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Ist Fahren mit Strom sinnvoll?
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Umwelt-Themen, Vergleich von Antriebstechniken etc.
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THEMA: Ist Fahren mit Strom sinnvoll?
#593454
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 13.04.2020 18:31 - vor 4 Jahren  
Mal zur Erklärung so wie ich die Bezeichnungen von EVM verstehe:

EVM-Unternehmensmix: Der Strommix der überall von der EVM ankommt.

100% Ökostrom für Privat: Der Strommix den Privatleute buchen können, wo dennoch der Unternehmensmix ankommt.

EVM-Residualmix: Der Strommix der nach Abzug aller zusätzlichen Mixe rechnerisch über bleibt.

Also Rein rechnerisch sorgt jemand dafür, der Ökostrom bezieht, dass jemand der keinen Ökostrom bezieht den Residualmix bezieht.

Bei beiden kommt aber der EVM-Unternehmensmix an.

Korrigiert mich, wenn ich das falsch verstanden habe, da dieses auseinanderrechnen für mich auch etwas neuer ist bezüglich Strom.
Knuddel1987
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Letzte Änderung: 13.04.2020 18:32 von Knuddel1987.
Schöne Grüße aus Bielefeld

blaue Angaben Mustang Mach-E - weiße Angaben Honda e Advance
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#593583
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 14.04.2020 14:02 - vor 4 Jahren  
Knuddel1987 schrieb:
Energetisch gesehen macht es am meisten Sinn gar kein Auto zu fahren. Falls man doch ein Auto wählen muss, dann gibt es 3 Grundregeln:

So leicht wie möglich!
So wenig Stirnfläche wie möglich!
Ein cw Wert so niedrig wie möglich!
[...]


Die erste Grundregel („So leicht wie möglich!“) trifft natürlich auf alle Fahrzeugkonzepte zu, auf den klassischen Verbrenner aber um so mehr, da der Verbrauch mit höherem Gewicht entsprechend ansteigt. Beim Elektroauto hat man mit einem höheren Gewicht immerhin eine höhere Rekuperationsleistung, was Verbrauchsanstieg kleiner ausfallen lässt. Ein Befürworter von E-SUV´s werde ich dadurch aber nicht, da die Fahrzeuge auch hergestellt werden müssen.

„So wenig Stirnfläche wie möglich!“ und „Ein cw Wert so niedrig wie möglich!“ passen für viele nicht zusammen mit einer schönen Fahrzeugform. Geschmack ist natürlich relativ, aber gebaut wird was die Kunden kaufen.
Mittlerweile wollen viele Menschen den Individualverkehr mit erhöhtem Sicherheitsaspekt bewältigen. Und viele können es sich (scheinbar) auch leisten.

Ist fahren mit Strom sinnvoller? Für mich eindeutig ja, insbesondere für die nahe Zukunft und vor allem bei der Betrachtung von Tank to wheel.. Die ganze Kette davor interessierte und interessiert bis heute nur die wenigsten Menschen, dann kann man es zur Vereinfachung auch ganz weglassen. Zumal es schwierig ist alle Parameter (ob Strom oder Benzin / Diesel) zu berücksichtigen.

Was mich bei vielen Diskussionen immer ärgert ist folgendes: Jahrelang hat man dem Elektroauto vorgeworfen, keine alltagstaugliche Reichweite zu ermöglichen. Jetzt gibt es (endlich) Elektroautos mit entsprechender Reichweite und es werden dutzende weitere Argumente dagegen aufgeführt: Kohlestrom, CO2-Rucksack, zu hohes Gewicht, kritische Rohstoffe / Seltene Erden, Sondermüll, Stromnetz bricht zusammen, u.v.m

Viele Grüße
Benny
Benny
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#607300
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 24.06.2020 19:55 - vor 3 Jahren, 10 Monaten  
Hatten wir die Studie hier schon?

Zitat:
BMW, Daimler, Volkswagen - Studie belegt GAU für E-Autos: die große Fehlkalkulation

Elektroautos, die mit 100% Kohlestrom fahren und Emissionen von ca. 300 Gramm CO2 pro Kilometer verursachen, wohingegen moderne Diesel-Fahrzeuge einer ADAC-Studie zufolge nur ca. 173 CO2 emittieren, schaden die Umwelt erheblich durch den zusätzlichen Ausstoß von Treibhausgasen.

Elektroautos führen laut Studie zu höheren Treibhausgasemissionen, die zu 73% über moderne Diesel-PKW liegen.
- www.kapitalerhoehungen.de/kommentare/bmw...osse-fehlkalkulation
- www.inside-digital.de/news/e-auto-oder-d...ende-fehlkalkulation

Die Studie erinnert an die Elektroauto-Studie der Professoren Christoph Buchal und Hans-Werner Sinn vom letzten Jahr (Klick!).
yarison
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Letzte Änderung: 24.06.2020 19:55 von yarison.
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#607302
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 24.06.2020 20:17 - vor 3 Jahren, 10 Monaten  
Fraunhofer hat das Ding schon verrissen, es ist am Ende genau anders herum, Diesel mit >300g Faktor 2 mehr als EV.
gcf
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#607305
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 24.06.2020 20:31 - vor 3 Jahren, 10 Monaten  
Um der Argumentation folgen zu können, warum man dem Elektroauto 100% Kohlestrom zuordnet, braucht man einen Knoten im Hirn.
yarison
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#607307
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 24.06.2020 20:42 - vor 3 Jahren, 10 Monaten  
Ein Knoten reicht für diese Herangehensweise nicht aus...
Ein „neuer“ Expert mit falschen Annahmen und daher falschen Ergebnissen!

Viele Grüße
Benny
Benny
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#607332
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 24.06.2020 23:31 - vor 3 Jahren, 10 Monaten  
yarison schrieb:
Um der Argumentation folgen zu können, warum man dem Elektroauto 100% Kohlestrom zuordnet, braucht man einen Knoten im Hirn. Hier kann man sich den Knoten mal durch den Kopf gehen lassen
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...imitstart=150#567272

oder auch hier

Zitat aus obigen Link:
"Elektroautos liegen im Trend und werden bei der CO2-Bilanz bevorzugt. Dabei übersieht man allerdings einen wichtigen Punkt. Kraftwerks-Experte Frank Hennig erklärt, warum das Tanken von "Grünstrom" oft nur ein PR-Trick ist."
haribo
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Letzte Änderung: 25.06.2020 00:12 von haribo.
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Grüße,Helmut
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#607348
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 25.06.2020 07:55 - vor 3 Jahren, 10 Monaten  
Die letzten mir vorliegenden Zahlen gehen davon aus, dass die Herstellung von 1 Liter Benzin knapp 1,6 Kilowattstunden Strom benötigt. (Nicht zu verwechseln mit dem Energiegehalt von Benzin, der sehr viel höher ist.)

Nehmen wir an, meine beiden E-Autos hätten Verbrennungsmotoren unter der Haube. Der nur zur Herstellung der zum Antrieb notwendigen Benzinmenge erforderliche Strom ist nicht sehr viel geringer als der, den sie als reines als E-Auto benötigen - nur halt ohne das Benzin.

Für mich ist die Frage damit beantwortet.

- edison.media/e-hub/so-viel-strom-brauche...smotor/20826274.html
- www.pv-magazine.de/2018/01/29/auch-verbrenner-fahren-mit-strom/
- innovationorigins.com/de/die-herstellung...nen-als-wir-dachten/

Grüße, Egon
Egon
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#607356
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 25.06.2020 09:14 - vor 3 Jahren, 10 Monaten  
Es ist echt manchmal frustrierend, warum immer wieder der gleiche Mist zum Vergleich E-Auto vs. Verbrenner heran gezogen wird!
Gewollte Absicht, unterschwelliges Bashing oder absolute Fehlinformation des Kommentators - irgendwo abgeschrieben...?

Wie oft haben wir das hier schon diskutiert?

Gruß,
Martin
weinfux
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#607367
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 25.06.2020 09:49 - vor 3 Jahren, 10 Monaten  
1,6kw/h Energie werden benötigt, NICHT elektrische Energie sondern eher Wärmeenergie.
Eine mittlerweile Urban Legend welche von Elektroautofahrern immer wieder kritiklos übernommen wird.
real3D
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#607372
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 25.06.2020 10:08 - vor 3 Jahren, 10 Monaten  
Nein, es handelt sich um elektrische Energie, also Strom. Ich verweise auf die oben verlinkten Beiträge und zur Eigenrecherche beispielsweise auf die Daten der GEMIS-Datenbank.

- iinas.org/gemis-de.html

Grüße, Egon
Egon
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Letzte Änderung: 25.06.2020 10:35 von Egon.Grund: Tippfehler korrigiert.
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#607378
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 25.06.2020 10:56 - vor 3 Jahren, 10 Monaten  
Es gibt ja auch noch einen Lackmustest:

Wenn es so wäre das EV den Verbrauch fossiler Brennstoffe erhöhen, müssten sich die ganzen Ölfirmen ja geradezu freuen, denn dann hätten sie mehr Umsatz und die Ölscheich-Aktionäre hätten z.B. Daimler schon lange gezwungen nur noch Elektrofahrzeuge zu verkaufen
gcf
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#607413
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 25.06.2020 17:48 - vor 3 Jahren, 10 Monaten  
Ein schöner Artikel zum Thema. Hab ich so noch nicht betrachtet.


Studie entlarvt großen Vorteil gegenüber Verbrennern als Mythos
„Weit entfernt“ von klimafreundlich: Studie zerlegt vermeintlich entscheidenden Vorteil von E-Autos gegenüber Verbrennern


www.businessinsider.de/wirtschaft/mobili...uto-studie-entlarvt-
vorteil-gegenueber-verbrennern-als-mythos/
Pilgrim
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#607420
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 25.06.2020 18:15 - vor 3 Jahren, 10 Monaten  
Egon schrieb:
Nein, es handelt sich um elektrische Energie, also Strom.Nachdem, was ich in diversen Berichten gelesen habe, hängt das von der Raffinerie ab. Es gibt welche, die ihre Wärme via Strom erzeugen und andererseits auch welche, die ihre Wärmeenergie auf fossiler Basis bereitstellen.

Im letzteren Fall fällt dann der Kraftwerkswirkungsgrad für die Stromerzeugung unter den Tisch. Es handelt sich aber in jedem Fall um eine erhebliche Menge an Primärenergie, die in den Raffinerien verbraten wird und die man keinesfalls unter den Tisch fallen lassen darf.

Aber selbst wenn man dem E-Auto reinen Strom aus fossilen Quellen zuordnet, könnte man alleine mit dem Energieeinsatz in der Raffinerie (auf fossiler Basis) etwa 30 bis 40km elektrisch fahren. Also bevor der erste Tropfen Benzin im Motor eines normalen Verbrenners verheizt wird!

eppf
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#607427
Aw: Ist Fahren mit Strom sinnvoll? 25.06.2020 18:47 - vor 3 Jahren, 10 Monaten  
haribo schrieb:
Hier kann man sich den Knoten mal durch den Kopf gehen lassen
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...imitstart=150#567272

Hmm, ich finde du verwendest den Begriff Grundlast merkwürdig, bzw. IMHO falsch.

Grundlast und das Gegenstück Regellast sind ja eigentlich Begriffe aus der "alten" Stromerzeugungswelt in der es Kohlekraftwerke, Atomkraftwerke, Gaskraftwerke und ein bisschen Wasserkraft gab.

Da Kohle- und Atomkraft nur langsam rauf und runter regelbar sind definierte man sie deshalb als Grundlastkraftwerke. Vereinfacht gesagt, über den Tagesverlauf gibt es bestimmte Grenzen im Strombedarf aller Verbraucher, die üblicherweise nicht unterschritten werden. Unterhalb dieer Grenzen kann man daher genau diese Grundlastkraftwerke schön konstant betreiben ohne sie ständig rauf und runter regeln zu müssen.

Um den Strombedarf zu decken brauchte es in der alten Welt dann noch die Regellast. Das sind Gas- und Wasserkraftwerke, die ganz schnell auf Zuruf Strom erzeugen oder auch wieder damit aufhören können.

Jetzt zählst du auch PV und Windkraft zur Grundlast dazu. Und das passt nicht. Die haben beide ganz eigene Eigenschaften. Wie Kohle-/Atomkraftwerke kann man sie nicht beliebig schnell "hochfahren". Dafür kann man sie hingegen jederzeit abschalten. Ersteres also eine Eigenschaft von Grundlastkraftwerken, letzteres eine von Regellastkraftwerken.

Ich glaub was du in dem Fall meinst ist der Einspeisevorrang den EE-Anlagen gemäß EEG ins Netz zugesichert haben. Der Einspeisevorrang war beim EE-Strom unproblematisch so lange davon extrem wenig erzeugt wurde. Das stammt noch aus dem ursprünglichen EEG unter Rot-Grün.

Oder du meinst Verkaufsreihenfolge an der Strombörse. Die sieht ebenfalls vor, dass zuerst die EE-Stromkontingente verkauft werden müssen, dabei werden quasi Gestehungskosten = 0 angenommen. Danach geht es dann danach wie "günstig" der Strom der anderen Kraftwerksarten angeboten werden kann. Da waren lange Gaskraftwerke am teuersten und kamen als letzte dran, während Kohle und Atom oftmals noch günstiger waren. EEG-Strom an die Börse zu bringen war eine zweischneidige Sache. Einerseits wurde der Börsenstrom billiger je mehr EE-Strom angeboten wurde, das erhöhte dann auch den Kostendruck auf die klassischen Kraftwerksbetreiber. Leider führte es auch dazu dass für EE-Strom weniger eingenommen wurde. Die so entstandene Lücke bezahlen die Endverbraucher durch die gestiegene EEG-Umlage. Also kein billiger Börsenstrom für alle die Umlage zahlen. Wer davon ausgenommen war hingegen schon. An die Börse gebracht hat übrigens Schwarz-Gelb den EE-Strom.

Das EE-Strom an der Börse auch Vorrang hat schuf aber mit der Zunahme des EE-Stroms ein Problem. Wenn soviel Strom aus EE erzeugt wird, dass in Summe mit dem von Grundlastkraftwerken erzeugtem Strom mehr im Netz ist als zum Zeitpunkt X gebraucht wird, was macht man dann?

Durch den Einspeisevorrang müssten Kohle- oder Atomkraftwerke runterfahren. Das können die aber technisch nicht schnell genug. Was jetzt? Da wir ja ein europäisches Verbundnetz haben verkauft man den Überschussstrom möglichst billig über die Landesgrenzen hinweg. Und wenn geschenkt noch zu teuer ist, gibt man noch was dazu -> negative Strompreise.

Was dann? EE-Anlagen abschalten. Das geht, siehe oben den beschriebenen Unterschied zu Grundlastkraftwerken. Aber die Betreiber haben ja garantiert bekommen ihren erzeugten Strom vorrangig abgenommen und vergütet zu bekommen. Dumm. Geht aber nicht anders . Also bekommen die betroffenen Anlagenbetreiber Entschädigung für den Strom den sie nicht erzeugen konnten, weil ihre Anlagen wegen zuviel Grundlaststrom im Netz abgeschaltet wurden.

Wie gesagt, ich vermute dass meintest du eigentlich unter dem Link auf deinen alten Beitrag. Hat nix mit Grundlast zu tun, ist aber in der Tat miserabel umgesetzt und hat IMHO zum schlechten Ruf des EEG beigetragen. Aber zur Erinnerung: Die Verschlimmbesserungen stammen nicht aus dem ursprünglichen EEG (das war das mit der Kugel Eis... ). Heute fällt das dann unter den Begriff EEG-Paradoxon. Irgendwann wird man da dran müssen um das zu aufzulösen.

Dann schreibst du noch Elektroautos seien nicht "grundlastfähig". Sorry, aber das ist kompletter Käse. Elektroautos sind Stromverbraucher wie alle anderen auch. Der Begriff "grundlastfähig" bezieht sich aber auf Stromerzeuger.

Ich denke dabei machst du in der Argumentation das Gegenteil von dem was viele machen, die Ökostrom beziehen. Jene sagen bei mir kommt 100% Ökostrom aus der Steckdose. Du kommst zum Schluß, dass es 100% Kohlestrom sein muss.

Wenn ich dich richtig verstehe, beschreibst du was ich mal "kleine heile Stromerzeugungswelt" nennen möchte. Alles hat da seinen Platz. Die Stromerzeuger, die privaten Verbraucher, die nicht-privaten Verbraucher und warum auch immer genau eine Raffinerie. Und die teilen sich den Strommix.

Jetzt kommt da jemand rein, der da so gar nichts zu suchen. Ein Auto. Die verbrauchen aber eigentlich keinen Strom, sondern Öl. Nur ist das jetzt aber ein E-Auto. Und da sagst du: Das ist jetzt aber dumm. Der Strommix ist schon verteilt und wenn jetzt noch einer dazu kommt, dann muss mehr Strom erzeugt werden. Und da sagst du das können nur Kohlekraftwerke. Ich denke das kann nicht jeder nachvollziehen.

Dabei geht es ja auch nicht um den Mehrbedarf eines einzigen E-Autos. Das geht im allgemeinen Rauschen unter. Aber auch die paar hunderttausend E-Autos die wir gerade auf den Straßen haben machen das nicht.

Klar, wenn man mal 1:1 jeden Verbrenner durch ein E-Auto ersetzt hat, dann macht das einen Unterschied. Aber wann ist das? 2020 sollte mal das Jahr für 1 Million E-Autos in Deutschland sein. Braucht wohl noch 2 bis 3 Jahre. Und dann werden immer noch fast 40 Millionen Verbrenner unterwegs sein.

Das wird Jahrzehnte dauern bis alles elektrisch fährt. Es muss also auch keiner Angst haben, dass ihm E-Mobilität aufgezwungen wird.

Wer weiß wie dann der Strommix aussieht. Aber ich bezweifle, dass da dann noch signifikante Anteile Kohlestrom dabei sind.

haribo schrieb:
oder auch hier

Zitat aus obigen Link:
"Elektroautos liegen im Trend und werden bei der CO2-Bilanz bevorzugt. Dabei übersieht man allerdings einen wichtigen Punkt. Kraftwerks-Experte Frank Hennig erklärt, warum das Tanken von "Grünstrom" oft nur ein PR-Trick ist."


Das Problem des Artikels ist das er mit dem Strommix bzw. der Stromversorgungsinfrastruktur von heute und einem fiktiven E-Autobestand in ferner Zukunft der ungefähr so groß ist wie der derzeitige Bestand an Verbrennern argumentiert.

Diese beiden Aspekte werden niemals zusammen stattfinden. Wenn eine 100% EE-Infrastruktur gelingt, dann sind auch 100% E-Autos kein Problem. Im Gegenteil bis dahin sind sie wahrscheinlich sogar Teil der Energieversorgungsinfrastruktur, Stichwort Speicher bzw. Vehicle-to-Grid. Ironischerweise wären sie dann sogar grundlastfähig.
helo
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