Aus familiären Gründen fahre ich sehr viel, schreibe aber wenig und Bilder habe ich auch noch keine gemacht. Trotzdem hier ein kurzer Zwischenbericht.
Die Fernsteuerung
...funktioniert immer noch nicht. Ich insistiere vor allem deshalb, weil man beim e-Up (im Gegensatz zum e-Golf) ohne eRemote kein Standort-unabhängiges Ladelimit setzen kann. Das muss also laufen, sonst fehlt (mir) eine wichtige Funktion. Aber das VW-Autohaus bekommt es absolut nicht gebacken. Der Mitarbeiter ist ehrlich bemüht, aber hilflos.
Zitat:
[...] wurde dieses Thema stiefmütterlich behandelt, weil bei vielen hundert verkauften E-Fahrzeugen noch kein Kunde mit diesem Wunsch an uns herangetreten ist.
Hunderte e-Autos verkauft, aber noch kein einziger Käufer wollte den (im ersten Jahr sogar kostenfreien) Fernzugriff? Da staune ich aber.
Ich habe jetzt VW Wolfsburg eingeschaltet, hilft ja nichts. Zwei freundliche Mitarbeiter der "Hotline Digitale Dienste" konnte aber nicht unmittelbar weiterhelfen. Ich möge mich bis nach Pfingsten gedulden. Es wird mir nichts anderes übrig bleiben.
Das schweigsame Navi
...spricht nun endlich zu mir. Sogar mit einstellbarer Absenkung von laufendem Radio oder Medien-Wiedergabe; die bidirektionale Verknüpfung ist also gut gelungen. Die Lösung habe ich einem BMW i3-Fahrer zu verdanken, der als Zweitwagen einen Verbrenner-Up fährt und die richtige Idee hatte.
Die Fehlerursache: Obwohl diese Up-App für Offline-Navigation konzipiert ist und prima navigiert, bleibt sie ohne aktive Datenverbindung stumm. Warum auch immer, denn die Sprachausgabe kommt definitiv nicht über IP. Für mich ist das ein bisschen doof, weil ich für den Up ein altes Smartphone verwenden wollte, das ansonsten keine Telefon- oder Datenverbindung benötigt.
Meine Ü80/Ü90-Passagiere
...können vorne erstaunlich gut ein- und ausssteigen. Man sitzt vergleichsweise hoch, die vorderen Türausschnitte sind groß genug und die Türen öffnen weit. Hinten hat es noch niemand versucht, aber ich denke dort will sowieso niemand länger als notwendig sitzen.
Beeindruckend ist das Türschließgeräusch, das mehr an eine Panzerluke erinnert als an einen Kleinstwagen. Da haben sicher Rudel von Sound-Designern lange daran gearbeitet.
Langsames Schnelladen
...ist die Spezialität des e-Up. Bei einer testweisen DC-Ladung ging es bis etwa 60 Prozent SOC noch einigermaßen flott, aber ab etwa 70 Prozent wird es zunehmend zäh und ab 80 Prozent kann man auch gleich AC (7 kW) laden.
Falls also jemand ernsthaft auf die Idee kommt, mit dem Elektro-Winzling die Republik zu durchqueren, empfehle ich ein Ladefenster von 10 bis 70 Prozent SOC. Das dürfte am schnellsten gehen.
Voll des Lobes
...bin ich über den durchaus kräftigen Antrieb und den niedrigen Verbrauch. Ich brettere munter drauflos, auch flott über die Autobahnen und lande trotzdem unter 12 kWh/100 km. Gestern hatte ich Zeit und Muse, auf den Verbrauch zu achten und landete nach 60 km ebener Strecke mühelos bei 8,8 kWh/100 km.
Ok, es ist auch wirklich tolles Wetter und im Winter mit Halogen-Licht und Heizung wird das ganz anders aussehen. Außerdem sind das alles Werte laut BC-Anzeige, also ohne Ladeverluste. Ein ausgeprägter Stromfresser ist der e-Up aber nicht; ich denke diesen Schluss darf man ziehen.
Die Reichweite
...ist für mich persönlich im Alltag wenig relevant, aber trotzdem erwähnenswert. Ein einziges Mal habe ich voll geladen und bekam 341 km (!) auf dem Display angezeigt. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass die in der Praxis erreicht werden, aber 300 Kilometer am Stück kann man im Sommer wahrscheinlich schaffen, wenn man es darauf anlegt. Da ich jeden Morgen in ein geladenes Auto einsteige ist mir das allerdings Banane.
Vielleicht mache ich mir aber den Spaß und fahre das nächste Mal nach München und zurück mit dem Up, 2 x 385 km voll beladen mit 2 Personen und ohne Supercharger-Netzwerk als Backup. Dann gewinnt das Thema Laden/Reichweite natürlich an Bedeutung und weil das Auto nur mäßige Schnelllade-Eigenschaften hat, wird das eine eher gemütliche Fahrt werden.
Weniger ist mehr
...manchmal jedenfalls. Die beiden Fahrmodi "Eco" und "Eco+" verändern nicht nur die Pedal-Kennlinie und drosseln die Klimatisierung, sondern sie reduzieren tatsächlich die Leistung des Antriebs. Die genauen Werte kenne ich nicht, aber ich schätze, dass Eco+ ungefähr 30 (von 83) PS wegschaltet.
Mit dem Rest kann man sogar mit Vollstrom anfahren und es geht ohne Eingriff der Schlupfregelung leise surrend und immer noch munter voran, bevor bei Tacho 95 km/h abgeregelt wird. In Eco wird bei Tacho 120 km/h abgeregelt, aber da führt Anfahren mit Vollstrom bereits zum Eingreifen der Schlupfregelung.
Als erstes Zwischenfazit
...darf ich vermelden, dass der Winzling wieselflink durch die Städte wuselt. Eben dafür habe ich ihn gekauft und das kann er richtig gut. Überraschend ist, dass er sich auf der Autobahn halbwegs erwachsen anfühlt, also nicht nach Kleinstwagen. Dass er einer ist, will und kann er ansonsten nicht verbergen.
Grüße, Egon