Priusfreunde.de

Ich habe meinen etwas über drei Jahre alten Prius 3 in diesem Winter drei Monate lang nicht benutzt, da ich nur in der Stadt unterwegs war und dort alle Wege mit dem Fahrrad machen konnte. Der Prius stand also zwischen Dezember und Anfang März unberührt auf einem Außenparkplatz und trotzte den Unbilden des Wetters, so gut er konnte.

Als ich den Wagen Anfang März wieder in Betrieb nehmen wollte, machte er allerdings keinen Pieps mehr. Ich kam mit dem elektronischen Schlüssel nicht in den Wagen hinein, konnte mir jedoch mit dem mechanischen Schlüssel, der im elektronischen Schlüssel integriert ist, an der Fahrertür Zutritt verschaffen. Innen waren alle Displays schwarz, und der Wagen sprang nicht mehr an.

Da ich vermutete, dass die Batterie erschöpft war, versuchte ich - entsprechend der Vorgaben in der Betriebsanleitung – die Batterie mit Hilfe von Starthilfekabeln und einem zweiten Wagen wieder in Gang zu bringen.

Der Pluspol im Prius, an den ein Ende des Plus-Kabel angeschlossen werden muss, befindet sich an der rechten Seite des Motors in einem Kasten, in dem offenbar Sicherungen untergebracht sind und der mit einem Deckel verschlossen ist (der durch Druck auf ein Bauteil an der Vorderseite des Kastens geöffnet werden kann). Am hinteren Ende des geöffneten Kastens ist ein geriffeltes Bauteil zu finden, an den ein Ende des Starterkabels angeschlossen wird. Das Teil ist etwas ungewöhnlich und ich musste den Anschlusspunkt mehrmals mit der Betriebsanleitung vergleichen. Unter dem Deckel des Kastens ist an der entsprechenden Stelle außerdem ein Pluszeichen zu finden.

Die Masse, an die das Minus-Kabel im Prius angeschlossen wird, liegt relativ weit auf der linken Seite des Motorraums und ist ein hervorstehener mehrere Zentimeter langer Metallstab.

Der Versuch die Batterie auf diesem Wege zu laden, verlief allerdings ergebnislos. Der zweite Wagen lief etwa 5 Minuten mit leicht erhöhter Drehzahl, doch im Display des Prius tat sich danach nichts und der Wagen war auch nicht zu starten.

Ich rief meine Toyota-Werkstatt an und ein Mitarbeiter machte sich auf den 14 Kilometer langen Weg, um sich die Sache vor Ort anzusehen. Die 12-Volt-Batterie selbst befindet sich ganz hinten rechts im Kofferraum. Da sich der Kofferraum ohne Strom nicht öffnen lässt, musste der Mitarbeiter die Rückbank umlegen und einige Teile ausbauen, um an die Batterie zu gelangen. Er schloss schließlich eine mitgebrachte Batterie zum Überbrücken an, doch beim ersten Versuch startete der Motor nicht. Er äußerte sich schon pessimistisch, aber schloss die Kabel des Gerätes noch einmal an die 12-Volt-Batterie an. Dann endlich sprang der Motor an.

Der Toyota-Mitarbeiter empfahl mir, den Wagen nicht wieder auszumachen, sondern gleich zur Werkstatt zu fahren, um die Batterie dort über Nacht aufladen zu lassen. Zum Aufladen mittels Starthilfekabel im Motorraum, meinte er, sein Ausbilder hätte ihm gesagt, das solle man wegen der empfindlichen elektronischen Bauteile eher nicht machen.

Ich fuhr meinen Prius zur Werkstatt, bekam dort einen Leihwagen (Corolla), und holte meinen Wagen mit der nachgeladenen Batterie am nächsten Morgen wieder ab. Erfreulich war, dass die Werkstatt für den gesamten Service inklusive Leihwagen nur 15 Euro berechnete und den Wagen auch noch von dem unvermeidlichen Moos und Vogeldreck befreit hatte.

Der Meister empfahl mir, bei längeren Standzeiten, die Batterie von der Elektrik des Prius abzukoppeln, damit sie nicht leergesaugt werden kann. Dazu solle man mit einem geeigneten Werkzeug die Verbindung zum Minuspol der Batterie an der Batterie im Kofferraum lösen. Da man dann den Kofferraum nicht mehr von außen öffnen kann, ist es ratsam, einen Zugang von innen zu schaffen, das heißt, die Rückbank umzulegen und einige Teile des Kofferraums auszubauen.

Wer also den Wagen aus irgendwelchen Gründen eine längere Zeit nicht braucht, und niemanden hat, der ihn zwischendurch mal fahren kann, für den ist diese Vorgehensweise sicher eine gute Möglichkeit, einen ausreichenden Batterieladestand zu erhalten.

Der geneigte Leser kennt es vielleicht. Allen die es nicht kennen empfehle ich das Priuswiki. Z.B. den Teil Laden und Fremdstarten. Oder besser gleich die ganze Seite zu Gemüte führen 12V-Batterie.

Wer Langeweile hat, sollte mal die Forensuche nutzen. Zum Thema gibt es einigen Lesestoff.

LG
Klaus

Eine Batterie die so tiefentladen war ist deutlich geschädigt, ich vermute Du wirst nicht lange Freude haben.

Solaris

So siehts aus, vermutlich wird sie bei der nächsten Belastung zusammenbrechen.
Tipp, falls du dein Auto öfter über Wochen oder Monate nicht bewegst: besorg dir ein intelligentes Ladegerät, zB von Cetek, bau die Batterie während der Ruhezeit aus und schließ sie "bis zum nächsten mal" ans Ladegerät an. Das Ladegerät sorgt dann mit regelmässigen Lade- und Entladezyklen dafür, daß die Batterie putzmunter bleibt, somit gibts keine langen Gesichter, wenn der Wagen wieder laufen soll.

im Übrigen sind 3 Monate so oder so ein ordentlicher Zeitraum, da dürften wohl die meisten Fahrzeuge ein Problem bekommen.

Timico schrieb:
....

im Übrigen sind 3 Monate so oder so ein ordentlicher Zeitraum, da dürften wohl die meisten Fahrzeuge ein Problem bekommen.

Sorry, da muss ich widersprechen. Das ist ein Fluch der Neuzeit, die Hochtechnisierung fordert hier ihren Tribut. Ich habe heute einen Wagen gestartet, den ich seit 76 Tagen nicht mehr bewegte und bei dem ich zudem so gar ab und an Wagen fuhrwerkelte, so dass allein durch die Innenraumbeleuchtung die Batterie zusätzlich belastet/entladen wurde. Sie wurde nicht geladen, abgeklemmt oder sonst wie gepflegt. Sie ist bereits einige Jährchen alt. Und hatte keine Probleme, nicht den Hauch, den dicken Motor anzuschmeissen.
Heute ist nicht wirklich alles besser.
Lg, Kasimir

Das ist doch banal. Wenn ich ein Auto habe, das ohne ständig mit Strom versorgten Funkempfänger (für die Türen) und ohne Extras wie eine Alarmanlage auskommt, dann hält die Batterie natürlich entsprechend länger eine ausreichende Ladung. Deshalb versetzt man moderne Fahrzeuge, die längere Zeit stillgelegt werden sollen, ja in den beschriebenen spannungslosen Zustand, indem man die Verbraucher abklemmt.

Womöglich reicht es beim Prius ja bereits, das Keyless-System über den zuständigen Schalter zu deaktivieren. Ich nehme aber auch an, dass Prisearchus die dreimonatige Winterpause für seinen Prius nicht unbedingt so geplant hatte.

@Prisearchus,

Sorry, aber zu glauben das ein 3 Jahre altes Fahrzeug nach satte 3 Monaten Straßen-Standzeit im vollen Winter noch reagiert ist glatter Blödsinn .

Und den drei vor der End-Aus gegangenen Jahren, wie hast du dann das arme Fahrzeug benutzt?? Artgerecht, oder eben mal ein oder zwei Mal pro Monat, wenn dein Fahrrad nicht reichte??

Sorry - aber warum nimmst du nicht einen (Prius)-Taxi wenn du ausnahmsweise dein Fahrrad nicht benutzen möchtest. Es macht eben keinen Sinn, ein Fahrzeug zu besitzen, und die daran verbundenen Steuern und Versicherungsbeiträgen zu zahlen, wenn man es so abscheulich behandelt.

Sorry - aber hättest du ein Tier so un-artgerecht wie dein Prius behandelt wärst du längst angezeigt worden .

Verstehe ich nicht...

Wenn bei leerer Batterie und angeschlossener Starthilfe im Motorraum das Fahrzeug mit 12V versorgt wird, sollte sich doch zumindest die Zentralverriegelung an der Fahrertür betätigen lassen. Und damit sollte doch die Heckklappe zu entriegeln sein. Auch dann, wenn die leere Batterie zuerst alle Energie zieht, so dass es führ den Start der Computer nicht ausreichen sollte.

Timico schrieb:

Tipp, falls du dein Auto öfter über Wochen oder Monate nicht bewegst: besorg dir ein intelligentes Ladegerät, zB von Cetek, bau die Batterie während der Ruhezeit aus und schließ sie "bis zum nächsten mal" ans Ladegerät an.

Bei der Gelegenheit hätte ich eine Frage. Ich habe mir ein CTek MXS 5 bestellt und möchte das Anschlusskabel mir Ringkabelschuhen fest verbauen, so dass ich das Ladegerät ohne Umbaumaßnahmen einfach anstecken kann.

Muss ich wirklich die Batterie ausbauen oder kann ich die Batterie ab und an in eingebauten Zustand laden und refreshen?

bei meinem FTH stehen die Fahrzeuge mit angeschaltetem CTek über die Anschlüsse im Motorraum rum.

So würde ich das auch machen und fertig.

hverheyen schrieb:
bei meinem FTH stehen die Fahrzeuge mit angeschaltetem CTek über die Anschlüsse im Motorraum rum.

So würde ich das auch machen und fertig.

Ja sicher.
Das Ladegerät, wenn die Batterie voll ist, schaltet dann auf Erhaltungsladung um und kann wochenlang dran bleiben. Da passiert nichts.
Die modernen Ladegeräte schaden der Elektronik überhaupt nicht.
Ich habe mir eine 12 Volt Steckdose mit Sicherung im Kabel direkt an die Batterie angeschlossen. Nur Stecker rein, fertig und kein Aufwand.

MfG Harzbube.

Schönen Dank!

Das CTec ist bereits da, da kann ich ja los legen. Für den Zweitwagen habe ich mit einen zusätzlichen Adapter bestellt, so dass ich beide ab und an refreshen kann.

harzbube schrieb:
hverheyen schrieb:
bei meinem FTH stehen die Fahrzeuge mit angeschaltetem CTek über die Anschlüsse im Motorraum rum.

So würde ich das auch machen und fertig.

Ja sicher.
Das Ladegerät, wenn die Batterie voll ist, schaltet dann auf Erhaltungsladung um und kann wochenlang dran bleiben. Da passiert nichts.
Die modernen Ladegeräte schaden der Elektronik überhaupt nicht.
Ich habe mir eine 12 Volt Steckdose mit Sicherung im Kabel direkt an die Batterie angeschlossen. Nur Stecker rein, fertig und kein Aufwand.

MfG Harzbube.



ich wollte nur damit sagen, bzw. darauf hinweisen, das man nicht an die Batterie selber ran muss (man darf allerdings ) und ausbauen muss man sie auch nicht.

Eine gut erreichbare Steckverbindung ist allerdings die optimale Lösung.

Die Schilderung von Prisearchus kann ich bestätigen. Ich hatte einen WiFi-OBD-Adapter stecken gelassen und nach einer Woche stand ich vor dem besagten Problem. Mit Ladegerät ging nichts mehr. Da musste erst mein FTH eine starke (Diesel-)Batterie vorbeibringen, bis mein Prius wieder startete. Anschließend hinter dem Monteur her zum Autohaus, wo eine professionelle Ladung durchgeführt wurde.

krouebi schrieb:
Sorry, aber zu glauben das ein 3 Jahre altes Fahrzeug nach satte 3 Monaten Straßen-Standzeit im vollen Winter noch reagiert ist glatter Blödsinn .Ich hätte es zwar nicht so formuliert, aber inhaltlich stimme ich Dir für den Prius zu. Ich fahre auch wenig und schaue mindestens einmal in der Woche nach der Batterie und versuche mit Solarzelle und externem Laden die Batterie geladen zu halten. Das Problem bei Bleibatterien is wohl, dass sie um so schneller sulfatieren, je geringer der Ladezustand ist. D. h. man sollte sie immer voll geladen, oder zumindest über 80-90% halten. Auch der Gefahr von Standplatten bin ich mir bewusst und vermeide sie.

Und den drei vor der End-Aus gegangenen Jahren, wie hast du dann das arme Fahrzeug benutzt?? Artgerecht, oder eben mal ein oder zwei Mal pro Monat, wenn dein Fahrrad nicht reichte??Hier muss ich protestieren! Soll er lieber mit dem Auto fahren, wenn das Fahrrad doch die bessere Wahl war? Oder vielleicht aufs Land ziehen, damit jede Fahrt mit dem Auto gemacht werden muss? Es gibt Leute, die haben einfach nur selten Verwendung für ein Auto, sehen aber auch nicht ein darauf zu verzichten während alle anderen munter und öfter mal ohne Notwendigkeit rumdüsen.

Sorry - aber warum nimmst du nicht einen (Prius)-Taxi wenn du ausnahmsweise dein Fahrrad nicht benutzen möchtest. Es macht eben keinen Sinn, ein Fahrzeug zu besitzen, und die daran verbundenen Steuern und Versicherungsbeiträgen zu zahlen, wenn man es so abscheulich behandelt.Sinn macht vieles in der Welt nicht, die vermutlich defekte Bleibatterie hätte ich jedoch versucht zu vermeiden.

Sorry - aber hättest du ein Tier so un-artgerecht wie dein Prius behandelt wärst du längst angezeigt worden .Technische Geräte sind aber keine Lebewesen und brauchen auch nicht so behandelt zu werden.