Priusfreunde.de

Shar schrieb:
Diese Kausalität erachte ich als völlig falsch.
Die Ursache für eine hohe Verkehrsdichte liegt ganz sicher nicht an mehr Straßen sondern grundsätzlich an dem Bedarf.
Es gibt in D genug Beispiel für gut ausgebaute Straßennetze, die aber kaum (noch) genutzt werden. Würde deine Behauptung stimmen, müsste es dort auch ein hohes Verkehrsaufkommen (weil mehr Straßen) geben.Für die Bereiche, wo die Straßen ausgebaut werden, ist diese Kausalität doch vollkommen richtig.

Wo wird ausgebaut? Da wo es knirscht!
Überall dort, wo es vor zuviel Verkehrsaufkommen knirscht, führt aber jedweder Ausbau innerhalb weniger Jahre dazu, dass es wieder genauso knirscht. Auch wenn es nicht zwingend auf der Autobahn selbst passieren muss, aber immer dann, wenn Autobahndreiecke ins Spiel kommen, oder noch schlimmer, die Autobahn bei einer Stadt endet, dann knirscht es umso gewaltiger.

Um nochmals das Beispiel München ins Spiel zu bringen. Nur mal die Anbindung von der Lindauer Autobahn betrachtet. Was da reindrückt, kann weder München noch die Umgehung in Richtung Stuttgarter Autobahn ansatzweise mehr aufnehmen. Jetzt kommt der Irrsinn mit dem weiteren 3-spurigen Ausbau ab Germering stadtauswärts. Das Einzige, was man damit erreicht, sind noch längere Staus am Autobahnende und eine Blockabfertigung am Aubinger Tunnel, die nicht wie heutzutage täglich "erst" um ca. 7:00 beginnt, sondern noch früher. Dieser Tunnel befindet sich auf einem Autobahnabschnitt, der erst vor gut 11 Jahren eröffnet wurde!
Und das ist nicht das einzige Einfallsloch, in dem München verkehrsmäßig ersäuft.

Die vielen Nebenstrecken irgendwo in D, wo nichts los ist, interessieren bei dieser Betrachtung doch überhaupt nicht.

Ein Straßenbau, der sinnvoll zwei Orte verbindet, dagegen ist gar nichts zu sagen. Aber jeder weitere Straßenausbau, welcher maßgeblich der Kapazitätserhöhung dient, fällt genau in die von mir vorgebrachte Kausalität und das schneller, als es viele Leute wahrhaben wollen.

Der von dir genannte erhöhte Bedarf wird maßgeblich auch durch den Ausbau provoziert.

eppf

TeslaComingSoon schrieb:
Ein LKW rechte Fahrspur und Standstreifen mit Warnblinker und Warndreieck, 200m weiter steht auf der linken Spur ein unbeleuchteter VW Polo komplett verbeult
[...] Was hätte mir da das Tempolimit genützt?
Vielleicht aber dem VW-Polo-Fahrer?

Gruß
Helmut

Du meinst die Polofahrerin, mitte 40, blond die sichtlich in ihrer Warnweste am Standstreifen gefroren hat, während alle anderen wegen einer ungesicherten, unbeleuchteten Unfallstelle fast drauf gehen?

Das vom LKW-Fahrer war nett gemeint, hat aber deutlich zu erhöhter Gefahr gesorgt.

ICh wuerde gern verstehen, weshalb die A8, welche 2 der staerksten Wirtschaftsraeume Europas verbindet, nicht auf mindestens 4 Spuren pro Seite durchgaengig ausgebaut wurde.

tecis schrieb:
ICh wuerde gern verstehen, weshalb die A8, welche 2 der staerksten Wirtschaftsraeume Europas verbindet, nicht auf mindestens 4 Spuren pro Seite durchgaengig ausgebaut wurde.Es gibt dafür sicherlich einen Sack voller Gründe, einen davon will ich dir einmal nennen: Weil wir nicht China sind, mit einer zentralistischen Einheitsregierung, welche über die Köpfe aller Einwohner hinweg entscheidet, enteignet und danach baut. Egal wie die Nachbardörfer anschließend mit Lärm und Schadstoffen zugedeckt werden.

Und nein, die Tiroler Landesregierung bildet sich die fortlaufenden Grenzwertüberschreitung an der Inntalautobahn nicht nur ein, die gibt es tatsächlich!

Wenn dir China politisch besser gefällt als D, nehme ich diese Meinung gerne zur Kenntnis, ich denke aber da ein bisschen anders, auch wenn es bei uns massive Fehlentscheidungen gibt (Brennerbasistunnel wird gebaut, von der weiterführenden Bahnanbindung in D aber nichts in Sicht, diese Trasse hätte mit Baubeginn des Tunnels fertig projektiert sein müssen!) und man in D offensichtlich nicht in der Lage ist, einen neuen Flughafen zu bauen.

Was hat aber das Ganze noch mit der Frage eines Tempolimits zu tun? Es stört wohl bereits, wenn zu Zeiten eines hohen Verkehrsaufkommens die Schilderbrücken 120kmh anzeigen! Die Autobahnen so auszubauen, dass quasi immer und überall eine schnelle Fahrt möglich ist, kann doch wahrlich kein ernstgemeintes Ziel sein.

eppf

Es wird wohl eher an der Tatsache liegen, dass Straßenbau und -Unterhalt Geld kosten und das nicht wenig.
Da ist die Forderung nach Ausbau von Autobahnen ein Leichtes, wenn es nicht ums eigene Geld geht.
Zahlt man in Mexico eigentlich nennenswert Steuern auf sein hart erarbeitetes Geld?

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Es wird wohl eher an der Tatsache liegen, dass Straßenbau und -Unterhalt Geld kosten und das nicht wenig.
Da ist die Forderung nach Ausbau von Autobahnen ein Leichtes, wenn es nicht ums eigene Geld geht.
Zahlt man in Mexico eigentlich nennenswert Steuern auf sein hart erarbeitetes Geld?

MX:

Steuersatz: 30 %.

Umsatzsteuer: 16 %.

Bemautete Autobahnen: 40-60 % je nach Sichtweise.

Wie viel % der Einnahmen aus Mineraloelsteuer/KFZ-Steuer etc. fliessen in DE eigentlich direkt in den Strassenbau/Unterhalt und werden nicht zweckentfremdet fuer nostalgische Angelegenheiten wie den Bahnkoerper zum Personentransport?

eppf schrieb:
Es gibt dafür sicherlich einen Sack voller Gründe, einen davon will ich dir einmal nennen: Weil wir nicht China sind, mit einer zentralistischen Einheitsregierung, welche über die Köpfe aller Einwohner hinweg entscheidet, enteignet und danach baut. Egal wie die Nachbardörfer anschließend mit Lärm und Schadstoffen zugedeckt werden.
Dass volle Autobahnen MIT Staus (Stop-and-go) zu mehr Emissionen fuehren als OHNE Staus (fluessiger Verkehr mit Tempolimit), muss sicher nicht diskutiert werden. Daher muessten eigentlich vor allem die Anrainerdoerfer interessiert sein, dass ein zuegiger Ausbau stattfindet.

China ist in der Tat eine voellig andere Angelegenheit. Angefuehrt habe ich aber als Beispiel Nordamerika, dort wird pragmatischer gehandelt und komischerweise eher das getan, was der Buerger will (in Bezug auf den Individualverkehr).

Genau das passiert in DE nicht. Die Mehrheit will individuell Auto fahren, nur die Strassen bitte nicht bauen. Stattdessen werden Bahntrassen ausgebaut (Schnellfahrstrecken), die laecherliche Auslastungsgrade haben und damit energetisch eine Vollkatastrophe, weil irgendwer (von oben herab zentralistisch planend) entschieden hat, dass solche Strecken besonders Oekologisch sinnvoll sind, ohne den Beweis erbracht zu haben.

www.bundesfinanzministerium.de/Content/D...ollbericht-2016.html

Demnach 3% fur bab+bs, plus das was die Länder für Landstraßen usw. Ausgeben.
Gar nicht mal so viel? Also gemessen an der Wertschöpfung die damit gesamtwirtschaftlich erzielt wird...

Sind nur 225€ pro pkw, ohne lkw.
Bezogen auf die Fahrleistung von 15tkm per anno also 1.5c/km "maut" durch steuereinahmen, eher weniger.

Klar das man da bei 10-20c/km möglicher Einnahmen im finanzministerium anfängt zu sabbern.

Ich weiss man kann das Thema ewig diskutieren. Den folgenden Lokal Artikel (Augsburger Allgemeine zum A8 Strerckenausbau) wollte ich jedoch sozusagen dokumentieren, weil

es gibt ein paar Zahlen:

www.augsburger-allgemeine.de/friedberg/A...elle-id41116036.html

Was mir nur nicht klar ist, wie sah es dort 2015 aus? Baustelle?

Nachtrag: Ok selbst gegoogelt: Baustelle bis September 2015.
Dann ist es eh ein Apfel/Birnen Vergleich. Schade.

Die ausgebaute A8 zwischen München und Ulm ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Raserei sprunghaft ansteigen kann.

Der Satz im Bericht "Vereinzelt würden auch 200 Stundenkilometer festgestellt" ist so etwas von verharmlosend, dass es schlimmer nicht mehr geht.

Nein, nicht vereinzelt ist richtig, sondern 200+kmh sind auf der linken Spur die Regel.

Es ist wahrlich kein Zufall, wenn man in den Verkehrsnachrichten regelmäßig so etwas hört wie "A8 München - Augsburg, Unfall auf der linken Spur".

Was auf dieser neu ausgebauten Autobahn gebrettert wird, ist schon einzigartig.

Übrigens, trotz des vollzogenen 3-spurigen Ausbaus kann man in regelmäßigen Abständen eine Staubildung auf Grund des Ziehharmonika-Effekts beobachten, da braucht die Ursache also kein Unfall sein, welcher dann aber durchaus öfters wegen so eines unerwarteten Staus erst passiert. Mit wahlfreier hoher Geschwindigkeit macht man sich einfach den Durchsatz auf der Autobahn kaputt.

Man kann jetzt natürlich wieder zig-Millionen in solche Schilderbrücken versenken, die dann wie an anderer Stelle (z.B. Weyarn - Irschenberg) 24/7 permanent auf 120kmh stehen, Hauptsache kein ungeliebtes festes Limit ausgesprochen, auch wenn es auf dasselbe hinausläuft.

eppf

cirr_s schrieb:
Nachtrag: Ok selbst gegoogelt: Baustelle bis September 2015.
Dann ist es eh ein Apfel/Birnen Vergleich. Schade.Das stimmt so nicht. Der Teilbereich zwischen München und Augsburg ist bereits seit 2010 fertig und in diesem Bereich liegt das angesprochene "Wittelsbacher Land" (=Landkreis Aichach-Friedberg) mit den extrem hohen Unfallzahlen!

eppf

Naja ich kann jetzt nur für A3, A5 bei Frankfurt sprechen. Dort ist es theoretisch "ohne Limit", aber mit diesen Schilderbrücken. Da es ja meistens voll ist haben wir faktisch ein Tempolimit.

Wenn ich jedoch manchmal spät abends beim Landeanflug entlang der A3 sehe wie manche Autos auf der A3 kaum hinterm Flügel zurück bleiben, wird mir schon anders . Is' sho' ein Wahnsinn!

eppf schrieb:
Übrigens, trotz des vollzogenen 3-spurigen Ausbaus kann man in regelmäßigen Abständen eine Staubildung auf Grund des Ziehharmonika-Effekts beobachten,
Eine Sache ist, genug ausgebaute Autobahnen zu haben, um den Verkehr aufzunehmen und eben keinen Stau zu verursachen, also saueberen Verkehrsfluss zu foerdern.

Eine andere ist, durch die zu hohen Geschwindigkeitsdifferenzen Staus herbeizufuehren.

Weshalb man die Autobahnen nicht ausbauen sollte, erschliesst sich mir nicht.

..wer mal richtig rasen will, A23 ab Elmshorn Richtung Heide, da sind die nach Sylt unterwegs mit ihren Protzkarren, dagegen ist mein Lexus Nx300h ein "Volkswagen"..., da wird´s einem schlecht...Die sitzen da in ihrer abgekapselten Kabine und merken nichts mehr, aber geile Mucke!!!