na ja Du scheinst ja Autos auch richtig zu hassen.
Dann verstehe ich jedoch eine Sache nicht ganz:

Warum bist Du hier angemeldet?

Sofern ich mich recht erinnere,handelt es sich hier nach wie vor
um ein Autoforum,wenn auch mit alternativen,zumindest
umweltfreundlicherem Antrieb als 1,0 Fahrzeuge.

Aber seis drum.Jeder weiteren Diskussion entziehe ich mich,
da es doch zu keinem Ergebnis kommt.

Was für ein bescheidener Thread - als Moderator hätte ich diesen schon lange wegen des rauhen Umgangstons unterbunden.

Ich könnte SOVIEL über regelbrechende Autofahrer erzählen - ich mache es aber nicht, weil es nichts bringt.

Aber scheinbar ist der Deutsche froh, wenn er jeden Morgen mit seinem Feindbild aufwachen und sich den Tag über an diesem reiben kann.

Überlegt doch mal was ihr mit euren sinnfreien Anfeindungen veranstaltet! Und dann überlegt mal, was ihr damit erreicht!

Vielleicht sollte man heutzutage einfach mal wieder locker durch die Hose atmen, anstatt bei allem gleich ein großes Fass aufzumachen.

Und immer dran denken: Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst...

mucost schrieb:
Das will ich sehen,wie du auf dem Raum eines Autos 10 Räder
unterbringst.
Abgesehen davon,kommt es mir so vor,das es mittlererweile den
meisten gar nicht mehr um den Umweltgedanken oder die
Gesundheit geht,sondern um seine Aggressionen auszuleben.
Das stelle ich jedenfalls tag täglich in der sogenannten
Radlhauptstadt fest.Du gibst München als "Wohnort" an. Dort ist die Radhauptstadt? Und dort werden Agressionen ausgelebt?
Das hätte ich im Traum nicht erwartet!
Aber Agressionen haben einen Ursprung.
Es bleibt festzuhalten, man kann ein preiswertes Rad besitzten, man kann ein richtig teures (E-)Bike besitzen, alle Räder haben seit Uhrzeiten quasi ihre Größe nicht verändert.
Da schau ich einmal auf einen alten Fiat 500 oder Käfer und heute auf die Nachfolger.... ganz zu schweigen vom SUV usw. usf.

Es ist gut, dass so langsam mehr für die radfahrende Stadtbevölkerung gesorgt wird. Irgendwann werden Autofahrer das einsehen. Noch nährt sie die Hoffnung auf staufreie Zeit mit autonom fahrenden Fahrzeugen.
Heute bewegen Radfahrer ihren Körper, Autofahrer ihren Fuß. Was werden autonom fahrende Autofahrer in der Zukunft tun?
Ich hoffe, im Technik-Stau stehen!

Hybridfan5

@Mucost:

Ich schließe mich deinem Beitrag an.
Die Einlassungen von Allerweill haben meine Halsschlagader echt zum pulsieren gebracht. Wäre ich auf ÖPNV und Fahrrad angewiesen, müsste ich meinen Job kündigen.
Und ich schreie es gerade heraus: Ich fahre gerne Auto. Das Auto gibt mir Freiheit und Flexibilität, Sicherheit (vorallem im Dunkeln) und ich kann mir meine Mitfahrer aussuchen.
Warum man sich als Autohasser hier anmeldet begreife ich auch nicht.
Er fordert ja auch die Narrenfreiheit für Radfahrer ein, die sich viele ohnehin herausnehmen.
Man kann mit dem Rad ohne Führerschein am Straßenverkehr teilnehmen und bleibt mangels Kennzeichen auch noch unerkannt. Das führt dazu:

- Trotz Radweg wird auf der Straße gefahren.
- Teilweise wird vom Radweg oder Bordstein auf die Straße gezogen, ohne Handzeichen und Gucken.
-Vorfahrtsregeln werden nicht beachtet und der vorfahrtsberechtigte Autofahrer während der Vollbremsung trotzdem beschimpft.
- Rote Ampeln werden ignoriert oder das Problem wird durch Fußwegbenutzung und Überquerung der Fußgängerampel oder des Zebrastreifens gelöst.
-Auf dem Fußweg fahrende Radler, die plötzlich unvermittelt auf den Zebrastreifem ziehen, um die Straße zu überqueren.
Ich finde das alles insofern gefährlich, als das es oft nicht vorhersehbar ist.
Und natürlich gibt es auch viele rücksichtslose Autofahrer. Aber aufgrund der Kennzeichenpflicht und des nötigen Führerscheins, ist der Irrsinn hier zumindest etwas mehr eingedämmt.
Wobei ich als Radfahrer natürlich auch Autofahrer erlebe, die mich fast vom Rad holen oder an Radüberwegen nicht halten.
Gegenseitige Rücksichtnahme heißt da Zauberwort. Aber leider ist der Straßenverkehr nur ein Abbild der heutigen Gesellschaft.

Edit: Und der zweite Autohasser, der auf den Technik-Stau hofft.

Kommt mir so vor, als würden Veganer im Forum der Metzger-Innung schreiben....

Viele Grüße,

Christian