Priusfreunde.de

Ich bekomme nächste Woche meinen Yaris Hybrid ausgeliefert.
Meine Frage nach dem Rettungsdatenblatt, konnte der Händler nicht zufriedenstellend beantworten.
Eine telefonische Nachfrage bei Toyota ergab - das Datenblatt sei in Arbeit, werde demnächst "kommen". Genauer ging es nicht.
Ich finde es nicht gut, dass ein Auto mit derartiger Technik ausgeliefert wird, ohne das ein Rettungsdatenblatt existiert.
Müssen die Hersteller vor der Marktzulassung denn nicht ein derartiges Datenblatt vorlegen?
Für meinen Prius II hatte ich jedenfalls ein derartiges Blatt im Auto an der Sonnenblende deponiert. Das gibt einem doch ein sicheres Gefühl, sollte mal etwas passieren - was man ja nicht hofft.

Hat jemand im Forum möglicherweise doch schon ein Rettungs-datenblatt für den Yaris Hybrid? Wenn ja, wäre ich für eine Quellenangabe dankbar .

Das ist heute doch nicht mehr zeitgemäss. Vor Jahren ist Toyota Eurocare eingeführt worden. Auf der Beifahrerseite meine HSD klebt ein Aufkleber, auf der Rückseite ist eine 0800er Nummer, also kostenfrei, die man im Notfall (Panne, Unfall) anrufen kann, dann kommt der toyotainterne Pannenservice, wenn es sein muss. Was nützt Dir ein Rettungsdatenblatt, wenn Du einen kapitalen Reifenschaden hast, aber kein Reserverad? Oder wenn Du durch z.B. Anlassen der Innenbeleuchtung eine Tiefentladung der Startbatterie erreicht hast?

Das ist bestimmt nur ein Mißverständnis

Das eine (vom TE) meint die Rettungskarte für Einsatzkräfte um die Insassen aus dem Blechknäuel herauszuholen ohne sich selbst oder die Insassen (noch mehr) zu gefährden.

Das andere (von Roland) meint die "ordinäre Pannenhilfe"

...es hätte ja auch wenig Sinn, wenn die Einsatzkräfte dann die Nummer vom Pannen- und Unfalldienst wissen und dort dann anrufen können oder?

Na gut, dann habe ich das falsch verstanden ...

Hallo RolandOeser,

entschuldige, dass ich mich nicht eindeutig genug ausgedrückt habe; Mezzol hat es richtig gestellt.
Bei einem großen Autoclub erhält man die Rettungskarte für jeden Fahrzeugtyp, wenn man nach Rettungsdatenblatt sucht.
Leider habe ich auf meine Frage hier im Forum bis dato noch keine Antwort auf meine Frage - wo bekomme ich die Rettungskarte bzw. das Rettungsdatenblatt für den Yaris Hybrid - erhalten.

Hallo Nellykim,

kein Problem. Stelle nur fest, man lernt nie aus. Habe bis zu meinem Ruhestand über 30 Jahre in der Automobilindustrie gearbeitet, aber bisher noch nie Berührungspunkte mit einem Rettungsdatenblatt gehabt. Deshalb meine "freie" Interpretation.

Hier ein Link auf die Internetseite mit allen verfügbaren Toyota-Rettungsdatenblättern: Klick mich

Da sollte auch das Blatt zum Yaris HSD auftauchen, sobald es verfügbar ist.

cybershadow schrieb:
Hier ein Link auf die Internetseite mit allen verfügbaren Toyota-Rettungsdatenblättern: Klick mich

Da sollte auch das Blatt zum Yaris HSD auftauchen, sobald es verfügbar ist.


Toyota lässt sich sehr viel Zeit damit!
Den Yaris3 gibt es jetzt seit 11 Monaten.
Und Toyota hat es in dieser langen Zeit leider
nicht geschafft,für ihn ein Rettungsdatenblatt
anzubieten.

Anfrage bei Toyota Europe läuft ...

Ich habe eine Anfrage bei der örtlichen Feuerwehr/ Rettungsdienststelle gestartet.
Ich habe gehört, dass Fahrzeughersteller die Rettungskarte bei Beginn des Verkaufs eines neuen Fahrzeugtyps den Rettungsdiensten zur Vefügung stellen müssen.
Ob diese Aussage wirklich zutrifft, weiss ich allerdings nicht.
Bin sehr gespannt auf eine Antwort!

Für Feuerwehr und Rettungsdienste gibt es Datenblätter, die ausführlicher sind als die vom ADAC propagierte Rettungskarte.

Für meinen ehemaligen Prius II gab es keine Rettungskarte, dafür habe ich das Datenblatt für die Feuerwehr bekommen. Ich habe einen Bekannten, der Feuerwehrkommandant ist. Wir haben uns den PII zusammen angesehen. Er meinte, das Wichtigste sind die Angaben, wo die Zündsätze für Airbag und Gurtstraffer sind und wo der hochfeste Stahl. Dort kann er mit einer üblichen Rettungsschere nicht schneiden. Die Hybridteile haben ihn weniger interessiert, da die mindestens ebenso gut geschützt sind wie Tank und Spritleitungen.

Im Hilfsfall gehen die an einem Hybrid ran wie auch an andere Autos. Falls gelöscht werden muß, wird das auch gemacht. Ansonsten machen die am Unfallort das, was sie immer zuerst machen, wenn es geht: Prüfen, ob das Auto ausgestellt ist, ansonsten abstellen.

Mit Auto abschalten ist es bei einem Hybridfahrzeug leider allein nicht getan. Die Stromleitungen stehen weiterhin unter 650 Volt Hochspannung.
Wenn man an solch einem Fahrzeug Rettungsarbeiten durchführen muss,sollte man wissen, wo die Stromleitungen verlaufen, damit man sie nicht ausversehen durchtrennt.
Dazu sind die Rettungskarten notwendig. Sie sind sogar in Farbe, weil die verschiedenen Stromleitungen darin farblich unterschiedlich dargestellt werden (jedenfalls bei den Rettungsdatenblättern für meinen Prius II).
Daher hätte ich weiterhin für meinen neuen Yaris Hybrid die entsprechenden Rettungskartenunterlagen.
Insoweit bin ich von Toyota enttäuscht, dass sie mit diesen Unterlagen nicht rüberkommen, obwohl man das Fahrzeug bereits kaufen kann.

In diesem Zusammenhang könnte die Datei Hybrid Vehicle Dismantling Manual interessant sein.

Gruß Christoph

nellykim schrieb:
Hat jemand im Forum möglicherweise doch schon ein Rettungs-datenblatt für den Yaris Hybrid? Wenn ja, wäre ich für eine Quellenangabe dankbar .

Die "Rettungskarte" für die Sonnenblende ist in der Tat noch nicht fertig, aber es gibt einen Rettungsleitfaden (33 Seiten) in plattdeutsch (englisch). Der passt aber nun mal nicht unter die Sonnenblende, ist aber den Rettungsdiensten bei Erscheinen des Fahrzeuges auf dem Markt zugegangen.

nellykim schrieb:
Mit Auto abschalten ist es bei einem Hybridfahrzeug leider allein nicht getan. Die Stromleitungen stehen weiterhin unter 650 Volt Hochspannung.
Das ist nicht richtig. Ohne READY im Display öffnen die Relais im Accupack und die orangenen Hochspannungsleitungen sind stromfrei. Das gilt natürlich auch bei einer Unterbrechung der Steuerleitung im Falle eines größeren Schadens.

Zudem steht die Spannung von 650V nur innerhalb der Elektronik an und das auch nur bei extremer Beschleunigung. Die Hochspannungsleitungen werden immer mit 144V betrieben. Im übrigen ist die Lebensgefahr bei Berührung von Gleichspannungen deutlich geringer als bei dem üblichen Wechselspannungen unseres Stromnetzes.

Gruß Christoph