Priusfreunde.de

musikus schrieb:
Von Ford hört und liest man ja Einiges was Kundenreaktionen einerseits und Lieferqualität andererseits anbelangt mit Bezug auf den Umstand, ein "türkisches" Produkt zu erwerben.
Konkrete Beispiele/Links?

Timo

Den Spruch "ich kaufe kein türkisches Auto" habe ich auch schon mehrmals im Bezug auf den C-HR, und auch vorher schon dem Verso gehört. Allerdings: was können Toyota oder die türkischen Mitarbeiter für die Politik ihres Landes?

Wenn die Qualität stimmt (was beim (Corolla) Verso der Fall war/ist) spricht für mich nichts gegen einen in der Türkei produzierten Toyota.

Naja, solche Aussagen kennt man ja.

Ich fahre keinen Japaner. Ich fahre einen deutschen Wagen.
Sagt es und steigt in seinen "deutschen"Touareg gefertigt in Bratislava...


Mal ehrlich, es gab sicher Zeiten wie damals beim Yaris P1 wo man auf die Fahrgestellnummer schauen sollte. Aber das sollte heute doch alles keinen Unterschied mehr machen.
Und die Einwohner eines Landes mit den Herrschenden gleichzusetzen ist ebenfalls sehr kurzsichtig.
Wie wirtschaftlich stark wäre ein deutsches Volk, wenn es sich an der Regierung orientiert wo die Gewählen sich nur in eigener Sache schnell einig sind aber gleichzeitig unfähig über Monate eine Regierung zu bilden...?

Timico schrieb:
musikus schrieb:
Von Ford hört und liest man ja Einiges was Kundenreaktionen einerseits und Lieferqualität andererseits anbelangt mit Bezug auf den Umstand, ein "türkisches" Produkt zu erwerben.
Konkrete Beispiele/Links?

Timo

Dass Autos heute in aller Welt gefertigt werden, ist nicht der Punkt. Es geht schon konkret um die Türkei und den Umstand wie sich deren Staatspräsident präsentiert und wen er in jüngster Vergangeheit alles wie tituliert hat. Das ist nicht nur Niederländern und Deutschen sehr sauer aufgestossen, die sich fragen, ob man sowas stützen soll, angesichts des Umstandes, dass BRD, Weltbank, EU und die Vereinten Nationen über Saktionen nachdenken.

Umgekehrt gibt es infolge des Zwists zwischen den beiden Fraktionen in der Türkei ansteigende Probleme, da die geistige Elite des Landes, die im Wesentlichen die Kontra-Erdogan-Fraktion darstellt, nachhaltig auf Demokratisierung drängt und nun zunehmend aus den Ämtern (Professuren, Richterposten) verdängt wird und offen zu einem Boykot aufruft. Ohne Druck aus dem Ausland wird sich dort nichts tun.

Ich halte mich aus dem Thema so weit als möglich heraus, beobachte aber beruflich bedingt, was Einkäufer, Projektingenieure aus unterschiedlichen Branchen (u.a auch der Autoindustrie) so an besorgniserregenden Dingen bereichten. Da hört man z.B. von Sabotageaktionen von Leuten, die man rauswerfen will, weil sie nicht genug auf Regierungskurs sind die mich an eine Nummer erinnern, die mal bei Opel gelaufen ist, als unterbezahlte Zeitarbeiter (angeblich absichtlich) Fehler in die Kabelbäume eingebaut haben sollen. Parallel hört man von Ford, dass sie deutschlandweit ein Lieferproblem mit eben jenem in der Türkei gefertigten KFz haben sollen und zählt 1 und 1 zusammen.

Dann nimmt man obendrein noch wahr, daß auch die Pro-Erdogan-Fraktion unter den Arbeitern alles andere als erbaut sind, über die Haltung der EU und der deutschen Regierung, die ja laut den offiziellen Medien den Terrorismus fördert und die Gülen-Revolution von Ramstein aus mitorganisiert hat (da gibt es einen längeren detaillierten Pressebericht im türkischen Staatsfernsehen zu!) und man sieht, wie sehr sie von der eigenen Regierung gegen uns aufgehetzt werden, dann werde nicht nur Ich unsicher, ob man von dort Produkte beziehen kann, welche auf Vertrauensbasis qualitätsbewusst und verantwortlich zusammengebaut werden müssen, zumal vielen Türken im Zuge des Ausbleibens der deutschen Feriengäste eingeimpft wurde, daß sie von uns sowie so nur ausgenutzt werden, es ein Ende haben müsse, dass sie für unseren Reichtum arbeiten und nun im "patriotischen Trotzmodus" arbeiten, wie es ein Manager aus dem Medizinumfeld kürzlich treffend formulierte.

Viele Firmen fahren da ihre Engament zurück, bzw haben es schon getan, was von der Öffentlichkeit weitgehend unbeobachtet bleibt, weil es sich oft nicht um Endprodukte handelt und / oder es geringpreisige oder nicht sicherheitsrelevante Konsumgüter handelt. Will sagen: Einen Fernseher und ein Möbelstück (da produziert die Türkei sehr viel) kann man sicher eher noch kaufen, als ein Produkt, das man viele Jahre verwenden und mit dem man sicher 180 Sachen auf der Autobahn fahren will, das viele versteckte Fehler und Probleme haben kann, wenn man sich in der Endmontage keine Mühe gibt. Wenn dort dann sogar Leute sitzen, die einem potenziell feindlich gesonnen sind, weil sie gegenüber der EU und speziell DE gegenüber negativ indoktriniert und desinformiert werden, habe Ich da persönlich ein sehr schlechtes Gefühl.

Ich gehe auch nicht bei einem italienischen Pizzabäcker essen, wenn Ich genau weiß, das er die Deutschen hasst. Wer weiß, was Ich dann für eine Pizza bekomme Ok, das ist jetzt etwas konstruiert, aber Fakt ist, daß sich praktisch alle Firmen, die etwas im Ausland bauen- oder zuliefern lassen, stetig darüber nachdenken, ob und wie das weitergeht und ob man es ausbauen kann oder zurückfahren sollte. Eine Autoproduktionsstätte lässt sich freilich nicht ad hoc verschieben, wohl aber soll es vorkommen, daß irgendwann mal einer sagt, dass ein neues Modell in einem anderen Land gebaut wird und dies wird gerade auf dem Autosektor reichlich getan. Sehr reichlich sogar.

Ich fürchte aber, daß das den Diskussionsrahmen hier sprengen würde.

musikus schrieb:
Dass Autos heute in aller Welt gefertigt werden, ist nicht der Punkt. Es geht schon konkret um die Türkei und den Umstand wie sich deren Staatspräsident präsentiert... blablablabla
Wer halt zu viel Deutschenpropaganda gelesen hat... die Springer Blöd-Zeitung lässt grüßen

FAKT ist:
Die Türkei wird von Tag zu Tag einflussreicher und stärker (militärisch, geopolitisch und wirtschaftlich... aktuell 11% BIP Wachstum).
Das gefällt gewissen polit. Parteien/Eurofaschos natürlich nicht, zumal praktisch alle europäischen Staaten schlicht und ergreifend überalterte failed states ohne Zukunft sind (oder wie soll ein Staat der praktisch nur von Rentnern bewohnt wird noch großartig was reißen?). Mehr als billige Lügen- und Propagandakampagnen a la Blöd Zeitung bleiben den Europäern in ihrer ausweglosen Situation anscheinend nicht. In der Türkei sind die Europäer sowieso unten durch. Es hat eben keinen Sinn sich einem Rentnerverein anzuschließen der sowieso keine Zukunft hat.

Und DU solltest als Deutscher natürlich KdF-... sorry V-Wagen fahren wie es sich gehört. Aber nicht vergessen den Schrott nach maximal 100.000km auf einer adäquaten Müllkippe abzustellen denn länger halten deutschen Fabrikate in aller Regel nicht, egal ob Müllcedes, Aldi oder BMüllW.

LXS schrieb:

FAKT ist:

Ich war kurz davor, dich bei all den Fakten, die du so hervorhebst, nach der Menschenrechtssituation in der Türkei zu fragen, aber dann habe ich dein Erdoğan-/AKP-Profilbild gesehen.

Aber gut, bin natürlich auch nur ein von der Springerpresse gleichgeschalteter Eurofascho.

Grundsätzlich darf hier jeder seine Meinung äußern, im Rahmen unserer Nutzungsbedingungen und unter Einhaltung der Netiquette. Auch wenn eine Meinung unpopulär ist, von vielen nicht geteilt wird und entsprechenden Gegenwind erzeugt.

Überall auf unserem Planeten gibt es Konflikte zwischen Regionen, Territorien, Ethnien, Ländern, Bevölkerungsgruppen, Religionen und Kulturen. Das ist die Realität und wir werden es nicht schaffen, sie aus unserem diskussionsfreudigen Forum völlig heraus zu halten. Beispielsweise haftet praktisch jedem Umwelt-Thema ganz automatisch eine politische Komponente an.

Was wir allerdings nicht haben wollen und daher unterbinden, ist ein Disput in der Form, wie er sich hier abzeichnet. Nicht, weil wir uns auf die eine oder andere Seite schlagen wollen, sondern weil wir dafür die falsche Plattform sind. Politische Diskussions-Foren gibt es im Netz ohne Zahl, unsere Schwerpunkte liegen an anderer Stelle.


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Grüße, Egon

the_janitor schrieb:
Wenn die Qualität stimmt (was beim (Corolla) Verso der Fall war/ist) spricht für mich nichts gegen einen in der Türkei produzierten Toyota.
Ich kaufe schon lieber Fahrzeuge, die in Mitteleuropa (räumliche Nähe) bei typischen Sozialstandards gefertigt werden - oder weiter weg mit ähnlichen Standards (z.B. Japan, Korea?). Könnte mir gut vorstellen, dass z.B. es in der Türkei (Toyota) oder Mexiko (Mazda*) weniger soziale Standards (Lohnhöhe, Urlaub, usw.) gibt. Es ist fair, wenn Länder mit hohen sozialen Standards für ebensolche Länder, und Länder mit geringeren Standards für ebensolche Länder produzieren. Wenn aber Länder mit geringeren Standards für Länder mit höheren Standards produzieren, geht es IMHO eher um ein Ausnutzen der billigeren Arbeitskräfte.

*) Ja, wir fahren auch einen mexikanischen Mazda, haben also auch gefrevelt.

musikus schrieb:
Ich halte mich aus dem Thema so weit als möglich heraus, ... Wenn dort dann sogar Leute sitzen, die einem potenziell feindlich gesonnen sind, weil sie gegenüber der EU und speziell DE gegenüber negativ indoktriniert und desinformiert werden, habe Ich da persönlich ein sehr schlechtes Gefühl.
Ich will dazu nichts sagen ... aber das ist doch pure Verschwörungstheorie.

Um einmal zum eigentlichen Thema zu kommen, wie sieht es mit der Qualität des C-HR aus. Bei einer Probefahrt anlässlich der Einführung konnte die Dame meines Herzens im C-HR besser einsteigen als in unseren Prius. Möglicherweise kann ich Ihn als Gebrauchten für die Zukunft ins Auge fassen. Wo erfahre ich näheres über den C-HR??

Danke im Voraus.

Was "LXS" über deutsche Autos ablästert, ist schon grenzwertig.
Ich hab mal gehört, die Türkei hatte mal einen eigenen PKW gebaut und nach einer gewissen Zeit, die Produktion wieder eingestellt. Warum kann sich Jeder selbst ausmalen. Nun will die Türkei (hören, sagen) einen neuen Versuch starten.
Beim C-HR in der Türkei hergestellt, steht immer noch Toyota drauf. Toyota wird auf Einhaltung der geforderten Qualität achten. Quertreiber und anders Denkende in einem Export orientiertem Betrieb, gab es in Krisenzeiten schon immer. Sie schädigen aber in diesem speziellen Fall nicht die deutsche Industrie.
Menschen, die sich das Beste aus allen Welten raus suchen und leben, gab es auch schon immer. Bezogen auf die vorigen Beiträge.
Ich hoffe, ich war nicht zu politisch und sehe meine Worte als angebracht.

MfG Harzbube, der sich schon immer im Spiegel betrachten konnte.

@Pritoni

Schau doch mal in der Rubrik CH-R nach...

Allerdings ist der CH-R ja noch nicht so lange auf dem Markt wie der P4. Und man schreibt dort nach meinen Beobachtungen nicht so viel über die mit dem Auto gemachten Erfahrungen, wie es beim P4 der Fall ist...Wollte auch schon mal was dazu lesen und hab trotz längerer Suche nichts gefunden. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die P4-Gemeinde auch sehr kritisch über ihr Fahrzeug reflektieren kann, bei den CH-Rlern habe ich irgendwie das Gefühl, dass dies nicht in der Art praktiziert wird...Das könnte evt. ein Grund sein, warum man hier zu den Erfahrungen nicht so viel findet.

Von meinen Probefahrten habe ich noch einiges in Erinnerung, was mich beim CH-R gestört hat (Beispiele, die ich nennen würde: Wie beim P4 das lahme träge Infotainment, die nicht mögliche Höhenverstellbarkeit des Beifahrersitzes, das beengende Raumgefühl, der hinten enge Ein- und Ausstieg, die Unübersichtlichkeit und Dunkelheit, den m.E. lauteren Motorgeräusche/schlechtere Dämmung). Wenn man z.B. die Dunkelheit hinten oder den Ein-und Ausstieg hier in den Threads kritisierte, hieß es oft schnell - Rückbank brauchen wir nicht/interessiert uns nicht, da wir meist zu zweit fahren.

@harzhube
Er denunziert ja vielmehr alle Europäer auf verachtende Art und Weise und bedient sich niederster Sprache. Ich möchte jedenfalls derartige niedermachende und auf reine Provokation abzielende Hasstiraden hier und sonstwo nicht lesen/hören! Das ist keine respektvolle Art der Kommunikation/Konversation...

Egon hat bereits weiter oben darauf hingewiesen, daß Diskussionen dieser Art nicht erwünscht sind und auch die Wortwahl nicht geduldet wird.

Daß es bei uns in der C-HR-Rubrik sehr ruhig ist, haben wir wohl weniger der Fahrzeug-Qualität als vielmehr der Konkurrenz zu verdanken, die sich auf den C-HR spazialisiert hat. Schade für uns, aber so ist es halt.

Bezüglich der Qualität, @Pritoni, mache ich mir keine Sorgen - der (Corolla) Verso wird dort schon seit Jahren gebaut und ist seither nullkommanull durch Qualitätsprobleme, die Produktionsortbedingt sind, aufgefallen. Viel Raum für Schlampereien lässt eine moderne Automobilproduktion auch nicht zu.

Timo

Egon schrieb:

Sowohl musikus als auch LXS werden hiermit höflich gebeten, die politische Diskussion nicht weiter zu führen und zukünftig zu unterlassen.


Da hast Du wahrscheinlich Recht. In einem Forum, wo es hauptsächlich um die Nutzung eines Produkts geht, bringen Politikthemen nur Verdruss zumal das Thema Türkei inzwischen oft irrational geführt wird, wie auch hier wieder zu lesen ist.

Allerdings ist die Entscheidung eines Herstellers, ein Produkt in einem bestimmten Land herstellen zu lassen, ja durchaus eine politische mit bilaterialer Wirkung zwischen Konzern und der jeweiligen Regierung (da muss man sich nur mal die Internetartikel dazu antun, wie sich E. in dem Erfolg sonnt) und beim Thema Türkei drängen sich da sowohl technische und politische Fragen auf.

VIP schrieb:
Ich will dazu nichts sagen ... aber das ist doch pure Verschwörungstheorie.
Das wäre schön. Leider sind viele Themen hinter den Kulissen sehr real, die bekommt man aber nur mit, wenn man in Verhandlungen und Produktentstehungsprozesse eingebunden ist - besonders auch, wenn es um Fortbewegungsmittel zur nichtzivilen Nutzung geht. Das werde Ich hier aber sicher nicht thematisieren.

Nur ein Satz noch zu einem Einwurf oben: Das Lamento, das Manche anstimmen, der "Westen" wolle die Türkei nur schwächen, schlecht reden und sei neidisch auf deren Erfolge, ist nicht nur kindlich und peínlich, sondern auch sachlich unlogisch: Man verkennt die Realitäten, dass Erdogan nur sich selber stärkt - die Türkei aber schwächt! Die Kritiker seiner antidemokratischen Spaltungspolitik hier und in der Türkei denken durchaus FÜR die Türkei und Türken! Ein stabilier demokratischer Staat in der Nachbarschaft ist sowohl militärisch als auch ökonomisch für BEIDE Seiten vorteilhaft.

Die Türkei wird durch die dortige Politik eher gebremst, als beschleunigt und fällt im Vergleich zu anderen EU- und Nicht-EU-Staaten wie z.B. auch Staaten des Baltikums, die sich in den letzten 10 Jahren massivst entwickelt haben, immer weiter zurück. Selbst in Rumänien und Bulgarien sind höhere wirtschaftliche Entwicklungen zu beobachten - die Türkei ist (um es mit einem Auto zu vergleichen) mit einem 2-Takter unterwegs und hat mehr und mehr sogar den Rückwärtsgang drin!

Nimmt man z.B. das BIP/Kopf, dann liegen DE, FR, UK, alle bei etwa 35.000 - 40.000, die Türkei bei gut einem Viertel. Da sind in den vergangenen Jahren viele dran vorbeigegangen, u.a. die Polen, wobei auch die gerade dabei sind, sich abzubremsen.

@Timico

Ja, natürlich - die Konkurrenz...Die hatte ich ganz vergessen