Gestern musste sich der Honda mal mit der Langstrecke befassen und mein Ziel war es Hinfahrt und Rückfahrt in meine Geburtsstadt und zurück nach Bielefeld ohne Ladung zu schaffen.
Es wurden dazu Strecken über Google Maps ausgewählt und dann wurde gefahren. Unter Prüfung von ABRP mit 20 Grad Außentemperatur und 0kmh Windgeschwindigkeit sollte das mehr als aufgehen.
Während der Fahrt von Bielefeld nach Dülmen, musste ich dann feststellen dass ich ja nicht nur weniger Außentemperatur (das war mir bewusst) sondern auch noch massiv Gegenwind hatte (Westwind).
Nach 113km und einem Durchschnittsverbrauch laut BC von 13,3kWh/100km kam ich mit 49% in Dülmen an. Ich wusste, dass sich das auf dem Rückweg amortisieren kann, wenn der Wind mitspielt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 56kmh. Die Außentemperatur betrug bei Start 8 Grad und kletterte, je weiter es nach Westen ging und je später es wurde, in der Spitze auf 15 Grad.
Dort parkte ich das Auto auf einem kostenpflichtigen Parkplatz in der Stadt, später stellte ich das Auto um, auf einen kostenfreien Parkplatz und fuhr dann kurz vor der Fahrt nach Hause zur Wohnung meiner Mutter um noch verschiedene Dinge einzuladen. Die dabei zurückgelegte Strecke betrug 1,4km in Summe.
Also wusste ich schon, nach dem Einschalten zur Rückfahrt waren noch 48% auf dem Akku, das wird ne knappe Geschichte.
Ich fuhr also den fast identischen Weg an Strecke zurück.
Bei 28km Rest zu fahren, hatte ich noch 12% auf dem Akku. In etwa entsprechen 1% Akku 2km beim Honda e.
Ich wusste, das wird verdammt eng und ich wusste auch, egal von welcher Seite ich komme, ich muss auf jeden Fall noch bergauf.
Die Ladesäule 5km vor dem Ziel (gratis CCS) ließ ich links liegen, weil ich auch schauen wollte, wieviel Reserve sind im Honda e versteckt und wie verlässlich berechnet das BSM die Restreichweite. Also weiter gefahren!
Auch die kostenpflichtige 22kw AC Säule 800m vor dem Ziel ließ ich rechts stehen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt bereits nur noch 1% auf dem Akku und 4km Rest. Es sollte sich also ausgehen. War schön spannend und auf den Bordcomputer sowie das BSM von Honda weiß ich jetzt mit Sicherheit, kann man sich absolut verlassen!
Die Schildkröte kam bei 4%. Man hat beim normalen Fahren die Drossel nicht gemerkt. Auch nicht beim Beschleunigen. Ampelstarts mit Vollstrom hab ich aber bei dem Akkustand auch nicht getestet. Die Meldung, dass der Antrieb gedrosselt ist, kam bei der jeweiligen Anforderung von mindestens 12,5kW. Dennoch hat man bis 30kW momentanen Leistungsabruf keinen wirklichen Unterschied gemerkt.
Die Rückfahrt hatte 52kmh Durchschnittsgeschwindigkeit. Ich habe bewusst die Autobahn gemieden, um einfach auch zu schauen, wie er sich in seinem Terrain, wofür er gebaut wurde schlägt.
Der Honda e Advance erledigte bei noch nicht optimalen Temperaturen aber dennoch mit Bravour den Test im Alltag und holte aus seiner Normreichweite von 210km doch 223km raus.
Der Rückweg brauchte dann einen Verbrauch von 11,5kWh/100km und reduzierte den Gesamtdurchschnittsverbrauch der Hinfahrt auf 12,4kWh/100km.
Die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit betrug in Summe 54kmh. Es wurde nur Stadt und Land gefahren.
Gebraucht wurden 27.65KWh. Im Akku steckte bei 1% noch ca. 1kWh Restkapazität als Reserve von 28,5kWh Akkukapazität netto (35,5kWh brutto).
Die Werte vom Bordcomputer wurden mit Tronity abgeglichen und bestätigt. (kleinere Abweichungen für Hin und Rückfahrt, in Summe ist das Ergebnis aber gleich)
Tronity teste ich seit Donnerstag. Die App muss aber auch erstmal den Akku, sowie die Kapazitäten und das Verhalten des Fahrzeugs analysieren und kann aufgrund der Werte auch Degradation etc feststellen.
Die My Honda App zeigte nach dem Anschluss an die Schuko, dass der Akkustand noch auf 0% und 1km Restreichweite sank, dadurch dass ich das Auto noch ausladen und das Ladekabel ausgepackt habe ohne das Fahrzeug abzuschalten, da es sich beim Verriegeln selbst ausschaltet.
Also erst nach dem Anschluss verriegelt.
Nicht wundern über die verbliebene Ladezeit bei 0%, der regelt nach Anschluss die Berechnung erst noch nach, je nachdem wieviel Strom fließt. Er wurde verriegelt direkt nach Anschluss, setzte dann bereits die Daten ins Netz und schaltete sich komplett ab. Solange ich dann keine Abfrage starte oder er beim Start der My Honda App nicht automatisch das Fahrzeug weckt, kann ich noch in einem kurzen Zeitfenster bis zur Synchronisation die letzten Daten abrufen.
Der Akku war so gut temperiert und die Innenwiderstände so gering, dass der Honda anfangs mit guten 10% pro Stunde lud.
Angeschlossen um 19:38, hatte er bereits um 23:04 einen Akkustand von 35%.