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Neuer Thread für einige Beiträge aus dem Tesla Model S-Thread

So faszinierend der Tesla ist, ich kann 2,1t Lebendgewicht mit 800kg Batteriemasse nicht als ökologisch Sinnvoll einstufen.

Dann eher ein Leaf, oder BMW i3

Zugegeben der Tesla ist schwer, betrachte aber das Gesamtpakt. Betrachte mal 300.000 km und die Aufwände die man hat. 320.000 (200.000 Meilen) haben die ersten Modell S mit der ersten Batterie erreicht. Ein Prius als Hybrid kann auch 300.000 km erreichen aber ein anderer Verbrenner tut sich schwer ohne gravierende Reparaturen im Antriebsstrang solche Kilometerleistungen zu erreichen, bei gleichzeitig so geringem Energieeinsatz für die gebotene Fahrleistung.

Jedes mit einer Lunge ausgestattetes Lebewesen sollte einfach nur dankbar für JEDES Automobil sein das keine Stickoxide und praktisch keinen Feinstaub (gebremst wird ja auch rekuperativ) in die Umgebung auswirft.

Daher habe ich persönlich nur ein sehr begrenztes Verständnis wenn jetzt alle möglichen Kriterien dafür herangezogen werden wie Kohlestrom (diejenigen eFahrer die ich kenne laden meist mit eigenem Solarstrom oder eben mit grünem Strom aus Teslas SC) oder das Gewicht vom Model S (wiegt ein SUV denn weniger? Und der ist dann aber garantiert mit einem großvolumigen Giftmotor ausgerüstet).

Klar ist ein Nissan Leaf vermutlich resourcenschonender als ein Model S, aber dennoch habe ich damit absolut kein Problem, denn solange ich mit meinem P3 in Verbindung mit meinem Fahrstil garantiert mehr CO2 (Mittelwert 2015 waren es "nur" 86 gr/km) und auch garantiert mehr Gift hinten raus puste, auch wenn es Zehnerpotenzen weniger sind als bei modernen Dieseln habe doch ich ein Problem verursacht und nicht die Model S Fahrer.

Wenn man so argumentiert ist auch ein Fahrrad nicht akzeptabel, denn im Vergleich zum Fußgänger wurden sehr viele Ressourcen für den Bau verwendet (bei Stahlrahmen die dreckigen Hochöfen, bei Aluminiumrahmen der dreckige Billigstrom um Aluminium aus Bauxit herzustellen und bei Carbonrahmen bedarf es der Großchemie, in Verbindung mit Raffinerien und Ölfeldern, z.B. Nigeria, Deep Water Horizon etc.)

Wenn man solchen Gedankengängen konsequent weiter folgt (und nicht nur bis zu dem Punkt der einem persönlich passt) dann bitte in Zukunft in den Urlaub zu Fuß laufen. Auch der öffentliche Fernverkehr ist bei weitem nicht sauber (Bundesbahn ist (oder zumindest war) Anteilseigner am Kernkraftwerk Neckarwestheim!!!).

Gruß alupo, der weiterhin P3 fahren wird und deshalb weder einem Fahrradfahrer noch einem Teslafahrer was vorwerfen darf, kann oder will.

Man dreht sich mit der Tesla Argumentation nur noch im Kreis, wie bei der Hybrid Diskussion damals. Können wir nicht ein "Vorurteilswiki" erstellen? Dann braucht man nur noch zu der jeweiligen Frage verlinken.

Gulfoss schrieb:
So faszinierend der Tesla ist, ich kann 2,1t Lebendgewicht mit 800kg Batteriemasse nicht als ökologisch Sinnvoll einstufen.


Diese Überlegung kann ich voll und ganz nachvollziehen.

Mir wäre ein elektrischer Kleinstwagen (wie z.B. ein Cuore) mit TESLAs 60kWh Reichweite auch ein Herzenswunsch (diese Reichweite wäre vermutlich dann auch mit kleinerem Akku möglich), da ich kleine, leichte Fahrzeuge ökologisch optimaler finde, als große Limousinen - auch in Sachen E-Mobil.

TESLAs großer Vorteil ist eben die Ladeinfrastruktur und da man damit selbst die normalen 3-4 jährlichen Urlaubsfahrten schafft, reicht damit ein einziges Auto im Stall.
Mit einem Leaf o.ä. bräuchte man immer noch ein Reiseauto und auch wenn man sich das nur ausleiht, verbraucht dies Ressourcen und Parkfläche.

Somit sind 2,1t TESLA garnicht mehr so unökologisch, speziell im Klassenvergleich.

Den Tesla auf eine Ebene mit einem Fahrrad zu stellen, das ja auch nicht ressourcenschonend sei, finde ich schon etwas überzogen...

Der Mensch für sich ist nicht umweltfreundlich

Ich finde es nur überzogen, wenn sich Tesla-Fahrer als die Retter der Erde fühlen/darstellen...

Wie vielleicht manche wissen, bin ich rund 22 Jahre ein mini el Serie 1 gefahren. Das ist ein Elektroleichtfahrzeug mit 275 kg und damals max 100 km Reichweite. Für meine Fahrten ins Studium und ins Büro hats gereicht. Leider waren dei Bastelstunden oft mehr als die Fahrstunden.... Kurz ich bin aufgeschlossen für Leichtfahrzeuge, wenn es denn etwas tolles gäbe. Für unsere kurzen Fahrten hier werden wir wohl noch einen Twizzy anschaffen, obwohl der im Winter nur eingeschränkt nutzbar ist.

Die Tesla Fahrer sind sicher nicht die Retter der Welt aber die die zeigen dass Elektromobilität auf Langstrecke funktioniert. Eine große Batterie erfordert hohes Gewicht, Wunder erwarte ich die nächsten 5 Jahre keine. Bei einem kleineren und leichterem Fahrzeug geht die Reichweite überproportional zurück. Das 2,1 to Fahrzeug Tesla hat 500 (400) km Reichweite bei 208 Wh/km. Es gibt kein BEV mit 1,05 to das 200 km schafft! > Renault ZOE z.B 1500 kg (240 km) 176 Wh/km, BMW i3 (Kohlefaser Bauweise) ab 1270 kg bei bis 200 km Reichweite 155 Wh/km... Das Gewicht ist nicht so entscheidend für den Verbrauch wie man vielleicht denkt.

Wichtig finde ich die Dauerhaftigkeit von Fahrzeugen. Wir haben neben dem Tesla noch einen Verbrenner der sich nach 40.000 km und 6 Jahren in seine Bestandteile auflöst. Gummis sind porös, das zweite mal Radsensoren defekt und ein Radlager ist defekt. Im Sinne der Nachhaltigkeit finde ich so etwas schlimm. (kein Toyota...)

Ich weiß nur das es eine wirklich fundierte Studie von smart electric drive gibt, das dieser erst nach rund 120.000km umweltfreundlicher Unterwegs ist als sein Benzinkollege.
Hauptsächlich die Herstellung der Batterien verschlingen sehr viel Energie während der Herstellung.

Beim smart lies sich dies recht gut alles belegen, da Daimler damals (bis 2015) die Batterien selbst in Deutschland fertigte und nicht bloß konfektionierte,so wie es die anderen Hersteller machen...

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Gulfoss schrieb:
So faszinierend der Tesla ist, ich kann 2,1t Lebendgewicht mit 800kg Batteriemasse nicht als ökologisch Sinnvoll einstufen.


Diese Überlegung kann ich voll und ganz nachvollziehen.
Es wird bei dieser Überlegung immer wieder vergessen, mit welchen Fahrzeugen der Tesla konkurriert.

Klar sind diese dicken Verbrenner als Konkurrenz ökologisch noch vieeeeel unsinniger, aber der Weg neuer Technik führt nun mal zunächst über die Oberklasse und es wäre für Tesla als reiner E-Auto-Produzent unmöglich gewesen, gleich mit einem Model 3 für 35000 USD zu beginnen.

Man muss das Model S als das betrachten, was es ist. Als Markteintrittskarte für das Model 3 und andere E-Autos der etablierten Hersteller, die endlich ein bisschen Druck bekommen haben, auch etwas Bezahlbares anbieten zu müssen, mit dem man einen normalen Tagesausflug mit 100km einfacher Wegstrecke hin und zurück problemlos durchführen kann, ohne nachladen zu müssen.

Alleine aufzuzeigen, was heute bereits möglich ist, das ist der große Verdienst des Model S, dass hier ein Oberklassefahrzeug mit Oberklassengröße, -gewicht und -preis herausgekommen ist, sollte man nicht kritisieren. Man sieht doch anschaulich, dass es diesen Preis gebraucht hat, um zu Beginn mit den E-Autos nicht gnadenlos draufzuzahlen.

eppf

Hallo eppf,
deine Ausführungen und Argumente finde ich immer wieder klasse und
lese sie sehr gerne!

Persönlich betrachte ich die umweltschädliche Batterie-Argumentation mittler-
weile als letzten Rettungsanker, dicke Verbrenner und Diesel zu fahren, ohne
ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Die so geringe Reichweite ist das
nächste Totschlagsargument...

Gruß Martin

Prius 3 VFL

eppf schrieb:
Es wird bei dieser Überlegung immer wieder vergessen, mit welchen Fahrzeugen der Tesla konkurriert.
eppf

Da u.a. auch meine Aussage zitiert wurde, möchte ich anbringen, dass ich das nicht vergessen hatte, wie mein letzter Satz verlauten ließ:

"Somit sind 2,1t TESLA garnicht mehr so unökologisch, speziell im Klassenvergleich."

Ich bin wohl einer der Letzten, die TESLA für das, was bislang geleistet wurde, kritisieren würde - eher im Gegenteil.

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Da u.a. auch meine Aussage zitiert wurde, möchte ich anbringen, dass ich das nicht vergessen hatte, wie mein letzter Satz verlauten ließ:

"Somit sind 2,1t TESLA garnicht mehr so unökologisch, speziell im Klassenvergleich."
Da sind wir beide gewiss einer Meinung, bei geschachtelten Zitaten passiert es aber manchmal, dass ein bisschen die Zuordnung verloren geht.

eppf

Man merkt, dass hier auch wieder Äpfel mit Birnen verglichen werden.
Das erinnert mich an die Vergleiche im Bezug auf Prius.
Es gibt was Sparsameres.
Es gibt was Preisgünstigeres.
Es gibt was mit mehr Stauraum.
Es gibt was Schnelleres.
Es gibt was Spritzigeres.

Nur konnte mir keiner ein Auto zeigen, das alles im Komnplettpaket hat.
Um meinen Prius adäquat ersetzen zu wollen (in allen Disziplinen etwas besser als der Prius), müsste ich mir fünf Autos zulegen - na danke.

Vergleicht das Model S bitte gerecht.
Zum Beispiel mit Audi A6 oder 8, mit 5er BMWs oder mit S-Klasse.
Da stimmen plötzlich nicht nur die Gewichte überein, sondern die Preise sind auch viel näher beinander.

Gruß
Helmut

(wenn ich mir einen leisten könnte .....)

Auf einer kleinen, regionalen Messe war heute auch ein E-Golf von VW ausgestellt.
Gewicht 1980 kg - da wiegt ein Tesla ja nur einen Klacks mehr...


Gruß Martin

Prius 3 VFL